Schneidleiste aufsohlen

Robi

Mitglied
Messages
256
Hallo
Kann mir jemand erklären wie ich eine Schneidleiste aufschmiede. Da wo das Messer parallel zum Amboss liegt ist es mir klar, aber wie geht das an der Messerspitze. Da rutscht das Messer ja nach hinten weg?
Kann mir jemand ein paar Tipps geben?
Robert
 
Ich bin kein Profi und hab´s auch noch nie probiert aber ich würde die Achneidleiste aufschweißen, bevor ich die Rundung habe und diese erst dann ausschmieden. :confused:
 
Günther hats richtig beschrieben.

Genau so macht man es normalerweise:
Erst parallel auf die anderen "Barren" (meist tordiert) legen, an Anfang und Ende mit Elektrode heften, und dann im Feuer verschweißen.

Nach dem Feuerschweißen zieht mann dann die Schneidenkrümmung herum und schrotet das überstehende Stück ab.

Peter Abel (Claymore) hat mal eine schöne Photodoku zu dem Thema gemacht, musst mal in den alten Threads des Schmiedeforums suchen, vielleicht wirst du fündig.

Gruß
Alexander
 
Mehr Information!

Leider kann ich aus dem Text nicht entnehmen ob die Rundung ausgeschmiedet wurden oder ob Du das noch nicht getan hast?
Ich pers. halte mehr von der San-Mai Methode, da kann sich dann die Schneideleiste wenigstens nicht mehr lösen, andererseits ist es bis heute noch niemand gelungen mir zu erklären wie es sich vermeiden lässt, das die Schneide beim Schmieden genau in der Mitte bleibt. Ich werde gleich anfangen meine Bücher und Zeitschriften :confused: zu durchfosten. :irre:
 
Last edited:
@Robi
Ich hatte vorhin etwas wenig Zeit und habe deshalb nur die "normale" Methode beschrieben.

Bei beidseitig aufgesohlter Schneidleiste passt man normal beide Seiten vor dem verschweißen an die Krümmung an, und fixiert sie mit einer Heftklammer oder Heftschweißung.

Dannach wird das ganze dann im Feuer verschweißt.

Ich glaube du hast eine etwas falsche Vorstellung vom Feuerschweißen.
Warum soll es die Klinge wegschieben? Man hält sie ja mit der Zange.
Und beim Schweißen schlägt man ohnehin nur relativ sanft, da verschiebt sich nix.

Gruß
Alexander
 
Survivor said:
...
Warum soll es die Klinge wegschieben? Man hält sie ja mit der Zange.

Vermutlich meint Robi, wie man verhindert/vermeidet, dass sich der Klingenkörper beim Zusammenfügen aus dem keiligen vorderen Kontaktbereich = Verschweißungsbereich zurückschiebt, während man auf den vorderen Bereich der "Schneidsohle" schlägt, und nicht, ob der Rohling sich aus der "Hand" schlagen lässt ;)

Genau dieses Problem, oder besser diese hohe Kunstfertigkeit hat Dieter Kraft mir gestern anhand des Sutton-Hoo Schwerts sehr eindrucksvoll erläutert. Will ich mich aber nicht weiter einmischen, fiel mir nur wegen des gestrigen Gesprächs dazu ein ;)

Gruß Andreas
 
Ikarus said:
ist es bis heute noch niemand gelungen mir zu erklären wie es sich vermeiden lässt, das die Schneide beim Schmieden genau in der Mitte bleibt.

Wieso sollte das vermieden werden?
 
Nein Hans
Das ist 100% ein Verschreiber, der Herr will sehr wohl mit der Schneide in der Mitte bleiben.
Offenbar verfügt er über bescheidene Erfahrungen, was das Feuerschweißen betrifft.
Beim Feuerschweißen ist das oberste Gebot, die Lagen mit leichten Schlägen einander näher zu bringen, und nicht mit aller Gewalt (Schlägen egal wie fest) zusammenzudengeln.
Bei dem oben genannten zusammenfügen, gerät nichts außer Mitte.
Ich empfehle einen Schmiedekurs, anschließend einen Kurs im Feuerschweißen.
Ansonsten einfach ein paar Versuche machen.
Learning by doing ist zwar nicht besonders schnell, geht aber auch.

Stefan
 
Hier werden zwei Fragen behandelt, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.
Beim Aufsohlen wird die Schneide auf den Klingenkörper hochkant aufgeschweißt. Die Technik hat den Vorteil, daß man schöne, klar definierte Übergänge erzielt. Ansonsten ist sie technisch schlecht und zeigt, daß der Hersteller Optik vor Funktion stellt. Die Verbindungszone zwischen Klingenkörper und Schneide ist klein und den Schubspannungen beim Härten oft nicht gewachsen. Ein schönes Beispiel ist in den Internetseiten von Georg von Tardy zu sehen, wo die aufgesohlte Schneide einer Klinge eines der bekanntesten Damastschmiede an mehreren Stellen abgerissen ist. Das ist eine immanente Schwäche, die dieser Technik auch bei korrekter Ausführung anhaftet. Eine Lösung des Problems wäre, Schneide und Klingenkörper zu verzahnen. Das führt zu einer ungleich haltbareren und eher einfacher auszuführenden Verschweißung und sieht auch nicht so steril aus. Die Luxusausführung wäre die von mir entwickelte und schon öfter beschriebene Leistungszonentechnik.
Das zweite Problem, das hier angesprochen wurde, liegt darin, bei einer Dreilagentechnik die Schneidlage in der Mitte zu halten, sodaß sie in der fertigen Klinge auch wirklich in der Schneide liegt. Dieses Problem wird meiner Ansicht nach weit überschätzt. Wenn man gleichmäßig schmiedet und für eine glatte Oberfläche des Schmiedestücks sorgt, hat die Schneidlage eigentlich keine Chance, aus der Mitte herauszuwandern. Wer glaubt, damit Schwierigkeiten zu haben, kann sich mit einem einfachen Trick helfen. Die Klinge wird so ziemlich auf Endform geschmiedet, aber an der Schneide noch nicht verdünnt, sodaß ein Querschnitt noch ein Rechteck ergäbe. An der Schneidenseite wird dann beidseitig im Winkel von etwa 45 Grad bis zur Schneidlage geschliffen, was man sowohl am Funken wie auch am Ätzbild sehr einfach kontrollieren kann. Dann wird sauber fertig geschmiedet und die Schneidlage- und wäre sie noch so wanderlustig- muß in der Mitte und damit in der Schneide liegen.
MfG U. Gerfin
 
Back