Amboß restaurieren

mic

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Hallo zusammen,

habe mir einen Amboß zugelegt, dessen Bahn zwar gerade ist, aber nur mäßig hart.

Der Amboß wiegt 430kg bei einer Gesamtlänge von 1200mm, er hat definitiv keine verstählte Bahn, d.h. es ist keine harte Stahlplatte aufgeschweißt.

Das gute Stück ist wohl gegossen - eine Bohrprobe seitlich am Amboßrumpf ergibt Stahlspäne, keine Bröckelspäne wie bei GG.

Mein Plan ist es nun, die komplette Bahn mit "Verschleißelektroden" aufzuschweißen und danach mittels Winkelschleifer, Topfscheibe und einer geeigneten Vorrichtung zur geradlinigen Führung des Winkelschleifers zu planen - eine wunderschöne Beschäftigung !

Hat jemand von Euch Erfahrungen auf diesem Gebiet, worauf sollte ich achten ?

Welche Elektroden sind geeignet ?
Kennt jemand günstige Bezugsquellen ?
Muß ich den Amboß vorwärmen, wenn ja, auf welche Temperatur ?
Soll ich die Schweißnähte parallel zur Längsachse ausführen oder rechtwinklig dazu ?
Wie dick sollte die aufgetragene Schicht sein ?

Vorab vielen Dank für Eure Unterstützung !

Gruß

Michael Berenz
 
Ich rate Dir dringend davon ab.

Sprich mit Markus Balbach, er hatt Erfahrung mit der Restauration bzW. dem Aufschmieden alter Ambosse.

Grüße Uli
 
Hallo Uli,

Du hast schon recht, besonders wohl ist mir bei dem Gedanken auch nicht; mit Markus Balbach habe ich den "Fall" schon besprochen, das Problem ist folgendes :

Kein Mensch weiß genau, ob der Amboß sich härten läßt, weil das Material unbekannt ist - so weit lehnt sich keine Härterei aus dem Fenster; kann ich auch verstehen.

Bei der Vorstellung, 430kg Amboß zur Härterei und wieder zurück zu karren und das Ganze ohne irgendwelchen Erfolg wohl aber mit weniger Geld in der Tasche, ist mir noch unwohler als bei dem Gedanken, eine 10-15mm starke Auftragsschicht von Hand zu tuschieren.

Das Aufbringen einer gehärteten Platte scheint mir auch nicht handwerklich sauber zu sein; schweißen kann ich nur an den Rändern, in der Mittel liegt die Platte dann nicht sauber auf und wird vermutlich federn, d.h. der Amboß "zieht" nicht mehr richtig.

Hebe schon überlegt, ob ich von unten in die Platte "Sacklöcher" bohren soll in die ich dann ein Innengewinde schneide und durch den Amboßrumpf von unten verschraube - geht aber auch nicht, das Teil ist 420mm hoch, selbst Tieflochbohrer sind dafür zu kurz.

Kennt sich hier jemand mit Verschleißelektroden aus - was ist den z.B. von der OERLIKON CITODUR 600 B zu halten ?

Gruß

Michael
 
Amboss restaurieren

mic said:
...habe mir einen Amboß zugelegt, dessen Bahn zwar gerade ist, aber nur mäßig hart.

Der Amboß wiegt 430kg bei einer Gesamtlänge von 1200mm, er hat definitiv keine verstählte Bahn, d.h. es ist keine harte Stahlplatte aufgeschweißt.

Mic,

es gibt ja Firmen wie Refflinghaus, die davon leben, dass sie Dir Stahlplatten wer weiß wohin schweißen, notfalls auch auf Deinen Amboss. Zusammen mit der nachfolgenden Feinbehandlung hättest Du dann einen neuwertigen Amboss, der Dich und noch einige andere Schmiedegenerationen aushält.

Alles andere ist ja nur Flickschusterei, die nur dort Sinn macht, wo ein bereits geflickter Amboss nochmals zu reparieren wäre.

Gruß

sanjuro
 
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