Zakuri - ''Bunkaboocho'' von Tosa-Hocho

Ich finde die Messer vom Preis Leistungverhältnis sehr gut. Eines wurde scheinbar noch von keinem bemerkt oder keiner wollte es schreiben.

Die Messer habe einen Hohlschliff. Ich denke der geneigte Käufer sollte das wissen, den das ist nich Standart bei traditioneller Japanware.
 
Die Messer habe einen Hohlschliff. Ich denke der geneigte Käufer sollte das wissen, den das ist nich Standart bei traditioneller Japanware.

....aber gerade bei den einfachereren Messern im Tosa-Stil mit beidseitigem Anschliff ist das IMO üblich. Zumindest habe ich aus drei unterschiedlichen Schmieden solche Messer in ähnlicher Preisklasse. Die wurden alle auf großen runden drehenden Steinen geschliffen ohne danach noch einen aufwändigeren (=teuer) Planschliff erhalten zu haben.
 
Das kann ich nicht bestätigen, zumindest mein Exemplar hält sich diesbezüglich hervorragend.

Dann hat sich da inzwischen was geändert? Vielleicht benutzen die inzwischen anderes Material. Wäre begrüßenswert.
Denn zumindest bei meinen beiden alten Zakuris verfärben sich die Aussenlagen sogar schneller als die Schneidlage! Da hab ich mich schon oft gefragt ob das so wirklich sein muss oder da nicht ein anderer Stahl möglich und sinnvoller wäre...
 
So, nun ist die Lieferung da.
Herr Okamura verspricht auf seiner Seite nicht zuviel.
Das Bunkaboocho und das Yanagiba Hocho sind beides Messer von hohem Gebrauchswert, was wohl dann auch für seine anderen Modelle gilt.
Wer auf rustikale, geschmiedete Schneidwaren steht kommt hier voll auf seine Kosten.
Was die Auslieferungsschärfe der Klingen angeht, kann sich so manch ein andere Hersteller ein Scheibchen davon abschneiden.....Rasiermesserscharf, sauber und gleichmäßig.
Wer es noch schärfer mag, dem genügt in diesem Fall ein Abziehriemen mit Polierpaste.
Die Griffmontage ist stabil, Überstände an der Zwinge/ Holz stören nicht und können leicht begeschliffen werden, wenn man denn unbedingt will.
Einzig die Griffe sind für meine Hände etwas zu schmächtig, aber damit kann man gut leben.
Fazit: Viel Messer für relativ wenig Geld.
 
Dann hat sich da inzwischen was geändert? Vielleicht benutzen die inzwischen anderes Material. Wäre begrüßenswert.
Denn zumindest bei meinen beiden alten Zakuris verfärben sich die Aussenlagen sogar schneller als die Schneidlage! Da hab ich mich schon oft gefragt ob das so wirklich sein muss oder da nicht ein anderer Stahl möglich und sinnvoller wäre...

habe meins seit knapp 2 Jahren im täglichen Gebrauch, erst als ich bei der Pflege (immer sofort staubtrocken wischen) etwas nachlässiger wurde haben sich die Aussenlagen verfärbt...finde es aber schöne, individuelle Patina!!! Griff habe ich leicht geschmirgelt und mit Schaftol behandelt, klasse Maserung.
Mein Bruder hat grad die günstigere Variante von mir zum Geb. bekommen, Schneidleistung identisch, Standzeit fast. Anlaufen bis jetzt null. Würde es inzwischen wohl auch vorziehen, bei 50,- Preisvorteil.
Alles in Allem: unschlagbare Küchenhelfer :super:
 
Dem kann ich nur zustimmen. Ich hab meins (die Standardausführung, kein Zakuri) seit 4 Wochen und es ist fast im (privaten) Dauereinsatz.
Bei ein bissl Pflege kein Problem mit der Klinge und ein echter Küchenniedermetzler:super:. Das wird sicher nicht mein letztes Tosa-Hocho sein.

