Passaround Mr. Blade HT-1 black

Fabsel

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Hallo,

ich mach mal den Anfang. exaclibur ist noch mit rennen beschäftigt, da das erste Mr Blade HT1 was er zu mir gesendet hat, auf dubiose Art und Weise in der Lieferkette "verloren" gegangen ist. Ende vom Lied, Miro von Empire of Knives hat noch ein Zweites springen lassen. Dafür und für die Möglichkeit überhaupt testen zu dürfen herzlichen Dank, finden ich einfach super!:super:

HT1_offen.jpg

"Was ein Kaventsmann" war mein erster Gedanke als ich es sah und legte prompt ein Grinsen auf. Es flippte auf wie ich es selten sehen durfte. Reibungskoeffi.... äh was fürn Teil? Kennt das Mr Blade nicht.

Aber erstmal ein paar harte Fakten(von mir mit einem Messschieber gemessen):


Klingendicke am Rücken: 4mm
Klingendicke nach der Schneide: 0,73mm
Griffdicke mittig: 21mm
Klingenlänge Griff-Spitze:100mm
Klingenlänge scharf: 93mm
Grifflänge: 130mm


Und da ich Cliffhänger hasse wie die Pest, fang mal mit dem Griff an :glgl:.
Ich habe große Hände (Handschuhgröße 11/12), und für diese scheint das HT1 gemacht zu sein. Ein total fetter Brocken der aber unglaublich bequem in der Hand liegt als gehören beide zusammen. Das G10 gefällt mir außerordentlich gut. Es ist nicht so rau wie viele andere G10 Griffe und hat dennoch genug Grip. Die Übergänge von G10 zu den Linern sind in Ordnung. Man spürt den Materialwechsel, aber da steht nichts auffällig über oder es fehlt etwas.
Entgegen des Deepcarry-Clip Trends hat das HT1 einen guten alten Clip der mit drei Torxschrauben gesichert ist und beidseitig getragen werden kann. Find ich persönlich gut umgesetzt. Viele Deepcarry-Clips taugen nicht viel außer zum Hosentaschen zerstören.


HT1_geschlossen (1).jpg HT1_geschlossen (2).jpg

Was mir am Griff nicht gefallen hat: Der Backspacer in Richtung Flipper ist scharfkantig, was schnell dazu geführt hat das mein Fingernagel ein wenig demoliert aussah. Immer dann wenn ich mit zu viel Schwung geflippt habe, bliebt ich an der scharfen Kante hängen.

HT1_Backspacer.jpg

Da sollte nachgebessert werden. Verrunden wäre ein Anfang.


Die Liner im inneren sind skelettiert. Das habe ich leider nicht geschafft auf einem Bild festzuhalten. Ähnlich wie der Backspacer sind die Liner, besonders im Lockbereich scharfkantig. Hier empfiehlt sich ein weiterer Arbeitsschritt.

HT1_Liner.jpg


Die Achsschraube ist,...moment, ich schaue in meine Notizen.... "Naja". Das trifft es gut. Ich finde Schlitzschrauben doch recht altmodisch, einfach nicht mehr verwenden, alte Standards sind nicht immer gut nur weil sie alt sind(jaaa, ich find Torx super, ich mach alles mit Torx).


Kurz zum Linerlock. Ich mag keine Linerlocks. Dieser zeigt warum das so ist. Er ist scharfkantig und fummelig zu lösen. Festgefressen hat er sich auch schon häufig. Ich habs mal mit einem Tropfen Nähmaschinenöl Versucht, danach ging es.

Nachdem ich nun einige Zeit damit rum gespielt habe, geht es so einigermaßen. Aber dennoch hatte ich immer wieder diesen Gedanken, dass ich keine Lust habe das Messer zu öffnen, denn es will ja auch wieder geschlossen werden. Ich denke besonders vom Stil her, hätte dem Messer ein Backlock gut gestanden. Dann wäre aber vermutlich der Flipper weg. Naja, ich bin wenn um diesen Locktyp geht befangen. Evtl, schafft es ein andere Tester es besser zu beschreiben und was Positives zu finden.

