Vakuumkammer ist fertig

Ich finde eure Diskussion ja ganz interessant, aber für mich stellt sich einfach nur die Frage, wie weit daß Öl in das Holz eindringt.

Daher würde ich Gerhard einfach mal bitten, ein Stück Holz, daß in etwa dem Querschnitt einer Griffschale entspricht, mit Öl zu stabilisieren und dann einen Schnitt durch das Holz zu machen, um die Eindringtiefe festzustellen.
 
hi zusammen,

kann man einen mehrfachen Druckwechsel etwa mit einen Badeschwamm vergleichen?

Der saugt sich auch schneller voll wenn er ein paar mal gedrückt wird.

Welche Rolle spielt die Kapilarkraft bei Holz und Öl usw..?

.
 
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Ich finde eure Diskussion ja ganz interessant, aber für mich stellt sich einfach nur die Frage, wie weit daß Öl in das Holz eindringt.

Daher würde ich Gerhard einfach mal bitten, ein Stück Holz, daß in etwa dem Querschnitt einer Griffschale entspricht, mit Öl zu stabilisieren und dann einen Schnitt durch das Holz zu machen, um die Eindringtiefe festzustellen.

@rumag:

Yes Sir, das ist der richtige Vorschlag! :super:

Und weil ich so hartnäckig bin - ich stifte die 2te Kandel an den Gerhard um die Methode mit dem wiederholtem Evakuieren noch dagegen zu testen!


@newtoolsmith:
Deine Argumentationen haben viel für sich, entsprechen aber eher den theoretischen Angaben und Kennlinien - in der Praxis zeigt sicht häufig ein deutlich abweichendes Verhalten von der Theorie, da die Zusammenhänge oft erheblich komplexer sind.... ;)

Auch z.B. einen Vakuumautoklaven betreibt man in der Praxis mit der Methode des wiederholten evakuierens, da eben nicht bei einmaligem Abpumpen alle Restluft aus dem Füllgut entweicht!
Je nach eingebrachtem Füllgut unterscheiden sich die Steuerprogramme ganz erheblich, obwohl der gesättigte Wasserdampf sicherlich schneller und effektiver in die Sterilisationsgüter eindringen kann wie das relativ viskose Härteöl!
Dabei ist noch nichtmal berücksichtigt, das Hölzer keine theoretischen /idealen Poren/Strukturen usw. aufweisen...

Hierbei kommt mir aber der Gedanke, wenn schon Druckkammer, dann vielleicht mit einer vorhergehenden Evakuierung - siehe oben!?!

Mit einem Differenzdruck von vielleicht 2-3 Bar mit vorhergehender Evakuierung kommt man vielleicht weiter?



BTW:
Klasse thread, jetzt sogar schon in meiner Mittagspause! :super: :D




Viele Grüße aus Lich...

Peter
 
Hallo

Zugegebenermaßen habe ich den Beitrag nun nicht noch einmal kpl. durchgelesen.
Leider war ich den ganzen Morgen mit Brötchenverdienen befasst.

Trotzdem sei erlaubt mal nach der Holzart zu fragen, die behandelt werden soll.
Gehawe behandelt auf seinen Fotos Spitzerlklingen, die fertig montiert sind.
M.E. nach geht es hierbei in erster Linie um eine Versiegelung/Behandlung der Oberfläche.

In der aktuellen Diskussion geht es um das durchtränken von Hölzern.
Mit Birkenkrebs stelle ich mir das etwas leichter vor, als mit Ahorn.
Ich könnte mir auch vorstellen, daß sich Teile der oben recht kontroversen Diskussion an der Holzart orientieren müßten, oder:confused:

Rumags Vorschlag ist klasse, so sollte man es realisieren, und die Ergebnisse sortiert nach Methode und Holzdichte präsentieren.

Ich hatte vor kurzem einen Aufbau realisiert, und Birkenkrebs stabilisiert.
Das ging in geschätzten 5 Zyklen durch und durch.

Bis es hier soweit ist, werde ich meine Dokumentation darüber wieder aus den Tiefen meiner Festplatte ausgegraben haben, und die Bilder dazu präsentieren.

Nurmalso

Stefan
 
@pevau 75:
Vorsicht beim Vergleich mit Autoklaven.
Dort wird nach dem Evakuieren mit Dampf belüftet. Es geht darum den Dampf möglichst in alle Ecken und Winkel zu bringen.

@zili: Mich interessiert wo die Praxis was anderes zeigt? Bei unserer Anlage funktioniert Theorie und Praxis recht gut.

