Wie lang bleiben Scandimesser scharf? - Anfängerfrage

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gast

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Hi Forum,
Ich habe folgendes Problem: Ich schleife meine Scandimesser seit kurzer Zeit mit einem Zische Korundstein (220/400) und Lederriemen mit Polierpaste (davor habe ich sie gar nicht geschliffen). Dabei habe ich auch schon eine mäßige Unterarmrasierschärfe erreicht.Wenn ich direkt nach dem Schleifen auf dem 400er unters Mikroskop gehe, kann man erkennen, wie die Klinge definitiv noch rau und schartig ist, woran auch der Lederriemen nichts ändert (poliert nur die Scharten etwas).
Jedoch habe ich immer das Problem, dass sich sofort ein Grat bildet und die Klinge stumpf wird, sowie ich etwas Holz schnitze. Dabei kann ich auch unter dem Mikroskop erkennen, wie die Klinge partiell deutlich zurückspiegelt und es kleinere Ausbrüche gibt (bei 100facher Vergrößerung). Jetzt zu meinen Fragen:

1) Ist das etwas, was ich durch einen feineren Schleifstein in den Griff bekommen kann, oder muss ich mich damit abfinden?
2) Ist es möglich, nachdem ich die Klinge wirklich glatt geschliffen habe, sie auf Tour nur mit einem Lederriemen scharf zu halten?
Vielen Dank,
Simple Hiker
 
Wenn Du in der Schneide Ausbrüche hast oder wenn sich die Schneide bei normaler Benutzung (bei eben den Sachen, die Du mit dem Messer vorhast) umlegt, kann es auch ein einem zu kleinen Schleifwinkel liegen.
Bei 20° - 25° je Seite (Gesamt-Schneidwinkel also 40° -45°) sollte bei vernünftigem Stahl mit passender Wärmebehandlung beim Holzschnitzen nichts passieren.

Was natürlich sein kann: Du hast immer noch einen Grat nach dem Schleifen an der Schneide, der Grat ist also nach dem Schneiden nicht entfernt worden. Dann ist das Umlegen des Grats bzw. das Ausbrechen des Grats "normal".

Ein feiner Stein kann also nicht schaden, um auch wirklich den Grat wegzubekommen. Aber feiner als 1000/1500 braucht er nicht zu sein (meine Meinung bei Gebrauchsmessern).

Das für mich beste zum Schärfen unterwegs sind entweder die Dianova Lapstone (Diamand-Schärfer 220/400 in verschiedenen Größen), die Sieger Longlife Stäbe (da habe ich ein 9 cm langes Stück von einem "Bruch") und evtl. noch ein Stück Leder mit Diamand-Paste. Alles zusammen klein, handlich und leicht.
 
Hi,
vielen Dank für die schnellen Antworten.
@ Andreas: vielen Dank für die verschiedenen Outdoorvarianten. Den Dianova Lapstone finde ich sehr interessant, leider aber auch deutlich zu teuer. Der Schneidenwinkel sollte doch eigentlich stimmen, wenn ich das Messer so weiter schleife, wie ich es bekommen habe. Ich habe auch oft gelsesn, dass die Gratbildung bei Scandimessern nicht so riskant ist bzw. man sofort merkt, wenn noch einer dran ist.

Als Essenz entnehme ich dem jetzt, dass ich mich nach einem Stein im 1000er Bereich umsehen sollte.
Da wäre mir als Erstes der Zische MissArka Ultra 1000 in den Sinn gekommen.

Hier (http://messer-machen.de/schaerfen/s...scandi-schliff.html?search_highlighter=skandi) steht, es ist bei Holzwerkzeugen eine Abschlusskörnung um 6000 anzustreben. Was meint ihr dazu?
Da hätte ich an den Zische MissArka Ultra blue gedacht.

Auch habe ich schon über Natursteine nachgedacht, die mir eigentlich am liebsten wären und auch scheinbar recht günstig zu haben sind (in den kleineren Größen). Wäre das evtl. eine bessere Idee (schöner fände ich sie ja …)? Der Vorteil wäre in meinen Augen auch, dass ich z. B. einen kleineren BBB kaufen bzw. zusätzlich kaufen könnte, den ich dann auch gut mit auf Tour nehmen kann. Da wäre eine mögliche Kombination der Zische MissArka Ultra 1000 mit einem BBB, denke ich.

Oft habe ich aber auch gelesen, dass für Skandimesser japanische Steine sinnvoller sind, da man sonst zu lange schleift (wobei die ja für Anfänger wieder ungeeignet sind…).

Würde mich freuen, wenn ihr da eine hilfreiche Meinung zu hättet.

vielen Dank,
SimpleHiker
 
Hier (http://messer-machen.de/schaerfen/s...scandi-schliff.html?search_highlighter=skandi) steht, es ist bei Holzwerkzeugen eine Abschlusskörnung um 6000 anzustreben. Was meint ihr dazu?