HT1_Linerlock (1).jpg HT1_Linerlock (2).jpg HT1_Linerlock (3).jpg



Weiter zur Klinge. Sie sitzt mittig. Ist ja schon mal ein Anfang :D

HT1_Klingenstand.jpg

Ich versuche meist auf Beschichtete Klingen zu verzichten weil sie schnell nicht mehr schön aussehen. Diese hier zeigt, dass es auch anders geht. Die letzten zwei Wochen war das Messer mein Hauptmesser und hat einiges zu tun gehabt. Lebensmittel schneiden, schnitzen, Kabelbinder zerschneiden, noch mehr schnitzen. Alles kein Problem. Ich kann nichts an der Beschichtung ausmachen was wie ein Kratzer aussieht.
Die Beschichtung scheint aber auch nötig zu sein. Der D2 Stahl kann ja hin und wieder zum Anlaufen neigen. Hat er dann bei mir auch tatsächlich getan im Bereich der Schneide. Ich hatte sehr harziges Holz bearbeitet und konnte nicht sofort alles entfernen. Ist kein Drama, einmal über ein SiC behandeltes Leder und gut war es wieder.
Übrigens das einzige Mal das es so etwas wie einen Schärfungsversuch gegeben hat. Es war einfach nicht nötig, denn es rasiert immer noch.

Die Werksschärfe war hervorragend.
Ein leichter Hohlschliff sorgt dafür, dass das Messer sehr viel Spaß macht zum egal was schneiden.
Die Daumenmulde in der Klinge ist aber doch recht weit vorne, und selbst bei meiner großen Hand kaum nützlich zu gebrauchen.
Ein dezentes Jimping wäre nett gewesen.

Den Pin zum Öffnen habe ich vielleicht drei mal genutzt. Ansonsten immer der Flipper. Ist das ein geiles Gerät an der Stelle. Soviel Spaß macht mir bestenfalls mein ZT 0562. Hier ein richtig großes Lob für einen so guten Flipper.
HT1_Flipper.jpg
Der Flipper harmoniert sehr schön mit dem Kugellager. Leider fehlen mir die Fähigkeiten es entsprechend zu fotografieren. Zerlegen war ja nicht gewünscht. Das darf jemand anderes machen ;).



Fazit: Ich finde es beachtlich was man hier für ein Messer bekommt, ein gutes Stück unter den magischen 100€. Ein paar Sachen hier und da die mich persönlich stören, aber das meiste ist Geschmackssache. Man bekommt hier ein großes, ordentlich gebautes Messer, das für das Meiste was anfällt mehr als ausreichend ist. Werde ich in Zukunft bei der Kaufberatung entsprechende Anforderungen lesen, wird dieses Messer hier definitiv auf der Liste der Empfehlungen sein.



Und wie immer ein Vergleichsbild mit Messern ähnlicher Größe in meinem Besitz:

Benchmade Adamas, Mr Blade HT1, Zero Tolerance 0301
HT1_Vergleich (1).jpg HT1_Vergleich (2).jpg

Gruß und danke
 

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  • HT1_Ruecken.jpg
    HT1_Ruecken.jpg
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Last edited:
Moin Fabsel, danke für deinen Testbericht! Das lese ich wirklich gerne :)

Die wirklich unfassbar schneidfreudige Klinge und der Flipper waren auch für mich die Highlights des Messers. Der scharfkantige Backspacer muss verändert werden, sehe ich auch so. Der Hersteller ist aber offen für Verbesserungsvorschläge und fordert diese sogar aktiv ein. Ich glaube da können wir uns eine Weile nach dem Pass-Around auf eine überarbeitete Version freuen. Sehr überraschend war übrigens für mich wie gut der Griff mir in der Hand liegt - Handschuhgrößte 8,5. Für meine Hände ist das Messer nicht unbedingt gemacht, funktioniert aber trotzdem richtig gut.

So, aber das ist ja dein Testbericht und nicht meiner. Das Lesen hat richtig Spaß gemacht! Danke für dein Feedback :super: Bin schon richtig gespannt was Excalibur und der nächste Tester zum HT-1 zu sagen haben.
 
Wow danke fürs Zeigen, das Messer ist ja ein echter Preisbrecher. Ein Frage hätte ich aber, läuft die Klinge auf Washern oder Kugellagern?
 
