Kompaktes Jagd-/Survivalmesser

Simple Blades

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Servus zusammen.

Ich habs endlich geschafft. Nach langer Abstinenz folgte ein kurzer Materialeinkauf und ab ging's in die Werkstatt.

Mein aktuelles Projekt wird ein Jagd- und Arbeitsmesser, das auch für Survivalsituationen geeignet sein dürfte.
Es ist relativ einfach aufgebaut mit einem leicht bauchigen Griff ohne Fingermulden und einer 4mm starken Droppointklinge aus RWL34. Zwecks Stabilität und Schnittfähigkeit hat sie einen Flachschliff.
Die Klinge ist 11 Zentimeter lang und rund 4 Zentimeter breit. Die Gesamtlänge liegt bei 25 Zentimetern, was eine Grifflänge von 14 Zentimetern ergibt. Relativ groß ausgelegt, aber mit Handgröße 10 und ggf. vorhandenen Handschuhen braucht man die Länge.
Die Griffschalen und Beschläge für den Knebel kommen später noch dazu. Die werden dann mit 8mm Messingröhrchen befestigt, um das Messer bei Bedarf an einem Stock befestigen zu können.

Jetzt kommt das gute Stück aber erst mal zum Härten. Weitere Info's sobald das Messer wieder da ist...
 

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Hallo Simple Blades,

interessantes Projekt.
Mir ist nur der Bedarf nicht ganz klar, wofür die Befestigung an einem Stock nötig sein könnte. Lassen wir Rambo mal weg.
Um es als Spieß/Saufederersatz zu nutzen, ist es zu klein und eine derartige Jagdmethode auf Wild- oder Warzenschwein bzw. ähnliche Kaliber in einer Überlebenssituation viel zu gefährlich. Als Fischspeer wär so eine Spitze m.E. schon zu groß und außerdem fehlte ein Widerhaken. Um anderes ungefährlicheres Wild oder Fische (hier aber dann mit geschnitzten Widerhaken) zu jagen, würde m.E. ein angespitzer und ggf. in der Glut gehärteter gerader Stock bereits völlig reichen. Einfach mal an einem ganzen Schinken vom Metzger ausprobieren. Die Eindringtiefe ist beachtlich genug. Außerdem bestünde die Gefahr, daß das angeworfene Wild, wenn es nicht "im Leben" getroffen wurde, mit dem Speer noch weit davon läuft. Dann ist das Messer futsch. Für eine Überlebenssituation wiederum zu riskant.
Allerdings habe ich einmal ein Foto gesehen, wo jemand ein kräftiges Messer quasi als Beilklinge an einem unterarmlangen Stock befestigt hatte, um es eben als Beilersatz zu nutzen.
Oder ist Dein Bedarf ein ganz anderer?

Gruß

12knife
 
Völlig richtig erfasst. :ahaa:
Wenn das Messer montiert ist, wird es einen erheblichen Anteil seines Gewichts auf der Griffseite haben und ist damit zum Hacken wenig geeignet.
Die Möglichkeit es an einem stabilen Stock möglichst einfach zu befestigen ist in meinen Augen die einzig funktionierende Möglichkeit, genug Wucht zu entwickeln um damit beispielsweise einen Ast abzuhacken. Dass es eine der schlechtesten Idee in solchen Situationen ist, das gegebenenfalls einzige verfügbare Messer an einem Stock irgendwo ins Gebüsch zu werfen, ohne zu wissen, was da herumliegt ist klar. Einen abgebrochenen Stock kann man schnell wieder herrichten. Wenn das Messer klump (oder schlimmer: unauffindbar) ist, sieht das schon anders aus.
Da ich allerdings generell ein gutes Multitool als Ergänzung bei mir trage (und ein solches jedem empfehle, der draußen unterwegs ist), kann ich das Messer in solchen Situationen für die Zwecke schonen, für die ich es wirklich brauche und zweckmässig einsetzen kann. Wenn ich also sägen kann anstatt zu hacken reduziert sich schon mal der Verschleiß am Messer und die Verletzungsgefahr ist auch geringer, was die Überlebenschancen deutlich erhöht.

Ganz nebenbei: Als leicht schusseliger Vegetarier würde ich ohnehin erst mal nach leichterer Beute Ausschau halten. Ein paar Pilze oder Beeren sind für mich geschmacklich wesentlich attraktiver als Wild. Und zweitens ist mir noch nie irgendwelches Obst oder Gemüse davongerannt. :D:irre:
Ausserdem ist es wesentlich einfacher und kräfteschonender, Fallen aufzustellen, als dem zukünftigen Mittagessen hinterherzuschleichen.
 
So Leute.

Endlich bin ich fertig geworden.

Hier ist das fertige Messer:

P1030015.JPG


Das Messer läuft in der Galerie unter dem Namen "Kleiner Klotz", was es recht treffend beschreibt. Die jetzt montierten Griffteile sind aus Messing und einem sehr harten Holz, von welchem ich allerdings den Namen nicht kenne. Ich hab den Griff nur "grob" bearbeitet, d.h. nur bis zu einer 600er Körnung abgeschliffen, damit er schon griffig und rutschfest bleibt.
Das ganze Messer ist 25 Zentimeter lang, wiegt aber auch ohne Scheide schon 306 Gramm, mit Scheide sind's dann 376. Ein Teil entfällt natürlich auf die 4mm starke Klinge. Der Löwenanteil geht allerdings auf das Konto des bequemen, aber auch massiven und schweren Griffs. Die Griffdicke beträgt maximal 2,6 Zentimeter, die Griffbreite im Handbereich maximal 3 Zentimeter. Der Schwerpunkt des Messers liegt bei normaler Handhaltung genau auf Höhe des Zeigefingers. Damit ist das Messer zwar schwer, aber sehr führig.
Die Lederscheide ist aus 3 mm starkem Leder mit einem Sicherungsriemen am Knebel. Wegen der kurzen Gürtelschlaufe sitzt das Messer recht hoch, stört dadurch allerdings auch nicht beim Sitzen und lässt sich aufgrund der kurzen Klinge immer noch bequem ziehen.

Mal sehen wie's euch gefällt.

Im Anhang ist noch ein Foto im Rohzustand vor der Griffbearbeitung.
 

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