„Buffalo Tom“ - Attila Kovács Custom Slip Joint

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Boas,

jenseits des Waldes in Transsylvanien - auch als Siebenbürgen bekannt - im Süden durch die Transsylvanischen Alpen (Südkarpaten) von der Walachei getrennt, wohnt und arbeitet ein Messerbauer, der uns schon viel Freude mit seinen Messerchen gemacht hat.

Wie es sich für einen solchen Standort gebührt, entstehen hier eher keine „Tafelmesser“ sondern solche mit Biß :glgl:! Messer, die uns vom Auftritt, der Materialwahl und den Schneideigenschaften her eng ans Herz gewachsen sind.

Wir gerieten - wie das ja meist so läuft - zufällig über den Second-Hand-Bereich des Forums an ein erstes Exemplar. Ein zweites kam kurz darauf „zu Besuch“. Und wir waren definitiv infiziert. Beide Messerchen gehören mit ihren - im geschlossenen Zustand - 9 Zentimetern und 65 Millimetern scharfer Klinge zu den eher kleinen.

Im Lauf der Zeit haben wir herausgefunden, daß eine Messergröße von etwa 18 cm Gesamtlänge für unsere kleinen Hände optimal ist und für so gut wie alle Begebenheiten ausreicht. Das ist etwas mehr Größe, als unser Small Regular Sebenza aufweist, das mit seinen gut 17 Zentimetern ein immer wieder gern mitgenommener Begleiter ist.


Das Messer

Wir haben daher Attila gebeten, uns ein „passendes“ Messerchen anzufertigen. 18 cm gesamt mit einer Klinge von 8 Zentimetern. So geschehen. Der Griff ist 10,1 cm lang geworden. Die scharfe Schneide mißt 7,5 Zentimeter.

Die Schärfe des Messers ist - sagen wir mal - transsylvanisch, die Klinge aus 2,1 mm starkem 1.2442. Diesem fabelhaften wolframlegierten Kaltarbeitsstahl, der früher gern für Sägeblätter verwendet wurde. Wir haben diesen Stahl bereits an Daniel Bolls „Redrocka“ lieben gelernt. Er hat sich alsbald zu einem unserer absoluten Top-Favourites entwickelt …

Der Schliff ist schlank ballig und geht annähernd auf Null :p. Eine Mikrofase von vielleicht 0,2 mm dient der Stabilisierung. Einzelheiten zum Stahl finden sich in unserem Bericht über den „Redrocka“. Was die Schneidfähigkeit einer Klinge angeht, verweisen wir auf die Ausführungen zu unserem ersten Slip Joint von Attila.

1.2442 aka 115 W 8: C: 1,15 Si: 0,25 Mn: 0,35 Cr: 0,2 W: 1,8-2,1


Der Griff

Den Griff wollten wir gern wieder aus Horn. Schwarzes Büffelhorn haben wir in Auftrag gegeben mit Backen aus Kupfer. Die Liner sind aus Messing. Je Seite vier Kupfer-Pins und ein solcher - ein kleiner individueller Akzent des Meisters - aus Stahl.

Die Verarbeitung des „Büffels“ ist - wie von Attila gewohnt - über jeden Zweifel erhaben. Das mittelgroße Messer liegt mit einem Gewicht von 127 Gramm (die beiden kleinen Attilas wiegen 94 und 108 Gramm) und der auf uns zugeschnittenen Griffgröße sowie den abgerundeten Kanten sehr angenehm in der Hand und läßt sich dort - ohne anzuecken - in alle Richtungen bequem drehen und wenden. Da der Griff schlicht gerade verläuft, paßt er auch in andere Hände …