So manches.

Weil Du Dianova erwähnt hast - das ist ein Diamantding. Die von Dir verlinkte Seite redet von einem Schleifstein. Körnung Diamant wird üblicherweise in FEPA angegeben, Steine in JIS. 6000 JIS ist pi mal Daumen 1500 FEPA (https://www.feinewerkzeuge.de/G10019.html). Nicht dass Du verzweifelt nach nem 6000er Diamantschleifer suchst.

Das Thema ist "Outdoor"? *Ich* würde für Outdoor (oder für immer dabei) nie einem Schleifstein mitnehmen. Ich hab alternativ entweder so ein Dianova Ding oder den kleinen (Diamant-) Schärfer von Swissbianco aus annodunnemal dabei. Und das Schärfzeugels lieber in grob als zu fein. Ich brauche "Outdoor" und "immer dabei" kein Messer, mit dem ich zur Show nasses Zeitungspapier frei hängend in Millimeterstreifen zerschnippelle, sondern ein Ding, was notfalls auch ein richtig stumpfes (tm) Messer schnell wieder so scharf macht, dass ich mich bei den anfallenden Aufgaben im Schneidbereich und nicht im Quetschtrennbereich bewege. Und das geht mit nem mittelfeinen/groben Diamantding (so um die max 600 FEPA pi mal Daumen) einigermaßen schnell.

Jetzt steht in meinem Text viel Wischiwaschi :D Was halt einfach daran liegt, dass es für "schnell", "genügend scharf" und "Aufgaben" keine allgemeingültigen Werte gibt. Also wird Dir nichts anders übrigbleiben, als verschiedenes auszuprobieren und Dir Deine eigene Meinung zu bilden.

Zum Thema Grat: "Outdoor" ist ein Grat spätestens dann ab, wenn Du mit dem Messer was schneidest. "Outdoor" ist IMO so ziemlich der letzte Platz, wo man sich über einen Grat Gedanken machen muss. Ok, wenn ich jetzt von hier in die Küche gehe, ist das auch out of einer door, aber von was für einer Anwendung reden wir konkret?

Zum Thema günstig: 600er Schleifpapier ist relativ günstig, und irgendwas, wo man das rumwickeln kann, gibts "Outdoor" für lau. So what.

Zum Thema "gelesen" und "sinnvoll": Ich will jedem ein Wicked Edge verkaufen, die Jungs, die auf der Asien Welle schwimmen, blasen Dir natürlich irgendwelche Wassersteine um die Ohren, andere den Belgischen Brocken, Leo knallt Dich mit Affiliate Links zu (wobei Leo im Gegensatz zu vielen anderen Schmarrern mal grundsätzlich weiss wovon er redet, aber auch Leo hat natürlich seine subjektiven Vorlieben) usw. Ich weiss, es ist heute schwer zu vermitteln ;) aber es gibt Sachen, über die kann man sich zwar ein paar Grundregeln anlesen. Aber um für sich eine Antwort zu finden, muss man selbst Zeit und Geld investieren. Die Antwort auf die Frage "wie soll ich meine Messer schleifen" ist definitiv eine, die man sich selber durch die Praxis beantworten muss.

Zu Chamenos :) :Antwort 2 - Ack. Antwort 1 - na, ich weiss nicht so recht. Warum solltest Du kleinere Ausbrüche in den Griff kriegen, wenn Du eine feineren Schleifstein verwendest. Ohne die Ausgangssituation zu wissen (Klingenstahl, Wärmebehandlung, Härte, Schneidenwinkel usw.) würde ich die Frage nicht beantworten.

Pit"und schleiff in den Scandi ne Fase, so lebts sichs besser"ter
 
Last edited:
Moin

Antwort 1 - na, ich weiss nicht so recht. Warum solltest Du kleinere Ausbrüche in den Griff kriegen, wenn Du eine feineren Schleifstein verwendest. Ohne die Ausgangssituation zu wissen (Klingenstahl, Wärmebehandlung, Härte, Schneidenwinkel usw.) würde ich die Frage nicht beantworten.

:D

Weil da was von sichtbaren "Ausbrüchen" beim Blick durchs Mikroskop bei 100facher Vergrößerung steht ...... und was von einem 400er Zische-Stein.

Daher bin ich so frei nicht nur zu behaupten, sondern zu wissen, dass man da was mit nem feineren Stein erreicht;)

Gruß
chamenos (der Fasen an Skandis voll indoorig, warmduscherig und null authentisch findet:steirer:)
 
Lach...
Diese unterschiedlichen Auffassungen, selbst bei altgedienten Moderatoren,
sind für mich "das Salz in der Foren-Suppe".
Schön das es noch klare, unverwässerte, persönliche Standpunkte auf dieser Welt gibt.

Danke, Bodo
 
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