Einen Rechner für Dampfdrücke gibt es hier:http://www.s-ohe.com/Vp_calc.html

Grüße
Christoph
 
Bei Drücken deutlich unter 100mbar kommt nämlich langsam die freie Wegstrecke zwischen den Luftmolekylen zum Tragen. Dann ist es schon bald Glückssache, ob ein Molekyl sich zur Pumpe verirrt - Strömungsmechanik ist dann nicht mehr existent.

Mmh, das scheint mir ziemlicher Quatsch zu sein: bei 100mbar (=0.1bar) ist der typische Abstand zwischen zwei Molekülen etwa 7nm.
Bei 10mbar sind es immer noch etwa 15nm.
Das 'zur Pumpe verirren' sollte also kein Problem sein...

viele Grüße, Jan.
 
@pevau 75:
Vorsicht beim Vergleich mit Autoklaven.
Dort wird nach dem Evakuieren mit Dampf belüftet. Es geht darum den Dampf möglichst in alle Ecken und Winkel zu bringen.

[...]

Hi Christoph,
warum vorsichtig? :confused:

Bei unserem Beispiel geht es darum, das Öl in alle "Ecken und Winkel" zu bringen - ist genauso eine Sache der Druckdifferenzen, Kapillarkräfte etc. etc. - rein technisch wäre es ja auch vorstellbar, nach einer Evakuierung die Kammer mit Härteöl unter Druck zu befüllen! Wo genau ist für dich da der Unterschied, ob ich die Kammer/Behälter später mit Öl fülle oder mein Holz direkt im Öl halte?

Aber ok, laßt uns jetzt aufhören zu diskutieren und warten wir doch einfach die Ergebnisse von Gerhard ab! :super: :D :super:





Viele Grüße aus Lich...

Peter
 
Weils beim Autoklaven (zumindest der den ich meine) darum geht etwas zu Sterilisieren. Dabei ist es wichtig, dass sich z.B. in Bekleidung keine Nester bilden in denen keine Dampf einwirkt und somit die Temperatur nicht erreicht wird. Deshalb wird mehrfach evakuiert und mit Dampf belüftet.
In der Vakuumkammer gehts darum "fremde" Bestandteile zu entfernen und gegen z.B. Öl zu tauschen.


Grüße
Christoph
 
Weils beim Autoklaven (zumindest der den ich meine) darum geht etwas zu Sterilisieren. Dabei ist es wichtig, dass sich z.B. in Bekleidung keine Nester bilden in denen keine Dampf einwirkt und somit die Temperatur nicht erreicht wird. Deshalb wird mehrfach evakuiert und mit Dampf belüftet.
In der Vakuumkammer gehts darum "fremde" Bestandteile zu entfernen und gegen z.B. Öl zu tauschen.


Grüße
Christoph

Hallo Christoph,
nurmalso:

Ich fragte Dich nach dem was Du "genau" meinst - also physikalische, und/oder chemische/technische Unterschiede, die erklären, weshalb es nicht funktioniert bzw. ich vorsichtig sein soll.
In einem Vakuumautoklaven ersetzt man auch das eine Medium (Luft) durch das andere Medium (gespannter, vollständig gesättigter Wasserdampf, wobei hier Druck und Temperatur korrelieren). Auch hier gibt es abhängig von der Matrix (Bekleidung, Stopfen, Materialien mit poröser Struktur oder Materialien mit großer Oberfläche (Filterkerzen u.ä.), ähnliche Probleme.

Du kannst davon ausgehen, dass mir nach deutlich mehr wie 25 Jahren in der pharmazeutischen Industrie (u.a. Sterilisationsverfahren und Lyophilisation (Gefriertrocknung) theoretisch und praktisch diese Anwendungen der Vakuumtechnologie vertraut sind.

Auch verstehe ich nicht den Zusammenhang zu einer Liste von Lösungsmitteln - ich dachte, wir hätten uns in der Diskussion darauf verständigt, dass es aus mehreren Gründen, u.a. Viskositätserhöhung, besser ist, bei der Evakuierung oberhalb der Siedegrenze des Öles/Ölgemisches zu bleiben!?!
Weiterhin möchte ich hier nochmal auf den #44 von diesel verweisen, der schreibt, dass er es mit ca. 5 Durchgängen geschafft hat, Birkenkrebs vollständig zu durchtränken - also wo ist das Problem?

