Mein erstes Eigenbau-Messer, ein User für den Bogenparcours

kabaman

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So, mittlerweile ist mein erstes selbsgebaute Messer fertig und wartet auf den Einsatz.
Es ist als User für den Einsatz im Bogenparcours gedacht, in erster Linie um Pfeilspitzen aus Bäumen zu pulen. Daher habe ich auch auf ein Finish verzichtet, es wird sowieso verkratzen.


Die Daten zum Messer:
Länge gesamt: 215 mm
Länge Klinge: 110 mm
Dicke Klinge: 3 mm
Länge Griff: 105 mm

Materialien:
Klinge 1.4034, 56 HRC
Griff: Lärche, geölt

Eine entsprechende Lederscheide wird es natürlich auch noch bekommen.

Das Bauen hat viel Spass gemacht, ich habe einige Fehler begangen und dabei manches gelernt. Natürlich sind schon weitere Messerchen in Arbeit, hier gelang mir manches schon besser, es gibt aber noch viel zu üben und zu lernen... (Bilder gibts, wenn sie fertig sind...)

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Mir gefällt´s auch! :super:
Denke, für deinem Einsatzzweck hast du auch einen angemessenen Stahl gewählt. Die "einfachen" Griffschalen und das "grobe" Finish sorgen bestimmt dafür, dass das Messer wirklich benutzt wird! :)
Eventuell hätte ich im Bereich der Mulde für den Zeigefinger nicht diesen doppelten Bogen gemacht, sondern eine größere Mulde, die bis kurz vor die Schneide reicht. Fände ich stimmiger, aber es passt auch so.
Gruß
 
Ich finds auch klasse, besonders das Holz. Wenn du da mit einer Messingbürste drüber gehst und die weichen Frühholzteile rausholst, siehts richtig abgegriffen und noch rustikaler aus!
Nur die Griffverschraubung hwürde ich durch Pins ersetzen, bzw. "Spielfrei" passende Schraubeköpfe suchen.

Ciao, Basti
 
Sieht doch gut aus. Ein poliertes Klingenfinisch muss doch nicht. Um ehrlich zu sein, gefällt es mir ohne Politur sogar besser.

Hast du schon das Messer in der Praxis ausprobiert?

Gruß
Holger
 
Sehr schön geworden, das Teilchen. :super:

Lärche ist ein schönes Holz mit großer Dichte.
Tu den Griff mal einen Tag in Leinölfirnis einlegen.
Dann abwischen und 2 Tage trocknen lassen.
Das gibt einen superschönen goldgelben Ton, feuert die Maserung an
und schützt das Holz vor Nässe und Dreck.

Zwei kleine Verbesserungsvorschäge hätte ich zu noch machen.

1. Die Schrauben je 0,5cm Richtung Griffmitte versetzen (Beim nächsten Messer)

2. Die Zeigefingermulde (wie Waldjäger schon erwähnt hat) in einem Bogen ausführen.

Grüße

PS: Hast DU selbst gehärtet?
 
Last edited:
Ich bin zwar kein Messerbauer,aber ich würde nichts "verbessern" (beim nächsten Messer)
Warum muss/soll man es so machen wie alle anderen auch?Dann wird es nur wieder ein Einheitsbrei der in der grossen Masse untergeht.

Grade das eigenständige Design macht doch ein selbstgemachtes aus...oder?
 
Danke für das Feedback!

Was die Radien (Zeigefingemulde + der kleine) angeht: Das war einer von den genannten Fehlern :irre: Eigtl war nur ein Radius (der der Zeigefingermulde bis zur Schneide) geplant, dann war ich aber etwas übereifrig und *schwupps* war das Design ein anderes... :rolleyes:

Und: der richtige Praxistest steht noch aus, allerdings hab ich natürlich schon mal ein Bisschen mit der Spitze in verschiedenen Stücken Holz rumgebohrt - bis jetzt hats alles gutausgehalten; die nächste Bogen-Jagd auf Gummiviecher ist für die nächste Woche geplant, da wird das Messer dann mal im "Feld" getestet.

Für eine Behandlung mit Leinöl ist es zu spät, :irre: das Griffholz ist schon geölt (Mit dem Zeug, das mein Vater für das Treppengeländer verwendet hat - genaueres weiß ich im Augenblick leider nicht)
 
Last edited:
Glückwunsch. Schönes Design und eine gute Verarbeitung für ein Erstlingswerk.

Was ich an deiner Stelle allerdings nicht gemacht hätte, ist der nahezu ungeschützte Übergang zwischen Schneide und Griff. Wenn man da abrutscht hat man sich schnell den Zeigefinger an der Ecke zwischen Fehlschärfe und Schneide geritzt.

Bei allen Messern, bei denen in Längsrichtung Druck auf die Spitze ausgeübt wird, sollte der Übergang so gestaltet werden, dass die Hand nicht auf die Klinge rutschen kann. Den Fehler habe ich bei einem meiner früheren Messer selbst schon gemacht. Wenn es möglich - und vom Design her annehmbar - ist würde ich die Mulde für den Zeigefinger etwas tiefer ausschleifen. Oder zumindest den Kurvenradius am vorderen Ende etwas verkleinern, damit die Anstellfläche für den Zeigefinger ein wenig steiler ausfällt.

Wie Rombiss bereits geschrieben hat, sollte nach Möglichkeit kein "Einheitsbrei" dabei herauskommen. Ich habe bei meinen Messern schon verschiedene Varianten ausprobiert, die bestens funktionieren. Entscheidend ist letztlich die Funktion; nämlich der Schutz der Hand vor der Schneide. Ob das nun durch eine ausreichend tiefe Fingermulde, geriffelte Daumen- und Zeigefingerauflagen oder einen separat eingesetzten Handschutz geschieht ist dabei egal.

Da ja schon weitere Stücke in Arbeit sind wünsche ich dir an dieser Stelle viel Spaß und noch viele Ideen.

Gruß, Alex
 
Sehr gelungen, herzlichen Glückwunsch!!!

Thema Holz: Lärchenholz ist sehr empfindlich gegenüber Säure/Base - Einfluss, dabei können sehr unangenehme Verfärbungen auftreten.

Breits bei geringen Konzentrationen von Ammoniak (wirkt basisch) verfärbt sich Lärche schwarz.

roro
 
@Simple Blades: Wie gesagt, der Radius der Zeigefingermulde war eigtl bis zur Schneide runter geplant, und dann hätten natürlich die Griffschalen auch weiter nach vorne gehen sollen...

@roro: Ich würde die farbliche Änderung von Lärchenholz als "in Ehren ergrauen" bezeichnen... hatte sogar schon überlegt, diesen Effekt irgendwie zu beschleunigen.
Weil ich allerdings noch nirgends was über die Eignung von Lärche als Material für Messergriffe in Erfahrung bringen konnte, habe ich die Griffschalen ja verschraubt - wenn also was damit passiert, was mir nicht gefällt, kann ich sie wechseln. Also mal abwarten ;-)
 
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