Stahl von Forge de Laguiole

Igor

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Ich habe vor mir ein Laguiole von Forge de... zu kaufen. Nun gibt es das von mir gewünschte leider nur mit T12, würde eigentlich gerne den cx75 haben.
Könnt ihr mir was zu dem T12 sagen, wie schnitthaltig ist er, wie leicht lässt er sich schärfen, wie scharf wird er, auch im Vergleich zum cx75?
 
T12 ist eine Weiterentwicklung von 440A, Hersteller ist BONPERTUIS. Er wird exklusiv von Forge de Laguiole verwendet. Näheres zu dem Stahl ist nicht zu finden - offenbar macht man ein Geheimnis drum.

Ist aber in jedam fall was ganz anderes wie CX 75. T12 ist ein hoch legierter, rostträger Stahl, CX 75 ein nicht rostfreier Kohlenstoffstahl.

Das eine ist Birne, das andere Banane. Zu dem Unterschieden, Nach- und Vorteilen von rostend gegen rostfrei wurden hier schon Romane geschrieben. Das ist ein zu weites Feld. Und letztlich Geschmacksache.

Ist Dir rostfrei wichtig, nimm T12 (oder vergleichbares). Willst Du möglichst optimale Schneideigenschaften zu einem geringen Preis, nimm CX75. Willst Du einfach nur Dein Brötchen schmieren, ist es wurscht.

Ich würde CX 75 nehmen. Rostträge Messer habe ich schon genug.

Pitter
 
Das eine ist Birne, das andere Banane

Des is mir schon klar, die Vorteile von niedriglegierten Kohlenstoffstahl im Allgemeinen sind mir bekannt, darum ziehe ich diesen auch den hochlegierten Stählen vor, hab ich ja geschrieben.
Nur ist es eben so, dass es das von mir bevorzugte Griffmaterial scheinbar nur mit T12 gibt, da sehr selten produziert,. Nun wollte ich eben wissen, wie sich der Stahl so macht, kann er einigermaßen mit Kohlenstoffstählen, genauer dem cx75 (wahrscheinlich ähnlich dem c75) mithalten (wird ja von Werbetexten behauptet)?

Denn wenn hier Leute, die die Vorteile rostenden stählen zu schätzen wissen, dem T12 auch gute Eigenschaften zuschreiben, könnte das meine Entscheidung beeinflussen, wenn dies nicht der Fall ist, bleib ich bei rostendem Stahl und nehm hald ein anderes Griffmaterial.
 
Die von dir ganz einfach gemeinte Frage ist leider nich so leicht zu beantworten wie sie es eigentlich sollte.
Vieleicht vergleichbar mit: Fahre ich lieber Audi oder BMW?
Habe leider noch kein Laguiole aber die eine oder andere Erfahrung mit Rostendem Stahl bei Messern. Den finde ich wie einige andere Super wenn es um Schärfe und Schnitthaltigkeit geht.
Ich lasse soetwas aber nicht mehr an mein Futter. Brot, Wurst und Äpfel mit rostigem Metallgeschmack ist nicht meine Welt. Als ich noch rauchte mochte ich das Benzinaroma meiner Zippos während der ganzen Zigarette. Auch nicht jedermanns Sache.
Ausserdem läuft die Klinge grau, braun und schwarz an und ist nicht mehr blank.
Wenn du wirklich auf rostend stehst dann bitte. Wenn nicht suche vieleicht einen anderen Stahl.
Egal wieviele Messerhersteller und Modelle es gibt, Serienmesser sind leider kein Wunschkonzert;)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der T12 bei CX75 mithalten kann. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass der Unterschied in der Schärfe und Schnitthaltigkeit bei einem Gebrauchsmesser Lichtjahre ausmacht.
 
genau, und um meine Frage vielleicht an deinem Beispiel nochmal zu verdeutlichen:

Werde ich als BMW Fahrer (Rostender Stahl) auch mit den Eigenschaften des Audis (T12) zufrieden sein?
 
