Frage an die Experten im Forum: 2 unbekannte Säbel (1x Kaiserreich, 1x Drittes Reich)

frankenwald

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Hallo zusammen,

ich wende mich mit einigen Fragen an die Experten hier, bezüglich zwei Säbeln, die mir ein Arbeitskollege anvertraut hat.

Es handelt sich um Familienerbstücke - leider läßt sich eine Herkunft oder ein Alter der beiden Säbel nicht ermitteln. Soweit mir bekannt ist, handelt es sich bei beiden Säbeln um Originale, der eine aus dem Deutschen Kaiserreich, der andere aus dem Dritten Reich.

Mir wäre sehr geholfen wenn der eine oder andere User hier einige Auskünfte zu beiden Stücken bezüglich Modell/Bezeichnung, Hersteller, ungefähres Alter usw. machen kann. Interessant wäre es auch, an wem oder zu welchen Anlässen solche Säbel ausgegeben wurden.

Beide Säbel sind allerdings nicht im optimalen Zustand. Leider ist das Metall fleckig angelaufen, tiefe Scharten zieren die Klingen:-( Kann hier jemand Tipps geben, mit welchen Mitteln man die Stücke wieder auf Hochglanz bekommt?

Informationen zu den Säbeln gibt es leider keine. Habe vergeblich nach Stempeln oder Herstellerzeichen gesucht. Nur der Säbel aus dem Dritten Reich weist die obligatorischen Hoheitszeichen auf, außerdem ist der Säbel am Griff mit den Kürzeln "FR" graviert, auf der Klinge befindet sich die Inschrift "4. Komp. Pion.Batl.10 Regensburg.

Ich hoffe auf den Bildern ist halbwegs was zu erkennen. Details haben sich leider nicht besser abfotografieren lassen.

Besten Dank im voraus fürs Anschauen der Bilder und die Informationen zu den Säbeln. Vielleicht kann man auch eine Auskunft haben, was diese Stücke auf dem Sammlermarkt für realistische Preise erzielen.

Hier nun die Bilder:
Galerie Säbel Kaiserreich
Galerie Säbel Drittes Reich
Zum Vergrößeren auf die jeweiligen Bilder klicken!

Nochmals herzlichen Dank, euch allen ein schönes Wochenende und nette Grüße aus dem verschneiten Frankenwald

Thomas
 
Grüße!

Zu dem Säbel aus dem 3. Reich glaube ich helfen zu können!
Es ist meiner Meinung nach ein Säbel eines Offiziers (eben ein Pionier).
Ausgegeben wurden diese Säbel zu A-Gan des jeweiligen Soladten. Sie wurden klarerweise NICHT mehr zum Kampf eingesetzt und hatten rein Repräsentative Zwecke.
Ein möglicher Hersteller wäre die Firma Eickhorn, es sollte aber idR am Amfang der Klinge (unter dem "FR") stehen.
Ganz abgesehen davon muß ich sagen dass ich diese Art noch nie gesehen habe, scheint eine recht schöne Art der Ausführung zu sein.
Dienstgrad des Innehabers: ca Hauptmann/Major oder weniger.
Alter: ist sehr schwer abzuschätzen, zumindest kann man es Eingrenzen auf 1934 bis 1945.

Zum Säbel aus derm Kaiserreich:
Meiner Meinung nach ein Säbel eines Offiziers einer berittenen Einheit, Dienstgrad Lt. oder OLt..
Leider kann ich zum Alter gar nichts sagen!

In beiden Fällen ist es genauso schwer zu sagen wieviel sie wert sind, das hängt auch immer vom möglichen Käufer ab, wobei ich sie nie und nimma verkaufen würde!

mfg
 
frankenwald said:
...der eine aus dem Deutschen Kaiserreich, der andere aus dem Dritten Reich.

Mir wäre sehr geholfen wenn der eine oder andere User hier einige Auskünfte zu beiden Stücken bezüglich Modell/Bezeichnung, Hersteller, ungefähres Alter usw. machen kann. ...

Hallo Thomas,

zum "Kaiserreichsäbel" siehe hier: http://www.zietenhusar.ag.vu/fusiliersabel.html
Bei weiteren Fragen dazu bitte an das www.blankwaffen-forum.de wenden.

Zu den Herstellern kannst nur Du uns etwas erzählen, falls sich deren Inschriften unter einem der Parierlappen befindet.

Gruß,
Thomas
 
Moin,

auch wenn es OT ist, möchte auch ich mich für die hier genannten Links bedanken.
Ich habe mich, nachdem es beim Lesen dieses Threads "Klick" machte, mal auf die Suche begeben und doch so allerhand aus alter Zeit gefunden:
Ein Bajonett Fichtel & Sachs, Schweinfurt Seitengewehr 98/05

Einen alten Zierdegen, der aber wohl nichst besonderes ist, da nicht verziert und auch ohne Herstellerangabe etc.
Auch die Metallscheide hat schon starken Rostansatz. Die Klinge ist jedoch noch absolut blank.

Ein Kurzschwert mit dem Zeichen des Dritten Reichs auf der Metallscheide, die zudem mit noch blankem Metall im oberen und unteren Bereich hübsch verziert ist.
Auf dem Schwert mit Hirschhorngriff prangt der Spruch: "Arbeit adelt"
Hergestellt wurde es von Carl Eickhorn, Solingen.

Zu einem noch älteren, ca. 50cm langen Säbel (oder so) kann ich noch nichts sagen, nur dass er viel älter sein muss.

Wenn morgen die Sonne scheint, werde ich mal versuchen, einige Fotos zu machen und hier einzustellen.

