Passaround-Testberichte Böker Action2

basti

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Hallo,

letzte Woche Freitag erhielt ich die beiden Böker Action2 im Rahmen des Passarounds. Passend zum Testen über die Feiertage.

Bestandteil des Passarounds waren ein Modell in schwarz mit glatter Recurve Klinge sowie die taktische Variante mit Serrations, schwarzer Klinge und grau/ grünlichem Griff. Beide Messer kommen in dem schon bekannten kleinen schwarzen Böker Plus Karton, sicher verpackt in einer Luftpolstertasche.
Als die beiden Action2 Messer vorgestellt wurden, war ich etwas skeptisch, da mich die Kalashnikov-Springer, welche sich mit ca. 50 Euro in ähnlichen Preisregionen befinden, nicht wirklich überzeugen konnten.

Einige Daten im Überblick:

Klingenlänge: 8,3 cm
Klingenstärke: 3 mm
Länge (geschlossen): 11,4 cm
Gesamtlänge: 19,7 cm
Stahl: AUS-8
Griff: Alumium


Der erste Eindruck war sehr gut. Beide Messer sind sehr sauber verarbeitet. Am Griff sind keine vergessenen scharfen Kanten. Alle Teile passen sehr sauber ohne unregelmäßige Spaltmaße etc. zusammen und sind schön abgerundet. Die Kratoneinlagen sitzen passgenau in den Griffschalen. Der Clip sitzt angenehm stramm. Die Klinge rastet beim manuellen öffnen mit einem satten Klack ein. Der Liner steht bei beiden Messer im Anfangsbereich bis leicht Mittig (beim automatischen Öffnen).

Die Klinge ist ebenfalls sauber gearbeitet. Der Schliff ist gleichmäßig ausgeführt. Die Serrations haben bei der taktischen Variante dasselbe Profil wie beim Böker RBB. Beide Messer hatten eine sehr ordentliche Schärfe. Rasieren war noch ohne weiteres möglich. Leider hatten beide ein paar kleine Macken in der Schneide, was jedoch nicht sehr störte (Weiss nicht, was meine Vorgänger angestellt haben). Die Klingenbeschichtung bei der taktischen Variante ist ähnlich der des RBB jedoch etwas glatter. Über die Haltbarkeit kann ich leider nicht viel sagen, da ich hauptsächlich die andere variante im Gebrauch hatte und die Zeit dafür viel zu kurz ist.

Im Bereich, wo die Feder gegen die Klingenwurzel schlägt ist die Beschichtung etwas ab. Stört jedoch nicht.Der Klingengang ist weich und sehr angenehm. Das schwarze Messer (plain) ist schon etwas
"eingespielt". Das Serrated ist noch ein kleinwenig schwergängiger (bezügl. des Klingengangs).

Ich nehme an, das bisher hauptsächlich das Messer ohne Serrations getestet wurde.

Glücklicherweise bin ich im Besitz des legendären 8 Euro Klingenachsenschlüssels :D und konnte somit diese etwas nachjustieren. Ein bisschen Loctite (wenn nicht schon ab Werk vorhanden) ist sicherlich empfehlenswert. Das Klingenspiel war danach gleich null. Nur ganz minimal bis keins. Eher keins. Sollte irgendwann einmal der Liner vor dem "durchschlagen" stehen, so wird der Liner aufgrund des Dented Ball (ich hoffe so heisst das Teil) noch sicher hinter der Klinge positioniert.

Die "Automatik-Funtkion" wird mit einem kleinen Schieberegler gegen versehentliches Öffnen gesichert. Ich habe die Messer immer so in der Tasche bzw. mit Clip getragen. Der Regler wurde nie versehentlich in die andere Position geschoben was mich vor einem kleinem Blutbad in der Hosentasche bewahrt hat. Die Sicherung wirkt aber sehr zuverlässig. Der Sicherungsschieber sitzt sehr stabil in der Griffschale. Ein roter Punkt zeigt an, dass das Messer entsichert ist. Der Knopf zum Auslösen befindet sich versteckt unter der Kratoneinlage. Der Druckpunkt ist fest und anfangs etwas ungewohnt. Personen mit sehr zierlichen Händen könnten anfangs etwas Probleme beim Auslösen haben.

Ein Nachteil der Positionierung des Auslöseknopfes ist, das man einmal leicht umgreifen muss um das Messer in der Arbeitsposition zu halten. Das ist jedoch das Tribut an einen schön versteckten Auslöseknopf. Für mich ein guter Kompromiß, da das Messer sich nicht sofort als "Springer" outet und somit viel freundlicher von der Umwelt aufgenommen wird.

Beim schließen wird die Feder im letzten Drittel wieder gespannt, wodurch ab hier etwas mehr Druck nötig ist.

Die Größe des Action2 ist ähnlich dem des Benchmade Vex. Die Handlage ist sehr gut. Der Clip liegt Flach an und ist kaum zu spüren. Etwas ungewohnt ist, da ich in letzter Zeit sehr viel mit dem Subcom unterwegs war, das keine Riffelungen auf dem Klingenrücken sind. So ist es etwas rutschiger, wenn man den Daumen auflegt. Die Riffelung des Liner-Locks steht etwas heraus. Somit ist dieser sehr gut zu ertasten ohne scharfkantig oder störend zu wirken.

Mit der Recurve-Klinge läßt sich gut arbeiten. Alle alltäglich anfallenden Arbeiten inklusive Geschenke auspacken etc. ließen sich sehr gut bewältigen. Gerade ziehende Schnitte wie zb. beim schnitzen lassen sich mit der Recurve-Klinge sehr gut bewältigen. Die Klinge wirkt nicht zu klobig oder Keilartig. Die Serrations sind sehr bissig wie immer und somit sehr schneidfreudig. Der Stahl AUS-8 ist ok. Bin mit meinem Subcom Folder sehr zufrieden (das Messer mit AUS-8 Klinge welches ich am häufigsten nutze).

