Messer wird nicht schärfer

Als jemand, der selber noch dabei ist, nach und nach die eigenen Fehler zu erkennen und abzustellen, mal zwei Sachen, die mir vor kurzem geholfen haben.

Problem Nummer 1: Wieviel sind 15 Grad pro Seite?

Hilfe:
http://www.sacki-survival.de/info-sammlung/ausruestung/messer-schaerfen/index.html

Auf der Seite finden sich Tabelle mit Werten, Berechnungsformel und Online-Rechner. Hat mir gezeigt, dass ich mit der Edding-Methode die Winkel bislang deutlich zu groß gewählt habe.

Problem Nummer 2: Wie werde ich den Grat, den ich gerufen habe, wieder los?

Hilfe:
http://www.juelich-bonn.com/pdf/Abenteuer_Klingen_Schaerfen.pdf

Sehr schöne Abhandlung, in der auch bildlich eindrucksvoll dokumentiert wird, wie schwer es bei manchem Messer sein kann, den Grat zu entfernen, den man beim Schleifen erzeugt hat (vgl. S. 28ff u. 35ff.). Wenn der Grat sich umlegt, ist das Messer stumpf.

Krassis Tip, es mit Korken und Leder zu versuchen, ist gut und bewährt. Die von krassi verlinkten Korin-Videos sind auch Klasse.

Un 1,5 h Messer Schleifen scheinen mir eindeutig zu lang. Erstens nimmst du damit zuviel Material weg und zweitens müsste eine kontrollierte Bewegung mit sauber eingehaltenem Winkel schon deutlich früher Ergebnisse hervorbringen.
 
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Jetzt hab ich Atlantiks link mal als Einladung genommen und hab mir noch einmal diese Schleifabhandlung durchgelesen.
Am meisten beeindruckt hat mich wieder, wie enorm der Unterschied in sowohl Aufwand wie auch Ergebnis ausfällt, wenn man "einigermassen genau" schleift, oder aber den Winkel exakt hält,wie hier mit einer Schleifhilfe geschehen.
Diese "Abziehröhre" find ich interesant. Ich hab jetzt mal rumgeschaut, aber noch keine gefunden.
Weiß jemand, wo ich was derartiges finden könnte?
 
Ich habe das Messer heute abgeholt und festgestellt, dass es merklich schärfer ist. Der Papiertest funktioniert jetzt, Armhaare werden aber nicht rasiert. Der Laden hat die Klinge bis etwa zur Mitte angeschliffen, wodurch die taktisch-schwarze Farbe abgeschliffen wurde, und eine Fase an der Schneide geschliffen. Leider wusste die Verkäuferin nicht, in welchem Winkel. An der Scheide sind keine Unregelmäßigkeiten mehr zu erkennen.

Ich habe mir außerdem ein billiges Küchenmesser gekauft und geschliffen. Dabei habe ich meine Steine schräg an die Wand gelehnt und den Winkel mit dem Geo-Dreieck auf 15° eingestellt, so dass ich wie mit einem V-Schärfer arbeiten konnte. Nach dem Bearbeiten mit dem 400er Stein konnte ich den Grat einseitig auf ganzer Länge deutlich spüren. Mit dem 1000er Stein konnte ich einseitig eine Rauhigkeit erfühlen. Ich habe geschliffen, bis der Grat erkennbar war, und dann die andere Seite geschliffen. So erklärt Leo es auf seiner Seite. Ich habe hier aber auch die Empfehlung gelesen, nach wenigen Zügen das Messer umzudrehen und abwechselnd beide Seiten zu bearbeiten. Die Methode aus dem Video, das Horst verlinkt hat, habe ich noch nicht getestet. Funktioniert das auch bei 1000 und 3000? Der Papiertest funktioniert mit dem Küchenmesser nicht, der Schnitt ist leicht rissig.
 
Also bis zu meinem 2000er Stein merke ich eine Gratkante, alles was mit feineren Steinen geschliffen wird, ab da merke ich es mit leicht nassen Fingern nicht mehr. Auch der Fingernagel bleibt kaum noch hängen, weil der Grat einfach sehr fein ist.

Also ab meinem 1000er kann ich mühelos Papier zerteilen.

Ich würde, besonders wenn die "Erfahrung" noch nicht so groß ist, solange auf einer Seite schleifen, bis der Grat fühlbar ist, und dann erst auf der zweiten Seite etwa genau so lange (da wird der Grat aber normalerweise schon deutlich eher zu fühlen sein).

Gruß
Christian
 
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