gewerblich messer schleifen? wie anfangen?

gaertchen

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Hallo allerseits, ich bin neu hier und finde es toll, daß es dieses Forum gibt.
Ich komme aus der Region um Rostock, habe Schlosser gelernt, dann ein Maschinenbaustudium erfolgreich abgeschlossen und war seit fast 20 Jahren in der Metallbranche tätig. Ab Anfang März werde ich leider erstmals arbeitslos sein... so kam ich auf den Gedanken mich evtl. selbstständig - auch mit Messer schleifen - zu machen.
Den Einstieg stelle ich mir so vor, zunächst nur einfache Schleifarbeiten auszuführen, da gewisse Erfahrungen vorhanden sind, aber womöglich noch nicht ausreichen. Aufgaben für "Profis" könnte ich dann vorerst an Partner weitergeben ... und mich währenddessen ständig weiterqualifizieren, um auf Euer Niveau zu kommen.
Also, mit welcher Grundausstattung sollte ich anfangen? Gern würde ich meine praktischen Fertigkeiten weiterentwickeln, wo könnte ich das tun? Welche Hürden sind vor einer Gewerbeanmeldung zu nehmen ? ...
Ich mach mir die Entscheidung nicht leicht und freue mich über jede Antwort von Euch ... danke, es grüßt gaertchen :)
 
Sei mir nicht böse für meine Einschätzung - aber - ich glaube nicht, dass man heutzutage reineweg nur mit Messerschleifen eine Existenz aufbauen kann (also eine Vollzeitbeschäftigung, von der man und unter Umständen auch der Rest der Familie leben kann). Eine Marktanalyse würde vermutlich zeigen, dass ein bis zwei Messerschleifer für ganz Deutschland ausreichen würden (und diese "ein bis zwei" gibt es schon!). Nur IMHO.
 
gewerblich Messer schleifen - wie anfangen?

Hallo,

als selbständiger Unternehmensberater, der auch für die BA Existenzgründungsberatungen durchführt, kann ich dir von deinem Vorhaben nur abraten, hauptberuflich Messer schleifen zu wollen.

Ich kann Osterguentermann nur zustimmen.

MfG

Günther
 
grissel said:
Hallo,

als selbständiger Unternehmensberater, der auch für die BA Existenzgründungsberatungen durchführt, kann ich dir von deinem Vorhaben nur abraten, hauptberuflich Messer schleifen zu wollen.

Ich kann Osterguentermann nur zustimmen.

MfG

Günther

Danke für diese Einschätzung. Natürlich soll Messer etc. schleifen nur als 2. Standbein dienen, in der Saison würde ich mit Vermietung über die Runden kommen. Aber was könnte man sonst vielleicht für eine Existenzgründung machen, was liegt den so im Trend? In welche Richtung beraten Sie ähnlich gelagerte Fälle, bzw. was machen solche Leute ...
 
gewerblich messer schleifen - wie anfangen?

Hallo gaertchen,

im Trend liegt vieles - aber von Zukunftssicherheit kannst du nur dann sprechen, wenn du die ersten 5 Jahre am Markt bestanden hast. Aber selbst dann, kommen immer wieder Insolvenzen vor.

Weiter will ich hier an dieser Stelle auf Existenzgründung nicht eingehen, da dies zu weit führen würde.

Ich schicke dir ne mail. Können uns dann ausgiebig über das Thema unterhalten.

MfG


Günther
 
Osterguentermann said:
Sei mir nicht böse für meine Einschätzung - aber - ich glaube nicht, dass man heutzutage reineweg nur mit Messerschleifen eine Existenz aufbauen kann (also eine Vollzeitbeschäftigung, von der man und unter Umständen auch der Rest der Familie leben kann). Eine Marktanalyse würde vermutlich zeigen, dass ein bis zwei Messerschleifer für ganz Deutschland ausreichen würden (und diese "ein bis zwei" gibt es schon!). Nur IMHO.

Nur ehrliche Antworten helfen wirklich weiter ... danke. An einen Vollzeitjob dachte ich sowieso nicht, eher als 2. Standbein neben der Vermietung in der Saison ...
 