Der Clip ist stramm und das Messer verschwindet, durch die hohe Position des Clips, so ziemlich vollständig in der Hosentasche. Nur noch der Clip ist zu sehen. Aufgrund der angehmen abegrundeten Formen sehr angenehm in der Hosentasche zu tragen. Durch die Kraton- Einlagen rutscht der Stoff etwas schwieriger über das Messer beim ein- und ausclippen. Der Clip des Schwarzen saß nicht mehr ganz so stramm und wurde wahrscheinlich mehr etwas mehr schon belastet als beim anderen Messer.

Eine Möglichkeit zum anbringen von Lanyards etc. gibt es nicht, da keine Bohrungen oder Spacer zur Verfügung stehen (da der Griffrücken geschlossen ist). Es besteht jedoch die Möglichkeit, so etwas vielleicht am Clip zu befestigen. Jedock keine 100% zufriedenstellende Lösung.

Die Klingenbeschriftung mit dem Böker Plus Logo stört mich nicht. Ebenso wenig die First Production Run Bezeichnung auf der anderen Seite. Schön finde ich, das nicht auf jedem Messer, welches aus Fernost kommt gleicht fett China oder Taiwan draufgeschrieben wird.


Das Design finde ich sehr gelungen. Am Griff überall fließende Rundungen und die Kratoneinlagen fügen sich sehr schön ins Gesamtbild ein. Klinge und Griff bilden sowohl im geschlossenen als auch im geöffneten Zustand eine Linie. Im geschlossenen Zustand gibt es im Bereich der Klingenwurzel keine störenden oder überstehenden Kanten. Die Kreise der Klingenachse wiederholen sich ebenfalls im Griff und bilden ein stimmiges Gesamtbild. Das Messer ist sehr "Umweltfreundlich". Es wirkt nicht auf den ersten Blick aggressiv und ist auch nicht sofort als Springmesser zu erkennen (der Begriff Springmesser ist meiner Meinung nach in Nichtmesserfan-Kreisen noch überwiegend negativ belegt).

Sehr schön konzipiert finde ich die Kombination, das man es sowohl manuell als auch automatisch öffnen kann. So kann man sich dem Anlass/ Gelegenheit anpassen.


Die beiden Messer liegen mit knapp 130g satt in der Hand und sind auch nicht zu schwer. Das Messer wirkt im Gesamten sehr solide und sehr gut verarbeitet. Ich konnte keine wirklichen Mängel entdecken. Wie resistent die Beschichtungen von Griff und Klinge sind kann ich nicht sagen aber ich denke ähnlich wie bei anderen Messern. Das Finish wirkte sehr schön und qualitativ hochwertig, keinesfalls billig.

Ich habe hauptsächlich das Messer mit der glatten Klinge dabei gehabt (2 Tage ca. das Taktische). Beide haben aber den Spieltrieb ungemein gefördert und es macht einen riesen Spass damit zu spielen.

Meiner Meinung nach kann man es auch als EDC uneingeschränkt empfehlen.

Es fällt schwer, sich für eine Variante zu entscheiden. Gut Aussehen tun beide. Letzlich muss man es vielleicht daran festmachen zu welcher Klingenversion man aufgrund des Einsatzzweckes eher tendiert. Oder man kauft gleich beide. Ich denke auf jedenfall sind sie ihr Geld wert (super Preis/ Leistung).

:super:

Vielen Dank an Böker.

Viele Grüße
Sebastian


Hier noch ein paar Bilder:

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AW: Passaround Böker Action2

Hallo "basti",
toller Report, und die Bilder - beneidenswert!
Hab jetzt Lust mir eins zu kaufen - plain edge, ich mag die "Zähne" nicht!
Danke!
mamic
 
AW: Passaround Böker Action2

@mamic933:

Vielen Dank für das positive Feedback.
 
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Auc von mir vielen Dank für die Infos. War eh schon seit längerem an dem Messer interessiert. Wird noch einige Zeit dauern aber der Kaufentschluß scheint gefallen zu sein....

MfG

Giz
 
Hallo,

nun schildere ich noch kurz meine Eindrücke der beiden Böker-Springer.

Vom Aussehen fand ich den Griff der taktischen Variante hübscher, nicht ganz so langweilig schwarz in schwarz wie das „zivile“, dies wurde aber durch die unbeschichtete Klinge wieder gut gemacht, hier konnte das zivile Böker punkten.

Der erste Eindruck war ganz gut, der Griff liegt sehr sicher und noch bequem in der Hand, kleiner dürfte er aber nicht mehr sein, denn durch die Krümmung ist der Platz halt begrenzt. Störend fand ich etwas die Gummiabdeckung des Öffners und besonders an der gegenüberliegenden Seite, diese machte, durch ihre Nachgiebigkeit, einen billigen Eindruck.
An der Verarbeitung läßt sich sonst nichts bemäkeln (eventuell den „Action-Knopf“, da zu schwer gängig).

Das automatische Öffnen erforderte einen hohen Kraftaufwand, der Daumen mußte erheblichen Druck ausüben, dies fand ich mehr als unnötig, da die Messer ja noch eine Sicherung zusätzlich haben. Ich habe daher meist ein manuelles Öffnen gewählt, das funktioniert sehr gut, die Klinge ist angenehm leichtgängig, die Daumen-Öffner sind gut zu bedienen und alles verriegelt zuverlässig, kein wackeln oder sonstiges Spiel.

Im Gegensatz zu Basti störten mich die kleinen Scharten in der Klinge schon und ich habe diese etwas ausgeglichen. Zur Schneidhaltigkeit habe ich mangels Gelegenheit keine Versuche anstellen können, die glatte Klinge hat alles sehr gut gemeistert, die Klinge ist nicht zu dick, also eine der eher schnittfreudigen. Der leichte recurve störte mich nicht, eher im Gegenteil, er gibt der Klinge einen leicht eleganten Touch.
Die gezahnte Version habe ich nicht benutzt, ich mag Serrations meist eher weniger.

Ich hatte es meist ohne Clip in der Hosentasche und mit Jeans ist das problemlos möglich, es ist nicht zu schwer oder zu groß.

