Ebenholz

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Martinez

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Hallo an alle.
Ich möchte mir ein Damaststahlmesser herstellen mit Ebenholzgriff
bei dem das Messer mit montiertem Griff in die Schwefelsäure soll.
Hat jemand von Euch schon Erfahrungen gesammelt wie sich Ebenholz
in kochender Schwefelsäure verhält?

Grüsse Martinez
 
A. Es gibt kein Grund mit kochenden Schwefelsäure überhaupt zu ätzen. Ausser man hat die nötige Laborausrüstung, Erfahrung und Sicherheits Vorkehrung, sowas ist EXTREM gefährlich. 38% Batteriesäure reicht völlig aus. Und dazu muss ich sagen, gehöhrt eine grosse Menge Natrium Bicarbonat dabei, Falls es ein Unfall gibt. Batteriesäure ins Auge heisst geblindet zu werden. Bloß nicht von kochenden Säuren zu reden.

B. Da Du deine Frage überhaupt gestellt hast, kann man davon ausgehen, du hast keine Ahnung von Arbeit mit Säuren hast! Natürlich ist es undenkbar ein Messer mit Holzgriff - oder überhaupt mit montieren Griff - zu ätzen.

Lass dich lieber von erfahrenden Fachleute beraten, vor du (oder jemand anders!) fingt an, Säure zuhause am Herd abzukochen!!! :staun:
 
hallo martinez,

man kann auch mit eisen(III)chlorid damast ätzen. ist nicht ganz so gefährlich!du solltest die klinge vor der griffmontage ätzen(eisen(III)chlorid oder säure).wenn du das ebenholz am fertigen messer poliert hast, kannst du die kanten,an denen du nachätzen mußt(ich denke, du hast ein flach-erl-messer im sinn) mit transparent-nagellack abdecken(den kannst du später mit dem fingernagel wieder wegkratzen) und vorsichtig mit z.B. einem wattestäbchen(ohrtupfer) die stahlflächen bestreichen(mit deinem ätzmedium).
:super: Hände,Augen schützen und gut lüften :super:
viel spaß!

Tilo
 
Es gibt durchaus Damastsorten, die bei heißer Säure die besten Ergebnisse erzielen. Das Ätzen geht auch sehr zügig damit. Ich erhitze 38% Schwefelsäure die sich in einem Glas befindet im Wasserbad, das Wasser kurz aufkochen, etwas abkühlen lassen und dann stell ich das Glas rein.

Mitlerweile ätz ich eigentlich fast alle Sorten so, auch Damasteel.

Traditionell (so wurde mir das schon von Peter Stienen gezeigt) wird hochprozentige Schwefelsäue zu 50% mit Wasser verdünnt, das reagiert dann natürlich von selbst und wird heiß. Man berichtige mich wenn das nicht so ist.

Natürlich muss man entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen mit Säuren nieh leichtsinnig damit umgehn, wenn man nicht weis was man da tut, auf jedenfall die Finger davon lassen.

Gängige Griffmaterialien, wie Hözer,Horn,Elfenbein usw. vertragen heiße Säure glaub ich gar nicht gut. Wüsteneisenholz und gute stab. Hölzer nehmen anscheinend bei kalter Säure keinen oder kaum schaden.

Wenn man sorgfältig arbeitet und etwas mehr Zeit investiert, kann man auch nach dem Ätzen die Griffe anbringen.

@Martinez

ich denk mir gehts darum bei einem Messer mit Flacherl auch auf den Stirnseiten der Klinge gleichmäßig tiefe Damastzeichnung zu erhalten, lieg ich da richtig?
 
Eisen III- Chlorid

Hallo
Diese Substanz scheint ja allgegenwärtig. Mich würden Bilder von derart geätzten Klingen sehr interessieren, da ich arge Verfärbungen kenne und meiner Erfahrung nach das Materiel ganz schlecht rückstandsfrei von allen möglichen Gegenständen zu entfernen ist.
Postet mal was.
Gruß Stefan
 
freagle said:
...Traditionell (so wurde mir das schon von Peter Stienen gezeigt) wird hochprozentige Schwefelsäue zu 50% mit Wasser verdünnt, das reagiert dann natürlich von selbst und wird heiß. Man berichtige mich wenn das nicht so ist

Hallo Freagle,

ich will Dich nicht wegen der Wärmeentwicklung berichtigen, sondern allgemein davor warnen, Säure mit Wasser zu verdünnen: Das ist höllengefährlich! U. A. wegen dieser Temperaturentwicklung.

Wenn ich mich an den Unterricht noch richtig erinnere, ist es umgekehrt richtig: Möchte man eine Säure verdünnen, so muss zunächst das Wasser in das Becherglas gegeben werden und anschließend die Säure hinzugefügt werden.
"Erst das Wasser dann die Säure - sonst passiert das ungeheure"
 
Eisen-III-Chlorid

lisie said:
Diese Substanz scheint ja allgegenwärtig. Mich würden Bilder von derart geätzten Klingen sehr interessieren, da ich arge Verfärbungen kenne und meiner Erfahrung nach das Materiel ganz schlecht rückstandsfrei von allen möglichen Gegenständen zu entfernen ist.

Ist das einfachste von der Welt und geht selbst mit rückfettenden, acetonfreien Nagellackentferner:
Nummer2.jpg
 
lisie said:
Mich würden Bilder von derart geätzten Klingen sehr interessieren...

hallo stefan,

der stahl ist von M.Balbach;300 lagen "wilder damast";eine komponente ist 1.2842. alle 3 messer sind aus dem selben flachstück geschliffen;das mit dem horngriff ist in akkusäure(38%schwefelsäure) die beiden anderen in eisen(III)chlorid geätzt.ich bitte die qualität der fotos zu entschuldigen; es sind z.t.weiße punkte/striche/unschärfen u.a.auf den klingen zu sehen=schmutz auf dem scannerglas(hab´leider keinen eignen scanner).
:ahaa: ich kann nicht sagen, ob sich unterschiedliches ätzmedium anders auf andere stähle auswirkt, da ich keine erfahrung mit damasteel oder anderen damaststählen habe. bei diesem damast sind optisch jedenfalls keine unterschiede auszumachen.
http://mitglied.lycos.de/tilo_knuth/sc2.jpg http://mitglied.lycos.de/tilo_knuth/M20.jpg http://mitglied.lycos.de/tilo_knuth/h1.jpg

grüße

Tilo
 
Frage ist beantwortet.
Für Ätzmittel und Vefahren/Techniken zum Ätzen gibts genug threads, auch mit Bildern von geätzten Klingen.

Gruß Andreas
 
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