stock-removal Petty WIP

Brawler

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Hallo liebe Leute!
Wie bereits in meinem letzten Thread angekündigt, mache ich mich diesen Sommer daran einige Messer im stock-removal Verfahren herzustellen.
Großes Ziel am Ende des Sommers ist derzeit ein Kiritsuke mit 23cm Klingenlänge - nachdem ich mich aber nicht übernehmen möchte starte ich hier einmal mit einem Petty mit 12cm Klingenlänge.

Stahl hab ich bereits - 1x 1.2842 und 2x 1.2235. Das Petty wird aus 1.2842. Skizze ist gemacht und heute Abend geht's los.
Idee dieses Threades ist meine Fortschritte in quasi Echtzeit zu zeigen und Tipps und Anregungen von euch vielleicht gleich einarbeiten zu können.
An Werkzeugen und Arbeitsraum bin ich nicht besonders gut ausgestattet, trotzdem ist geplant alles in Eigenregie zu machen - also auch die Härtung.
Arbeiten werde ich mit Flex, Feile, Bohrmaschine und einem winzigen Handbandschleifer. Eine Feilenführung hab ich schon vorbereitet, die muss dann noch ein wenig an den Rohling angepasst werden.

Jetzt gibt's mal die Skizze zu sehen. Für heute Abend ist geplant die Kontur auszuschneiden und zu versäubern.
Da ich zuhause in der Wohnung eher ungern solche Arbeiten mache, kann es durchaus sein, dass zwischen den einzelnen Schritten bis zu 1 Woche liegt, wird es also eine Weile dauern bis das Messer endgültig fertig ist.

Jetzt mal was für's Auge:

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Das untere ist ein EDC - passt in das Reststück des Flachstahles - vordergründig geht es aber mal um das Petty, mit Messern abseits der Küche kann ich eigentlich nicht besonders viel anfangen.
Für die Griffe hab ich Mooreiche vorgesehen, da ist aber das letzte Wort noch nicht gesprochen. Auch der Griffabschluss nach vorne ist noch nicht endgültig, den werd ich dann mit dem Messer in der Hand erst beschließen.

So, jetzt Feuer frei, Kommentare, Anregungen, Tipps, Kritik gerne gesehen.
Liebe Grüße
 
Mit welchem Programm ist das Bild denn gemacht?
Ansonsten kann ich nur so viel sagen das ich mich darauf freue deine Fortschritte zu sehen.
 
Für Skizzen nehm ich gern Adobe Illustrator. Nachdem ich die Kontur gemacht hab, füge ich dann stock Fotos der verwendeten Materialien ein um mir das Teil besser vorstellen zu können.
 
Wie bekomm ich dann die Klinge nach dem Härten am besten auf Endmaß?
Mein Bandschleifer ist dafür nicht zu gebrauchen, Feile an gehärtetem Stahl geht auch nicht. Von 0,7 auf 0,2 nur mit Schleifpapier?!
 
Erstes Statusupdate nach ca. 2 1/2 Stunden Arbeit.
Erste Erkenntnisse: In Videos schaut das leichter aus als es ist :rolleyes

1. Hürde des Abends war, dass ich meine Druckvorlagen zum Übertragen der Kontur auf den Stahl vergessen habe. :eek:
Ich hab dann die Skizze, die hier eingebunden ist in Word annähernd richtig skaliert und am Stahl dann händisch noch Anpassungen vorgenommen.