Exkurs Horn

„Seit Menschengedenken ist Horn einer der vielseitigsten und schönsten Naturwerkstoffe. Im Gegensatz zu Kunststoff liegt es angenehm in der Hand, es ist warm und feuchtigkeitsregulierend. Horn enthält keine allergenen Stoffe und ist daher ideal für Produkte, die in Kontakt mit menschlicher Haut kommen, wie z.B. Kämme, Schmuck, Löffel, Messergriffe etc. Horn ist vollkommen geschmacksneutral und wird nicht als Fremdkörper wahrgenommen, auch sensibelste Lebensmittel wie z.B. Kaviar lassen sich mit einem Hornlöffel in unverfälschtem Aroma genießen.
……
Naturgemäß ist jedes Hornprodukt in Farbe und Zeichnung einzigartig. Durch die manuelle Verarbeitung entsteht ein in Anmutung und Haptik unverwechselbares Unikat. Kleine Unregelmäßigkeiten werden nicht als Mangel sondern als Merkmale der handwerklichen Herstellung wahrgenommen. ...... Horn ist härter, dichter und verschleißfester als die meisten Holzarten.
……..
Horn wird als Werkstoff von nahezu allen hörnertragenden Tieren gewonnen also z.B. Rind, Watussi, Schaf, Ziege, Zebu, Wasserbüffel, Jak etc. Das Horn fällt als Nebenprodukt bei der Schlachtung an, die Tiere werden also nicht wegen des Horns getötet.
……
Farblich variiert Horn, je nach Herkunft von schwarz über braun meliert bis hin zu gelb oder fast transparent, wie man es z.B. bei Albino-Tieren findet. Die Farbe sagt nichts über die Qualität aus. Diese wird in erster Linie von den Lebensbedingungen der Tiere bestimmt. So werden Hörner von Tieren, die in der freien Natur oder unter rauhen Bedingungen leben, erfahrungsgemäß härter und feinstrukturierter. Ebenso spielt die Lagerung und Verarbeitung eine große Rolle. Die Mehrzahl der in den Handel gelangenden Hörner stammt aus Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Bei der Lagerung ist darauf zu achten, daß die Hörner nicht zu schnell trocknen, da sie sonst ähnlich wie bei Tropenholz zur Rißbildung und Versprödung neigen. Auch bei der Verarbeitung, z.B. dem Aufschneiden oder Verschweißen ist eine zu starke lokale Erhitzung zu vermeiden.“

Zitiert von dictum


Es fühlt sich so an, wie oben beschrieben. Warm und weich. Die Haptik des Griffs ist sehr angenehm. Ein Wohlfühlmesser!! Aus den Tiefen des Schwarz scheinen im Licht der Sonne kleine weiß-beige Spuren auf.


Transsylvanien zeigt die Zähne
:teuflisch

Nach Art des Hauses zeigt bereits das geschlossene Messer die Zähne. Die Klingenwurzel ragt mit deutlich spürbarer Kante gute 6 mm aus dem Griff heraus. Nicht jeder mag diesen Stil. Uns gefällt gerade diese - nennen wir sie martialische - Optik sehr gut :lemo:. Und sie stört in keinem der für ein solches Messer üblichen Zustände: in einem weichen Beutel aus dickem Leder in der Hosentasche, es wird geschnitten oder es liegt griffbereit …

Der schwarze Büffel ist für Männerhände gebaut. Wer schneiden will, muß kräftig zugreifen. Dafür steht die Klinge genau so fest in geöffnetem Zustand. Ein starkes Messer. Dabei ist die gewählte Rückenfeder-Variante nur die Nummer 2 von drei möglichen: Leicht, mittel, stark. Die diesbezügliche Anfrage von Attila hat uns an unsere alte ostwestfälische Heimat erinnert. Mit Leidenschaft haben wir dort gelegentlich Broers legendäre - in einer Butterpfanne gebratene - Currywurst genossen. Seine Frage jedesmal: „Milde, mittel, scharf?“

Was bei einer Feder stark bedeutet, haben wir mal bei einem Folder von Jockl Greiss ausprobieren dürfen. Hat was von einem Fixed ;)! Die Klinge unseres neuen Attila hat Nagelhau, Ricasso und Schleifkerbe, trägt seine Initialen und ist ansonsten vollkommen befreit von jeglichem Schnickschnack. Wie das gesamte Messer. Ein astreiner No Nonsense Slip Joint.

