leinöl: spontane selbstentzündung?

Bonemachine

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ich hab immer wieder mal was von spontaner selbstentzündung bei leinöl und leinölfirniss gelesen.
hab das bisher aber eher für ne urban legend gehalten.

laut wikipedia scheint aber doch was dran zu sein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Leinöl

auszug aus dem artikel:
Leinöl neigt bei einem überaus hohen Zerstäubungsgrad zu Selbstentzündung bei Raumtemperatur. Unsachgemäße Handhabung mit Leinöl getränkter Lappen und Pinsel verursacht in Schreinereien und Malerwerkstätten häufig Brände. Beim Fahrzeugkorrosionsschutz sind solche Vorfälle bis jetzt noch nicht bekannt geworden. Dies liegt vermutlich an der relativ geringen Luftkontaktfläche der glatten Bleche (im Vergleich zu ölgetränkten Baumwolllappen in einer staubigen Schreinerei).

Vorsichtsmaßnahmen: Mit Leinöl getränkte Lappen in einem luftdichten Schraubglas in einem Safe verwahren und äußerste Vorsicht !. Pinsel mit Leinölseife auswaschen.


meine frage:
was macht man nun mit leinöl getränkten lappen bzw zeitungen, die als unterlage verwendet wurden?
in einem luftdichten glas verschliessen is ja recht und schön, aber darin kann mans ja nicht ewig aufbewahren.
sobald man das glas wieder öffnet, hat man wieder dasselbe problem.

wässern und in die kanalisation spülen is für die umwelt wohl auch nicht das beste.
verbrennen fiele mir noch ein. aber jedesmal ein lagerfeuer veranstalten kanns ja auch nicht sein.

was macht man nun am besten mit dem kontaminierten material?

gruss

Bonemachine
 
Bonemachine said:
was macht man nun am besten mit dem kontaminierten material?

Ausgebreitet trocknen lassen. Wegwerfen. Fertig!

KEINESFALLS zusammenknüllen!!! Ich hatte das vergnügen mit Holzwachsresten, der Lappen hat innerhalb weniger Minuten innen zu schwelen angefangen und die ganze Wohnung war verraucht. Hätten wir das Haus verlassen... :eek:


Clou rät zum tränken mit Wasser und nachfolgende Entsorgung. Das halte ich zumindest im Sommer für problematisch, das das Wasser verdunstet und dann das Öl in der Mülltonne Oxidiert. Das könnte Rauchschwaden geben :argw:
In einigen Holzforen wird auch zum kontrollierten aqbbrennen der Lappen geraten. Wenn man die Möglickkeit hat ist man damit auf der sicheren Seite.



stay rude
braces

edit: zur Entzündung kommt es nur bei Hitzestau infolge der Oxidation des Öls. Wenn man das Material mit großer Oberfläche (ausgebreitet) trocknet wird dieser Wärmestau vermieden.
 
Last edited:
Hallo Bonemachine

Habe mich auf deine Frage hin mal 2 Stunden lang durch internetseiten gelesen, die Leinöl zum Thema hatten.

Auch im Fragenkatalog der Berufsfeuerwehr nachgesehen,überall nur der Rat: Von brennbarer Umgebung entfernt,im freien, flach ausgebreitet oder aufgehängt trocknen lassen.Ist dies nicht gleich möglich in einem luftdichten Gefäß mit Wasser aufbewahren.

Tja und dann steht man da mit seinen in Wasser eingelegten Lappen :lach:

Gruß William
 
Eigentlich ist Leinöl doch ein Lebensmittel wie irgendein Salat- oder Bratenöl.
Also müsste man es doch wie eine verölte Pfanne mit Spülmittel "auflösen" und schlicht und einfach mit dem Spülwasser entsorgen können - oder?
 
altes frittenfett darf auch nicht mit dem schmutzwasser entsorgt werden, sondern muss als sondermüll bei der sammelstelle abgegeben werden. zumindest bei uns ist das so.
 
im Prinzip hast du recht, hobby, dass Leinöl ein Lebensmittel wie andere Öle auch ist. Aber: Leinölfirniss ist eben nicht reines Leinöl. Das würde auch funktionieren, braucht aber viel länger bis es verharzt ist. Um diesen Prozess zu beschleunigen, werden sog. Sikattiva zugesetzt, die häufig (immer?) Schwermetalle enthalten. Die dadurch hervorgerufene schnelle Oxidation führt auch zur Selbstentzündungsneigung.

s. auch:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=22331&highlight=sikkative
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=33522&highlight=sikkative

viele Grüße, Jan.
 