Die Kontur hab ich dann teilweise mit einer Flex mit 1mm Scheibe und teilweise mit der Bügelsäge ausgeschnitten.
So weit, so gut - das Reststück, in das ich am PC so schön ein zweites kleines Messer eingearbeitet hab, hat mich Nerven gekostet..
Man sieht, ich hab das in der Praxis noch nicht gemacht, sonst hätte ich die beiden Messer nicht so nah aneinander gelegt auf dem Flachstahl, man will ja kein Material verschwenden..
Aber es ist so halbwegs geglückt - das 2. Messer wird jetzt zwar kein Flacherl, sondern ein Steckerl, aber es ist noch genügend Stahl dafür da :)

Das Versäubern der Kontur hat dann noch gefühlt ewig und 3 Tage gedauert, hätte gedacht, dass das in wenigen Minuten erledigt ist.
Allerdings hab ich mir beim Flexen einige unschöne Kanten hineingearbeitet, die dann Zeit gekostet haben.
2. Erkenntnis - konkave Rundungen, so schön sie auch sind, sind einfach furchtbar auszuarbeiten, wenn man kein passendes Kontaktrad oder Schleifrollen hat. Die Ausbuchtung am Klingenansatz war nicht von schlechten Eltern.
Über meinen kleinen Bandschleifer war ich dann doch noch recht froh, obwohl ich nur mit der Feile versäubern wollte.

Fotos:
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Nächste Schritte:
Feilenführung für den Rohling anpassen und beginnen den Anschliff zu machen.
Bin gespannt ob ich bei der Klingendicke dort hinkomm, wo ich möchte.
Der Flachstahl liegt bei 4,3 mm.
Am Rücken hätte ich beim fertigen Messer gern ca. 2,5mm, an der Schneide 0,2.
Wie weit ich vorm Härten feile muss ich mir noch überlegen.
Montag Abend geht's dann weiter.
 
Lustig, dass euch die Kaffeemaschine so gefällt - muss leider enttäuschen, nicht meine Werkstatt, nicht meine Kaffeemaschine :p
Die Bilderserie wird komplett in s/w gehalten, erst das fertige Messer gibt's dann in bunt :)
 
So, gestern Abend hab ich den Anschliff begonnen.
Die 1. Seite ist soweit fertig gefeilt - Nacharbeit mit Schleifpapier fehlt noch.
Arbeitszeit = 2,5h ! Hat wieder mal länger gedauert als gedacht.

Die Feilenführung hat soweit gut funktioniert, auch das Feilen großteils.
Ich habe versucht immer möglichst viel Feilenlänge zu nutzen und die Feile in einem Zug längs und quer von der Spitze zum Ricasso zu schieben.
Das hat ein schönes, einheitliches Schliffbild ergeben, aber dazu geführt, dass im Bereich des Ricasso zu wenig abgetragen wurde.
Bei dieser Art zu feilen hatte ich auch noch kein Problem mit Spänen in der Feile.

Nachdem dann aber der Anschliff fast auf der ganzen Klingenlänge fertig war, der hintere Bereich aber noch deutlich dicker war, habe ich begonnen dort in Längsrichtung der Feile zu arbeiten. Beim Feilen der Länge nach blieben allerdings immer wieder Späne in der Feile hängen, die dann teils tiefe Kratzer hinterlassen haben - ist auf den Fotos auch zu sehen. Das wird sicher wieder Arbeitszeit kosten, diese Kratzer wieder auszubügeln..

Am Schluss hab noch "draw-filing" gemacht (dt. Ausdruck?), die Feile also quer gehalten und über den Klingenspiegel zu mir hergezogen.
Der Rohling ist jetzt ein wenig gewölbt, das sollte sich aber soweit ich gelesen habe wieder geben, sobald die 2. Seite bearbeitet wird.

Fotos - diesmal leider nur vom Handy, Kamera vergessen..:

Feilenführung:
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nach ca. 5 min
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nach ca. 30 min.
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nach ca. 2h
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Spitze verjüngt sich
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Verzug
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Kratzer
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Fragen/Überlegungen:
Die Kratzer am Klingenspiegel sollte ich vorm Härten noch entfernen, oder?
Geplant hab ich nach dem Feilen noch mit Schleifpapier bis Korn 120 oder 180 zu arbeiten.