Wie bei jedem PA üblich, gilt es erst einmal „DANKE“ zu sagen, in diesem Fall an Miro und Empire of Knives für das Vorstellen eines noch unbekannten, dafür aber auch unglaublichen Folders.
Das HT-1 hat mir sehr viel Spaß bereitet!!!
Ein extrem geiles Teil…

Im Vorfeld habe ich mich erst einmal über den Hersteller des Messers informiert.
„Mr. Blade“ soll eine neue Marke sein, welche von den Macher von „Kizlyar“ ins Leben gerufen wurde, einem Russischer Messerhersteller, der überwiegend kräftige Fixed anbietet, zumindest was ich auf deutschsprachigen Net-Seiten von Händler so entnehmen konnte.
Jetzt also ein Folder, der ebenfalls sehr kräftig wirkt.
Das HT-1 ist der kleinere Folder der Serie, aber schon das ist gigantisch!!!


Mit Spannung hatte ich somit das Päckchen erwartet.
Und als es dann ankam und ich das Messer herausgeholt hatte, fiel natürlich sofort das Gewicht auf.
Mit 230gr ist es nicht gerade leicht und als Wahl-Schweizer in Sachen Messer weiß ich, dass von vielen schon das Swiss Champ von Victorinox mit seinen 190gr als zu schwer empfunden wird.
Wer also einen leichten „Gentlemen“-Folder sucht, den man unauffällig in der Hosentasche mit sich führen kann, ist bei diesem Modell auf jeden Fall falsch.

Aber da ich das Swiss Champ als EDC mit mir rum führe, finde ich diese Messer toll!!
Und ich sollte nicht enttäuscht werden!!!

Zu den Technischen Daten und konstruktiven Merkmalen hat „Fabsel“ schon genug geschrieben, von daher sage ich Ihm an dieser Stelle auch mal „Danke schön“ und geh direkt kurz auf meine Eindrücke und dann direkt auf die praktischen Erfahrungen ein.

Das HT-1 erst einmal in die Hand genommen und überzeugt mit einer tadellosen Haptik: Liegt super zwischen den Fingern, der Flipper flutscht nur so auf und die Klinge kam nach wie vor scharf aus der Box.
Mit dem Daumenpin hatte ich so meine Probleme, aber da der Flipper einfach nur genial war, würde ich auf diesen eh verzichten.
Ansonsten kann man die Klinge auch bequem zweihändig mittels des weit herausstehenden Klingenrückens öffnen.
Mit dem Entriegeln der Klinge via dem Liner hatte ich so meine Probleme, ging teilweise doch recht schwierig, der Liner blockierte schon mal und das war dann eine echte Kraftanstrengung, ihn zu lösen.
Da würde ich mir eine Erleichterung wünschen…


So, das war es auch schon mit den ersten Eindrücken, nun geht es raus in den Wald:

Als ersten Test kam das Anspitzen eines Stöckchens: Ausgewählt habe ich einen 1,8 cm dicken, schon ausgetrockneten Ast, somit entsprechend hart (!!), den ich in knapp 3 Minuten mit einer Spitze versehen konnte. Respekt!




Als nächstes habe ich das Messer aus einer Höhe von knapp 10 cm auf einen Baumstumpf fallen lassen, Ergebnis: Es blieb stecken und stehen!! Top!!






Eine ausgetrocknete, teilweise verholzte Waldstaude wurde mit einem Hieb „geköpft“.






Im heimischen Garten wurde dann ein „Wasserspeicher“ an einem Baum entfernt. Auch das dauerte nur knappe 3 Minuten (mit einigen Unterbrechungen zum Fotografieren), aber auch dieser Test stellte nun wirklich kein Problem für das HT-1 dar!!








Diesen Wasserspeicher habe ich dann noch ganz leicht geschält und ebenfalls angespitzt, hatte nicht lange gedauert und sehr viel Spaß gemacht.






Im Anschluss ein paar Bilder von der Klinge nach den Tests, um zu zeigen, dass die alle der Klinge, sowie der Beschichtung rein gar nichts angetan haben.
Mal eben kurz mit Wasser abgewaschen, schon war die Klinge wieder wie neu!!
Die Klinge war weiterhin sau scharf (siehe den Papiertest) und musste auch von mir nicht nachgeschärft werden.











