Hersteller eines Laguiole gesucht!

lebemann

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Einen schönen Sonntag erstmal allen - ein nettes kleines Forum habt Ihr hier!

Zu meinem Problem: Vor etwa 10 Jahren kaufte ich bei einem Stahlwarenhändler eine Laguiole. Ich meine, ich hätte damals so um die 80 DM bezahlt - es war also kein besonders billiges Stück (und ich nutze es nach wie vor zwar eher selten, aber gerne zu Wanderungen, Picknick, usw.). Wie der Zufall so spielt, bekam ich neulich ein französiches Taschenmesser geschenk, von dem mir der Schenker nichts weiter berichten konnte das es sich dabei um eine Kohlenstoff-Klinge handelte - was man anhand der beginnenden "Patina" deutlich sehen konnte. Allerdings besitzt dieses Messer eine Prägung die mir etwas mehr verriet - es ist ein "Aurillac" von "Au Sabot" - ein tolles Messer (und seit ein paar Wochen mein ständiger Begleiter).

Angestachelt durch diesen Erfolg habe ich mich auch auf die Suche nach dem Hersteller der oben schon erwähnten Laguiole gemacht - allerdings bislang ohne Erfolg (ich gebe aber zu nicht alle Prägestempel zu kennen ... ;) ).

deshalb die Frage: Wer kann mir etwas über die Laguiole (Hersteller) sagen?

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Weil es auf dem Bild vielleicht nicht so deutlich wird: Die Klinge trägt am Heft die Prägung "440" und "France" - wobei leider nicht deutlich wird, welcher 440'er Stahl damit genau gemeint ist. Auf dem Spiegel ist der Schriftzug "LAGUIOLE" und "Tradition", sowie eine Spiegelverkehrte 2 eingeätzt (Herstellerkennzeichnung?)

Das Messer an sich ist nicht sehr fein gearbeitet, liegt aber massiv in der Hand. Die 10 cm lange Klinge kann ordentlich scharf geschliffen werden - hält die extreme schärfe aber nur kurze Zeit. Sind diese "Spitzen" weg, erweist sie sich allerdings wieder als recht schnitthaltig. Alles in allem also weniger ein Vitrinen-Messer, sondern eher was für jeden Tag. Dazu gehört noch eine Leder-Scheide, die man sich mittels eines Karabinerhakens an die Gürtelschlaufen klipsen kann.

Hoffentlich findet sich hier jemand - die französichen Hersteller dieser link-liste habe ich schon erfolglos abgeklappert - aber es ist ja noch nicht aller tage Abend ... .


Gruß

lebemann
 
Hallo.

Das Wichtigste ist doch, dass Du mit dem Messer zufrieden bist.

Bei den Französischen Herstellern wirst Du nach diesem Messer, da bin ich mir ziemlich sicher, lange suchen können.

Bei den Laguiole (der Name ist nicht geschützt, ich könnte Dir also auch "echte" Laguiole-Spardosen oder "echte" Laguiole-Tennissocken verkaufen), die wirklich in Frankreich gefertigt werden (es gibt auch Manufakturen, die setzen in Frankreich teile aus Fernost zusammen), also bei den "wirklich echten" Messern ist der Hersteller in die Klinge eingeprägt und nicht nur aufgeätzt. Des weiteren wird in Frankreich von den alteingesessenen Herstellern der Stahl 440 eigentlich nicht verwendet sondern viel eher 12C27 oder nicht rostfreier Kohlenstoffstahl.

Das ändert aber nichts daran, dass du da ein schönes Messerchen hast.

Viele Grüße

Florian
 
Das ändert aber nichts daran, dass du da ein schönes Messerchen hast.

Keine Bange - den Spaß lass ich mir schon nicht nehmen. Aber der Erfolg bei der "Schnitzeljagd" nach dem Aurillac von Au Sabot hat mich ein bisschen angestachelt. Gekauft habe ich das Laguiole in Hannover in der Karmarschstraße - leider hat der Besitzer aus Altersgründen vor 2 Jahren den Laden dicht gemacht. Dort wurden neben jeder Menge Gastro-Bedarf (Dick, Zwilling, ...) eben auch schöne Stücke von größeren französischen Herrstellern wie Pradel-Brossard, Rossignol, usw. aber eben auch von kleineren wie Jaques Mongin usw. verkauft (der keinesfalls alle seine Klingen prägt). Ich kann mich auch erinnern, mich damals mit dem Chef über den Tresen hinweg auch über den Hersteller unterhalten zu haben - nur leider ist das alles wie ausradiert ... :confused:

Gruß

lebemann
 
WOW! Ihr seid ja der reine Wahnsinn! Ich gebe ja zu - gegoogled hab ich nicht (warum auch den einfachen Weg beschreiben, wenn man es kompliziert machen kann ... ).

Das ist doch schonmal ein Anfang - jetzt werde ich mich mal auf die Suche nach der Firma Scip machen - ein Unternehmen das seit 1850 Messer baut, wird ja irgendwie aufzufinden sein ... ;)

Danke noch mal für die "Denkhilfe" - wenn ich mehr darüber herausgefunden habe, werde ich hier einen mini-Artikel verfassen.