Insgesamt hinterläßt das Böker Double Action einen guten und wertigen Eindruck, wobei in meinem Fall die Springfunktion überflüssig ist (wenn der Kraftaufwand zum betätigen beabsichtigt ist).

Vielen Dank, daß ich die beiden Messer „bespielen“ durfte.

Viele Grüße,
Claus.

Liefert Böker eigentlich keine Achsschlüssel mehr mit, da stand doch mal was im mm (ok,ok das war nur ein Scherz, nicht schlagen...)
 
Hier mein kleiner Bericht (mit Hilfe von p-c-p)

Plus:
- Das Action² ist gut verarbeitet (Kanten, Klingenspiel, Schrauben).
- Die Klinge ist sehr schneidfreudig und hat sich bei folgenden Verwendungszwecken tadellos geschlagen:

Spazierstock abschlagen und schnitzen
Salami schneiden und Brot schmieren
Pizza
Kartons schneiden
Kabelbinder/Teflonschläuche schneiden (nur Teil-Welle)

Die Klinge hat nach einigen abgeschlagenen Ästen und weggeschnitzten Stöcken noch einwandfrei Papier geschnitten ohne es zu reißen.

- Das Messer ist angenehm zu tragen. Es trägt nicht auf und man spürt es kaum.
- Durch die Kratoneinlagen im Griff bleibt das Messer auch in dünnen (glatten) Hosen an seinem Platz.
- Der Springmechanismus funktioniert tadellos.
- Die Einhandbedienung ist uneingeschränkt auch mit Handschuhen (dienstlich geliefert) möglich.
- Situationsbedingte Möglichkeit das Messer zu öffnen (double action).
- Clip sitzt schön tief in der Tasche

Minus:
- Der Knopf für den Springmechanismus liegt ungünstig (Umgreifen).
- Clip nicht umsetzbar.
- Die Kratoneinlagen im Griff nutzen schnell ab
(schon vorhandene aufgescheuerte Stellen verschlechterten sich
weiter - beide Messer hatten jeweils ein kleines Loch am Gummi um
den Auslöseknopf)
- Für die Demontage ist Spezialwerkzeug erforderlich (Achsschraube)
- Für große Hände ist der Griff etwas zu klein.
- Auf dem Klingenrücken / Griffstück ist keine Daumenauflage
vorhanden.

Der Auslösemechanismus ist für Linkshänder besser zu benutzen als für Rechtshänder
(man hat sichereren Halt und kann mehr Druck auf den Knopf ausüben)

Fazit:
Ein echt gutes Messer.
Wegen der schnell abnutzenden Gummieinlagen können wir es aber nicht wirklich empfehlen.

PS: Habe vergessen mich zu bedanken. Ist ja schließlich nicht selbstverständlich, dass man so etwas testen darf. Also, vielen Dank dafür!
 
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hier noch ein paar eindruecke zum action², leider verbrachte ich meine woche mit ner bronchitis im bett, meine eindruecke sind also was limitiert.

erster eindruck war, das ich jetzt weiss, warum ich diese griffe im pohl dsign nicht wirklich mag, sie sind mir halt zu rund und etwas zu klein. ich mag da griffe, die die hand fuellen und ordentlich halt bieten.

die sicherung sieht halt nett aus, ist aber ueberfluessig wie ein kropf, da zum betaetigen des knopfes soviel kraft notwendig ist, das ein versehentliches oeffnen in der tasche auesserst unwahrsxcheinlich ist.
apropos betaetigungskraft, es ist mir ein paarmal gelungen irgendwas am mechanismus zu verkanten, das man getrost beide daumen nehmen konnte um ueberhaupt was zu bewegen.
dieser rot punkt als statusanzeiger ist wohl eher ein nettes gimmik, als dsa er einen wirklichen sinn hat, bevor ich jedesmal die sicherung loesen und dann den knopf betaetigen wuerde, haette ich das messer wohl schon mehrmals aufgeflickt.

die klingenform ist mit ihrer leichten recurve gelungen, bereitet aber leuten wie mir, die sich an banksteine gewoehnt haben einige probleme, deswegen hab ich sie vorm weiterschicken nur hurtig ueber den keramikstab gezogen, reichte vollkommen aus.

zum ausloeseknopf fiel mir auf, das das messer wohl doch eher fuer linkshaender geeignet ist, da da der grif sicherer und intuitiver ist.
auch waere ein dummyausloeser fuer die nicht-funktionelle seite ganz nett, dann wirkt es eher symmetrisch.
ein messer fuer frauen und gitarristen (und andere leute mit langen fingernaegeln) ist es jedenfalls nicht, da fingernaegel das kraton, was eh schon strapaziert ist, noch staerker in mitleidenschaft ziehen.
es fiel mir nur bei den beiden messern extrem auf, das das kraton speziell um den ausloeseknopf herum schnell verschleisst.

my 2 cents.
 
Mein Böker Double Action ist gestern per Post zurückgegangen.

Hatte es ca anderthalb Wochen, nur zu Hause ein wenig damit rumgespielt und ledigleich einmal, ausserhalb des Hauses dabei gehabt.

Tja und vorgestern ging der Auslöseknopf halt nicht mehr. Bei mir selbst auch mit 2 Fingern nichts mehr zu retten.

Das der Druck der ausgeübt werden muss sehr hoch ist wurde ja bereits öfter angesprochen, aber bei meinem Double Action ging einfach garnichts mehr.

Dafür das es so wenig benutzt wurde war ich natürlich sehr enttäuscht...

Firma Böker meinte einschicken, hab ich dann gemacht inklusive dem Schriftverkehr der bis dato abgelaufen ist. Ich lass mich mal überraschen wie es mit dem Kundendienst von Böker nun weitergeht.

Mir ist die Lust aufs Double Action leider irgendwie vergangen.

Vielleicht wars ja ein Montagsmesser, wer weiss...
 