Wesentlich erscheint mir auch, ob Du das Laguiole-Messer tatsächlich benutzen willst, oder ob es eher für die Vitrine sein soll.

Ich habe einige Forge de Laguiole und kann bestätigen, dass sie aus meiner Sicht bezüglich Materialauswahl Griff und Verarbeitung unerreicht sind. Allerdings weisen sie auch den bekannten Konstruktionsfehler auf (Schneide schlägt auf Griffinnenseite...). Als Gebrauchsmesser wähle ich auf jeden Fall ein anderes...

Letztlich ist der Entscheid immer auch Geschmacksache sowie ein Kompromiss (wie beim Kfz..) zwischen technischen Eigenschaften und Design.
 
na das Messer sollte schon ein Gebrauchsmesser sein, um nur für die Vitrine zu kaufen hab ich nicht das nötige flüssig
und das mit dem Aufschlagen sollte man schon verhindern können, wenn man das Messer vorsichtig zumacht, so zumindest der Tonus im Forum.
 
... das mit dem Aufschlagen sollte man schon verhindern können, wenn man das Messer vorsichtig zumacht ...

Auf jeden Fall.
Es gibt auch etliche, bei denen das nicht so ist.
Zu dem Thema gibt es einige Threads.

@ Paedu
Das ist kein Konstruktionsfehler, das ist Stil! :D

Steffen
 
Auf Odoo.tv haben sie im Dezember ein Forge de Laguiole Messer vorgestellt, das auch einen T12 Stahl hat. Bei dem Test sagen sie folgendes über den Stahl:

- verbesserter 440A Stahl
- sehr rostresistent
- gut schärfbar
- mittelmäßig schnitthaltig
- mittlere Schärfe

Den ganzen Film findest du hier:

http://www.odoo.tv/F-d-Laguiole-Saint-Jacques.417.0.html
 
na das Messer sollte schon ein Gebrauchsmesser sein, um nur für die Vitrine zu kaufen hab ich nicht das nötige flüssig
und das mit dem Aufschlagen sollte man schon verhindern können, wenn man das Messer vorsichtig zumacht, so zumindest der Tonus im Forum.

Das ist auch meine Erfahrung. Ich muss ja das Teil nicht zuknallen. Wenn man es normal vorsichtig schließt, sollte es eigentlich keine Probleme geben.
 
Auf Odoo.tv haben sie im Dezember ein Forge de Laguiole Messer vorgestellt
danke für den link, aber soll ich etwa nem Test glauben, bei dem der Tester das Produkt nicht ausprechen kann? :D

aber wenn Arhur hier recht hat, dann bestätigt das meine Befürchtungen...
 
Werde ich als BMW Fahrer (Rostender Stahl) auch mit den Eigenschaften des Audis (T12) zufrieden sein?

-OT an: Ich fahre weder die eine oder die andere Marke, sondern die mit dem Baguette aus der Werbung OT aus.-
Aber: ich habe seit 2 Jahren ein FdL Luxe mit T12 im regelmäßigen Bürogebrauch. Es schneidet also hauptsächlich Äpfel, Birnen, selten mal Tomate und Zwiebel, Brötchen, Stollen usw.
Mit diesen Anforderungen wird der T12 locker fertig, ohne dass die Schärfe erkennbar abnimmt. Am Sharpmaker auf den feinen Stäben geschliffen nimmt der Stahl locker Rasierschärfe an. Wenn Du möchtest, kannst Du hier noch ein Quentchen mehr am Leder rausholen. Braucht es aber nicht wirklich, da eine zu glatte (feine) Schneide bei den Laguiole-Schneidaufgaben nichts nützt.
Ich kann Dir den T12 jedenfalls sehr empfehlen.

Kleine Ergänzung zum Vergleich CX 75: hier lässt sich wegen des feineren Gefüges natürlich auch eine feinere Schneide bilden. Ist aber, s.o., in der Praxis eigentlich überflüssig. Hinsichtlich der Standfestigkeit merke ich, ehrlich gesagt, keinen Unterschied.

Beste Grüße
carrot
 
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