Fazit:
Das HT-1 ist einfach nur stark. Es hat zwar mit dem Liner eine kleine Schwachstelle, aber ansonsten hat es nur überzeugt.
Härtere Aufgaben waren kein Problem für den Folder und auch filigranere Arbeiten und Basteleien hat es zu vollster Zufriedenheit ausgeführt.
Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass der Kaufpreis mit um die 70 EUR weit unter 100 EUR liegt, kann man dieses Modell auch bedenkenlos als echtes Arbeitstier einsetzen, ohne dass man Angst vor Kratzer auf dem guten Teil haben muss.

Weiter so, Mr Blade, die Marke hat neugierig gemacht, mehr von diesen Messer und dem HT-1 steht Tür und Tor bei mir offen!!!
 
Uiuiuiuiui .... Ich kanns kaum erwarten bis ich das Messer auch zum testen bekomme... ich bin schon richtig gespannt :D :glgl: :glgl: :steirer:
 
Vielen Dank für den ausführlichen Testbericht, Rorrepieler! Hat mir richtig Freude gemacht zu sehen, wie auch andere so viel Spaß mit dem Messer haben. Bei mir hatte der Liner kurzzeitig gehakt, weil etwas Öl drauf gekommen war. Einmal abgewischt war das aber wieder weg. Vielleicht kann da noch mal jemand nach offensichtlichen Spuren schauen.
 
Danke an Empire of Knives für diese Möglichkeit, ein ungewöhnliches Messer ausgiebig zwei Wochen lang testen zu können.

Es geht um das Messer hier

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Erste Vokabel nach dem Auspacken: Solide! Da liegt einem ein wirklicher Brummer schwer und vertrauenserweckend in der Hand. Wie teste ich? Ganz einfach:


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Für 1.5 Wochen kam das HT-1 von Mr. Blade in die Hosentasche und war alleiniges Immerdabei. Auch wenn es deutlich dicker und schwerer ist als meine sonst mitgeschleppten, gewöhnt man sich nach einigen Stunden daran.
Ein dickes Lob an dieser Stelle an die Hersteller für den Clip. Auch wenn ich ein deep carry vorziehen würde ist an dieser Stelle meiner Meinung alles richtig gemacht. (Fotos vom clip habe ich vergessen zu machen, ich bitte den Leser, im ersten Bericht nachzuschauen)
- Der clip hat die richtige Federstärke.
- Der clip ist relativ sanft zur Hosentasche. Oft bilden Rand und Ausfräsung eine Art Schere, die Stoff unnötig schnell verschleisst.
- Auch bei fest zupackenden Faustgriffen aller Art drückt da nichts und der Bügel fällt im taktilen Bewusstsein überhaupt nicht auf.


Die Schärfe, die mich erreichte würde ich als mittel bis schlecht bezeichnen. Heisst, rasieren war nicht mehr, Papier wurde mit Widerwillen geschnitten. Es gabe aber auch keine Ausbrüche. Ich habe die Schneide mit einem belgischen Brocken am Anfang einmal aufgefrischt und dann für den Rest des Testzeitraumes so gelassen. Ich hatte beim Benutzen den Eindruck, dass die Wärmebehandlung vernünftig durchgeführt wurde, es tauchten auch nach vorsichtigem, leichtem Haken in Holz keine Ausbrüche auf. Wenn das Messer meines wäre, hätte ich es wahrscheinlich umgeschliffen, etwas feiner im Winkel(wie weit es der 1.2379 zulässt) und evtl auch leicht ballig. Das nächste Bild zeigt den Winkel, bei dem sich die Schneide ins Holz beisst. Es ist kein Holzarbeiter und da geht noch was, aber man kann schon ganz passabel schnitzen damit.

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Die Verarbeitung bezeichne ich als sehr gut. Spalte oder Wackelteile sucht man vergebens. Auch die Beschichtung sah nach meinen Wochen des Schneidens und Schnitzens tadellos aus.

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Über den Flipperbügel oder den Pin lässt sich die Klinge dank Kugellagerung gut flippen und fördert den Spieltrieb. Sie springt nicht zügig auf wie ein Reh, sondern fast schon gemächlich, aber unaufhalstam, wie ein Panzer mit einem satten, bassdröhnenden Ka-Lack in ihre Position. Wahrlich ein Männermesser.
Der Griff und die Klinge sind wohlüberlegt entworfen. Ich empfand sie in allen üblichen Nutzungsszenarien als gut zu halten.