Zusätzlich sagt mir der #42 von gschoenbauer sehr zu, der IMHO sehr anschaulich beschreibt, was ich zu diesem Thema wiederholtes Evakuieren denke.

IMHO ist die Durchdringung von diversen Faktoren abhängig und in Abhängigkeit von der verwendeten Holzart mit unterschiedlichen Ergebnissen oder mit unterschiedlichen Behandlungszyklen zu rechnen:

- Druckdifferenzen
- Holzart: u.a. Struktur und Porosität des Holzes (Kapillareffekte)
- Durchdringung zeitabhängig; siehe Viskositäten und nicht einheitliche Kapillarstrukturen
- Viskosität des Öles in Abhängigkeit von Temperatur und Zusammensetzung (Lösungsmittel. bzw. leichtflüchtige Anteile?)
- welche Öle/Ölsorten kommen in Frage?
- eventuelle chemische Reaktionen des Öles (Härteöle?) mit der Matrix (Holz)

Ich erhebe damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern bin mal auf die praktischen Ergebnisse von Gerhard gespannt, dem es bestimmt egal ist, ob er die Luft im Holz vollständig oder nur teilweise entfernen muss, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.


@GeHaWE:
Gerhard,
ich halte es für eine gute Idee, mal herauszuarbeiten, was genau man benötigt, um seine Griffhölzer mit Öl vollständig zu imprägnieren.
Wenn Du Interesse hast, stelle ich mich gerne für ein Wochenende zu Verfügung, um gemeinsam mal ein paar Versuche mit verschiedenen Hölzern und Ölen zu erstellen und zu dokumentieren.

PM oder Email würde mich freuen! :D

Selber habe ich bedauerlicherweise keinen privaten Zugriff auf eine solche Metallerwerkstatt mit Lehrling... :steirer:
Aber dafür würde ich mich für verschiedene Hölzer und die Öle/Lösungsmittel zuständig erklären. :D



Viele Grüße aus Lich...

Peter
 
hallo, jetzt möchte ich mich doch noch kurz einmischen, denn ehrlich gesagt geht diese diskussion (so spannend sie in technischer hinsicht auch ist) doch ein wenig an der realität vorbei.

worum geht es denn bei der ölimprägnierung? ich will (grob gesagt) einen messergriff schützen, daß er bei täglicher anwendung möglichst wenig "leidet". eine minimale einzugtiefe des öls wird diesen zweck nicht allzulange erfüllen, sondern bald wieder "abgewaschen" sein, durch spülmittel, abrieb etc. habe ich aber erstmal eine eindringtiefe von mehreren millimetern, dann reicht das auch.

denn der zeitpunkt an dem ich nachölen muss (oberflächlich), der kommt irgendwann und zwar unabhängig davon ob das holz nun durch-imprägniert ist, oder nur 10 mm oder 5mm. und dass das -verharzte- öl aus der tiefe schutzwirklung "nachliefert" ist ja nicht zu erwarten.

bei epoxy sieht das anders aus, denn da werden ja die hölzer vor dem "griff-schnitzen" stabilisiert, das heisst ich muß genügend tief imprägniert haben um nach allen spanabhebenden maßnahmen noch ausreichend imprägniertes holz zur verfügung zu haben. aber bei öl wird der griff ja fertig sein, oder zumindest fast, denn sonst kriege ich ihn ja nicht mehr angeklebt wegen des öls. (ausnahme rein genietete griffschalen -gut, ok)

so, ich hoffe ich stehe nun niemandem auf den zehen herum, aber das wollte ich doch noch loswerden.

gruß burkhard

ps: die vakuumkammer ist klasse. vor allem für ne lehrlingsarbeit
 
Moin Burkhard,

aus Zeitmangel hier schnell in Kürze:

Nein, Du trittst hier niemand irgendwohin! :D

Du hast absolut recht mit deiner Argumentation - aber Du kannst davon ausgehen, dass ein guter Teil der Mitleser bei dieser Vakuumkammer glänzende Augen bekommen und für sich überlegen, wie und auf welchem Weg man was machen kann um nicht nur mit etwas Öl, sondern auch mit Epoxi zu arbeiten.... :D

Es gibt hier immer die Techniker und Theoretiker, aber auch die absoluten Pragmatiker... :teuflisch

Die Krönung einer solch "pragmatischen" Lösung fand ich vor einiger Zeit hier im Forum, wo sich jemand für den gleichen Verwendungszweck buchstäblich eine Bombe baute, indem er ein kugelförmiges Gurkenglas evakuierte! :mad:


Die wenigsten Mitleser sind sich bewußt, mit welchen Kräften man hier spielt und es wird ja sogar der Bau von Druckkammern vorgeschlagen!