Naja, mein Sohn (5 Jahre) und ich sind der Meinung, dass der graue Griff besser aussieht, aber dass die glatte Schneide mehr Möglichkeiten bietet. Obwohl, in der Recurve - Form der Wellenschliff meinem Sohn doch zeigte, dass er Seile besser kappt.

Also leicht finde ich die Recurve nicht. Ich würde empfehlen, die Schneidenlinie etwas mehr zu strecken. Effektiv schneide ich mit 5 bis 6 Centimetern, da durch den Bogenschwung der Rest nicht richtig zum Einsatz kommt. Als Brettchen - Wurstschnippler fehlt mir hinten die Schneide beim durchdrücken.

Ich würde nicht so viel Worte machen, wenn in meinen Augen die Schneidenlinie zu 100% der Optik wegen ist, wie sie ist. So hat man halt eine übergehende Linie von Klinge zu Griff. Sieht anfangs nett aus, entwickelt sich aber bald zum.. naja,...Firlefanz.

Der Griff gefällt mir, kann aber auch dem Messer Magazin nichts anderes hinzufügen, dass es auch größere Hände, als meine, gibt und dann kneifts.

Konturierte Griffe, so hier oft gelesen, gefallen Anfangs, können aber später unbequem werden. Ich finde aber, wenn denn passt, ist das einer, der eher bequem bleiben sollte.

Richtig ist: Auf die Automatik kann ich verzichten, weil ich das Messer schneller aufgeschnippt bekomme. Die Auslösung ist sehr schwer. Mein Sohn hats aber beim grauen Messer geschafft. Meine Frau beim Schwarzen nicht.

Er hat auch den Spine whack Test gemacht, mein Filius. Liner hält.

Also von der Verarbeitung her echt klasse, keine Hakelungen bis jetzt, aber m. E. overdesignt.

Ich hab noch ein paar Tage, die nutze ich noch, bevor es weiter geht.

Bisheriges Kurzstatement:

Verarbeitung: Gut

Griff: Schön, griffig

Klinge: durchwachsen

Automatik: Spielerei.

Preis: Wer kann da meckern?

Was anders? Klinge im Spearpoint, weniger gebogene Gesamt - Rückenlinie oder Klinge in Bowieform. Recurve weg.

Oder richtige Beilschneide, wie beim Orca.. Sehen fast gleich aus, die Klingen..:D

Nachdem es weg ist noch folgendes:

Ich würde tatsächlich erwägen, die Klinge zu ändern. Diese gebogenen Formen halten sich nicht so lange am Markt, wie die etwas traditionelleren geraden Formen. Also sprich, den Stop Pin etwas zurück setzen, so dass die Spitze etwas hochkommt, und eine geradere Schneidenführung.
 
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Ich habe die plain-Version deutlich öfter genutzt. Die Serrations sind irgendwie an einer ungünstigen Stelle angebracht.
Allerdings sieht der graue Griff angenehmer aus, mein persönlicher Favorit wäre eine glatte, unbeschichtete Klinge mit grauem Griff.

Die Verarbeitung hat mir bei beiden Messern ziemlich gut gefallen. Eigentlich hab ich nicht entdeckt, was mich wirklich gestört hätte. Der Schiebeschalter zur Sicherung kam mir nicht ganz so stabil vor wie der Rest.

Die Auslösung ist in der Tat unerwartet schwergängig. Das ist einerseits gut, damit nix aus Versehen passiert (trotz Sicherung) - aber ich hab das Messer genügend Leuten in die Hand gegeben, die es teilweise kaum mit einer Hand, teilweise kaum mit beiden Händern und teilweise gar nicht aufbekommen haben.
Vielleicht ein wenig viel des Guten?

Naja, die Griffform hatte nichts wirklich störendes an sich. Für einen Metallgriff recht angenehm, aber auch nichts spektakuläres in Sachen Ergonomie.

Die Klingenform kann man im Alltag schon gebrauchen. Das Nachschärfen dürfte auf Banksteinen nur etwas schwierig werden.

Insgesamt würde ich das Action² als gutes, solides Messer bezeichnen - nicht mehr, nicht weniger. Da reisst auch in meinen Augen die Springmesserfunktion nichts mehr raus; dieser "Gadget-Faktor" ist nicht so überwältigend, wie ich dachte.
 
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Ganz kurz meine Eindrücke von den beiden Messern, da das meiste bereits gesagt wurde.
Nach dem Auspacken gleich den Greiftest gemacht, den beide mit sehr gut bestanden haben. Haptisch ein Genuß, da hat Böker für den Preis ein paar Handschmeichler gebaut. Ein bischen schöner finde ich das mit den schwarz-grünen Schalen, nur mag ich halt weder Serrations oder schwarze Klingen. Beim schwarzen war mir allerdings die Klinge zu grau, kanns irgendwie nicht anders beschreiben, so daß ich jetzt nicht wirklich einen Favoriten habe.
Die ersten Aufklappvorgänge mit dem Daumenpin bestätigen den ersten Eindruck. Leichtgängig und in einem Rutsch mit sattem Einrasten des Liners am Ende. Doch dann kam es, irgenwie habe ich nicht den richtigen Griff gefunden bei dem ich sagen würde, da kann ich jetzt loslegen. Die Finger wissen nicht automatisch wo sie hinsollen und das obwohl ich sehr kleine Hände habe...hmmm. Also Messer wieder zugeklappt und versucht einzustecken, ums später nochmal zu probieren. Nur leider sitzt der Clip so stramm, daß ich es kaum in die Jeans (ne Joker Harlem irgendwas) bekommen habe. Rausziehen ging auch nur mit Gewalt; also das andere genommen und ebenfalls versucht. Gleiches Resultat. Insgesamt ist es mir für die Hosentasche zu dick, aber das will nix heißen, weil mir ist auch ein Gripi zu dick - bin halt Sebenza, Caly 3, Pen Knife oder BM940 gewohnt. Nix für die Hose und damit auch nix für unterwegs. Dann halt mal springen lassen...Zum Glück wußte ich wo der Knopf ist und nachdem ich mit beiden Daumen gedrückt habe kam die Klinge auch herausgeschossen. Prima, dachte ich, wer da nicht aufpaßt, dem hauts das Messer aus der Hand. Das mit dem Umgreifen wurde schon beschrieben, stört mich auch. Und den Federdruck beim zumachen mag ich auch nicht.
Aber ich habe nicht mitgemacht, um über den Springermechanismus zu lästern, sondern weil ich die Messer grundsätzlich mal begutachten wollte. Somit habe ich den ganzen Abend beim Fernsehen noch ein bischen damit rumgespielt aber das wars dann.
Mein Fazit:
Zwei sehr schöne und gut verarbeitete Messer, mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, die ich für Menschen mit einem Faible für Springer sehr empfehlen kann. Ich bin halt kein Springerfan, würde mir aber auch eine rein manuelle Version nicht kaufen, weil ich keine gute Handlage für mich finden konnte.