Die Klinge sitzt perfekt mittig. Null Spiel in jede Richtung. Auch schlägt sie bei unvorsichtigem Schließen nicht mit der Schneide auf die Feder. Es ist reichlich Platz. Der Gesamtschneidenwinkel beträgt 22-23 Grad. Die mit geringen Mitteln (Micro Mesh Mousepad :chuncky:) erreichbare Schärfe ist überragend. Ein wildes Tier. Born to cut …

Und Schneiden!! Mit keinem unserer Messer ist Schneiden wirklich schöner. Die Klinge aus 2442 mit ihrer gnadenlosen Geometrie haut alles weg. Attila hat genau den Spagat geschafft zwischen höchster Schärfe und erforderlicher Stabilität. Wir haben reichlich zugelangt bei Holz und Weichteilen - Äpfeln im wesentlichen …

Patina entsteht im Handumdrehen. Ein Apfel reicht und es stellt sich grau-bläuliche Färbung ein. Dabei ist das Messer kaum reaktiv im Sinne von Geschmacksbeeinträchtigung. Das hatten wir schon beim „Redrocka“ als sehr angenehm registriert. Selbst am Anfang verfärbt sich ein Apfel so gut wie überhaupt nicht. Auch dann nicht, wenn die Klinge bereits 10 Minuten mit Apfelsäure benetzt auf dem Tresen gelegen hat. Und es entsteht so gut wie kein unangenehmer Geruch. Btw - ein Sparschäler …

An Hölzern ist von feinster Abtragung bis zu harten Schnitten alles drin. Man hat alsbald das sichere Gefühl, ein zuverlässiges Werkzeug in Händen zu halten. Ein Bulle!!“


Die Größe stimmt

Der Schwarze Büffel liegt mit seinen 18 Zentimetern gut zwischen unserem Small und dem Large Regular Sebenza. Sowohl bezogen auf den Griff als auch auf die Klinge. Das paßt uns gut. Wie wir beim vergleichenden Arbeiten mit den beiden kleinen Attilas festgestellt haben, war der Größen-Update kein Fehler. Macht sich der Unterschied bezüglich Klinge nicht bei jeder Gelegenheit deutlich bemerkbar, liegt der Büffel aber mit seinem 101 Millimeter langen Griff erheblich bequemer und entspannender in der Hand. Die beiden kleinen Attilas haben Grifflängen von 91 und 90,6 mm.

Ein interessantes Gegenüber aus der Nirosta-Einhand-Ecke ist ein Klassiker, den wir bei der Durchsicht unseres Fundus wiederentdeckt haben - der Lone Wolf Blackfoot (pre-Benchmade). Mit seiner Gesamtlänge von 177 Millimetern, 102 Millimetern Grifflänge und 73 Millimetern scharfer Reverse-Tanto-Klinge spielt er etwa in der gleichen Liga. Die Klinge ist 3 Millimeter stark, flachgeschliffen und besteht aus S30V (HRC 60-61“cryogenically heat-treated”). Flacher Schneidenwinkel, hochwertige Materialien, sehr scharf! Lone Wolf hat - wie Attila - großen Wert auf Stabilität gelegt. Der Schwarzfuß ist etwas konturierter und liegt bei alledem ähnlich gut in der Hand wie der Büffel.

Attila No.3 hat sich mit seinem robusten Charme und den überzeugenden Eigenschaften schnell auf einen der obersten Plätze auf den Roadhouse-Charts geschnitten. Und da jeder einen Namen braucht - ein Büffel allemal - haben wir ihm einen gegeben. Nein - nicht Bill :p - wir haben ihn Tom genannt - „Buffalo Tom“ …..