Lohnt sich die Anschaffung einer Feile mit Hieb 1? Derzeit arbeite ich mit einer Pferd Feile Hieb 2.
Spart das viel Arbeitszeit? Ich würde wohl einfachheitshalber, um bald weiterarbeiten zu können und nicht auf die Post warten zu müssen, im Baumarkt eine billige Hieb 1 Feile kaufen. Wie groß wäre da der Unterschied?

Lohnt eine Hieb 3 Feile vor dem Schleifpapier? Ich habe zum Schluss schon mit Kreide gefeilt, das Schliffbild ist meiner Meinung nach nicht soo grob.
Werde ich aber dann wohl sehen, sobald ich mit dem Papier beginne.
Beginnen wollte ich mit 120 - kleinere Körnungen hab ich derzeit nicht. Ist das zu hoch angesetzt direkt nach dem Feilen?

Wie immer, über Kommentare und Anregungen freue ich mich - sollt ich grobe Fehler begehen, lasst mich bitte nicht in den Abgrund laufen :lechz:
 
Danke für die Ratschläge.
Dann werd ich wohl für die 2. Seite noch eine Schruppfeile besorgen.
Der Schliff bis oben war schon so gedacht, ich wollte den Rücken ein wenig dünner haben - die Stufe zum Griff nehm ich hin, mal schauen wie's wird :lechz:
Das nächste mal kauf ich einfach nach Möglichkeit schon Material in der gewünschten Rückenstärke..
 
So, wieder mal 3,5h bis 4h gearbeitet, weiß nicht wie lang genau :lechz:

Passiert ist folgendes:
Ich hab mit der Feilenführung die 2. Seite gefeilt. Selbes "Problem" wie bei der 1. Im Bereich vor dem Ricasso wurde weniger abgetragen, ich musste also wieder zusätzlich in Längsrichtung feilen. Schruppfeile besorgen hab ich leider vergessen, hab also die 2. Seite auch mit der Hieb 2 Feile gemacht.
Ist das ein Zeichen von Abnutzung? Gefühlt waren festsitzende Späne bei der 2. Seite viel mehr ein Thema als am Anfang. Musste die Feile wesentlich öfter reinigen und habe trotzdem mehr Kratzer.
Nachdem ich mit dem Feilen vermeintlich fertig war, hab ich begonnen mit 120er Papier die Oberfläche zu verfeinern bis die Kratzer alle weg waren. Aufwand zumindest eine halbe Stunde, wenn nicht länger. Hat schon mal ganz gut ausgeschaut zu dem Zeitpunkt :)
Dann Kamera ausgepackt zum Fotos machen - fällt mir auf, dass die Schneide im hinteren Bereich noch viel dicker ist :glgl:
Also Kamera wieder eingepackt, die Feile ausgepackt und das Papierfinish wieder vernichtet - diesmal Freihand.
Dadurch hab ich jetzt in der unteren Hälfte einen leicht balligen Anschliff, soll ja so schlecht nicht sein :lechz:

An der Schneide hab ich jetzt 0,5-0,6mm, weiß nicht wieviel mit dem Papier dann noch wegfällt?
Der Anschliff ist nicht ganz symmetrisch geworden, aber nahezu. Hab wohl zu viel Spiel in meiner Feilenführung, liegt wohl an der Alustange, sollte wohl doch Stahl nehmen.

Danach noch die Löcher für die Pins und ein größeres zum Gewicht loswerden gebohrt. Eventuell bohr ich da noch 2-3, weiß aber nicht ob's den Aufwand lohnt. Bei so einem kleinen Messer ist Gewicht für mich jetzt nicht so das Thema, große Mengen werd ich damit auch nicht verarbeiten, wird wohl hauptsächlich für kleine Obstmahlzeiten zwischendurch etc. genutzt. Die 4 Löcher haben mich glaub ich auch ca. eine halbe Stunde gekostet - Billigbohrer und Akkuschrauber ohne Bohrständer sei Dank..