War mein erster Passaround und ich bedanke mich bei Marc, daß er das ermöglicht hat und bei meinen Vortestern, daß die Messer in einem sehr guten Zustand bei mir ankamen. Da ich nichts damit geschnitten habe, kann ich leider zur Schnitthaltigkeit und den Schneideigenschaften nichts berichten.

Take care
 
An meinem ersten Testtag mit den beiden Messern möchte ich kurz schildern, was mir aufgefallen ist:

Beide Messer kamen scharf abgezogen. Das schwarze mit der blanken Klinge hat einen leichten Grad an der Schneide, die schwarze Klinge wurde offensichtlich deutlich weniger benutzt. Letztere hat am vorderen Ende einen kleinen Ausbruch (siehe Foto).

Der Mechanismus funktioniert an beiden Messern einwandfrei, sowohl mit Daumenstift als auch automatisch. Ein bisschen zackiger springen könnten die Klingen. Die Auslöseknöpfe finde ich nicht zu schwergängig, absolut ok.
An beiden Modellen ist, wie schon bekannt, das Gummi um den Auslöser gerissen (siehe Fotos).

Schön finde ich, dass das Messer sehr tief in der Tasche sitzt, der Clip schließt nahezu bündig mit der hinteren Griffkante ab. Der Clip am grauen Messer hat deutlich mehr Spannung, er drückt das Gummi richtig ein. Dadurch lässt sich das Messer leider kaum einhändig einclippen. Beim Schwarzen keinerlei Probleme.

Das Graue hat mich heute die zweite Tageshälfte begleitet und durfte mir vorhin schon beim Essen helfen! (btw: Subway-Sandwiches sind eine Riesensauerei!:D )

Alles Weitere dann nächste Woche.

Gruß und danke, dass ich die Messer testen darf! :)
 
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Steht auf allen Double Action "First Production Run" auf der Klingenrückseite?
Sinn?
mfg
 
Evtl. füge ich diesem Post im Laufe der nächsten Tage noch etwas hinzu, deswegen versehe ich den jeweiligen Abschnitt mit einem Datum.

14.03.07

Hier sind schon so viele gute Bilder und Eindrücke zu den Messern, nur ein Video, auf dem man das Double Action einmal in 'Action' sieht, fehlt noch, deswegen:

Video zur Version mit der schwarzen Klinge

Video zur Version mit der gestrahlten Klinge

Mit dem Auslösemechanismus hatte ich keine Probleme. Der Klingengang ist wirklich sehr leichtgängig. Positiv fällt in diesem Zusammenhang die Verwendung von Bronze-Washern auf. Soweit ich das im Zusammengebauten Zustand richtig erkennen kann, sitzen diese wieder auf dünnen Kunststoff-Washern. Daher ergibt sich folgende Reihenfolge: Klinge -> Bronze-Washer -> Kunststoff-Washer -> Platine
In wie weit das nun konkrete Vorteile gegenüber der ausschließlichen Verwendung von Kunststoffwashern hat, kann ich nicht beurteilen, auf jeden Fall ist das Endergebnis, wie geschrieben, sehr gut. In meinen Augen ist es eine interessante Lösung, die mir so bisher auch noch nicht begegnet ist.

Auch der Clip ist gut gelöst. Durch seine kurze, leicht gebogene Form wirkt er recht unauffällig und würde sicherlich bei einem flüchtigen Blick als Kugelschreiberclip oder ähnliches erkannt. Die Positionierung ganz am Ende des Griffes unterstützt dies. Unten findet sich ein Bild im eingeclipten Zustand. Das Messer 'verschwindet' wirklich sehr gut in der Tasche. Ich fände es sehr begrüßenswert, wenn ähnliche Clipkonzepte in Zukunft auch noch bei weiteren Messern von Böker verfolgt würden. (Soweit ich das sehe, ist das bereits der Fall.)

Da hier über den Bogen der Klinge diskutiert wurde, habe ich auch davon zwei Bilder unten angefügt. Das erste Bild zeigt die Klinge, wenn das Messer im Bereich der Klingenachse und an der Klingenwölbung aufliegt, im zweiten Bild liegt das Messer am Griffende und an der Klingenwölbung auf.
Natürlich, die Wölbung ist recht stark ausgeprägt, ansonsten wäre es auch keine Recurve-Klinge mehr... ;) Würde der Bogen wegfallen, ergäbe das immer noch kein ideales "Schnippelmesser", da dafür immer noch der Griff im Bereich der Klingenachse zuweit hervorsteht.

Zu schneiden gab es bisher noch nicht viel. Nur eine Folienverpackung von Getränkeflaschen und dünnes Einpackpapier. Ersteres ließ sich sehr gut schneiden, bei dem Papier hätte die Klinge noch ein Bischen schärfer sein müssen, so riss das Papier an einigen Stellen. Aber das hat letztendlich nur etwas mit der jeweiligen Schärfe der Klinge und nichts mit dem Messer an sich zu tun.

15.03.07

Den Clip finde ich nicht zu stramm. Wenn man das Messer in (bzw. an) die Hosentasche steckt, kann man den Clip einfach mit dem (Zeige-)Finger ein wenig nach oben biegen, dann verfängt sich der Taschenrand nicht mehr an der Gummieinlage des Griffs. Ziehen ging bei mir auch ohne Probleme.