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Der Verschluss wurde ja schon angesprochen. Er hinterläßt auf jeden Fall Eindruck :)


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Wer möchte schon zugeben, dass die Haut/Hornhaut seiner Patscherchen für ein Männermesser zu weich oder zart ist :)? Der Verschluss ist schon kräftig ausgeführt, ordentliche Federstärke. Mein 11-jähriger brauchte zwei Hände dafür. Falls der Hersteller nachbessern will, mir würde es reichen, wenn einfach ein bisschen mehr abgerundet wird. Der Liner ist schon leicht scharfkantig für die Federstärke. Ich habe das Messer aber nicht mit Handschuhen benutzt. Vielleicht braucht es die scharfe Kante, um Halt zu geben?



Das Fazit fällt für mich vollständig positiv auf, eigentlich habe ich keine wirklichen Kritikpunkte. Dass der Stahl nicht superfeine Winkel zulässt, weiss man ja vor dem Kauf. Die Verarbeitung ist, vor allem bei dem aufgerufenen Preis superb. Der Designer scheint das Ding auch mal selber in der Hand gehabt und nicht nur was tacticooles entworfen zu haben. Danke nochmal für die Testmöglichkeit. Das Messer wäre sonst an meiner Aufmerksamkeit vorbeigegangen, da ich die taktischen Sachen meist nicht beachte.


Alex
 
Last edited:
*Räusper* -
Vergebung, ich war der erste Tester und erst jetzt kommt der Testbericht.
Einige haben es vielleicht mitbekommen, das erste Messer wurde von einem DHL-Mitarbeiter auf dem Transport zu Fabsel gestohlen.
Der Ärger ist riesengroß, DHL zahlt trotz versicherten Versand partout nicht - entsprechend schlecht ist meine Laune, wenn ich an dieses Mr.Blade denke.
Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, zumal Empire of Knives ein vorbildlicher, grundehrlicher Händler ist und mit Miro einen wahren Ehrenmann im Vertrieb hat:super:

Ich hatte Mr.Blade ja mit zum MFODT 2016 ins Waldcamp genommen und dort ging das HT-1 von Hand zu Hand.
Durchgängiger Kommentar: "Boah, ist das ein fettes Teil".
Die Attribute, die einem zu diesem Messer einfallen sind massiv,solide,fett,vertrauenserweckend, heavy etc.

Fabsel hatte ja schon Maß genommen, wobei wie gesagt vor allem Gewicht und Griffdicke von +1,5cm sehr auffällig sind.
Das erste, verschollene Exemplar flippte out of the box geschmeidig und ohne Festfressen des Liners.
Ich habe den Clip gleich auf Links umgeschraubt, wobei auffiel, dass die Schrauben von guter Qualität sind. Entgegen anderer Meinungen finde ich eine Schlitzschraube auf der Achse bei einem Heavyduty User durchaus sinnvoll.
Die symetrischen Quergrooves steigerten das Griffgefühl des ohnehin voll die Hand ausfüllenden Griffes.
Die Klinge war ab Werk sehr scharf, die Beschichtung macht einen langlebigen Eindruck. Am Griffkörper hingegen bekam die Beschichtung schnell die ersten Macken.
Die Schwünge in der Klinge geben dem Messer optisch eine dynamische Anmutung, wobei die zweite Mulde viel zu weit vorne sitzt.
Der Liner arbeitete zuverlässig, wobei ich mich Fabsel anschließe, ein Backlock würde besser zu diesem Messer passen. Eine andere Idee zur Verbesserung wäre ein vorne umgebogener oder verdickter Linertaster.
Wenn ich es recht gesehen habe sind bisher alle Folder von Mr.Blade mit Linerlocks bestückt.
Ansonsten kann ich mich den anderen Eindrücken unserer gut funktionierenden Test-Crew anschließen.

Dieses Messer passt optisch zu den Heavy Foldern von zB. Extrema Ratio oder Pohlforce ( leider habe ich vergessen dazu Vergleichsfotos zu machen:rolleyes: ) - vielleicht rührt der "Backlock-Wunsch" daher.

Wobei wir gleich bei der potentiellen Zielgruppe wären:
Menschen die auf sehr solide Messer "stehen" und es irgendwie als ein Hybrid aus Folder und Fixed nutzen wollen (es war wahrhaftig kein Klingenspiel zu spüren).
Für EDC-Carry im urbanen Dschungel ist das Messer zu schwer und zu dick. Besagte Grifffülle macht das Tragen in einer engeren Hose sehr unkommod.