Ich hab an dem Abend auch noch ein wenig Holz durchgeschaut und 2 Stücke geteilt, die in Frage kommen.
Die Entscheidung muss ich erst noch fällen. Variante 1 ist wie im Entwurf Mooreiche, Variante 2 wäre ein Stück gestocktes Holz, das allerdings nicht stabilisiert ist. Weiß nicht ob das alleine durch ein aushärtendes Oberflächenfinish ausreichend lebensmittelecht ist?

Aktueller Arbeitsstand siehe Fotos - sind allerdings diesmal wenige, während dem Arbeiten hatte ich diesmal keine Lust.
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Nächste Schritte:
Profil im Bereich der Spitze nochmal leicht abflachen, die Rundung ist mir zu stark ausgeprägt, nachdem mir der Rohling runtergefallen ist und ich ein wenig Spitze wegnehmen musste..
Oberfläche mit Schleifpapier verfeinern - wahrscheinlich bis Korn 180.

Ausblick:
Ich hab heute bei meinem Opa aus der Werkstatt eine ordentliche Flachfeile mitgenommen - Maße 350x35 - ein Monster im Vergleich zu meiner jetzigen. Die kommt dann beim nächsten Messer zum Einsatz.
 
Ein bisschen ist es wieder weitergegangen.
Leider hab ich in naher Zukunft 2 Abgabefristen und deshalb nicht so viel Zeit.

Ca. 1h Arbeit seit dem letzten Stand.
Kratzer von der Feile mit 80er Papier entfernt, danach 120 und 180.
Der Klingenspiegel ist soweit fertig.
Vor dem Härten kümmere ich mich nochmal um die Kanten, da sind noch ein paar kleinere Macken drin und mach noch mehr Löcher in den Griff.

Das Härten wird dann spannend, werd ich wohl im Grill mit Holzkohle machen.

Fotos:
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Waaah, muss kurz mal Frust ablassen. Diese verdammte Spitze - jetzt ist sie mir bisher schon 3x abgebrochen :glgl:
Beim nächsten Messer werd ich sie dann wie rohe Eier behandeln ..

Aber mal von vorne:
Vorgestern gehärtet - im Grill mit Holzkohle und Föhn.
Mit dem Föhn hab ich mit Hilfe eines Schlauches und eines alten Fahrradlenkers ein Gebläse improvisiert.
Bin leichter auf Temperatur gekommen als gedacht - mit dem Magnet dann geprüft und nochmal kurz weitererhitzt.
Abgeschreckt in vorgewärmten Pflanzenöl und dann 2x 45 min bei 180° im Ofen angelassen.
Bei der Härteprobe nach dem Abschrecken hab ich ein kleines Stück der Spitze abgebrochen - wollte mit der Spitze Glas ritzen.
Hat nicht geklappt, war dann ein wenig enttäuscht - die Feile ist aber drübergerutscht, deswegen hab ich trotzdem angelassen.
Im nachhinein glaub ich, dass ich das Glas ritzen einfach zu früh nach dem Härten probiert hab - unmittelbar nach dem Abschrecken, vielleicht war das Gefüge noch nicht gefestigt.
Nach dem Anlassen hat das Glas ritzen dann geklappt.

Gestern Abend dann mit der Hand weitergeschliffen. Vorher wollte ich noch versuchen die Spitze zurückzubiegen, war wirklich nur der vorderste halbe mm. Zack, plötzlich waren es 2-3 :D
Natürlich schwer zu beurteilen, weil der Querschnitt an der Spitze so klein ist, aber soweit ich das erkennen konnte war das Gefüge schön fein und gleichmäßig.

Also zurück an den Handbandschleifer und die Kontur wieder anpassen - vom Rücken weg.
Danach weiter von Hand - 120, 180, 240.
Arbeitszeit inkl. Spitze richten ca. 2 1/2h.

Plan für's nächste mal - mit 400 und 600 schleifen und abschließend mit 400 der Länge nach satinieren.