Custom Slip Joint von Attila Kovács (Handmade)

Gesamtlänge: 181 mm
Klingenlänge 80 mm (davon scharf 75 mm)
Klinge: 2,1 mm 1.2442 (rostfähig), leicht brüniert, Ricasso und Schleifkerbe
Klingenschliff: beidseitig sehr schön gleichmäßig ballig, 22-23 Grad Gesamtschneidenwinkel, Mikrofase von etwa 0,2 mm
Klingenhöhe: 21,2 mm max,
Klingenachse genietet
Griffmaterial: Schwarzes Büffelhorn auf Messing-Linern, Kupferbacken, je Seite 4 Kupferpins und 1 Stahl-Pin
Griffdicke: Von der Klingenachse an langsam und stetig ansteigend von 12,2 auf 14,95 mm
Griffhöhe: von hinten 23,5 stetig zur Klinge hin auf 20,75 mm abfallend; 32,45 mm max. bei geschlossener Klinge (die Klingenwurzel steht dabei 6 mm frei)
Slip Joint mit strammer Feder (mittelhart), Nagelhieb
Kein Lanyardhole
Kein Clip
Gewicht: 127 Gramm
Sehr sauber und grundsolide verarbeitet


„Buffalo Tom“ …

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Die Jukebox mit Buffalo Tom und „Summer


Mit bestem Dank und lieben Grüßen nach Transsylvanien

Johnny & R’n’R
 
Last edited:
Peter, vielen Dank für den wunderbar bebilderten Bericht zu einem weiteren herrlichen Klapper aus Attilas Händen! Dass Attila seine Klingen seit Neuestem ätzt, find´ ich klasse. Schaut dufte aus!

Ich führe ja täglich ein Messer gleichen Typs von Attila. Allerdings mit Holzgriffschalen und Stahlbacken. Ich will das Messer nicht mehr missen. Perfekte Größe und Schneideigenschaften vom Feinsten! Mein Cakli-Klapper von Attila hat ebenfalls Büffelhornschalen. Ich war gespannt, ob sich die Schalen über die Jahreszeiten verziehen, schrumpfen oder sonstwas. Selbst jetzt in der angelaufenen Heizperiode tut sich wundersamer Weise nichts. Alles bündig und spaltfrei, wie am ersten Tag. :super:

Viel Freude mit dem Klapper.
 
Moin Orestes,

genau, Dein Cakli!! Der war's. Welcher mich inspiriert hat, schwarzes Büffelhorn zu wählen. Und Kupferbacken. Erst wollte ich gleich das gesamte Messer in Auftrag geben. Aber - wie gesagt - ein GROSSES Messer. Hätte ich zu häufig liegen lassen. Obwohl :D ....

LG aus sometimes sunny Monte Gordo

R'n'R
 
Boas,

da es ja bei diesem Messerchen ganz besonders auch um die Größe geht, hier die In-Hand-Bilder :) ...


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Nice weekend

Johnny & R'n'R
 
Boas,

die Klingenwurzel. Da scheiden sich die Geister, wie ich annehme. Hatte doch schon der Hintern vom "bösen" Hasenfuß für kontroverse Diskussionen gesorgt. Bei Attilas Messerchen gilt wohl: Hate it or Love it :bi_polo: ...


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R'n'R
 

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Danke für die Vorstellung, macht einen guten Eindruck, zeitlos schön finde ich. Auch das die Klinge dünn ausgeschliffen zu sein scheint gefällt mir,
und natürlich auch das es aus Transsylvanien kommt wie einer meiner Hunde :D

Gruß

Uwe
 
Moin zusammen,

die Größe. Diesmal im Vergleich! Bild 1 zeigt den Büffel mit seinen kleinen Brüdern. Noch ganz unversehrt. Dann folgen Buck 112 Ranger Drop Point, Spyderco Brad Southard und die regulären Sebies. Die "Holzklasse" mit Uli Hennickes "Kleinem Taschen-Klapp-Jäger Grenadil" (2519) und Daniel Bolls "Redrocka" (ebenfalls 2442).

Im Anschluß Attilas Messerchen und der Lone Wolf Blackfoot. Zwei echte Taschenbüffel aus verschiedenen Welten. Einhand gegen Zweihand. Kunststoff gegen Natur. Flach gegen ballig. Nirosta gegen rostfähig .....

