Unbekanntes Bajonett, wer kann Hinweise geben?

JB1964

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Hallo Forumsmitglieder!

Ich habe hier ein Bajonett, welches ich nicht zuordnen kann.
Klingenlänge: knapp über 14 cm, wurde evtl. nachträglich gekürzt, da die Scheide etwas mehr an Länge aufnehmen könnte
Gesamtlänge: ca. 26 cm
Länge der Scheide: ca. 16,5 cm (vom Scheidenmund bis zur „Kugel“ gemessen)
Seriennummer: 119173 (auf Bajonett u. Scheide identisch.
Integralbauweise (!) mit eingelegten Holzgriffschalen.
Interessanter Mechanismus: Das Bajonett wird mittels „Hacken“ an der Oberseite der Scheide und einem Durchbruch am Parierelement in der Scheide festgehalten. Bajonett rastet mit einem deutlichen „Klick“ ein. Zum Lösen der Arretierung muß man den geriffelten Druckknopf an der Unterseite des Griffes (direkt vor dem Parierelement) drücken. Mit diesem Druckknopf betätigt man auch den Mechanismus zum Abnehmen des aufgepflanzten Bajonetts.
Direkt vor dem Parierelement sind auf beiden Seiten der Klinge „Markierungen“ (Abnahmezeichen??) eingeschlagen. Diese kann ich leider nicht identifizieren.

Wer kennt dieses Bajonett? Aus welchem Land stammt es, zu welcher Waffe gehört es? Ist es evtl. für eine Maschinenpistole bestimmt, schließlich ist es relativ kurz?

Die Bilder sind leider nicht so toll, da ich sie mit einem Scanner machen musste.

Für Antworten und Hinweise wäre ich dankbar!!!

Mfg., JB1964
 

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unbekanntes Bajonett

Hallo Tomcat!

Vielen Dank für deine schnelle Reaktion! :super:

Auf dieser Seite habe ich tatsächlich zwei sehr ähnliche Bajonette gefunden. Bei diesen war aber die Klinge wesentlich länger.
Ich weiß jetzt, daß mein Bajonett aus Norwegen stammt, zu welcher Waffe es genau gehört, muß ich noch herausfinden.
 
Hallo zusammen,
das Bajo ist definitiv aus Norwegen.
Zugehörige Waffe: Krag-Jörgensen M1894.
Dieses Repetiergewehr hatten die Norweger von 1894 bis zur Besetzung durch die Wehrmacht als Standardwaffe. Waffen wurden zum Großteil von der Wehrmacht "konfisziert" und, zumindest als das "Material" knapp wurde, weiterverwendet oder and Verbündete weitergegeben. Ja, es wurden sogar welche unter deutscher Verwaltung gebaut.

Schöne Grüße.

Wollte einen Scan anfügen - klappt aber nicht, bzw. keine Ahnung wie das geht. Oder darf ich als Probemitglied nicht? :confused:
 
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Das erste US-amerikanische Repetiergewehr welches bei den Streitkräften offiziell eingeführt wurde war ein Krag-Jörgensen. Dieses System wurde in Norwegen entworfen und gebaut ( Kongsberg ?) und in alle Welt verkauft. Zeitpunkt: um die Jahrhundertwende.

Die norwegische Armee rüstete nach dem 2.Weltkrieg viele deutsche "Beute"seitengewehre ( 84/98 ) so um, daß sie auf die von den Amerikanern gelieferten Garands passten. Ob alle gelieferten Garands ein umgerüstetes deut. Seitengewehr bekamen oder ob die Norweger auch in eigener Produktion speziell für die Garands Seitengewehre eigener Produktion umrüsteten entzieht sich meiner Kenntnis. Ich tippe aber mal, das letztgenannter Fall vorliegt. Das hier vorliegende Seitengwehr dürfte ursprünglich für eine Krag-Jörgensen entworfen worden sein und wurde nach WKII auf Garand passend umgemodelt.

Gruß
Billy
 
Unbekanntes Bajonett

@ Mauserchen und Bill.B.Z.
Vielen Dank, eure Beiträge waren sehr hilfreich.
Zum Krag Jorgensen Repetiergewehr der U.S. Streitkräfte: Das war doch das Gewehr mit dem seitlich angebrachten Magazin, Kaliber 30-40 Krag oder so ähnlich, welches 1903 vom Springfield 03 im Kaliber 30-03, später abgeändert zur 30-06, abgelöst wurde.

MfG

JB1964
 
Richtig, die US-Streitkräfte ersetzten das M 1892 ( mir liegt diese Modellnummer vor ) nach nur 10 Jahren durch das Springfield. Grund hierfür war das seitlich angebrachte Schubladenmagazin, welches sich nur schwer ( weil einzeln ) nachladen ließ. Im Krieg gegen Spanien erwies sich das Mauser der span. Truppen einfach als besser.

Gruß
Billy

PS.: Was hat es denn mit dem Seitengewehr auf sich? Mein Vermieter in Norwegen sagte mir, daß man im vorigem Jahr die Heimwehr aufgelöst habe und es jetzt nur noch die Berufsarmee gibt. Kommt jetzt langsam Depotware auf dem Markt? :hehe:
 
jetzt bekanntes Balonett

@ Bill.B.Z.

Ich habe in einer uralten Ausgabe des DWJ aus den 1980er Jahren einen mehrteiligen Bericht zu diesem Gewehr, genauer gesagt zu (Kavallerie-) Karabiner gefunden. M 1892 war auch da vermerkt. Leider wurden in diesem Bericht keine Seitengewehre gezeigt. Der Karabiner hat gar keine Aufpflanzvorrichtung, die Kavallerie hatte da wohl noch Säbel. Außerdem hätten die U.S.A. wahrscheinlich ein eigenes Bajonett entwickelt, wenn sie schon ein ausländisches Gewehr + Karabiner verwenden.

zum P.S. Ich besitze dieses Bajonett seit (knapp) 30 Jahren, wußte aber nie woher es stammt.
 
@JB1964:

Man hilft doch gerne, wenn man kann.
Meine Quelle, DIE Waffenbibel "Small Arms of the World" sagt mir ziemlich eindeutig, dass es um das Bajo zum Gewehr Krag-Jörgensen M1894 im Kaliber 6,5x55 geht. Abbildung von Gewehr UND Bajo im Buch ist eindeutig. Ausserdem wird der Karabiner M1912, ebenfalls auch mit Bild, behandelt. Dazu passt das Bajonett ebenfalls. So wie es aussieht ist die Spitze deines Bajos umgeschliffen worden. Im Original hatte es eine sogenannte "Entenschnabelsitze" und keine dolchartige. Dies könnte erklären, warum deine Klinge im Vergleich zur Scheide "etwas zu kurz" ist.
Der Karabiner M1895 hatte keine Bajonetthalterung. Die Waffen wurden in Norwegen verwendet und fielen dann in die Hände der deutschen Wehrmacht.

Zu dem Modell M1892 (US-Armee) habe ich leider keine Angaben.
 
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jetzt bekanntes Bajonett

@ Mauserchen:

Mit deinen Hinweisen bin ich jetzt wirklich gut informiert!! Vielen Dank, auch nochmal an Bill.B.Z.! :super:

Werde jetzt noch etwas "Googeln" in dem Zusammenhang!

MfG, JB1964
 
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