Fotos:

nach dem Härten
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mein Schleifplatz - allerdings nur bis zur Dämmerung, länger hab ich die Insektenplage nicht mehr ausgehalten und bin doch wieder in die stickige Werkstatt übersiedelt..
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abgebrochene Spitze
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bis 120 geschliffen
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bis 240 geschliffen
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kein Verzug beim Härten
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Geschaaaafft, Klinge fertig :D
Noch mit 400 und 600 geschliffen und abschließend mit 400 längs satiniert.
Ich bin soweit zufrieden. Nur im Kehl ist eine kleine Macke vom Feilen, die ich nicht weggemacht hab, weil ich kein elektrisches Werkzeug mit dem Radius hab und von Hand hätte das ewig gedauert. Die bleibt als Erinnerung..

Arbeitszeit nur für die Klinge ca. 12h - puh!
Hätte ich sorgsamer gearbeitet (Spuren vom Flexen und Feilen, abgebrochene Spitzen) hätte ich wohl die ein oder andere Stunde sparen können.
Was soll's, ich bin soweit mit dem Ergebnis zufrieden und freu mich schon auf's Griff machen.

Am 13. geht's ab in den Urlaub, mal sehen ob ich davor noch dazu komme.

Fotos:
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Hallo Brawler,
Glückwunsch zu dem schicken Messer. 12 Stunden sind doch eine gute Zeit; da habe ich für weit weniger vorzeigbare Ergebnisse schon deutlich länger gebraucht, trotz professionellerem Werkzeug. Dass sich die Messerspitze verabschiedet hat war meiner Meinung nach Glück im Unglück, denn die Linienführung der Klinge ist jetzt nach dem Umschleifen viel gefälliger. Ein gut gemeinter Rat: Lasse dir bei den Arbeiten am Griff VIEL Zeit. Ruckzuck hast du dir sonst bei einem falschen Handgriff das schöne "satin finish" versaut...
Viele Grüße, Timo
 
Hab da gar keinen Vergleich, hab 12h recht viel eingeschätzt, ist ja doch nur ein kleines Messer.
Eigentlich wollte ich bald ein 23cm Messer machen, da werd ich wohl lieber vorher noch ein wenig üben ;)

ad Messerspitze und Profil: du hast recht, zwischenzeitlich hat's vorne recht pummelig gewirkt, das liegt daran, dass ich mir nach dem 1. Abbrechen nicht genug Zeit genommen hab um das Profil schön anzupassen - jetzt ist's besser.
Den Griff hab ich gestern noch begonnen. Die Schalen aus Mooreiche grob vorgesägt, Löcher für die Pins vorgebohrt und den vorderen Abschluss geschliffen.
Werkzeug wieder sehr spartanisch, den Zuschnitt hab ich mit einer Puksäge gemacht, die Löcher ohne Bohrständer - leider nicht ganz senkrecht geworden, ich denke aber, dass das am fertigen Griff nicht allzu sehr aufallen wird.
Das Stück Mooreiche war recht unförmig, ich werde die Griffschalen noch ein wenig angleichen vor dem Kleben, dann muss ich dann nicht so viel mit den Pins drinnen schleifen - ist leichter oder?
 
Heute gibt's einstweilen mal das letzte Update vorm Urlaub.
Gestern hab ich die Griffteile geklebt. Die Ungeduld hat dann zu dem netten Provisorium, wie unten am Foto zu bewundern, geführt. :D Hatte nur eine Zwinge zuhause.. Hat funktioniert, war aber recht stressig weil ich mit 5 Minuten Uhu Plus gearbeitet habe. Jetzt lässt sich schon ein wenig erahnen wie das ganze am Schluss ausschauen soll :cool:

Ich denke ich werde für das nächste Messer eine Laubsäge besorgen, damit ich die Schalen näher an das Endmaß sägen kann, dann brauch ich nicht so viel Schleifmaterial. Für dieses Messer sind jetzt mal neue Schleifbänder bestellt und übernächste Woche mach ich das Ding fertig.

