Traditionelle Messerformen in Deutschland

Feldzeugmeister

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Hallo zusammen!

Welche traditionellen Klingen bzw. Messerformen kennt ihr eigentlich?
Ich meine damit regionale Formen aus Deutschland!
Als Beispiel: Ich kann mich noch an ein fränkisches Bauernmesser von Herrn Faust erinnern das ich vor zig Jahren mal gesehen habe.
Also welche Messer hat man früher in Eurer Region benutzt?

Die Suchfunktion hier im Forum hat nicht viel gebracht von Google ganz zu schweigen. Sollte es einen ähnlichen Thread schon geben dann stellt doch bitte den Link hier rein.

Vielen Dank für eure Bemühungen

Feldzeugmeister
 
Die Sichelklinge. Der Vorgänger des Karambits. Wurde bein uns noch vor cirka 400 Jahren von "moderne" Druiden eingestezt,

Knapp 1000m nördlich von mir leigt ein waldstück, in dem "angeblich" noch vor 100 Jahren Druiden ihrem Hexenwerk nachgegangen sind und Jungfrauen geopfert haben??.....??

Niedersachsen, ca. 7ßkm von der Nordsee entfernt...............



mfg



König
 
....Welche traditionellen Klingen bzw. Messerformen kennt ihr eigentlich? Ich meine damit regionale Formen aus Deutschland!....Also, welche Messer hat man früher in Eurer Region benutzt?....
Ich glaube, dass regionale Formen sich dann herausbilden, wenn

1) bestimmte Tätigkeiten spezielle Werkzeugformen erfordern

2) wenn diese Werkzeuge/Messer durch Einflüsse von außen (andere Volksgruppen und Kulturen) nicht oder wenig verändert werden. Das ist bei isolierten ethnischen Gruppen natürlich ausgeprägter, z.B. in unzugänglichen Bergtälern oder auf Inseln.

Das bedeutet für Deutschland als Land mit vielen ethnischen Bewegungen und Durchmischungen, dass die regionalen "Spezialitäten", die es sicher einmal gab, vermutlich kaum bis heute Bestand haben. Wahrscheinlich gab es im Mittelalter eine größere Vielfalt in regionalen Formen bei Messern.

Mir fällt zu speziellen Messerformen ein, dass früher in Weinbaugebieten stark gebogene Messerklingen üblich waren, die wie sehr kleine Sicheln aussahen. Ohnehin waren diese Sichelformen mit speziellem Einsatz sehr verbreitet (nicht nur bei keltischen Druiden). So gab es im Siegerland sog. Ginstersicheln, die von Besenbindern zum Schneiden ihres "Rohstoffs" verwendet wurden. Ähnliche Werkzeuge findet man in Heidegebieten.

Weiterhin kenne ich ein Messer, das auch heute noch bei Hochseefischern Verwendung findet. Es hat eine gerade, etwa 15 cm lange Drop-Point-ähnliche Klinge und einen schlichten, geraden Hartholzgriff.

Aus dem Bereich der Gärtner fällt mir die sog "Hippe" ein, ein stark gebogenes, auf der Innenseite geschärftes Messer. Jeder kennt es als Klappmesser, aber es gibt auch feststehende Varianten.

Das bayrische "Brotzeit- oder Vespermesser" ist wohl stark mit dem Jagdnicker verwandt.

Sicher gibt es noch mehr Beispiele, aber die regionale Ausprägung ist bei uns vielleicht nicht so deutlich, wie es z.B. in Frankreich heute noch ist.

Freundliche Grüße

sanjuro
 
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Hallo Feldzeugmeister,
diesen Beitrag von Herbert hast Du wahrscheinlich schon selbst gefunden. Der vorgestellte Link scheint interessant zu sein, habe ihn wegen der Datenfülle (kein ADSL ;)) nicht selbst durchgelesen.

Selbst gefunden hab ich bei ähnlicher Nachforschung ein PDF, welches sich wie die Autorin selbst eingangs schreibt, auf eine Arbeit von Gerhard Holtmann stützt. Dürfte u.U. die von Herbert vorgestellte Doktorarbeit sein. Ist halt auf das Hochmittelalter beschränkt und recht archiologisch, man kann aber regionale Eigenheiten über die Fundorte herauslesen. Habs mal angehängt falls Interresse besteht.

Wie schon Sanjuro geschrieben hat scheinen sich die regionalen Unterschiede in Deutschland über die Zeit nicht so gehalten haben wie in Frankreich oder Italien. Warum das so ist würde mich auch interessieren.

Mfg Klaus
 

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  • Messerformen im Hochmittelalter.pdf
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