Fazit: Für besagte Zielgruppe und für den sehr interessanten Preis ist das HT-1 eine klare Kaufempfehlung

Zum Abschluß nach einige Fotos (quick&dirty:D)

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Vielen lieben Dank an Empire of Knives, Miro und die Testcrew, die mich ob meines DHL-Unglücks getröstet und unterstützt haben.
Es war mir mal wieder ein Vergnügen ein neues Messer auf Herz und Nieren testen zu dürfen.

Schönes WE
Excalibur
 
Mein Dank an alxh und excalibur für 2 wunderbare Testberichte! Sowohl bei den positiven als auch bei den wenigen negativen Punkten (darüber freue ich mich natürlich), kann ich mich voll eurer Meinung anschließen. Besonders am Liner hätte ich auch gerne noch etwas gemacht. Euer Feedback geht direkt an Mr. Blade und es könnte einiges davon umgesetzt werden. Danke!
 
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Hallo,
hier nun (endlich) mein Bericht über das Mr. Blade HT-1.

Für den Teilnehmer des Passarounds und die Leser der Reviews kann ein solcher nur Vorteile haben, für den Vertreiber/Hersteller kann das Pendel immerhin in beide Richtungen ausschlagen. Deshalb möchte ich Danke sagen und meinen Respekt ausdrücken für die Organisation dieses Testlaufs. (Es muß ja nicht der letzte bleiben :p)

Auspacken:
Durch die ersten Berichte vorgewarnt, hat mich das "ordentliche" Gewicht und die Größe, direkt nach dem Auspacken, nicht wirklich überrascht. Die ebenfalls erwähnte Schärfe konnte ich nicht feststellen. Erst nach dem kurzen Einsatz von Keramikstab und Leder sind Haare geflogen.

Maße von mir genommen:
Länge geschlossen: 13 cm
Länge geöffnet: 22,8 cm
Klingenstärke max.: 4 mm
Klingenstärke hinter der Spitze: 1,2 mm
Stärke der Platinen/Liner: 2,5 mm
Griff Dicke: 2,7 cm
Gewicht: 241 g

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Test:
Das Messer hat mich, durch die Verzögerungen etwas ungünstig kurz vor Antritt einer Reise erreicht. Deshalb ging das Messer erstmal zu meinem Bruder, der neben deutlich größeren Händen, über ein wesentlich "robusteres" Einsatzfeld (Einbau von Feuerschutztüren) verfügt. Außerdem klagt er immer über meine winzigen Messer. Dem kann man doch abhelfen ;)
Größe, Handlage und Handling haben ihm gefallen. Auch die massive Bauweise war ihm recht, allerdings nicht das damit verbundene Gewicht. Ein Backlock hätte ihm besser gefallen. Er hat das Messer auch nicht ausgereizt, da er nicht einschätzen konnte, was er im Rahmen des PAs damit machen darf. Also immer wenn es richtig rau wurde, aufschneiden von Putzsäcken und andere Nettigkeiten, hat er doch auf sein eigenes Messer zurückgegriffen.
Schade eigentlich ;)

Nach meiner Rückkehr habe ich dann selbst getestet.
Der wirklich "geräumige" Griff hat trotz meiner vergleichsweisen kleinen Hände (Handschuhgröße 8,5) überraschend gut gepasst. Die Griffschalen mit den Fingermulden und Ausfräsungen fand ich sehr griffig.
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Der Radius beim Öffnen mit dem Daumenpin hat nicht gepasst, da zu groß für mich. Zum Glück war das nicht nötig, da man ja flippern kann. Das hat richtig Laune gemacht, auch wenn es ohne Handgelenkunterstützung nicht zum kompletten Öffnen gereicht hat.

Der kapitale Liner mit 2,5 mm war recht scharfkantig und nicht gerade leichtgängig. Einmal hat er sich auch bei mir festgefressen und zwar direkt nach dem Öffnen. Keine Besondere Aktion, einfach geflippert, wie x-mal vorher auch. Da musste man schon richtig hinlangen, dass es wieder aufgeht. Zum Lösen wollte ich an der Klinge wackeln, aber da hat sich nichts getan. Auch wieder gut. :)
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Die nicht gerade alltägliche Klingenform hat mir gut gefallen mit den verschiedenen Anschliffen.
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Der Clip. Eigentlich sinnlos, zumindest für mich, bei dem Gewicht clippe ich das Messer nicht ein. Auch habe ich Zweifel, ob sich der eng anliegenden Clip bei einer entsprechend kräftigen Hose nutzen lässt. Immerhin dient er zum Unterbringen des Herstellernamens. Eine Gürteltasche fände ich deutlich angebrachter.