Auf Leinöl Basis

Hallöchen Öler,

hier mal eine paar Zeilen zum Öl das ich verwende.

Wem das hier zu viel ist, dem kann ich es auch als Mail senden.

-------------------------------------------------------

Naturtrend Hartöl NHO ist ein anfeuerndes, sehr tief eindringendes, offenporiges
Naturprodukt mit hoher Füllkraft. Mit NHO behandelte Oberflächen sind sehr stark
wasserabweisend, frei von Giftstoffen, Lösemitteln sowie allergieauslösenden
Terpenen (z. B. Zitrusterpene, Balsamterpentinöl usw.). Naturtrend Hartöl NHO enthält
Leinölfirnis, Nussöl, Sonnenblumenöl, Mohnöl, Distelöl, Rapsöl, Holzöl sowie blei- und
bariumfreie Metallseifen.
Anwendungsbereich

Für alle Holzflächen im Innenbereich, die sehr stark strapaziert werden. Zum Beispiel:
Holz- und Korkfußböden, Möbel, Arbeitsplatten, Holzdecken in Feuchträumen,
Holzpflaster, Industrieparkett, Treppen u.a.
Untergründe
Alle Weich- und Hartholzarten sowie exotische Nutzhölzer, massiv oder furniert (auch
gebeizt - siehe technische Merkblätter), Kork, Stein (unglasiert).
Vorbehandlung
Der Untergrund muss trocken (Holzfeuchte nicht über ~ 14%) fett und staubfrei sein.
Der Holzschliff sollte sorgfältig durchgeführt werden. Empfehlung: abgestuft 180 -220 -
280 -320er Körnung. Je feiner Sie den Schliff wählen, um so glatter wird die Oberfläche.
Bei Fußböden kann ein Holzschliff von 180er bis 220er Körnung ausreichen.
Verarbeitung
Beispiel: Auftrag von Naturtrend Hartöl NHO auf bereits verlegte Holzfußböden oder
Treppenstufen als Erstbeschichtung. Mit ölfester Rolle oder Pinsel gleichmäßig nass
auftragen (Spritzen mit Fließbecher oder elektrischen Heißspritzpistolen ist auch
möglich, jedoch mit relativ niedrigem Druck und normalen Düsendurchmessern,
eventuell Rückfrage bei ATA ZWEIHORN). An den Stellen, wo das Öl in die Flächen
einsinkt und trocken erscheint, muss sofort nachgerollt, gepinselt oder nachgespritzt
werden solange bis das Öl gleichmäßig nass überall stehen bleibt. Wird z. B. ein
Fußboden so behandelt kann die Fläche auch während der Arbeit mit sauberen Schuhen
betreten werden. Nach ca. 40-60 Minuten muss das aufliegende überschüssige Öl mit
einem Gummirakel oder Wischer abgezogen und aufgenommen werden. Dann wird
sofort das restliche Öl von Hand mit Lappen oder maschinell mit geeignetem feinem
Schleifflies in das Holz einmassiert. Es darf kein Öl mehr auf der Fläche sichtbar
stehen bleiben. Nach 24 Stunden muss die Fläche entweder von Hand oder mit
weichem weißen Schleifflies (Pad) nachpoliert werden. Dadurch wird die
Strapazierfähigkeit wesentlich erhöht. Der Fußboden darf danach mind. 24 Stunden nur
mit Socken oder Filzsohlenschuhen begangen werden. Voll belastbar wird die Fläche erst
nach 8-10 Tagen und darf in dieser Zeit auch noch nicht mit Wasser in Berührung
kommen. Je länger die Flächen in den ersten Tagen geschont werden, um so länger ist
die Haltbarkeit des Bodens. Für Abdeckungen keine Plastikfolien, sondern Wellpappe mit
der welligen Seite nach unten verwenden.
Mit 1 Liter kann man ca. 8-15 m² behandeln. Bei stark saugenden Böden