Am Ende nochmal die Familienaufstellung unserer kleinen Hornochsen :emmersed:.


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Zur Feier des Tages die Jukebox mit Ween "Buenas Tardes Amigo"

Johnny & R'n'R
 
Last edited:
Boas,

die Apfelschälerei zahlt sich aus. In Farbe :p!! Der Büffel patiniert, daß es ein Freude ist. Im frühen Morgenlicht kommt das Gemälde gut zur Geltung. Und Sorgen machen wegen Korrosion brauchen wir uns damit auch nicht. Insbesondere auch deshalb nicht, weil wir uns schon mal 'ne Scheibe damit abschneiden und etwas von der exzellenten portugiesischen Sardinenpaste aufstreichen. Gratis-Schmierung inklusive :glee: ...


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Zutiefst atlantisch

Johnny & R'n'R
 
Moin zusammen,

da sind wir wieder. Und zeigen Euch, wie alles anfing. Mit dem kleinen Büffel. So hat er Anfang Oktober noch ausgesehen:

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Immer noch äußerst tiefatlantisch ;) ....

Johnny & R'n'R
 
Boas,

der Büffel entwickelt sich prächtig. Zur farbenfrohen Patina auf der Klinge gesellt sich nun auch nach und nach eine stetig zunehmende Verfärbung der Kupferbacken. Das wird am Ende ganz nett aussehen. Kennen wir ja schon von Attila 2 und von unserem kleinen Ganz-Kupfer-Lämpchen :)

Was die Schneideigenschaften anbetrifft, gibt es nur Gutes zu berichten. Der 2442 ist absolut stabil!! Stammt er doch nicht irgendwoher, sondern aus dem Hause Achim Wirtz. Und was die Wärmebehandlung anbetrifft - die erfolgt nach „Rezept“ Wirtz / Boll …

Man bekommt also von Attila in jeder Hinsicht Top-Qualität. Wer sich mit dem Design identifizieren kann, der erhält aus Richtung Transsylvanien absolut empfehlenswerte - und gesetzeskonforme - Taschenmesserchen. Hier noch ein paar Appetizer :p


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Greetz R’n‘R
 

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Boas,

als wir uns eben mit dem Büffel eine Apfelsine aufgeschnitten haben, stellten wir fest, daß die Patina der Kupferbacken sich deutlich verändert hat. Zum anfänglichen Rotstich ist jetzt ein schöner Blaustich hinzugekommen. Die Messingbacken des Buck, das sich eine Woche länger in unserem Besitz befindet und etwa gleichviel benutzt worden ist, verändern sich langsamer und nehmen einen eher schlichten Grauton an.

Die Materialwahl von 2442-Klinge, Kupfer-Backen und schwarzem Büffelhorn beim Messerchen von Attila war eine gute Entscheidung. Eine Art "Gemälde" entsteht :adoration: ...


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Aus sunny Monte Gordo

Johnny & R'n'R
 
Kupfer und Kohlenstoffstahl verleihen einem Messer etwas Lebendiges. Ständig tut sich was. Wenn Du ne Weile das Messer bespielst wird das Kupfer wieder etwas "eintöniger". Soll heißen, dass die Patina das Bunte verliert. Liegt es hiernach wieder eine Weile rum, blüht die Patina von Neuem auf. Schöne Sache, das :)
 
@Orestes

Genau! Konnte ich sehr gut beobachten bei meiner kleinen Ganz-Kupfer-Taschenlampe. Sie war irre bunt angelaufen. Nachdem ich sie nun wieder täglich im Gebrauch habe, hat sich die Patina etwas "normalisiert" ....

R'n'R
 
Apropos Kupferlämpchen,

hier ist es. Zusammen mit dem Büffel ein sehr angenehmes EDC. Jetzt, wo es auch an der Algarve um etwa 18.00 Uhr Ortszeit langsam dunkel wird. Nächtens liegt es neben dem Kopfkissen und wird seit geraumer Zeit so gut wie täglich (ähh nächtlich) gebraucht. Die lütte AAA-Batterie hält ewig und drei Tage :)!