Gruß

lebemann
 
Also - mein Dank nochmal an das Forum, nun in Form eines kleinen Artikels über Scip / Chateàu Laguiole

Die Firma ist seit 1850 in Thiers ansässig und Produziert pro Jahr die Kleinigkeit von ~ 2.000.000 (zwei millionen) Einheiten - überwiegend Somelier-Messer (auf diesem Gebiet beanspruchen Sie den Titel Weltmarktführer), Taschenmesser nach Art der Messer aus Thiers und Laguiole und Essbestecke nach Art der Messer aus Thiers und Laguiole. Zwar gehört die Firma (so wie ich das sehe) nicht der "FORGE DE LAGUIOLE" an und darf damit auch das Siegel „LAGUIOLE ORIGINE GARANTIE “ nicht tragen, allerdings werden diese Messer dort wohl schon seit über 150 Jahren gebaut (Erfindung der Laguiole um 1829 durch Jean-Pierre Calmels). Scip baut alle Teile zur Vertigstellung der Messer selbst - es werden keine Halbzeuge sondern nur Rohmaterialien eingekauft. Das ein offenbar recht großer Teil der Produktion als Besteckmesser hergestellt wird, scheint ein Grund für die unübliche Verwendung des 440'er Stahls sein - ich vermute, die Klingen sind für die Besteckmesser die selben wie für die Taschenmesser und der 440'er scheint weniger Anfällig für oxidation zu sein als der üblicherweise verwendette sandvik (das ist aber eine reine Mutmaßung - vielleicht sitzt hier im Forum ja jemand der das klären kann). Mein Modell mit 10 cm Klingenlänge und mattierten Edelstahlbacken sowie mattierter Klinge ist so nicht mehr zu bekommen - es gibt eine 11cm-Variante oder eine 9cm-Laguiole mit polierten Messingbacken und polierter Klinge.

Der Online-Katalog suggeriert, dass die Taschenmesser überwiegend als - zum Teil recht Hochpreisige - Werbegeschenke verkauft werden - dazu werden die Klingenspiegel dann mit entsprechenden Firmenlogo's oder Namen versehen.

Gruß

lebemann
 
Habe ein paar Tage nicht ins Messerforum geschaut, deswegen konnte ich nicht das "Rätsel" lösen.

Eigentlich hättest du über die Firma stolpern müssen als du die Messerhersteller-Liste durchsucht hast, steht aber recht weit unten.

SCIP(=Société de Coutellerie Industrielle et Publicitaire) ist ja einer von denjenigen Herstellern die quasi alle Messerteile selber herstellen. Ich glaube die SCIP wurde erst 1974 gegründet, aber es gibt da einige Vorgängerbetriebe, deswegen der Verweis auf die deutlich längere Geschichte auf der Internetseite.
Da aber der Hauptsitz im Gewerbegebiet Varennes bei Thiers ist und dort auch die Produktion angesiedelt ist und eben nicht im Ort Laguiole(wie eben bei Forge de Laguiole), sehen einige darin einen kleinen Makel. Wie schon weiter oben geschrieben wurde, ist Laguiole an sich kein geschützter Name.
Ich habe von SCIP bisher nur wenige Messer in der Hand gehabt, aber sie machten auf mich einen guten Eindruck und waren ihr Geld wert(so weit ich das beurteilen kann).

Also viel Spaß weiterhin mit dem SCIP-Laguiole.

Rajiv
 
Last edited:
... aber sie machten auf mich einen guten Eindruck und waren ihr Geld wert ...

Dem kann ich nur zustimmen - wie gesagt, dass Messer ist nicht besonders fein gearbeitet (hängt wohl auch damit zusammen, das es nicht poliert ist), die Verarbeitung stimmt aber 100%.
 
Wollte kein neues Thema erstellen, deswegen schreibe ich es einfach mal hier hinten dran.

Irgendjemand fragte bei mir (per E-Mail) an, ob ich wüßte, wer der Hersteller der beiden Laguiole-Messer ist, die Globetrotter vertreibt.
Da vielleicht auch andere sich diese Frage gestellt haben, dachte ich mir, daß ich ein paar Zeilen schreibe(wenn es an anderer Stelle schon irgendwo im Forum steht, dann bitte ich um Entschuldigung; ich habe zwar die Suchfunktion genutzt, aber nix entsprechendes gefunden).
Zur Beschreibung der Messer: Globetrotter bietet ein Laguiole Amourette(ca. 70€) und ein Laguiole Bruyere(ca. 48€) an; übrigens nicht auf der Globetrotter-Seite unter "Klappmesser" sondern in der Unterrubrik "Messer & Macheten". Auf der Klinge steht neben der Herkunft("Made in France") als Markenbezeichnung lediglich "Laguiole Tradition" und ein ein Symbol, welches dem C im schwungvollen Markenschriftzug von SCIP entlehnt ist. Da dieses schwungvolle C einigen Interessierten nichts sagen dürfte, kommt noch einmal der Link zu SCIP: http://www.scip.tm.fr/
Dort findet man auch unter "Corporate Gifts" und weiter dann unter "Traditional pocket knives" diverse Messer, auf deren Detailfotos sich besagte Klingenbeschriftung erkennen läßt.

Vielleicht haben diese Zeilen eingangs erwähne Anfrage beantwortet, leider habe ich diese besagte E-Mail irrtümlich gelöscht, bevor ich sie beantwortet habe. Könnte ja ssein, daß der Fragesteller hier im Messerforum mitliest.

Rajiv
 
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