Ich konnte die Springmesserfunktion des Double Action bisher nur von zwei Personen testen lassen und ich war erstaunt, dass beide den Mechanismus nicht auslösen konnten. Bei mir hat es von der ersten Benutzung an ohne Probleme funktioniert. Irgendwie hängt es mit dem Druckpunkt des Knopfes zusammen, wo das Problem genau liegt, weiß ich momentan leider auch nicht.

Wenn man die Klinge über den Thumbstud öffnet, hat die Klinge wie geschrieben kein Klingenspiel. Betätigt man aber den Springmechanismus, ist nach dem Öffnen leichtes Klingenspiel zu bemerken. Schließt man das Messer nun wieder und öffnet es über den Thumbstud verschwindet das Klingenspiel wieder. Ein seltsames Phänomen. Vermutlich entsteht das Spiel durch die höhere Kraft beim Öffnen durch die Feder. An welcher Stelle bzw. durch welches Beuteil das Spiel genau verursacht wird, vermag ich momentan leider nicht zu sagen.

An einem 5,5mm starken, geflochtenen Nylonseil konnte ich beide Ausführungen des Doubleactions testen (Bild s. unten). Beide schnitten gut ab (im wahrsten Sinne des Wortes). Der Wellenschliff kappt das Seil sicherlich noch, wenn die glatte Klinge längst zu stumpf ist, allerdings verfängt sich das Seil sofort an den Spitzen der Wellen und gleitet nicht über die Schneide, wie bei der glatten Version. Dadurch muss man Anfags mehr Kraft einsetzten, um das Seil mit der Wellenschliffklinge zu kappen. Etwas abgerundete Wellen, wie Victorinox sie besipielsweise am Swisstool anbringt, wären hier sicherlich von Vorteil.
Die Recurve Form war bei dieser Schneideaufgabe auf jeden Fall von Vorteil.
 

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Meine Eindrücke möchte ich doch etwas ausführlicher schildern, auch in dem Wissen, dass einiges natürlich schon angesprochen wurde. Ich werde einfach auf die Punkte eingehen, die mir wichtig sind.

Das Design des Action2 finde ich optisch gelungen und ansprechend. Der gebogene Griff liegt gut in der Hand und ist für mich gerade ausreichend groß genug. Die ausgeprägte Recurve-Form der Klinge sieht gut aus und hat im Gebrauch weder Vor- noch Nachteile gezeigt. Gerade Schneiden gefallen mir jedoch besser. Der Clip ist schlicht und sorgt für einen sehr tiefen Sitz des Messers in der Tasche. Am Standard war die Spannung des Clips optimal, das Wegstecken des Messers kein Problem. Beim Tactical war der Clip für mich (bzw. meine Hosen) zu stramm, einhändiges Wegstecken leider unmöglich.
Schade, dass das Gummi über den Auslöseknöpfen einreißt. Auf der rechten Griffseite ist ebenfalls eine Gummieinlage in gleicher Form eingelassen. Sie sorgt mit für einen strammen Sitz des Messers in der Tasche, da der Clip hier aufliegt. Leider scheint das Gummi kein Widerlager o.ä. zu haben, man kann es in der Mitte etwas in den Griff eindrücken.

Geschnitten haben die Messer bei mir Brot und Brötchen, Tomaten, Paprika, diverse Verpackungen und ein paar Plastikbänder.Die Schneidleistungen vor allem des Standard waren ordentlich, mir ist nichts Besonderes aufgefallen. Der Wellenschliff des Tactical ist extrem aggressiv, er beißt sich geradezu fest. Leider wird dadurch das Schneiden zum Teil auch erschwert. Ich denke, das könnte auch daran liegen, dass die Wellen und Spitzen stark ausgeprägt sind, sie folgen der gedachten Schneidenlinie und machen entsprechend die Kurvenlinie mit. Ich hatte den Eindruck, dass z.B. dünne Plastikbänder (mit denen etwa Kartons verschlossen werden) sich eher verhaken, eine flüssige, ziehende Bewegung mit dem Messer war schwer möglich.
Da der Wellenschliff rund die Hälfte der ja „nur“ 8,5cm langen Klinge einnimmt, kommt das Schnittgut fast zwangsläufig mit ihm in Kontakt. Ich habe mal versucht, anhand geschnittener Tomaten den Unterschied zu zeigen. Man sieht ganz gut das recht glatte Schnittbild des Standard im Vergleich zur gezackten Schnittfläche durch das Tactical.

Geöffnet habe ich die Messer überwiegend mit dem Springmechanismus. Ich finde, er ist mehr als Spielerei und er funktioniert einwandfrei. Der Auslöser sitzt allerdings so, dass ein Umgreifen nötig ist. Auch das Öffnen über den Daumenstift klappt mühelos. Der Liner hat bei beiden Messern anstandslos verriegelt und ließ sich sehr leicht lösen. Der Widerstand des Auslöseknopfs ist relativ hoch, aber für mich problemlos. Ich hatte auch keinerlei Probleme, die richtige Stelle zu finden. Nachdem man das Messer hat aufspringen lassen, muss man natürlich beim Schließen die Feder wieder spannen. Hier gilt es, einen deutlichen Widerstand gegen die Blattfeder im Griffrücken zu überwinden.
Leider stand in der Woche meine Freundin als einzige weitere Testperson zur Verfügung. Sie schaffte es auch nach etlichen Versuchen und unter großem Kraftaufwand nicht, den Springmechanismus mit einer Hand zu betätigen. Nur mit beiden Händen, wobei eine das Messer hielt, gelang es ihr. Das gleiche Bild beim Schließen: Die Klinge mit einer Hand in den Griff zu drücken, war ihr nicht möglich. Als Kerl überschätzt man offensichtlich die Kräfte einer Frauenhand. ;) Nachdem ich nicht der erste bin, der diese Erfahrungen gemacht hat, sollte man vielleicht wirklich überlegen, ob man den Widerstand irgendwie verringern kann.

