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Manch Alte erinnern sich noch, ich wollte da doch mal - ich hab mal, ich werde weiter.
Worum gehts. Gesucht wurde eine Wirkstoff, der Messer vor Korrosion schützen soll. Da gibts grundsätzlich zwei Anwendungen. Der eine ist der Messersammler, der sichergehen will, dass seine Messer in der Vitrine nicht das Rosten anfangen. Das andere ist der Messeranwender, der seine Kohlenstoffstahlmesser vor Korrosion schützen möchte.
Zusammen mit einer Chemischen Fabrik, die sich auf Korrosionsschutz und Oberflächenbehandlungen spazialisiert haben, wurde das Thema diskutiert. Anforderungen waren:
Da gibts was .
Wir probieren an einem Korrosionsschutzmittel, das natürlich nicht speziell nur für Messer entwickelt wurde, sondern für den industriellen Einsatz. Als erster Test wurde ein sogenannter Freibewitterungsversuch durchgeführt. Der ist weitgehend standardisiert. Damit lassen sich unterschiedliche Stoffe zwar nur unter genau diesen Bedingungen vergleichen. Aber sie sind eben vergleichbar - im Gegensatz zu rein praktisch orientierten Versuchen, wo die Variablen unbestimmt sind.
Bisher sieht das recht gut aus. Das Zeugs ist im Ursprungszustand recht zähflüssig (vergleichbar mit Honig), kann aber nach Bedarf verdünnt werden. Im Moment trage ich das Mittel mit einem getränktem Schwamm auf die Messer aus. Ich finde das recht praktisch, da sich so das Mittel gut verteilen lässt ohne dass ich einzelne Tropfen mit den Fingern verteilen muss (etwas bei der Anwendung aus einer Spritze, Tube oder dergleichen). Getränkte Lappen kann man genauso machen. Haben allerdings den Nachteil, dass man erstens die Suppe auch an den Händen hat. Zudem kann man den Schwamm leicht selber "nachfüllen".
Grundsätzlich ist das Mittel auch lebensmittelecht. Grundsätzlich, weil Herstellung/Verarbeitung/Abfüllung nicht unter den Bedingungen stattfinden, die für Lebensmittelechtheit vorgeschrieben ist. Die Ausgangsstoffe sind allerdings rein natürlich, werden gereinigt und veredelt und dienen auch als Ausgangsstoff für die Kosmetikindustrie.
Unten mal ein Testprotokoll aus dem Freibewitterungsversuch. Dagegen getestet wurde das hier oft empfohlene Babyöl, ein handelsübliches Sprühöl (WD40, Caramba etc..) und ein speziell für die Messerpflege angebotener Wirkstoff.
Der Test ist schon ziemlich eindeutig. Bei dem Muster B120807J zeigen sich am Ende des Versuchs Flecken. Das ist kein Rost auf dem Blech, sondern Farbveränderungen am Wirkstoff selbst, vermutlich durch die UV Einstrahlung. Muster A120807J zeigt die Flecken nicht - das ist der gleiche Wirkstoff in einer gereinigten Variante.
Zusätzlich zum eigentlichen Zweck, dem Korrosionsschutz, hat die gereinigte Version noch den Nebeneffekt, auf Oberflächen einen schönen Glanz zu erzeugen. Das gilt für die Klinge, ich habs aber auch über Holzschalen als Pflege aufgetragen und einpoliert - sieht wunderbar aus.
Im Moment bin ich noch auf der Suche nach passenden Gebinden, also Döschen mit integriertem Schwamm, etc.
Anregungen, Fragen, Wünsche?
Grüße
Pitter
Worum gehts. Gesucht wurde eine Wirkstoff, der Messer vor Korrosion schützen soll. Da gibts grundsätzlich zwei Anwendungen. Der eine ist der Messersammler, der sichergehen will, dass seine Messer in der Vitrine nicht das Rosten anfangen. Das andere ist der Messeranwender, der seine Kohlenstoffstahlmesser vor Korrosion schützen möchte.
