Einsteiger Santoku

Dem entnehme ich, dass du rostfrei bleiben willst. Das Herder ist dünner und schneidet leichter - man muss aber mehr drauf aufpassen. Im Prinzip ist das die oben angesprochene Problematik. Je feiner ausgeschliffen desto leichter schneidet das Messer durch hartes Gemüse, aber desto empfindlicher ist auch die Schneide. Klar, je dünner desto weniger robust ist sie, desto weniger Missbrauch verträgt sie. Man sollte also nie steinhartes Brot damit schneiden, holzige Rosmarinzweige durchdrücken, Nüsse hacken, Gefrorenes schneiden, immer auf Holz oder Kunststoff schneiden, nie auf Metall, Glas, Marmor, Stein. Das Meiste gilt auch für das Tojiro, aber für das Herder eben noch mehr. Besonders seitliche Belastungen sind problematisch. Aber - und das ist die gute Nachricht. Es ist Gewöhnungssache. Für zweifelhafte Aufgaben nimmt man eben ein billiges und robustes Messer her.
 
Ok dann wird es wohl das Herder werden. Aber naja, ganz abgeschrieben habe ich das rostende nicht.

Dadurch entwickelt sich halt noch eine Frage: rostend von Herder oder rostfrei? Du meintest ja dass die Herder Messer so oder so sehr dünn geschliffen sind, merke ich da überhaupt einen Unterschied? Ob das Messer nun glänzend bleibt oder mit der Zeit eine Patina bekommt, ist mir herzlich egal.
 
"merke ich da überhaupt einen Unterschied?"
Von der Geometrie wahrscheinlich nicht. Die Serienstreuung wird hier größer sein als ein möglicher Unterschied zwischen rostfrei und rostend. Beim Schleifen gibt es schon einen Unterschied. Also man merkt den Unterschied der Stähle auf jeden Fall, aber nicht in der Art besser oder schlechter.
Ob das Messer nun glänzend bleibt oder mit der Zeit eine Patina bekommt, ist mir herzlich egal.
Dann würde ich persönlich rostend nehmen. Ist aber Ansichtssache. Was ist denn mit dem Eden Kanso. Das würde ich ja von der Geometrie nahe an Herder einordnen. Und der Aogami ist schnitthaltiger als der Herder Stahl. Preislich ist es jetzt auch nicht so weit weg.
 
Ok vielen Dank. Naja das hab ich eigentlich schon abgeschrieben da es jetzt im Thread nicht mehr vorgekommen ist. Aber das war ja eigentlich von vornherein mein Favorit. Also würdest du eher zum Aogami tendieren?
 
Schwierig, denn es sind beides gute Messer. Ich hab mir die Preise nochmal angeschaut, zufälligerweise gibt es das Carbonsantoku von Herder auch bei Knives&tools am günstigsten für 52€ und dann haben wir zum Eden Kanso doch wieder 28€ Preisunterschied. Würde der Preis gleich sein würde ich wahrscheinlich das Kanso leicht vorziehen. Vielleicht kann Günef oder ein anderer noch was dazu sagen. Die hatten das Kanso vor kurzem erst ausführlich unter der Lupe.
 
Servus,

Würde der Preis gleich sein würde ich wahrscheinlich das Kanso leicht vorziehen. Vielleicht kann Günef oder ein anderer noch was dazu sagen. Die hatten das Kanso vor kurzem erst ausführlich unter der Lupe.

ich habe mir in der Tat das 55,- Euro Eden Kanso Kochmesserschnäppchen gegönnt. Zum Herder Santoku kann ich keinen Vergleich ziehen, da ich es nicht kenne, nur zum 1922 Kochmesser und zum K5.

Geometrisch sehe ich da insofern Unterschiede, dass sich ein Herder an der Schneide, je nach Seriensstreuung zum Kanso nicht viel nehmen wird, aber dafür langsamer und progressiver zum Rücken hin dicker wird und das Kanso mit Beginn der Zunderschicht tüchtig an Materialstärke zunimmt!

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Mein Kanso ist bei geringem Druck nagelgängig, was ich von allen Herdern, die ich bist dato in den Händen hatte nicht behaupten kann, aber das sagt bei den Schwankungen im Anschliff nichts konkretes aus. Insgesamt hatte ich bei meinem Kanso ein wirklich gutes Exemplar erwischt, da gibt's zur Fertigungsqualität wenig bis nix zu kritisieren!

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Was fehlt ist Authentizität! Das Messer wirkt zu industriell gefertigt, der Zunder wie aufgespritzt, alles glatt und eben, keine Schmiedespuren im positiven Sinne, selbst die "Tupfer" im Zunder wirken wie gezielt gesetzte Hammerschläge um die Messer unterscheidbarer zu machen. Das ist aber nur eine Meinung zum Erscheinungsbild und kein Mangel oder Makel am Messer selbst.

Was je nach Lebensmittel zum Nachteil werden kann, ist der eigenartig raue Zunder, der eine Oberfläche wie grob gestrahlt hat und durchaus "bremsend" beim Schneiden wirken kann. Ich weiß von einigen Besitzern, dass sie den Zunder abschleifen und glätten, aber das beeinträchtigt die optische Anmutung, ich würde das lassen, sieht nämlich räudig aus! :hmpf:

Ich schätze aber, dass fällt eher stark vorbelasteten Benutzern eher auf, als "normalen" Anwendern! ;)

Insgesamt ist das Kanso wertiger und gebe es das 55,- Euro Angebot noch, dann wäre ich bei tiffel und meine Präferenz klar, jetzt ist die Preisdifferenz nicht wegzudiskutieren!

Ich möchte mich nicht zwischen einem der beiden entscheiden müssen.

Beide Messer sind in ihrer Preisklasse zu empfehlen, mehr kann ich da auch nicht beitragen.

Gruß, güNef
 
Oje, so ein hin und her bei mir :D es wird jetzt aber letztendlich wahrscheinlich auch wirklich das Eden Kanso Aogami werden :)

Vielen, vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Hilfestellungen!
 
Ich bins nochmal. Ich bin noch immer nicht dazu gekommen das Messer zu bestellen und habe noch eine letzte Frage:

Bezüglich der Pflege eines solchen rostenden Messers: Ist da ein spezielles einölen nach jeder x-ten Anwendung notwendig oder ähnliches? Auf was muss man halt besonders achten, außer es natürlich nicht in den Geschirrspüler zu geben.

Liebe Grüße

Simon
 
Meine Carbonstahlmesser haben noch nie einen Tropfen Öl gesehen, von den Holzgriffen mal abgesehen.
Solange das Messer nach dem Spülen gut abgetrocknet und nicht unter saunaähnlichen Bedingungen aufbewahrt wird...rostet da auch nix.


Gruß
Mr. T
 
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