Keks
 
....., erst als ich bei der Pflege (immer sofort staubtrocken wischen) etwas nachlässiger wurde haben sich die Aussenlagen verfärbt...finde es aber schöne, individuelle Patina!!!

Damit keine Mißverständnisse entstehen: ich find die Zakuris auch sehr empfehlende Einsteigermesser und ich mags auch wenn sich auf Messern eine schöne Patina bildet.
Die Aussenlagen der Tosa-Messer verfärben sich aber stärker als das IMO sein müßte, stärker (und IMO 'unschöner') als die Aogami-Schneidlage.
Hier mal mein Bunkabocho nach über 1 Jahr fast täglichem Gebrauch:

ZakuriPatina.jpg


Die Schneidlage bildet eine typische, für mein Empfinden sehr schöne Patina. Die Aussenlagen übertreibens für meinen Geschmack ein bissl mit dem rotbraun-bunt werden, vor allem geht das bei entsprechendem Schnittgut schneller als man das Messer reinigen mag.
Die Aussenlagen könnten von mir aus gerne aus einem etwas weniger schnell reagierendem Material sein. Da die Aussenlagen nichts mit den Schneideigenschaften zu tun haben sollte das möglich sein.
Nochmal: Tolle Messer; vor allem die Aogami-Schneidlage der Zakuri ist richtig klasse und recht hoch gehärtet (spürbar besser als bei den einfacheren Kibihara) was man auch an den beiden Ausbrüchen sieht die beim dezent anticken eines Topfrandes entstanden.
Ich hab das Thema des Anlaufens letzte Zeit ein paar mal deutlicher betont, weil manche Nutzer das nach einiger Zeit doch lästig finden. Schade fände ich, wenn dadurch manche sich dadurch abschrecken lassen, womöglich sogar auf 'Rostfrei' :eek: umsteigen und sich um den Schneidgenuss mit niedriglegierten Kohlenstoffstahlklingen bringen. :)

Ergänzend noch ein älterer Beitrag von mir dazu: http://www.messerforum.net/showpost.php?p=583830&postcount=4
 
Last edited:
Hast du den Schutzlack entfernt??? (klar, daß fleissiges Schleifen ihn auch abträgt)
Der Tipp mit der Zitrone ist klasse! finde die PaprikaPatina schön...
Meine Schneidlage verfärbt null. Kriegst du die Macke nicht rausgeschliffen, hatte mal mehrere solche in einem Haiku und mit nem groben Stein und dann 1000er komplett raus bekommen.

Grüße
 
Den Schutzlack hab ich inzwischen mit Aceton runtergeputzt; sah für mich einfach zu komisch aus mit teilweise Patina bzw. 'sauber'.

Klar kann man die Macken rausschleifen, anfangs hab ich das auch mal gemacht bei einem ähnlichen Messer. Aber wenn s nicht zu viele sind stören eigentlich die kaum, bzw helfen sogar beim Schneiden z.B. einer weichen Tomate wenn die Klinge nicht mehr ganz so scharf ist. :steirer:

Optisch sind die natürlich bedauerlich und im Moment des Entstehens ist der Schreck und Ärger groß.
Aber durch das Rausschleifen verliert man auf einen Schlag ca. 1/2 bis 1 mm Klingenhöhe. Wenn man dann diese Reparaturaktion zu einfach macht und nur die Schneidfase höher legt (statt auch noch aufwändig die Seiten flacher zu schleifen) verändert sich die Klingengeometrie ungünstig, das Messer 'altert' um Jahre.
Klar, aus optischen Gründen kann man das machen, etwa wenn man den Anblick des Produkts eigener Schussligkeit nicht erträgt. ;)
Aber fürs Messer bzw. das Schneidverhalten ist es besser wenn diese Ausbrüche nach und nach beim üblichen Scharfhalten kleiner werden. IMHO.
 
Aufgrund des Hohen Preisunterschieds zu den Zakuri's hab ich jedoch 3 Standardmesser bestellt ein Funayuki, ein Santoku und das Bunkaboocho.