Allerdings - so haben wir eben festgestellt - sind die Farb-Schattierungen unterschiedlich. Kupfer ist halt nicht Kupfer ...

Dann haben wir noch bemerkt, daß die Kupferbacken am Büffel auch eigentumsrechtlich von Vorteil sind. Das Merkmal Fingerabdruck hat sich auf einer Seite gut sichtbar festgesetzt ;) ...


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Gruß R'n'R
 
Boas,

gestern liefen wir bei den Fischern auf eine abgebaute - stark mitgenommene - Eisenschiene auf, die bei allen Booten als Gleitschutz unter dem Kiel befestigt ist. Auf dieser „Schiene“ laufend, werden sie vom Trecker ins Meer geschleppt und wieder heraus, den Strand hochgezogen. Das schleift ordentlich was weg!! Vorne ist ein gebogenes Edelstahl-Rundstück angeschweißt. Für die Befestigung des Seils.

Wir haben die Gelegenheit wahrgenommen und Attilas „Tom“ draufgelegt. Interessante Materialzusammenkunft: Edelstahl, stark „gesalzenes“ Eisen, Messing, Kupfer und 2442. Und Büffelhorn. Das Messerchen würde in Händen der Fischer wohl nach einiger Zeit den Charakter der Schiene annehmen.

In unserer Hand oder Hosentasche ist es aber bestens aufgehoben. Da haben wir es nämlich - egal, was sonst noch am Mann ist - IMMER stecken, seitdem wir es haben. In einem Lederbeutel aus weichem Hirschleder :fat: …

Gesalzen …

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Gruß R'n'R
 
Boas,

Wurzelbehandlungen sind eine langdauernde und schmerzhafte Angelegenheit. Auch gern angstauslösend. Bewährtes Mittel gegen Angst ist die Konfrontationstherapie - das heißt, der Ängstliche blickt den Tatsachen ins Auge oder setzt sich der angstauslösenden Situation aus. Am besten mit therapeutischer Hilfe :p

In diesem Sinne nehmen Klingenwurzel-Phobiker jetzt mal alle Kraft zusammen und schauen genau hin. Keiner zeigt ungenierter Wurzel als Attila. Wer DEN Anblick aushält, der ist vorbereitet für Stufe 2 - die Bestellung eines Karpaten-Slipjoints beim Meister daselbst.

Die Überwindung der Wurzel-Phobie wird belohnt durch Erhalt eines Messerchens, das an Schneidfreude seinesgleichen sucht. Es wird ja behauptet, es gäbe reichlich Messer mit schneidfreudiger Geometrie, die sich im Wurzelvorzeigen zurückhalten.

Wir selbst konnten bisher gar nicht so sehr viele ausfindig machen. Und möchten hier und heute noch einmal klar herausstellen, daß es sich bei Attilas Messerchen schon eher um Schneidbegeisterung handelt, die sich bei Gebrauch einstellt. Wie wir heute Morgen wieder mal zufrieden feststellen konnten :)!!

Wem es schon nach dem Betrachten der ersten vier Bilder zu bunt wird, der kriegt es gleich nochmal schwarz auf weiß.

Na dann
:beguiled: …

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Johnny & R’n‘R
 
Hallo R&R,

trotz der Anfertigung in Rumänien deutet der Name des Messerschöpfers auf Ungarn hin. Deine - etwas vage, allerdings - Ortsbeschreibung würde ihn nicht in der Gegend um Temesvar verorten, ist Herr Kovacs vielleicht ein Szekler? Das ist eine sehr interessante Gegend dort. Über den Ursprung der ungarischen Besiedlung dort wird ja heftig spekuliert. Sie ist auf jeden Fall sehr alt, manche behaupten gar, sie gehe auf die Hunnen zurück.