Ich will gar nicht wissen, was man aus Pragmatismus zweckentfremden kann, um eine "Druckkammer" zu bauen - siehe hier das Gurkenglas.


Ok, den Rest später, ich geh' jetzt mal Brötchen verdienen...


BTW:
Christoph, mach Dir keine Gedanken, ich melde mich später bei Dir! :D



Viele Grüße aus Lich....

Peter
 
Last edited:
Hallo alle zusammen!

Mir scheint, es gibt ein gewisses Interesse am Vakuum - und das ist ja noch weniger, als heiße Luft! :steirer:

Die Kammer ist noch nicht viel dichter als vorher, weil ich jetzt 2 Griffe impregniert habe - der Effekt wurde erreicht - und das Ding dann zur Seite gestellt habe. Erstens muß ich gerade noch ein paar Klingen schleifen und zweitens erfordern Familie und Beruf eine gewisse Ablenkung von so wesentlichen Sachen wie einer Vakuumkammer. :D

Die Dichtigkeit will ich demnächst mit einem Stethoskop (abhören) und etwas Vakuumfett verbessern. Das mache ich aber wahrscheinlich erst, wenn ich das nächste mal damit arbeite.

Generell stimme ich Petrified-Knives zu - Mir geht es darum, die schalen bis zu einer gewissen Tiefe mit Öl zu impregnieren. Das kann nicht ganz mit dem Stabilisieren in Epoxy verglichen werden.

Wenn in der Mitte des Holzes etwas Luft bleibt, stört mich das nicht (solange sie darin keine Sauereien macht:D ). Außen herum ist ja Öl und das schützt die Holzoberfläche.

Der Gedanke von Rumag ff., einen Eindringtiefe-Versuch zu machen ist sicherlich sinnvoll, da werde ich beim nächsten Impregnierne ein Stück Birkenmaser-Kantel mitlaufen lassen. Und danach einen Versuch ohne Druckänderung.

Ich persönlich glaube auch, dass sich mit schwellendem Luftdruck etwas mehr erreichen lassen wird als mit gleichförmigem.

Wenn ich hier von einer Überdruckkammer rede, so meine ich hier eine separate Kammer. Wenn Ihr die Fotos genau anschaut, dann seht Ihr, dass meine Plexiglasscheibe nur aufgelegt wird und sie sich dann festsaugt.

So eine Druckkammer bis ca. 3bar wird nicht ganz so gefährlich sein, wenn man sie richtig baut. Meine Autoreifen sind auch nicht so gefährlich. Natürlich hat diese Kammer dann kein Fenster. Keine Panik - unser Azubi (und der braucht ja vieleicht noch mal eine kleine Spezialaufgabe) kann bis dahin schweißen. :steirer:

Aber leider ... gehe ich am Samstag für 10 Tage nach China, da ist dann erst mal nix mit Vakuum.

Aber dann mache ich ein paar Tests - versprochen. Wenn dann jemand vorbei kommen will (Billardspieler haben den Vorteil, dass im Keller nebenan ein 9-Fuß-Goldcrown steht, das macht das Warten etwas einfacher), gerne.

Wenn bis dahin noch weitere Meinungen, Anregungen, Kritiken kommen - prima!

Grüße aus der Gegend von Stuttgart;)

Gerhard
 
Hi folks,
ich wollte mich eigentlich jetzt erstmal etwas raushalten, und das Thema mal einige Zeit anderen erfahrenen Leuten ueberlassen (ich kenne den Erfahrungsstand und das Kompetenzlevel einiger Leute hier, und vermute es (oder den Mangel daran) bei manch anderem.

Aber zum Thema: Man moege meinen Ausfuehrungen nun mal einfach gedanklich folgen und dadurch verstehen. Gegeben ist die Vakuumkammer, ein Glas mit Oel darin, darin stehend das Stueck Holz. Nun wird evakuiert und dabei wird die Luft mehr oder weniger gut aus dem Holz gesogen. Beim anschliessenden Belueften dringt dann das Oel, mit dem das Holzstueck komplett bedeckt sein sollte, durch den wieder aufgebauten Aussendruck ins Holz ein. So weit so gut.

