Eickhorn GEK Stahl

Solon

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Hallo Forum,

zur Zeit spiele ich mit dem Gedanken mir ein Eickhorn GEK "fürs Grobe" anzuschaffen, da mich der Preis von 130 Euro für ein "Made in Solingen" Produkt angelockt hat. Aber nachdem ich ergoogelt habe, dass sich hinter dem normalen Professional Stahl der 1.4110 verbirgt, bin ich mir da nicht mehr so sicher.


Könnt ihr mir sagen wie eure Erfahrungen mit diesem Stahl (bei Eickhorn) aussehen? Würde sich der Aufpreis zum Professional Plus (N695) lohnen? Oder sind da andere Messer wieder preiswerter?
 
Ob sich das für Dich lohnt, kannst Du nur selbst entscheiden.
Um es Dir etwas leichter zu machen:

  • 1.4110 ≈ 440A
  • N695 ≈ 440C
 
Ja diese Entsprechungen sind mir bewusst, nur habe ich keinerlei Erfahrungen mit 440A und lese da im Internet dauernd dass er so schlecht sein soll...
 
Ja diese Entsprechungen sind mir bewusst, nur habe ich keinerlei Erfahrungen mit 440A und lese da im Internet dauernd dass er so schlecht sein soll...
Er ist immer so gut oder schlecht wie die Wärmebehandlung, die er bekommen hat. Ich habe (made in Solingen-) Messer von Linder aus 440A, die sind in der Performance wirklich sehr gut, besser als manch andere aus 440C.
Der 440A hat seinen schlechten Ruf sicher zu einem guten Teil durch Generationen von billigen Messern aus Fernostproduktion erhalten. Wobei nicht mal immer sichergestellt ist, dass das eingestempelte "440" überhaupt der Wahrheit entspricht.
Außerdem, jemand hat es hier im Forum mal so ausgedrückt: Die Hersteller von Großserienmessern müssen immer das Nutzerverhalten ihrer dümmsten Kunden berücksichtigen, also belässt man es bei einer eher geringen Härte. Dann brechen die Messer nicht aus oder ab, die Kunden sind's überwiegend zufrieden, aber der Kenner, der eine gewisse Leistung erwartet, ist enttäuscht. Und schreibt schlechte Kritiken irgendwo rein.

Meine Meinung zu der Stahlauswahl von Eickhorn: Fürs Grobe würde ich den 1.4110 bevorzugen. Wer aber, z.B. als Jäger, eine hohe Standfestigkeit beim Versorgen von Haarwild erwartet, sollte auf den N695 zurückgreifen.
Ich gehe mal davon aus, dass Eickhorn eine gute Wärmebehandlung macht.

edit: Tony Lennartz, der Erfinder des GEK, hatte seinerzeit in einem Artikel zum Messer die ideale Härte mit 53 HRC beziffert - damit es einem fernab der Zivilisation bloß nicht abbricht (!) Heutzutage rümpft manch einer schon die Nase, wenn eine klinge unter 60 HRC hat.
 
Last edited:
Ich hab die "einfachen" Stähle (440a, 12c27, AUS6/8) ganz gerne, die bekommt recht leicht scharf und halten die Schärfe relativ gut.
Für mich die Praxistauglichsten. Aber jeder Jeck ist anders.

Gruß Markus
 
Servus Solon,

nach meiner Erfahrung haben Linder und Eickhorn die Wärmebehandlung des 440a sehr gut im Griff. Aus eigener Erfahrung mit dem "Professional Stahl" von Eickhorn ist dieser für einen 440a gut schnitthaltig. Da der Professional Plus (N695) natürlich noch mal etwas standfester ist, "unterschreibe" ich die Aussage von porcubine: Wenn Du keine gesteigerten Ansprüche an die Standfestigkeit hast, wirst Du mit dem dem "Professional" zurecht kommen. Ansonsten bringt das Stahlupgrade natürlich noch mehr Schnitthaltigkeit mit sich.

Viele Grüße
Dirk
 
Hallo Dirk. Schön dich wieder mal zu lesen ;) Zu WB des 440A hat R. Landes einen schönen Beitrag auf irgendeinem englischsprachigen Forum geschrieben. Es war sehr aufwendig. Am ende traten 58 HRC und sehr gute Schneideigenschaften zu Tage. Es wäre genial, wenn der 440A von Eickhorn die gleiche WB bekommt, aber das bezweifle ich.

Gruß
Matthias
 
Servus,

@ Matthias: Ebenfalls schön, von Dir zu lesen. :super:

Ein Messermacher hat mir gleiches berichtet... Ein 440a könne man - mit entsprechender Wärmebehandlung - zu einer sehr guten Standfestigkeit bringen. Diese Wärmebehandlung (um das Maximum herauszuholen) sei aber dann sehr aufwändig und somit auch sehr teuer, weshalb es i. d. R. nicht gemacht wird.

Ob und wie Linder und Eickhorn hier vorgehen, weiß ich natürlich nicht. Dennoch haben nach meiner Erfahrung Linder und Eickhorn die Wärmebehandlung und den 440a im Griff und die Messer aus diesem Stahl scheinen mir verhältnismäßig schnitthaltig.

Viele Grüße
Dirk
 
Ok, danke für eure Meinungen, muss ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen...

Überlege Dir, was Du mit

... "fürs Grobe" ...

denn eigentlich gemeint hast:

  • Kisten, Türen oder sonstiges aufhebeln -> 440A (wird oftmals eher verbiegen als zerbrechen)
  • Kartons oder ähnliches zerschneiden -> 440C (bessere Standzeit der Schneide)
 
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