Zusammen mit einer Chemischen Fabrik, die sich auf Korrosionsschutz und Oberflächenbehandlungen spazialisiert haben, wurde das Thema diskutiert. Anforderungen waren:
- Der Wirkstoff soll primär Rostschutz bieten. Eventuelle Schmiereigenschaften nimmt man mit, sind aber nicht das Ziel. In die Richtung kann entweder ein anderes Produkt entwickelt werden, oder das Wirkstoff wird dahin weiterentwickelt.
- Der Wirkstoff darf die bei Messerbau üblichen Materialien nicht angreifen. Sprich, er muss ohne Schaden auch auf Kunststoffe, Hölzer, Horn etc. aufgetragen werden können.
- Der Wirkstoff muss vernünftig applizierbar sein.
- Der Wirkstoff soll eine möglichst hohe Haftung auf dem Stahl haben.
- Der Wirkstoff sollte sich trotzdem leicht entfernen lassen
- Der Wirkstoff sollte weitestgehend lebensmitelecht sein.
- Der Wirkstoff sollte bezahlbar sein
Da gibts was .
Wir probieren an einem Korrosionsschutzmittel, das natürlich nicht speziell nur für Messer entwickelt wurde, sondern für den industriellen Einsatz. Als erster Test wurde ein sogenannter Freibewitterungsversuch durchgeführt. Der ist weitgehend standardisiert. Damit lassen sich unterschiedliche Stoffe zwar nur unter genau diesen Bedingungen vergleichen. Aber sie sind eben vergleichbar - im Gegensatz zu rein praktisch orientierten Versuchen, wo die Variablen unbestimmt sind.
Bisher sieht das recht gut aus. Das Zeugs ist im Ursprungszustand recht zähflüssig (vergleichbar mit Honig), kann aber nach Bedarf verdünnt werden. Im Moment trage ich das Mittel mit einem getränktem Schwamm auf die Messer aus. Ich finde das recht praktisch, da sich so das Mittel gut verteilen lässt ohne dass ich einzelne Tropfen mit den Fingern verteilen muss (etwas bei der Anwendung aus einer Spritze, Tube oder dergleichen). Getränkte Lappen kann man genauso machen. Haben allerdings den Nachteil, dass man erstens die Suppe auch an den Händen hat. Zudem kann man den Schwamm leicht selber "nachfüllen".
Grundsätzlich ist das Mittel auch lebensmittelecht. Grundsätzlich, weil Herstellung/Verarbeitung/Abfüllung nicht unter den Bedingungen stattfinden, die für Lebensmittelechtheit vorgeschrieben ist. Die Ausgangsstoffe sind allerdings rein natürlich, werden gereinigt und veredelt und dienen auch als Ausgangsstoff für die Kosmetikindustrie.
Unten mal ein Testprotokoll aus dem Freibewitterungsversuch. Dagegen getestet wurde das hier oft empfohlene Babyöl, ein handelsübliches Sprühöl (WD40, Caramba etc..) und ein speziell für die Messerpflege angebotener Wirkstoff.
Der Test ist schon ziemlich eindeutig. Bei dem Muster B120807J zeigen sich am Ende des Versuchs Flecken. Das ist kein Rost auf dem Blech, sondern Farbveränderungen am Wirkstoff selbst, vermutlich durch die UV Einstrahlung. Muster A120807J zeigt die Flecken nicht - das ist der gleiche Wirkstoff in einer gereinigten Variante.
Zusätzlich zum eigentlichen Zweck, dem Korrosionsschutz, hat die gereinigte Version noch den Nebeneffekt, auf Oberflächen einen schönen Glanz zu erzeugen. Das gilt für die Klinge, ich habs aber auch über Holzschalen als Pflege aufgetragen und einpoliert - sieht wunderbar aus.
Im Moment bin ich noch auf der Suche nach passenden Gebinden, also Döschen mit integriertem Schwamm, etc.
Anregungen, Fragen, Wünsche?
Grüße
Pitter