Gestern kamen Sie an und ich muss sagen das Sie ebenfalls absolut super finde (die griffe sind vielleicht etwas kleine für meine riesen grob.Mo Hände) nichts desto trotz ein wirkliches Preis Leistung Schnäppchen.

Den Schutzlack hab ich mit dem Nagellackentferner ohne Probleme runter bekommen. Das Einzige was mich gestört hat ist der etwas an Asiatische Ramschware erinnernde Aufkleber am griff den ich kurzerhand entfernt habe was jedoch zu hässlichen Kleber Rückständen am griff geführt hat. (Mit einem Schwamm und ein wenig Muskelkraft war das Thema jedoch auch schnell abgeharkt)

Die ,,out of Box,, Schärfe war bis dato das beste was ich jemals an Küchenmessern gesehen habe (hatte bis jetzt allerdings auch nur Europäische Messer von f. dick etc. ) nach einmal abziehen übers leder mit etwas Schleifpaste ging es den meisten Karotten in meinem Gemüsefach ähnlich schlecht wie den Artgenossen auf den Bildern von Sanji.

Alles in allem ein sehr gelungener Kauf, mit einer Super e-Mail Betreuung von Herrn Okamura von Tosa Hocho. Besten dank für eure tollen fachkundigen beitrage (besonders von Sanji) die mir die Kaufentscheidung extrem erleichtert haben.

War bestimmt nicht mein letztes Messer bei Tosa Hocho da es mir jetzt schon in den Fingern juckt die Qualitativen Unterschide zu den Zakuri’s zu testen :hehe:
 
Buonasera!

hab seit heut abend auch ein ''Bunkaboocho'' von Tosa-Hocho.
Hab gleich ein bißchen probiert!
Das fasziniert mich, da es unser erstes "japanisches" Messer ist.
Quasi "Genna im Schärfeland" :p

Ich überlege jetzt was mit der Schutzschicht machen?
Lack weg oder dran?

Boohh????

Gruß
Genna
 
Jupp, da muß ich Dr. Pille recht geben - ich hab auch seit gestern mein erstes Tosa Hocho (Bunkaboocho) und bin vom Stahl und der erreichbaren Schärfe begeistert. Aber nach einem kleinem Foto-Shooting war die erste Aktion eine Aceton-Behandlung der Klinge. Danach etwas Öl zum Schutz und gut ist.
Wobei der Lack "wahrscheinlich" nur ein harmloser Acryllack ist - zumindest würde ich sowas nehmen, und die Leichtigkeit, mit der das Aceton ihm zu Leibe rückt, spricht auch dafür.

Mit freundlichen Grüßen
Hoss
 
Mich wundert, dass hier niemandem aufzufallen scheint, dass die Schneidengeometrie nicht optimal ist bei dem Kibihara-Bunka. Wenn ich mich recht erinnere ist der Anschliff bloß ca. 13-14 mm breit. Dahinter hat das Messer 2mm, da es von oben nach unten nicht oder kaum dünner geschmiedet ist (was man wahrscheinlich zu dem Preis auch nicht verlangen kann). Daher ist das einfache Bunka im Auslieferungszustand m.E. kein wahrer Schneidteufel, wenn auch immer noch ein gutes, sehr schönes Messer, das sein Geld wert ist. Das Zukuri-Bunka scheint ein wenig höher angeschliffen zu sein. Bitte den Beitrag nicht so missverstehen, dass ich vom Kauf abraten würde, man sollte nur Bescheid wissen.
 