Aber nun kommt der Moment, wo wir nochmals entlueften. Was passiert hierbei? Das ganze Zeug, was sich im Holz befindet, sei es noch vorhandene Restluft, sei es das gerade eingedrungene Oel "will" wieder raus aus dem Holz. Nur gibts jetzt so schoene Begriffe wie Adhaesion, Kohaesion und Kapillarkraefte. Und physikalische, nicht wegzudiskutierende Tatsache ist nun mal, dass sich benetzende Fluessigkeiten an Oberflaechen (also auch Oel an und in Holz) regelrecht "festkrallen", waehrend Gase dieses Bestreben nun mal nicht haben. Sicherlich wird das Verlassen der Gase durch die eben gerade verstopften Poren behindert, sogar stark behindert, aber es gibt immer genuegend freie Poren, welche dafuer sorgen, dass doch eher die Luft rausgeht als wieder das ganze Oel - ein Holzstueck ist nun mal kein Hydraulikkolben. Und beim wieder belueften kann natuerlich wieder nur Oel und keine Luft mehr ins Holz eindringen, schliesslich ist ja das ganze Holzstueck (wenn mans richtig macht) von Oel bedeckt. Nun wiederholt man die ganze zwei, drei oder fuenf mal, bis es eben beim Evakuieren nicht mehr blubbert. Und schon ist "der Kaese gegessen".
 
Hallo Ihr

Ich hätte es selbst nicht gedacht, aber angeregt durch diesen Tread und die Mithilfe (know - how) von meinem Dudelsackbauer (der die Vacuumtechnik gar nicht benutzt, aber mal probiert hat) und "meiner" Edelstahlfirma (in derselben Halle wie ich, bauen Abwasserdestillieranlagen für die Industrie) habe ich jetzt auch einen VACUMATOR gebastelt ;)

vacu1.jpg


Einfach ein Rohr (Dm 168,3 x ca. 2,5 mm Wand und 600 mm lang) mit angeschweißter Platte und Plexiglasdeckel 14 mm vom Dudelsackbauer (Abgedreht auf meiner Holzdrechselbank). Die Bauteile am Deckel (Hahn, Winkelstück) waren noch von meinen Härteofenexperimenten übrig.

vacu2.jpg


Das Beste daran: In das Rohr passt "saugend" ein handelsübliches "Leergebinde" mit (bzw besser ohne :glgl: ) luftdicht schließendem Deckel, so dass man die Suppe nach Gebrauch wunderbar verstauen und aufheben kann. Hier ist Leinöl mit diversen Naturharzen und einigen Versuchshölzern drin. Schon seit einiger Zeit, deshalb kaum noch Schaum.
Es sieht zwar nicht so aus, aber mit der "Hand am Arm" kommt man noch prima dran.

vacu3.jpg


Die Dichtung:

Selbstklebendes Moosgummi, ich glaube von "Tesa". Hält seit zwei Stunden den Unterdruck ohne jeden (großartigen) Verlust. Einfach auf Stoss geklebt. Tip vom Dudelsackbauer. Hätte nie gedacht, dass das dicht ist. Ist es aber. Und wie!

vacu4.jpg


Die Pumpe:

Eine uralte (letzter Prüfstempel: 03.87) OP - Saugung aus meiner Zivizeit in der Tübinger Uniklinik, seit 6 Jahren fristet sie schon ihr Dasein in diversen Kellern und auf Dachböden. Wollte sie schon verschrotten und bin ja soooooo froh, dass ich so einfach nix wegwerfen kann. Man kann es schlecht erkennen (bin gerade ziemlich aufgeregt und habe deshalb nicht so den großen Wert auf tolle Bilder gelegt - Bitte entschuldigt), aber der Zeiger steht bei -0,85...

Ich möchte hier auf keinen Fall GeHaWes tolle Konstruktion schlecht machen! Und auf die Pumpe bin ich sowieso neidisch. Aber ich glaube, einfacher geht es nicht mehr und ich wollte nicht extra `nen neuen Thread aufmachen.

Was meint ihr?
 
Ich find den Thread einfach nur Klasse, wollt ich grad mal loswerden!!:super:

Aber wäre es nicht einfacher die Flüssigkeit (welche auch immer) mit hohem Druck durch das Holz zu drücken, ist nu so ne idee k.A. ob das Funktioniert.
Denke da so spontan an das Prinzip wie bei Kesseldruck imprägnierten Bahnschwellen.