Willi
 
williw said:
hier nun die Fotos.
Vielleicht kann ja jemand etwas damit anfangen.
Schnapp Dir mal diese beiden Blankwaffen und finde Dich damit im www.blankwaffen-forum.de ein, ein Forum für alte Blankwaffen. Ich bin auch neugierig, ob etwas zur Jagdplaute herausgefunden werden kann.

PicCube_aff8b0d174.jpg


PicCube_c211f7e954.jpg


williw said:
Der braune Mief, der mir im Militaria Forum entgegen schlägt, ist nicht so mein Ding.
Schon, aber für die Identifizierung "brauner" Blankwaffen ist es dort nicht schlecht.

Gruß,
Thomas
 
Moin,

beim ersten von Dir zitierten Bild weiß ich inzwischen, dass es sich um ein Bajonett Fichtel & Sachs, Schweinfurt Seitengewehr 98/05 handelt.
Wie alt es allerdings ist, habe ich noch nicht herausfinden können.

Willi
 
Das, was Alter Fritz vermutlich mit "Jagdplaute" meinte (oberstes verlinktes Bild), ist ein sog. "RAD-Hauer" (Reichsarbeitsdienst, Devise "Arbeit adelt").
Das schlankere Teil scheint wohl eher in Richtung Hirschfänger zu tendieren, "Plauten" sind von der Machart wohl etwas gröber und schwerer, eben so, wie der Hauer.

Wenn es ein Familienstück ist, würde ich es wohl behalten, wenn Du Dich davon trennen möchtest, würde ich beim geschätzten Zustand 3 (~ deutliche Gebrauchs- und Alterungsspuren) keine astronomischen Summen erwarten.
Aber auch für solche deutlich abgenutzten Stücke gibt es Sammler nach dem Motto "Jeder Rost hat seine Geschichte".

Ist absolut nicht abwertend gemeint, solche Sammler gibt es wirklich ;)

Gruß Andreas
 
Last edited:
williw said:
Moin,

beim ersten von Dir zitierten Bild weiß ich inzwischen, dass es sich um ein Bajonett Fichtel & Sachs, Schweinfurt Seitengewehr 98/05 handelt.
Wie alt es allerdings ist, habe ich noch nicht herausfinden können.

Willi

Hallo Willi,

das Jahr der Indienstnahme dieses Bajonettes kannst Du anhand der auf dem Klingerücken gestempelten Zahl (zweistellig) herausfinden. Als deutsche Dienstwaffe sollte sie dort gestempelt sein.

luftauge said:
Das, was Alter Fritz vermutlich mit "Jagdplaute" meinte (oberstes verlinktes Bild), ist ein sog. "RAD-Hauer" (Reichsarbeitsdienst, Devise "Arbeit adelt").

Nicht doch, Andreas, einen Rad-Hauer kann ich noch von einer Jägerblankwaffe unterscheiden :rolleyes: . Ich wählte den Begriff Plaute, weil die Klinge gekrümmt ist. Wäre sie etwas länger, dann wäre es ein Jagdsäbel. Ein Hirschfänger (Fänger=abfangen=Stich in 's Herz des Wildes) sollte als reine Stichwaffe eine gerade Klinge besitzen. Aber, Andreas hast Recht, es ist ein Hirschfänger, auch so in verschiedener Literatur beschrieben. Ziemlich alt würde ich schätzen, vielleicht sogar vor 1800.
Aber wie gesagt, um bessere Infos darüber zu erhalten schlage ich das Blankwaffen-Forum vor.

Gruß,
Thomas
 
Last edited:
williw said:
...
Einen alten Zierdegen, der aber wohl nichst besonderes ist, da nicht verziert und auch ohne Herstellerangabe etc.
Auch die Metallscheide hat schon starken Rostansatz. Die Klinge ist jedoch noch absolut blank.

Willi,

auch dieser Säbel stammt aus dem 3. Reich. Es handelt sich um einen Wehrmachtssäbel für Mannschaften.

Gruß,
Thomas
 
OK Thomas - so ganz sicher war ich mir auch nicht, als ich es schrieb, mir sind "Plauten" oder "Praxen" eher als die wuchtigen Geräte bekannt, deshalb nahm ich einen "Dreher" an.
Das Du das leichte Gerät als "Jagdplaute" bezeichnest, hat mich dann doch etwas irritiert ;)

Gruß Andreas
 
Moin,

Danke für Eure Anworten.
Verkaufen werde ich die Teile auf keine Fall, da es sich um Erbstücke meines Großonkels handelt, der hier im Haus geboren und in Russland gefallen ist.
Er war zudem Sattler und hat noch einige andere interessante Messer hinterlassen.

Eine Wertbestimmung wäre dennoch nicht schlecht, um zu wissen, ob sich ein Restaurieren lohnt.

Das Bajonett hat schon eine gesunde Patina angesetzt, so dass kaum noch etwas zu lesen ist.
Durch "Sachs" und "Schweinfurt" konnte ich zumindest den Hersteller ermitteln.
Auf dem Klingenrücken ist nur eine "5" gut lesbar.
Die andere Zahl könnte eine "3" oder "8" sein.
Zudem ist noch ein kleines Logo direkt vor der Parierstange.
Es könnte eine Krone und ein Firmenlogo sein.
Ich möchte allerdings mit Bürsten und Polieren keine Verschlimmbesserung erzeugen.
Leider wurde das Bajonett wohl mal zum Hebeln missbraucht, so dass es einen kleinen Knick in der Klinge hat.

Den Begriff "RAD-Hauer" kannte ich bis dato auch nicht.
Damit googlet es sich doch schon viel besser :)

Bliebe nur noch dieser abgenutzte Hirschfänger............;)

Willi
 
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