Richtig, tiffel
die Endverarbeitung ist nicht der Hit, auch recht liebloses Schleifen (Maschine?) auf Endschärfe (hab leider keine Fotos gemacht von der Klinge, war weit nicht toll).
Aber das schöne an dem Messer ist die allgemeine Qualität. Mit etwas Mühe hat man ein richtig schönes, scharfes Messer
 
Im Vergleich zu der "optimalen" Schneidengeometrie meines Laserüberprüften Zwilling Twin Santoku, schneidet das "Billig"-Bunka um gefühle Lichtjahre besser ab!
Wann schneidet man denn mal etwas was dicker als 13-14mm ist?(Und was sich nicht mit einem Schnitt auf die Hälfte reduzieren lässt?)
Also manchmal geht mir diese Theoriebesserwisserei zu weit.
Die optimale Schneidengeometrie eines Skalpells bringt mir im Küchenalltag recht wenig.
Und es soll ja noch Leute geben die mit ihrem Küchenmesser kochen...
Das Bunkaboocho erfüllt seinen Zweck mit einer solchen Leichtigkeit, dass es eine Freude ist.
Mag sein dass es Messer mit optimaleren "Geometrien"gibt, aber besser Schneiden tun die sicher nicht.
(jedenfalls nicht die ersten 14mm:)
 
Nun ja, zum Teil gebe ich Dir Recht. Aber es ist unbestritten, dass im Speziellen bei hartem Gemüse (Karotten, Sellerie, Kürbis,...) ein durchgehender Flachschliff mit einer entsprechend dünnen Geometrie idealer ist als ein "Spalter" mit dickem Rücken. Bei Fleisch und Weichgemüsen (Tomaten usw.) ist das irrelevant.
 
Doch, smokebubble, sie schneiden besser und zwar wesentlich. Das habe ich nicht bemerkt, weil ich so ein elender Besserwisser bin, sondern weil die Schneidfähigkeit im Vergleich zu meinen anderen rostfreien Messern echt zu wünschen übrig ließ. Es ist auch leicht nachzuvollziehen, dass ein Schneidenwinkel, der nach 13 mm auf 2mm Dicke ist mehr als dreimal so groß ist wie ein Schneidenwinkel der erst nach 48mm auf 2mm ist. Und das betrifft gerade nicht nur Schneidgutdicken über 13mm. Der Schneidenwinkel ist nach 2mm Klingenhöhe, der selbe wie nach 13mm. Bei dickem Gemüse ist die Klemmkraft bloß viel höher. Das merkst du bei jeder Zwiebel.

Meines Wissens wirbt Wüsthof mit "lasergeprüfte Schneidgeometrie", Zwilling mit "lasergeprüfter Schärfe". M.E. ist das lediglich automatisierte Qualitätskontrolle. Was raus kommt ist der betriebsinterne Kompromiß aus Schneidhaltigkeit, Robustheit und Schneidfähigkeit. Wenn das Zwilling noch schlechter als das Bunka ist, zeigt das, wie es um die Schneidfahigkeit bei der lasergeprüften Schneidgeometrie bestellt ist.
 
Hallo,

ich habe diesen Thread sehr aufmerksam verfolgt. Obwohl ich eigentlich kein neues Messer benötige, möchte ich mir doch ebeteuell ein Zakuri zulegen, da ich bisher nur rostfreie Messer guter Qualität besitze und einen Vergleich erleben möchte. Dabei stellen sich mir, besonders bei der Diskussion, dies zum Schluss entstanden ist, folgende Fragen:

Hat jemand das Gyutoo von Zakuri getestet?
Wie ist hierbei die Klingengeometrie?
Was ist so besonders an der Form des Bunkaboocho?

Danke und viele Grüße
Christoph
 
Zur letzten Frage: So wie ich das sehe, gibt es bei Tosa kein klassisches Santoku. Das Nakiri und die Tosaform haben eine fast gerade Schneide. Das Funa und das Gyoto haben eine spitze Spitze. Das Bunka kommt der Santokuform m.E. am nächten. Dadurch, dass der Messerrücken gerade bleibt und sich nicht am Ende quasi nach unten buckelt, hat das Bunka einen ganz eigenen kraftvollen Charakter. Das es zum Erleben von rostenden Messern im Vergleich Alternativen gibt, weißt du wahrscheinlich (Old Hickory, Herder Santoku, Burgvogel natura, Tojiro yasuki poliert, economy line bei feinewerkzeuge nicht geschmiedet).
 
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