(Holzplaster, Kopfholz etc.) ist der Verbrauch naturgemäß viel höher. Wir empfehlen
daher z. B. Buchenholz, welches durch seine kaum sichtbare, aber dennoch vorhandene
kapillare Struktur, große Mengen Öl eindringen lässt, ohne dass oben auf der Fläche eine
Sättigung erkennbar ist, zunächst einmal satt mit Naturtrend Hartöl NHO zu behandeln.
Nach Trocknung über Nacht dann den 2.Arbeitsgang wie oben beschrieben durchführen.
Der Gesamtverbrauch erhöht sich bei derartigen, stark aufsaugenden Hölzern um das 3-
4 Fache.
Die beschriebene Auftragsmethode ist fußboden- und treppenstufenspezifisch. Andere
Holzteile, wie Möbelteile, Zimmertüren, Regale oder Schrankteile usw. können natürlich
ebenfalls mit Naturtrend Hartöl NHO, auch im Tauch- oder Walzverfahren, behandelt
werden.
Wichtiger Hinweis:
Mit Naturtrend Hartöl getränkte Lappen müssen entweder in Wasser oder in
geschlossenen Behältern unter Luftabschluss aufbewahrt werden.
Es besteht Selbstentzündungsgefahr!
Nachbehandlung/Pflegehinweise
Mit Naturtrend Hartöl NHO behandelte Flächen müssen je nach Beanspruchung nach
geraumer Zeit mit gleichem Material überarbeitet werden. Eine Nachbehandlung mit
Naturtrend Bienenwachsbalsam NBW oder Hartwachs - fest -NHW ist möglich.
Gewachste Oberflächen sind jedoch nicht so gut wasserbeständig und etwas
pflegebedürftiger!
Zweckmäßige Reinigung: Normal absaugen oder kehren. Ist der Boden stärker
verschmutzt, Wischwasser mit etwas Naturtrend Holzbodenseife NHS (~ 250 ml in 10 l
Wasser) mischen und reinigen. Nicht zu nass wischen! Danach zur Pflege Naturtrend
Pflegemilch NPM gleichmäßig auftragen und ohne nachpolieren auftrocknen lassen. Bitte
auch separate technische Merkblätter von NHS und NPM beachten!
Produktdaten
Gebindegrößen 750 ml, 5 l, 30 l
Lieferviskosität DIN 4 mm ca. 25 Sekunden
Haltbarkeit in verschlossenen Originalgebinden ca. 2 Jahre
Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte dem Etikett und dem Sicherheitsdatenblatt
gemäß 91/155 EWG, welches Sie auf unserer Internetseite "www.zweihorn.com" finden
o der bei uns anfordern können.
Besondere Hinweise/Eigenschaften
- Reinigen der Werkzeuge mit Naturtrend Holzbodenseife NHS, Zweihorn Spezial
Intensivreiniger IR oder Terpentinersatz.
- Naturtrend Hartöl NHO ist biologisch abbaubar, darf aber dennoch nicht in die
Kanalisation geleitet werden. (Regionale Regelung beachten!)
- Naturtrend Hartöl NHO lässt sich ansatzfrei verarbeiten, ist hoch hitzebeständig (bis
120° C), trittfest und schmutzabweisend.
- Bei Holzoberflächenbehandlung mit Naturtrend Hartöl NHO können keine definitiven
Trockenzeiten angegeben werden. Begriffe wie Staubtrocken oder Schleifbar im üblichen
Sinne sind nicht relevant. Vergleiche mit konventionellen Lacken lassen sich nicht
übertragen.
Erfüllt folgende Prüfnormen:
a) Chemische Beanspruchung bei Möbeloberflächen gemäß DIN 68861/1C
b) DIN 53160,Teil 1 und Teil 2 Speichel- und Schweißechtheit (CE-Eignung)
c) EN 71-3 Frei von löslichen Schwermetallen (CE-Eignung)
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Leinöl -Firnis