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Moin,

das sieht doch schon sehr gut aus. Bin gespannt auf das Endresultat! :super:

Erinnert mich daran, dass ich auch mal wieder ein zwei Projekte angehen muss...


Gruß, Gabriel
 
Endspurt:
Gestern 3h am Griff gearbeitet.
Kontur und Zuschliff auf die richtige Stärke der Griffschalen mit dem kleinen Bandschleifer, danach nur noch Handarbeit.

Fotos:
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Jetzt bin ich gerade dabei den Griff zu ölen - die ersten 2 Schichten sind schon drauf, danach wird der Klingenspiegel nochmal kurz nachgearbeitet und dann wird geschärft.
Jetzt ist endlich bald Zeit für farbige Fotos :lechz:
 
Es ist vollbracht :cool:

Den Griff hab ich bis 600 geschliffen, anschließend mit mehreren Lagen Tru-Oil versiegelt und am Schluss mit einer Bienenwachs/Öl-Mischung poliert.
Das Stück Mooreiche, das ich verarbeitet habe gefällt mir richtig gut. Es war ein vergleichsweise "junges" Stück - knapp 1000 Jahre alt - und ist noch nicht ganz schwarz, mit einer schönen Zeichnung.

Die Schneidfase hab ich mit einem günstigen Diamantschleifblock von Lidl angebracht, danach 1200 Imanishi Bester, Roszutec mit GBB angerieben und dann über's Leder. Die Schärfe ist super, nur bei meinem Kamo Nakiri fliegen die Haare ähnlich leicht vom Arm.
Leider hab ich an einer Stelle den Winkel voll verhaut - hat mich so sehr geärgert, dass ich gerade am Überlegen bin für den ersten Anschliff ein Lansky-Set zu besorgen.. :rolleyes:

Kurz angeschnitten hab ich auch schon mit dem Messer. Die Reaktivität des Stahls ist erfreulich gering, keine Verfärbung beim Schnittgut und kein Geruch. Auf der Klinge nach den ersten Schnitten nur ganz leichte Verfärbungen, ich freu mich aber schon auf die zukünftige Patina.
Feine Arbeiten gehen sehr gut damit, für größere Mengen kommt natürlich ein größeres Messer zum Einsatz.
Auf dem Brett läuft das Messer gut - genug Platz für die Hand - und ich hab große Hände.

Was ich das nächste Mal besser/anders machen möchte:
Dünneres Ausgangsmaterial: das Messer ist doch recht stark am Rücken und relativ schwer
Das Finish der Kanten: hier hatte ich vorher ein schönes Finish, habe aber beim Kontur schleifen des Griffes relativ grob geschliffen und dann die Schleifspuren nicht mehr beseitigt..
Schneidfase: eventuell besorg ich ein Lansky-Set

Hier noch abschließend ein Haufen Fotos, diesmal auch in Farbe:
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Fazit:
Spaß hat's gemacht, anstrengend war's - ABER tolles Gefühl das fertige Messer dann in der Hand zu halten.. :D

Ich hoff es hat ein wenig Spaß gemacht hier zu lesen und zu schauen.
Freu mich über Kommentare, Kritik, Verbesserungsvorschläge.
 
Ein tolles Messer. Und siehe da, es erinnert mich irgendwie an das Böker Pure. Nur das der Damast fehlt und der Griff nen tucken weniger gebogen zu sein scheint...

@brawler: woher weiß du, daß die Mooreiche 1000 Jahre alt ist ? Hast du sie untersuchen lassen ? Für Mooreiche finde ich das Holz doch recht hell und braun...
 
Ich habe zu dem Holz tatsächlich eine Dendrochronologie. Die Farbgebung ist allerdings sogar innerhalb des selben Baumes sehr unterschiedlich, ich hab vom selben Stamm noch deutlich dunklere Stücke.
 
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