Tschau Torsten
 
Last edited:
@Thorsten:
Ja, das wäre zwar nicht einfacher aber wirkungsvoller, aber:

Bei 1 bar Druckdifferenz innen und außen lastet bereits der Druck einer 10 Meter Wassersäule auf deinem Apparat. Pro 1 bar mehr kommen 10 Meter hoch Wasser dazu, bei Vakuum drückt der Luftdruck von außen auf die Kammer, bei Überdruck drückt ebendieser Überdruck halt von innen. Wie bei einer Bombe kurz vorm hochgehen. Das wird sehr schnell sehr gefährlich, bereits mit Wasserstrahlvakuum ist nicht zu scherzen. Als Bastellösung zu Hause läßt man die Finger von noch höheren Druckdifferenzen, wenn einem sein Leben lieb ist.
Außerdem muß die Flüssigkeit in der Tat durch das Holz durchgedrückt werden, sonst drückst du nur die Luft im Holz zusammen. Wenn du den Druck dann wegnimmst dehnt die sich wieder aus und preßt dein Impregniermittel gerade wieder raus, wie eine Feder.
 
Last edited:
Hm was nun gefährlicher ist weiß ich nicht Überdruck oder Vacuum??
Wobei ich Überdruck generell für beherschbarer halte, was aber sicher auch an meiner persönlichen Erfahrung damit liegt. 1Bar Überdruck ist wenn tatsächlich ausreichend nicht viel.
Ist auch nur ne Idee. Ich finde beide vorgestellte Versionen einfach nur genial.
Und ne Diskussion dazu, gehöhrt hier auch nicht in den Thread.
Der sollte den beiden Vacuumversionen vorbehalten bleiben.

Tschua Torsten

PS. wenn ich in Ffm wohnen würde wär mir auch schl....:glgl: ,zum Glück bin ich Sachsenhäuser:D
 
Bei Unterdruck weiss man ganz sicher, dass man mit maximal 1 bar Differenzdruck zu tun hat, was bei Ueberdruckkammern eben nicht gegeben ist - allerdings sind Druecke im "haushaltsueblichen" einstelligen Bereich bis sagen wir mal 8 bar noch recht gut beherrschbar, aber nicht trivial.

Ausserdem ist es meines Erachtens sowieso besser beherrschbar, wenn eine Kammer Aussendruck hat, als bei Innendruck. Aber ueber DAS Thema sollen sich lieber diejenigen auslassen, welche mehr Erfahrung damit haben, als ich - ich habe bisher beruflich mit Kammer-Druecken von maximal 6 bar gearbeitet, und da gabs immer noch eine Schutzscheibe zwischen mir und der Kammer - und Flaschen mit Fuelldruecken im 200 bar-Bereich (und speziell ihre Anschluesse) habe ich immer mit dem gehoerigen Respekt behandelt.

-zili-
 
Hallo Ihr

Wie Havor in seinem letzten Satz schon sagte, macht Überdruck nur dann Sinn, wenn er in Kombination mit Vacuum zum Einsatz kommt. Das macht die Konstruktion der Kammer mit einem Schlag wesentlich komplizierter. Ich habe inzwischen schon ein wenig mit meiner Vacuumkammer rumgespielt und bin sehr zufrieden. Zumindest, solange nur Leinöl o.ä. verwendet wird, halte ich das für voll ausreichend, relativ ungefährlich und einfach zu bauen. Mit Epoxi habe ich noch keine Erfahrung, aber ich meine mehrfach gehört zu haben, dass auch dabei Vacuum ausreicht. Es mag allerdings helfen, ein feineres Vacuum erzeugen zu können. Der Dudelsackbauer, der mich ein wenig beraten hat, hat z.B. auch schonmal einen Kühlschrankkompressor dafür eingesetzt. Auf der Druckseite konnte er damit ganze 50 Bar (!) erzeugen... Aber solche Spielereien sind wirklich mit größter Vorsicht zu genießen. Ich jedenfalls lasse da lieber die Finger von...

Noch `n Tip zur Sicherheit:

Gerade bei Verwendung von Plexiglas statt Polycarbonat als Sichtfenster ist es sehr Sinnvoll, wenn man wenigstens eine Seite mit durchsichtiger Bucheinbindefolie beklebt, die die Scheibe im Falle eines Bruches wenigstens soweit zusammenhält, dass einem keine Splitter um die Ohren fliegen.
 
Last edited:
Hallo Ihr
...
Gerade bei Verwendung von Plexiglas statt Polycarbonat als Sichtfenster...
Klugschiß:
*Normalerweise* ist *das*, war wir umgangssprachlich als Plexiglas bezeichnen, Polycarbonat, Handelsnamen sind u.A. Lexan oder Makrolon.

Gruß Andreas
 
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