Hallo,

Also ich arbeite auch gelegentlich mit Leinfirnis, allerdings entsorge ich die verwendeten Lappen in einem Ofen.
Was die Selbstentzündung angeht, so sehe ich das nicht sooo gefährlich. Natürlich gibt es ein potenzielles Risiko, allerdings dürften da einige Faktoren dafür nötig sein (Metall, Holzspäne?), dass es tatsächlich zu brennen beginnt. Ich hab mal versucht einen Lappen so zu lagern wie man es eben nicht soll, um die Selbstentzündung zu beobachten und um abschätzen zu können wie gefährlich es ist. Dieses Experiment war nicht von Erfolg gekrönt. Ich denke es gehört schon eine Portion Pech dazu, dass sich ein Lappen selbst entzündet.

Also die Lappen kannst du sicherlich in einem Glas aufbewahren und wiederverwenden, da sollte es kein Problem geben. Sooo reaktiv ist das Zeug auch wieder nicht. Die Unterlagen würde ich aber schon verbrennen, einfach zur Sicherheit.

Aber am besten ist noch immer der Ofen ;)

Alternativ, könntest du ja auch eine Art Metalltonne als Behälter nehmen und so aufstellen, dass im Falle einer Selbstentzündung nichts passieren kann. Aber wie gesagt, _meiner_ Meinung nach wird das ganze nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird...
:)
Gruß Daniel

Gruß Daniel
 
scarpej said:
Was die Selbstentzündung angeht, so sehe ich das nicht sooo gefährlich. Natürlich gibt es ein potenzielles Risiko, allerdings dürften da einige Faktoren dafür nötig sein (Metall, Holzspäne?), dass es tatsächlich zu brennen beginnt.

Was Du hier schreibst ist hochgefährlich! Es hat bei mir keine 3 Stunden gedauert, und der mit Wachs auf Leinölbasis getränkte, zusammengeknüllte Lappen war innen total verkohlt und die Wohnung mit beißendem Rauch gefüllt. Keine Späne, keine externe Wärmequelle. Einfach so. Die Kopfschmerzen meiner Freundin waren erst am nächsten Tag wieder weg.
Wenn man bedenkt, daß viele Holzarbeiten in einer Werkstatt mit vielen brennbaren Materialien machen... da ist zum Feierabend keine Kontrolle mehr da, da hilft dann nur noch die Feuerwehr.

Bitte haltet euch an die Warnhinweise, das ist kaum mehr Aufwand!

stay rude
braces
 
Die Neigung zur Selbstentzündung bei Leinöl ist so groß, daß sie vorsätzlich herbeigeführt werden kann, Das ist auch schon öfters zur Begehung von Straftaten (Sabotage, Versicherungsbetrug) ausgenutzt worden. Da ich keine Anleitung zu Straftaten geben will, verzichte ich auf eine nähere Darstellung. Die Warnung vor ölgetränkten Lappen kann jedenfalls gar nicht ernst genug genommen werden. Wer oft in seiner Werkstatt mit so etwas arbeitet, sollte sich einen flammhemmenden Spezialmülleimer im Fachhandel besorgen. Die sind nicht teuer und verhindern ein Entflammen des Inhalts
 
Ohne frotzeln zu wollen.

Wie geht denn der durchschnittliche Hobby-Messermacher mit Leinöl um?
Ich für meinen Teil habe das Leinöl in einem Würstchenglas, und trage es mit einem Pinsel auf zu behandelndes Holz auf.
Pinsel mit Waschpulver und Wasser gereinigt, und gut ist.
Getrocknet wird der Herr Pinsel dann im Freien (Fensterbank).
Im Winter ist er dann hart, aber das gibt sich mit der Zeit.
Ach so, Deckel aufs Glas nicht vergessen.

Tränke ich Holz mit Leinöl, mache ich die Sauerei des herausnehmens im Freien, lege Zeitung unter, und laß die bis zum nächsten Morgen liegen.
Dann kommt sie in die Mülltonne.