Ich kann dir von deinem Vorhaben ebenfalls nur abraten!
Ich könnte dir von mindestens vier Bekannten erzählen die auch mal dachten "eben mal schärfen" zu wollen.
Sind alle kläglich gescheitert. MANGELS KUNDEN!
Es gehört eben mehr dazu als mal ein Küchenmesser abzuziehen!!! Schleif mal eine Schere!!
Frag den Meister Jürgen Schanz was er von Laien hält die eben mal schleifen wollen. Und das dann auch noch zu allem Übel mit irgendwelchen "Wunderschleifgeräten"!
Vom "Messerschärfen" etwas für die Sparbüchse anzuzwacken dürfte nicht gelingen.
Selbst "Messermacher" auch die Profis tun sich schwer GUT davon zu leben. Ich denke da gibt es hier in Deutschland keine zwei Dutzend.
Ich schleife alle Messer meiner Kunden umsonst, auch jene von Kollegen oder die Küchenmesser die sie mitbringen. Scharf sind sie dann allemal, würde mir nie einfallen dafür Geld zu nehmen, gehört zumService. Siehst du und das wären dann schon Messer dir dir bereits jetzt feheln.
Gruß
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang, Deine Info ist recht aufschlußreich für mich ...
Ich dachte halt nur, Messer schleifen könnte eine Marktniesche sein, weil diese Leistung gerade für Haushalte in meiner Region kaum angeboten wird, mal abgesehen von Schuhmachern. Ich kenne hier nur eine Firma, die Schneidwerkzeuge von Gewerbekunden abholt, schleift und zurückbringt ...
Danke für Deine Info.
gaertchen
 
Hallo gaertchen,

Ich komme aus dem kleinen Saarland,bei uns gibt es ungefähr 4-5 (mir bekannte)Anlaufstellen,welche Messer & co schleifen.

Nur vom Schleifen könnte keiner überleben.

Jeder verkauft auch Schneidwaren.

Viele Grüsse,

walter
 
Hallo,

ich kann das, was gardener schreibt, nur bestätigen.

Hinzu kommt, dass auch noch Mitarbeiter von Ladenketten, hier z. B. Frankonia Köln und Globetrotter Bonn, anbieten, Messer zu schärfen, gegen geringes Entgelt.

Gruß


Günther
 
Einerseits wäre es nett wenn es mehr Anlaufstellen für nicht schleifbegabte Laien gäbe. Wer Geschichten wie die von dem vom "Fachhändler" total verschliffenen Benchmade (König-Christian?) kennt, weiß was ich meine.
Andererseits, früher gab es auf vielen Märkten fahrende Messer- und Scherenschleifer. Meine Oma hat ihre Schneiderscheren und Küchenmesser oft da hin getragen. Einige von den Küchenmessern benutze ich heute und die Spuren vom Brutalschliff sind heute noch zu sehen. Diese fliegenden Schleifer sieht man heute nirgends mehr (oder?) und das aus gutem Grund. Den Preis fürs Nachschleifen zu zahlen lohnt sich beim Supermarkt-Küchenmesser nicht. Wer hochwertige Messer kauft, bekommt den Nachschliff oft beim Händler kostenlos oder "kann" das selbst. Wie toll das Ergebniss ist sei mal dahingestellt.
Und schon damals sind die nicht umsonst von Markt zu Markt gefahren. Für ein Ladengeschäft ist die Kundschaft an einem Ort mit Sicherheit zu klein. Das würde bedeuten jeden Tag von Markt zu Markt tingeln und nicht mal dann sicher sein, davon auch leben zu können. Nebenbei, gleichzeitig auch Schneidwaren zu verkaufen mag das problem verkleinern, aber wenn ich mir das Gejammer unseres Händlers vor Ort anhöre zweifle ich daran das ein neuer Laden da viel bringen kann. Wenn du ein gut eingeführtes Geschäft übernehmen kannst und dann tollen Service anbietest, sieht das vielleicht anders aus.
 
Hallo chrisse, gardener, grissel & co ...
Eure Antworten zeigen mir deutlich, daß es so simpel, wie ich es mir dachte, leider nicht gehen wird. So werde ich mich doch zunächst intensiver um einen neuen Job kümmern. Schließlich soll eine Existenzgründung nur mit einem wirklich ausgereiften Konzept in Angriff genommen werden.
Das war dann wohl doch nur so eine fixe Idee mit dem Messer schleifen. Mit Messern handeln tun auch schon viele hier, auch die Großen, habe gestern allein bei "citty" tolle sachen von Dick gesehen...

Danke nochmals für Eure Meinungen.

Es grüßt gaertchen
 
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