Was ist mir noch aufgefallen?
Die Sicherung arbeitet zuverlässig, ihr kleiner Schieber ist leicht zu bedienen. Allerdings halte ich die Sicherung nicht für notwendig, da der Auslösewiderstand eben so hoch ist, dass sich dort nichts ungewollt bewegen dürfte. Die Feder wird beim Spannen von der Klingenwurzel in Richtung Griffrücken gedrückt, bis sie dort arretiert. Dabei schabt die Klingenwurzel mit entsprechend hoher Kraft an der Feder. Beim Standard mit seiner blanken Klinge sieht man nur Spuren, wenn man genau hinschaut. An der Klinge des Tactical dagegen fällt sofort eine blanke Stelle ins Auge, da hier die Beschichtung abgeschabt ist. Der Stahl hat die Schärfe über die Testwoche beibehalten, nachgeschärft habe ich nicht.

Was bleibt?
Zwei sehr schön gemachte und gut verarbeitete Messer in ansprechendem Design und mit interessanter Technik. Mit Ausnahme der Gummieinlagen auf beiden Griffseiten, hier muss etwas Besseres her!
Mein Favorit wäre das Tactical mit glatter Schneide, aber man will ja immer das, was man nicht hat. Der zweifarbige Griff macht einfach mehr her, die Klingenbeschichtung passt gut zum Messer und sieht besser aus, als die leicht verwaschene Optik der (vermutlich) gestrahlten Klinge.
Angesichts des Preises auf jeden Fall zwei empfehlenswerte Messer, unter der Voraussetzung, dass in der Serie für das Gummi eine Lösung gefunden wird.


Den nachfolgenden Testern noch viel Spaß!
Danke und Gruß
 
Last edited:
Es ist ja schon alles gesagt. Bleib mir also nur noch meinen subjektiven Eindruck wiederzugeben.
Die Verarbeitung ist zufriedenstellend. Etwas störend ist der sich langsam
auflösende Gummi am Auslöseknopf.
Die Automatik funktioniert zuverlässig, allerdings ist ein (zu) hoher Kraftaufwand
nötig um die Klinge auszulösen.
Der Auslöser sitzt an der falschen Position! So geht manuelles öffnen
wesentlich schneller als automatisches öffnen.
Die Serations sind extrem bissig und fetzen ein Sisal-Seil schnell ab.
Bei dünneren Stricken/Fäden "verklemmen" sich die Zacken am Schnittgut.

Die Messer liegen gut in der Hand, allerding ist mir die Form etwas zu rundlich.
IMO wäre eine Klinge ohne Recurve besser gewesen.


besten Dank an die Fa. Böker für das zur Verfügung stellen der Messer
und an beagleboy besten Dank für´s organisieren.

Grüße
 
So, bevor ich die nächsten drei Tage nach Berlin fahre schon mal meine Eindrücke der beiden Messer. Die Bilder reiche ich im Laufe des Abends nach! :)

Also als erstes ist der subjektive Eindruck beim öffnen der Verpackung das man für sein Geld genug Messer bekommt.

Die haptik ist wertig und stimmig. Einzig die Gummierung des Auslöseknopfes ist, wie schon oft erwähnt, mangelhaft.
Das passt leider gar nicht ins Bild des sonst ordentlich verarbeiteten Messers.

Die Grifflänge ist für nicht allzu riesige Hände gemacht. In meine kleinen Pfoten passt das Messer aber gut rein.
Das manuelle öffnen macht schon Spaß. Das Messer rastet mit sattem Sound ein. Der Liner hält Bombenfest.

Es gibt ein minimales Klingenspiel, was aber meiner Meinung nach zu vernachlässigen ist.

Die Sicherung macht keinen sehr sicheren Eindruck. Das mag daran liegen das der Sicherungsknopf ohne jeglichen Widerstand bewegt werden kann. Die Sicherung hält jedoch.

Der Auslösemechanismus ist äußerst schwergängig. Nach drei Tagen "Spielerei" hatt ich doch arge Schmerzen im Daumen. Meine Freundin konnte die Klinge kein einziges mal auslösen, ich denke so ist es nicht im Sinne des Erfinders.
Wenn man den richtigen Druckpunkt gefunden und die nötige Kraft aufgebracht hat, schnellt die Klinge kraftvoll herraus und rastet sicher ein.
Nur das man zum Auslösen umgreifen muss ist meines erachtens ein Nachteil. Durch das umgreifen muss man das Messer weiter unten anfassen und so fühlt es sich beim Auslösen ein wenig unsicher an.

Die Klingenform sagt mit optisch sehr zu. Die Kombination des geschwungenen Griffes mit der Klinge ist sehr stimmig.
Auch bei den von mir gestellten Schneidaufgaben ließen mich die beiden Klingen nicht im Stich.

Einzig die Serrations der schwarz beschichteten Klinge sind nicht durch einen kleinen Ast in Olivers Garten gekommen. Die schwarze beschichtung der Klinge hat sofort beim ersten Zug das zeitliche gesegnet. Habe den Schneidversuch nach 4 Zügen abgebrochen um nicht noch mehr Beschichtung abzulösen. Das war schon ein wenig entäuschend. (Wartet auf die Bilder von dem Ästchen)

Abschließend würde ich eigentlich eine Kaufempfehlung aussprechen, wenn da nicht dieses unvertretbare Gummi wäre das den Auslöser überspannt. Alle anderen "Mängel" sind wirklich vertretbar, doch dieses Gummi schadet der Optik dermaßen wenn es kaputt ist. Das Messer wird dadurch einfach unansehnlich!

Wie schon Anfangs geschrieben folgen die Bilder heute noch im Laufe das Abends!