Was ist daran falsch, und setze ich mich damit unkalkulierbaren Risiken aus?
Oder verstehe ich die Problematik nicht?

Ich habe meine Brille auf, und kann alles recht gut lesen :D

Oder gibt es Anwendungen, die ich bisher nicht in Erwägung zog?

Stefan
 
@diesel: Es geht hier in erster Linie um mit (Lein-)Öl getränkte Lappen. Alle anderen Anwendungen, insbesondere die von Dir geschilderten Vorgehensweisen, sind sicher weniger riskant. Es bleibt dabei: Natürliche Öle, besonders mit Sikkativen versetzt (aber auch ohne) bergen bei ihrer Anwendung eine erhebliche Brandgefahr. Die Oxidation (=Trocknung) dieser Öle, die notwendigerweise unter dem Einflluß von Luftsauerstoff stattfindet, führt in Verbindung mit einem geeigneten Trägermaterial (= Lappen aus Baumwolle etc.) unter passenden Bedingungen zur Selbstentzündung.
 
diesel said:
Oder gibt es Anwendungen, die ich bisher nicht in Erwägung zog?

Die großflächige Behandlung von Dielenfußboden. OK, ist nicht Messermachen, aber dafür hab ich das Wachs gebraucht. Ist richtig gutes Zeug, aber mit einem Pinsel kommst du da nicht weit :cool:

stay rude
braces
 
Entschuldige meine Hartnäckigkeit.
Die von Dir genannten Sachverhalte sind mir durchaus bekannt.
Doof bin ich hoffentlich nicht. ;)
Ich verstehe nicht, worum es geht, schließlich lässt ja auch keiner benzingetränkte Lappen in der Ecke liegen.
Oder habe ich zuviel Sachkenntniß vorausgesetzt?
Sikkative sind übrigens im Rohzustand weder in Leinöl, noch in Leinölfirnis vorhanden, sondern können zugegeben werden um besondere Effekte zu erzielen.
Z.B. die Zugabe von Blei um Mennige zu erhalten.
Andere Metalle für andere Anwendungen.

Der Unterschied zwischen Leinöl, und Leinölfirnis verschließt sich mir zur Zeit noch, aber ich vermute stark, daß das einfach der Auslieferungszustand ist.
Nur gepresst, gekocht, was weiß ich was noch...........usw.

Stefan

Edit weil Braces schneller war:
Sorry, wenn ich Fußboden behandele, und nicht umgehend die Sauerei inclusive Lappen sicher entsorge, zieht meine Frau mit Kind und Kegel aus, und ich kann vor lauter Unterhaltsverpflichtungen keine Messer mehr bauen ;)
Vielleicht habe ich solche Anwendungen deshalb nicht in Betracht gezogen, bzw. die Warnungen nicht verstanden.
 
Last edited:
@Diesel:

Firnis,
Sammelbegriff für nicht pigmentierte Anstrichstoffe aus trocknenden Ölen oder Harzlösungen (z.B. Leinölfirnis, Harzfirnis) mit Sikkativen. Die wichtigen Ölfirnisse dienen als Bindemittel für Ölfarben und Grundierungsmittel, Lackfirnisse enthalten außer dem Öl noch Natur- oder Kunstharze, ölfreie Firnisse auf der Basis von Naturharzen dienen zum Überziehen von Gemälden (Gemäldefirnis).
© 2002 Bibliographisches Institut & F.*A. Brockhaus AG

Hervorhebung durch mich.

Ein Lappen stellt wohl die größte benetzbare Oberfläche, die gleichzeitig noch sauerstoffhaltiger Atmosphäre ausgesetzt werden kann. Ich habe leider nur gekochtes (lebensmittelechtes) Leinöl, aber interessieren würde es mich doch:

Wer mag denn mal mit Leinölfirnis, Lappen und Bratenthermometer ausprobieren, welche Temperaturen zu erreichen sind?

Im Übrigen haben wir die Lappen früher kontrolliert verbrannt (machte man halt so) oder seltener trocknen lassen. Es gilt ja nur die Zeit zu überbrücken, die die üngesättigten Fettsäuren zum Oxidieren benötigen - danach ist das ganze fest und harmlos.
 