Geschnitten habe ich alles mögliche: Karton, Holz, Verpackungsbänder und dazwischen immer wieder Papier (normales Druckerpapier, leichteres Zeitungspapier ging nicht so gut), das Ganze immer mit der von mir am Anfang, verhältnismäßig einfach, hergestellten Schärfe. Ziemlich befriedigend (das Gefühl, nicht die Schulnote ;)).

Eine Abnutzung an der Beschichtung ist mir nur am Klingenrücken aufgefallen, hier waren ein paar Kratzer und eine abgeschabte Stelle, wo sich die Klinge verjüngt, zu sehen. Außerdem war am Liner, im Bereich des Locks der Lack ab. Auf dem Klingenspiegel war alles top.
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Also an sich ein gutes Messer, das Spaß gemacht hat, als Werkzeug sicher seinen Nutzen bringt, jetzt kommt das dicke Aber, mir einfach zu schwer ist. Einen Allrounder will man ja doch immer dabei haben und wenn ich gezielt Werkzeug brauche, kann ich auch auf spezielleres Gerät zurückgreifen. Das soll natürlich die Hagrids da draußen nicht davon abhalten sich hier ein schnuckliges EDC zu holen. :frog:

Gruß Th.
 
Last edited:
Hi Virus3, wir haben die gleiche Handschuhgröße, also überrascht es mich nicht, dass auch dir das Messer gut in der Hand liegt. Die Anregung mit der Gürteltasche gebe ich weiter an den Hersteller. Eine sehr gute Idee! Am Gewicht könnte man sicher auch noch ein wenig schrauben, auch wenn hier die Möglichkeiten durch die massive Bauweise eingeschränkter sind. Ich habe da aber ein Vögelchen zwitschern hören, dass unsere Kritik schon angekommen ist und an einer Lösung gearbeitet wird :)

Danke dir für den ausführlichen Test und auch das Einholen einer Zweitmeinung!
 
Zu Beginn möchte ich mich bei Miro von Empire of Knives für diesen PA bedanken, vorallem weil er das Messer einfach ersetzt hat, nachdem die Post es verschusselt hat.

Jetzt mal zum Messer:

Wie ich das Messer bekommen habe war mein erster Gedanke: "Verdammt was für ein Klopper!"
Wenn man sich die Maße anschaut kann man das auch gut nachvollziehen. Ich habe lange ein Spyderco Manix 2 als EDC getragen und das ist ja eigentlich kompakt im Vergleich.

Ich bin jetzt mal so frech und kopiere die Daten von einem meiner Vorschreiber:

Aber erstmal ein paar harte Fakten(von mir mit einem Messschieber gemessen):


Klingendicke am Rücken: 4mm
Klingendicke nach der Schneide: 0,73mm
Griffdicke mittig: 21mm
Klingenlänge Griff-Spitze:100mm
Klingenlänge scharf: 93mm
Grifflänge: 130mm

Bevor ich zum Handling/Fazit komme gehe ich kurz auf die einzelnen Komponenten ein:

==Griff==
Der Griff wird durch zwei Griffschalen aus G10 geformt, die auf relativ massiven Linern geschraubt wurden. Die Form schaut auf den ersten Blick sehr taktisch aus, ein Designfeature das beim ganzen Messer zu finden ist. Flippt man das Messer dann auf lässt sich das Messer hervorragend greifen. Ich habe immer das Gefühl gehabt das Messer fest im Griff zu haben, ohne die Angst abzurutschen. Die Oberfläche ist zwar glatt, aber die Formgebung lasst immer einen festen sicheren Griff zu.
Der Clip ist auf 2 Positionen montierbar, je nachdem wie man das Messer tragen will entweder Tip up rechts oder links.