Gruß Mario

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Ich bin mit dem Bericht schon etwas überfällig, aber zu dem Messer schwirrten mir viele Gedanken im Kopf rum, so dass ich ein etwas größeres Zeitfenster für die Niederschrift suchen musste :irre:. Dementsprechend ist mein Bericht auch etwas lang ausgefallen – sorry für eventuelle Langatmigkeiten:

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Das Messer macht einen durchdachten und »durchdesignten« Eindruck. Der gesamt Eindruck ist absolut stimmig. Für die Klinge würde auch ich mir eigentlich eine etwas weniger ausgeprägte Recuve-Form wünschen. Aber optisch passt diese Klinge sehr gut zum dem Messer und während des Testzeitraum hatte ich auch keine Einschränkungen durch die Klingenform zu beklagen.

Das Verhältnis von Klingen- zu Grifflänge ist bei diesem Messer ziemlich optimal. Der Platz wurde gut ausgenutzt, fast zu gut, wie ich finde. Die Klingenspitze liegt nach erstem Augenschein ziemlich dicht am Rand und man kann sie spüren, wenn man mit den Fingern über das Griffende fährt. Allerdings ist dazu schon deutlicher Druck nötig – insofern stellt das nicht wirklich ein Problem dar.

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Details, die zunächst eher wie Designelemente anmuten (z.B. die Ausparungen/Dellen an den Kanten des Klingenrückens), machen aus ergonomischer Sicht Sinn. Allerdings ist mir die Linienführung auf dem Griff schon fast einen Tick zu unruhig. In der Hand liegt das Messer aber gut und vermittelt aufgrund der Materialien und der Verarbeitung einen durchaus wertigen Eindruck.

Ich habe große aber relativ schmale Hände, so dass ich alle Finger bequem platzieren kann. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass sich richtige Pranken mit diesem Messer nicht wohl fühlen. Wenn man stark schwitzt oder in feuchter Umgebung hantiert, könnte ich mir vorstellen, dass sich das Messer etwas rutschig anfühlt. Um mehr Grip zu vermitteln, liegen die Kratoneinlagen aus meiner Sicht an der falschen Stelle.

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Ich habe das Messer gern in der Hosentasche getragen. Dass hatte zwei wesentliche Gründe: 1. den Clip und 2. den glatten Griffrücken. Der Clip kommt meinen Idealvorstellungen ziemlich nahe. Man kann das Messer tief in der Tasche tragen und auch der außen liegende Teil ist schön unauffällig. Die Idee, wie der Clip befestigt ist, finde ich pfiffig. (Ein kleines bisschen) Sorge macht da nur, dass den Clip nichts mehr hält, wenn sich die Schraube auch nur leicht lockern sollte.

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Trägt man das Messer wie ich in der Hosentasche vorne rechts und soweit wie möglich an der 3-Uhr-Position, macht sich der glatte Griffrücken positiv bemerkbar. Wenn man jetzt auch noch die Hand in die Tasche schiebt, drückt oder reibt da nichts. Das macht das Messer zu einem absoluten Hosentaschenschmeichler.

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Jetzt zum Double-Action-Mechanismus: Natürlich braucht man ihn nicht. Mir fällt keine Situation ein, in der ich das Messer über den Daumen-Pin nicht genauso gut und genauso schnell öffnen könnte (durch das notwendige Umgreifen ist man über den Federmechanismus eher noch langsamer). Und das »effektvolle Aufspringen« ist für mich eher eine unangenehme Begleiterscheinung. Ich kann mich aber aus einem anderen Thread erinnern, dass für viele auch die Freude an funktionierender Mechanik den Reiz eines Taschenmessers ausmacht. Und aus dieser Sicht hat man mit dem Double Action ein schönes neues Spielzeug. Mich hat der Mechanismus echt fasziniert und am liebsten hätte ich das Messer mal zerlegt. Zwei Aspekt fand ich besonders beeindrucken: 1. wie kurz der Federweg ist, der ausreicht, um die Klinge mit soviel Schmackes aus dem Griff zu feuern (welche Kraft dahinter steckt, merkt man auch beim Spannen der Feder, wenn man die Klinge wieder in den Griff drückt). 2. Wie geringer der Vorsprung/die Nase in der Platine ist, der die Feder hält. Ich konnte es nicht genau sehen, ab das muss weniger als ein Millimeter sein. Ich mache mir mehr Sorgen, dass sich hier irgendwann das Material ermüdet/abnutzt und die Feder nicht mehr sicher gehalten wird als über versehentliches Auslösen über den Druckknopf. (Sind bei Böker für diesen Fall Belastungstests durchgeführt worden?) Der eingebaute Sperrmechanismus (Schiebeschalter) bringt für diesen Fall IMO keine zusätzlich Sicherheit. Dieser ist zwar nicht wirklich nötig, aber auch nicht wirklich überflüssig – er ist eine zusätzlich Option für die „gefühlte Sicherheit“.

Die Positionierung des „Auslösers“ unter den Kraton-Auflagen finde ich eigentlich ziemlich gut (auch wenn man Umgreifen muss). Ist halt ein bisschen subtiler als bei den üblichen Springern. Auch sonst bin ich ein Freund von Kraton in Griffen. Aber hier scheint es nicht das richtige Material zu sein. Bei beiden Messern ist das Material bereits nach dem relativ kurzem Testzeitraum durch.

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Insgesamt werde ich zukünftig Double-Action-Folder sowohl reinen Springern als auch Assisted Opener vorziehen, weil man hier je nach Situation die Wahl über den angemessenen Öffnungsmechanismus hat. Leider ist die Auswahl an in D legalen Modellen sehr übersichtlich. Schön, das Böker diese Palette um ein Modell zu einem sehr attraktiven Preis bereichert. Von mir aus dürften es noch ein paar D/A Folder mehr werden. Zum Beispiel das neue AK101 Kalashnikov könnte ich mir so sehr gut vorstellen.

Insgesamt hat mir das Messer Spaß gemacht. Vielen Dank für die Möglichkeit zum Testen. Ich könnte mir vorstellen, es bei Gelegenheit selbst mal anzuschaffen. Hätte ich die Wahl, würde auch mir der graue Griff in Kombination mit einer unbeschichteten Klinge am besten gefallen.

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