Last edited:
Hallo

Die Erklärung aus der üblichen Lexika kenne ich auch.

Ich wunderte mich nur, daß zwei Leinölarten, die ich gekauft hatte gleichlange trockneten.
Das eine war gekochtes Leinöl, gedacht als Nahrungsergänzung für Großvieh (Pferde, Kühe, usw.), preislich hochinteressant, weil 5l für 18€.
Das andere Material ist Leinölfirnis von der Fa.Kluthe.

Nun enthält die Leinölfirnis angeblich Anteile von Cobalt und Zirkoniumoktoate, die die Trocknungszeit angeblich mehr als vierteln.
Essig war es, beide trocknen Wochenlang.
Ich erlaubte mir den Spaß beide Öle zu beproben (Standartschmierstoffanalyse, Getriebeöle).
Die IR Spetroskopie ergab bei der Firnis keinerlei Metallbelastung.
Wobei ich natürlich die oben genannten Verdächtigen angegeben hatte.
Also ist die Beschreibung bei Brockhaus, Wikipedia oder sonstwo ein grober Anhaltspunkt, und nicht der Weißheit letzter Schluß.

Stefan
 
diesel said:
[...]Ich wunderte mich nur, daß zwei Leinölarten, die ich gekauft hatte gleichlange trockneten.
Das eine war gekochtes Leinöl, gedacht als Nahrungsergänzung für Großvieh (Pferde, Kühe, usw.), preislich hochinteressant, weil 5l für 18€.
Das andere Material ist Leinölfirnis von der Fa.Kluthe.[...]
Kein Wunder, sind die beiden von Dir aufgeführten Leinöle doch nicht mehr naturbelassen, sondern auf schnelle Trocknung hin optimiert. Das eine wird durch Beigabe von Sikkativen reaktionsfreudiger, das andere - was ich persönlich schöner finde - unter luftabschluß lange gekocht, wobei längere Molekülketten aufgebrochen und es ebenfalls reaktionsfreudiger wird und auf den Luftsauerstoff giert. Deins als Nahrungsergänzung mag eine Ausnahme sein, aber wenn Du im Baumarkt schaust, sind dem gekochten Leinöl ebenfalls Sikkative beigesetzt - die Bezeichnungen 'Leinölfirnis' und 'gekochtes Leinöl' werden heute meist leider synonym verwandt. Eine wohl sicherere Alternative wäre dann höchstwahrscheinlich das 'sonnengereifte' Leinöl, das zu großen Teilen bereits verharzt ist und von daher keinen so weiten Weg mehr zum Durchtrocknen hat. In der Küche möchte ich das gekochte Leinöl jedenfalls nicht mehr verwenden, freue ich mich doch, wenn es nicht gleich ranzig daherkommt.
Zur Trocknung: Leinöl trocknet unter (Sonnen-)Lichteinfluß wesentlich schneller.
 
Hallo,

wie auch immer, eine gewisse Vorsicht im Umgang mit ölgetränkten Lappen, besonders bei Leinöl, kann nicht schaden.
Lagerung in Arbeitspausen in einen unbrennbaren Behältnis auf nichtbrennbarer Unterlage, Entsorgung durch Verbrennen oder Durchweichen mit Seifenwasser, Trocknung im Freien etc. und man ist auf der sicheren Seite. Ist ja nicht sooo schwer und man erspart sich u.U. viel Ärger. :cool:


wagtho said:

Der steht sogar in einer Feuerwehrschule in einer Werkstatt...ob allerdings aus praktischen oder nostalgischen Gründen, kann ich nicht sagen. :steirer:
 
Hallo, hab auch noch ne Frage zum Thema vom letzten Jahr....!!, vielleicht hat ja jemand Ahnung. wenn Leinölfirnis so entzündlich mit Papier oder Baumwolle reagiert, wie siehts dann mit Temperafarben aus. Die bestehen aus Ei, Farbpigmenten und Leinolfirnis. Meistens aufgetragen auf Untergrund Leinwand. Brennt das dann auch so schnell? Gruß Julia
 
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