==Lock==
Das Messer hat einen Linerlock.
Der Lock ist sehr stabil und in offener Position wackelt bei diesem Messer garnichts. Der Lock steht im Moment bis zur Mitte der Klinge und hält diese absout stabil offen. Ich kann mir keine Anwendung vorstellen (unter normalen Vorraussetzungen) bei der dieser Linerlock das Messer nicht offen halten kann. Die Ausführung ist passend zu dem Messer massiv und stabil.
Als einzigen kleinen Kritikpunkt habe ich, dass der Lock nur relativ wenig übersteht und somit das Schließen des Messers, sollte man das öfter machen, am Daumen spürbar wird. Der Kraftaufwand um den Liner zurückzudrücken ist meiner Meinung nach dadurch etwas höher als er sein müsste. Auf der Anderen Seite fällt der Lock dadurch nicht wirklich auf.

==Klinge==
Die Klinge ist beschichtet schwarz und in einer taktischen Spearpointvariante. Der Rücken hat bis ca zur Hälfte eine Fehlschärfe. Durch die massive Ausführung der Klinge mache ich mir auch keine Sorgen das Messer beschädigen zu können. Wenn man sich die Vorberichte anschaut kann man auch erahnen, dass das Messer ein hervorragender heavy-duty User sein kann. Ich persönlich mag den verwendeten D2 Stahl sehr. Aufgrund der Vorberichte kann ich nur darauf schließen, dass die Härtung gut gemacht worden ist. Ich kann im Moment auf der Klinge auf jeden Fall keine auffälligen Kratzer erkennen. 100% scharf ist das Messer aber nach der Benutzung nicht mehr aber, je nachdem was man machen will, reicht es jetzt nochimmer als Gebrauchsschärfe.
Auf der Klinge befinden sich ausserdem noch ein Flipper und ein Daumenpin. Das Messer lässt sich hervorragend auf beide Arten öffnen. Ich kann behaupten, dass ich soweit ich mich erinnere bisher keinen besseren Flipper in der Hand gehabt habe. Vorallem weil es auch der erste Flipper ist, bei dem ich mir nicht den Fingernagel auf den Linern eingerissen habe, was mir regelmäßig bei anderen Flippern passiert.
Ein Backlock, wie bereits erwähnt, hätte dem Messer auch gut getan, aber wahrscheinlich einen negativen Einfluss auf die Flippereigenschaften.


==Fazit==

Über den Flipperbügel oder den Pin lässt sich die Klinge dank Kugellagerung gut flippen und fördert den Spieltrieb. Sie springt nicht zügig auf wie ein Reh, sondern fast schon gemächlich, aber unaufhalstam, wie ein Panzer mit einem satten, bassdröhnenden Ka-Lack in ihre Position. Wahrlich ein Männermesser.


Ich hatte die Möglichkeit das Messer für 2 Wochen mit mir herumzutragen und zu testen. Was mir besonders aufgefallen ist, ist dass das Messer, trotz seiner Größe, sehr bequem in der Hose zu tragen ist. Ich habe es im Großteil der Zeit nicht wirklich wahrgenommen. Aufgrund der hervorragenden Flippereigenschaften habe ich das Messer auch weit öfter geflippt als für etwas anderes hergenommen…. :glgl: Der Lauf der Klinge ist weich und hat sich nach locker 200 – 300 mal Flippen nicht verändert. Für mich hat es seine Aufgaben immer hervorragend gelöst. Das schwarze taktische Design ist zwar inzwischen nicht mehr ganz mein Fall, aber im Speziellen die Beschichtung der Klinge ist stabil und zeigt im jetzigen Zustand keine Mängel. Einzig auf den Punkten wo es Reibungsstellen gibt z.B: die Kanten am Flipper wo man immer mit dem Finger zum Flippen reibt zeigen leichte Abriebspuren. Das würde ich aber als absolut normal bewerten.
Ausserdem kann ich, zumindest bei diesem Modell keinen Mangel an der Verarbeitung finden. Keine Spalten oder sonstiges. Die Klinge steht fast mittig.
Ich spreche für dieses Messer eine klare Kaufempfehlung aus.
 
Last edited:
Danke für deinen tollen Bericht, Lukas! Gerade, dass du das Messer auch in der Hosentasche hattest und es dabei nicht negativ auffiel, freut mich, da ich diese Trageweise nicht getestet hatte. Bei mir war es immer in der Jackentasche. Ein schönes Fazit von dir :)
 
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