Carnabaumwachs als längerhaltiger Rostschutz?

ForenSeil

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Hallo!
Normalerweise Öle ich meine Messer fast, weil das Öl nach jedem Benutzen weg ist und ich sie häufig benutze und ich keine Lust habe sie nach jeder Benutzung neu einzuölen. Aber in Meiner Küche ist die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass sie alle auch ohne Benutzung binnen kurzer Zeit Flugrost ansetzen. Diesen zu alle paar Tage zu entfernen ist nervig, ihn dranzulassen unansehnlich und geht stärjer auf den Geschmack des Schneidgutes. Die Messer in eine trockene Schublade mit Silica-Gel zu verbannen oder es zu brünieren wäre bei den meisten Messern auch keine Option für mich.

Nun habe ich neulich beim Polieren eines Autos mit Wasser abweisender Politur auf Carnabaumwachs-Basis daran gedacht, dass mein sein Messer ja eigentlich auch so vor Rost schützen könnte, vielleicht ohne das der Schutz nach jeder Benutzung komplett weg ist, ja evtl sogar die Gleiteigenschaften verbessert werden. So müsste man das Messer vielleicht nicht mehr 3x täglich sondern nur ab und zu mal "geölt" werden.
Man müsste das Messer nur mit einem Fön erwärmen und mit dem Wachs dünn einreiben und mit dem Fön "einmassieren". Carnabaumwachs bietet sich besonders an, weil es gesundheitlich und umwelttechnisch unbedenklich ist, sowie das härteste natürlich vorkommende Wachs ist.

Hat jemand hier damit Erfahrung oder andere Tipps?
 
Servus,

Man müsste das Messer nur mit einem Fön erwärmen und mit dem Wachs dünn einreiben und mit dem Fön "einmassieren". Hat jemand hier damit Erfahrung oder andere Tipps?

wie soll das Wachs denn in den Stahl eindringen und aufgenommen werden?

Bei einem Autolack werden die "Poren" verschlossen und es sind sicher noch chemische Substanzen beigemengt die die Haftung an Oberflächen erhöhen, natürliches, reines Carnaubawachs ist das nicht und bis auf Wind und Regen erfolgt auch kein mechanischer Abrieb. Reib mal mit angeschnittenen Möhren und Zitronen ein wenig an einer polierten Stelle herum und schau dann gegen das Licht. Ein stumpfer Fleck wird bleiben. Und wenn das wirklich eine Lackversiegelung ist die standhält, möchte ich damit nicht mit Lebensmittel Kontakt haben, die ich anschliessend esse! ;)

Ich reibe handwarmes Carnaubawachs ab und an in das Bruyereholz meiner Pfeifenköpfe und poliere diese dann, was einen schönen Glanz ergibt, das Holz nährt und schützt!

Das warme Wachs wird vom Holz aufgenommen und eingesogen. Klingenstahl hat diese Eigenschaft nicht, es könnte aber bei rauen Oberflächen durchaus länger haften bleiben, aber sobald eine mechanische Belastung beim Schneiden stattfindet, wird das Wachs mehr oder weniger stark von der Oberfläche gerieben bzw. wird auf Lebensmittelsäuren reagieren.

Dein Ziel ist ja eine "dauerhafte" Versiegelung des Stahls, die auch bei Gebrauch hält und nicht nur bei Lagerung und das wird n.M.n so nicht klappen.

Gruß, güNef
 
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Hallo!
Normalerweise Öle ich meine Messer fast, weil das Öl nach jedem Benutzen weg ist und ich sie häufig benutze und ich keine Lust habe sie nach jeder Benutzung neu einzuölen. Aber in Meiner Küche ist die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass sie alle auch ohne Benutzung binnen kurzer Zeit Flugrost ansetzen. Diesen zu alle paar Tage zu entfernen ist nervig, ihn dranzulassen unansehnlich und geht stärjer auf den Geschmack des Schneidgutes. Die Messer in eine trockene Schublade mit Silica-Gel zu verbannen oder es zu brünieren wäre bei den meisten Messern auch keine Option für mich.

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Hat jemand hier damit Erfahrung oder andere Tipps?

Ich hätte DIE Lösung: Verwende doch Messer aus rostfreien Stählen!

:cool:

Und das soll nicht mal ein blöder Scherz sein. Du verwendest Küchenmesser aus Kohlnstoffstählen, hast aber keine Lust, die erforderliche Pflege zu betreiben. Mit den daraus resulitiernden Konsequenzen möchtest du dich auch nicht abfinden. Kommt nur mir das seltsam vor?

PP
 
Carnaubawachs zur Autopflege gehört in die Garage oder aufs Auto, aber nicht auf Küchenmesser... Ist ausserdem viel zu umständlich, und das willst Du ja nach deiner Aussage vermeiden... Einfacher wäre eine Speckschwarte, meinetwegen aus ungewürztem, luftgetrocknetem Speck. Salze würden die Klingen wieder zum verstärkten Blühen anregen... Nach dem Spülen (das wird ja offenbar gemacht) einfach über den Speck ziehen und gut is.

Wenn sie länger nicht benutzt werden sollten, was offenbar nicht zutrifft, würde ich über Bienenwachs nachdenken - aber nicht das aus dem Laden, wo es nur draufsteht, sondern echtes Bienenwachs. Das kann man sich wunschgemäß aufbereiten und mit einigen Ölen und anderen Wachsen anmischen und dann wie mit einem Lippenstift auftragen.

Gruß Andreas
 
Moin,

Hat jemand hier damit Erfahrung oder andere Tipps?

Da ich davon ausgehe, dass du deine Messer nicht durch andere (rostfreie) ersetzen willst, sehe ich nur vier Optionen:

- Messer gründlich trocknen und einölen (jedes mal... womit ölst du deine Klingen denn ein? Ich verwende wie wohl die meisten hier Kamelienöl)
- Klingen patinieren (entweder "natürlich" durch Zwiebeln etc. oder eben erzwungen durch z.B. Löskaffee)
- Messer z.B. in Rostschutzpapier einwickeln (müssen dann aber dann natürlich jedes Mal gründlich gereinigt werden vor der Benutzung) oder eben in geöltes Papier o.ä. einschlagen
- oder eben die Luftfeuchtigkeit reduzieren oder die Messer woanders lagern (z.B. in einem geschlossenen Raum)

Die "Versiegelung" mit Wachs halte ich für wenig sinnvoll. Bei Messern mit einer rauen Oberfläche kannst du damit ggf. dann ein wenig die Rostneigung vermindern, indem du de Vertiefungen/Poren etc. mit Wachs ausfüllst (würde dann aber auch nru zu Bienenwachs greifen). Wirklich haltbar ist das aber denke ich nicht, insbesondere wenn du vielleicht auch mal warmes Schnittgut scheiden willst.

Eine Alternative wäre vielleicht noch das Polieren der Messer um die effektiv angreifbare Oberfläche zu vermindern, ob das eine Option ist weiß ich aber nicht ;)

Ich persönlich würde auf die natürliche Patina setzen und ölen...


Gruß, Gabriel
 
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