Wie dem auch sei, das Messer ist jedenfalls viel moderner im Design, trotz der sehr traditionellen Materialien. Die Verarbeitung scheint tadellos zu sein, der Materialmix spannend. Das Kupfer wird halt gern für schwarze Finger sorgen. Wie bei den meisten Deiner Messer, lieber R&R, genieße ich zwar die Vorstellung Wort für Wort, das Design ist mir aber zu nüchtern. Ich bin halt eher der Fan des Ornamentalen, Geschwungenen, des "typisch Französischen" halt. Trotzdem sind Deine Messer allesamt sehr schön - einschließlich der Klingenwurzel natürlich.

Marcus
 
Moin ArGwenn,

habe Attilas Familienstammbuch gerade verlegt :p. Kann ich daher nix zu sagen. Den genauen Wohnort kenne ich zwar, aber ich denke, den verbreite ich hier mal nicht im Netz.

Zum Messer kann ich sagen, daß es mich seiner Schneidleistung wegen begeistert. Und wegen seinem schlichten - unverspielten - Auftritt. Die Klingenwurzel nicht vergessen :)!

Ich kann mit den Messern, die Du sammelst, nichts anfangen. Muß der verdammte Rock’n’Roll sein. Ich stehe auf Messer, die außergewöhnlich schneiden. Wie die beiden Boll beispielsweise. Das ist der Hammer!! Und auf Tanks. Sowas wie die Konsorten von Gerd Haslauer. Die schneiden ja dazu ebenfalls ganz fabelhaft. Auf eine andere Art.

Immer wieder bleibe ich zwar auch bei Franzosen hängen - ein schlichtes Opinel No.8 ist immer in der Nähe - aber mehr geht nicht. Selbst das 1515 Inuit von Manu Laplace will irgendwie nicht mein Freund werden. Anders könnte es mit dem Messerchen von Yann Nominé werden, das Anfang nächsten Jahres hier erscheinen wird. Irgendwie Richtung nüchterner Minimalismus halt.

Ist ja auch ‚ne gute Arbeitsteilung. Du sammelst weiter ornamental geschwungen französisch. Ich seh‘ mir das gerne an. Und kaufe das Schwermetall auf :eek: ...


LG aus Monte Gordo

R’n’R (Johnny schläft)
 
Jepp, mir passt die Arbeitsteilung sehr gut. Würden wir alle denselben Stil sammeln, hätten wir hier nichts mehr zum Schauen, wäre ja alles schon daheim. Schade, dass Dein 1515 zu der kleinen Sorte gehört, sonst hätte ich im eventuellen Falle gerne eine Herberge angeboten. Aber eine Klinge mit 6,5cm ist mir einfach zu kurz, die kommt kaum in die Mitte einer Frühstückssemmel ...

Marcus
 
Moin zusammen,

bisher hatten wir Attilas Büffel im provisorischen Hirschlederbeutelchen zusammen mit unserem Schlüsselbund (ebenfalls Lederetui) in der vorderen rechten Hosentasche. So gut wie immer dabei ;).

Dann hatte uns excalibur im Rahmen eines anderen Clip-losen Kandidaten (Buck 112 oder Rolox war es wohl) wieder mal ein Bifur anempfohlen. Und das war gut so!! Wir haben nicht lange gewartet, damit es gar nicht erst wieder in Vergessenheit gerät. Die Zeugmeisterey in Berlin angemailt und chamenos um ein Bifur nebst Bofur gebeten. Ein Bafur hatten wir nicht gefunden :p ...

Heute haben wir es von der Post abgeholt und zunächst mal das Bifur auf den Gürtel geschoben. Klasse Sache das :)! Den ganzen Tag war es dort inkl. Attilas Klapper. Perfekt, wie maßgeschneidert. Auch ins Bofur paßt der Büffel exakt rein. Wie auch das Buck 112 oder unser Opinel No. 8.

Man spürt echt nix davon. Freier, ungestörter Zugang zu den Hosentaschen, egal, wohin man das Bifur auch schiebt. Hätten wir schon mal eher machen sollen :love-struck: ...

Gelegentlich testen wir das Bofur. Am Gürtel hatten wir es probehalber schon mal :super:!

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Johnny & R'n'R
 
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