Kleiner Taschen-Klapp-Jäger - Eine Handarbeit von Uli Hennicke

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„Heute ist es mir sehr wichtig, alle Schritte beim Fertigen eines Messers selbst durchführen zu können. Das Schmieden der Klingen und die richtige Wärmebehandlung, der Damast und Kohlenstoffstähle sind die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer herausragenden Klinge.“

„Viel Augenmerk lege ich auf das harmonische Zusammenspiel von Klinge und Griffmaterial, so entstehen wunderbare Messer Unikate.“


Uli Hennicke



Boas,


nachdem wir anfangs Messer im wesentlichen nach Optik eingekauft haben, bekamen Schneideigenschaften und Klingenstahl zunehmend größere Bedeutung bei der Auswahl. Wir haben reichlich ausprobiert, viel gelesen, Erfahrungen gesammelt.

Während Gerd Haslauer uns mit einem Bündel grundsolider Hasenfuß-Folder versorgt hat - wir lieben sie - haben insbesondere Eckhard Schmoll und Jürgen Schanz die schlanken Eisen für uns aus dem Feuer geholt. Mit Klingen aus rostfähigem und rostträgem Damast von Balbach und Achim Wirtz. Und aus SB1. Bei den Fixed erfreuen wir uns an einer ansehnlichen Sammlung von kleinen und mittleren Messerchen - überwiegend rostfähig aus O1 oder A2. Ein besonders schönes Stück haben wir auch aus der Hand Painless Potters erhalten - mit einer balligen rostfähigen Damastklinge von Micha.

Schlanke Klingen aus niedrig legiertem Kaltarbeitsstahl - ballig ausgeschliffen Richtung Null - rückten in den Fokus. Für feines Schneiden!! Wir wollten zu diesem Zweck unbedingt ein Messer von Uli Hennicke. Und haben im Mai 2014 einen Auftrag erteilt. Früher, so lasen wir, konnte man von der Homepage weg zugreifen. Heute kann man froh sein, wenn man überhaupt ein Messer bekommt. Wir sind froh :)!!

Fragst Du in Südeuropa danach, wann ein Auftrag / eine Bestellung denn erledigt werden kann, dann erhälst Du in Spanien „Mañana“ und in Portugal „Amanhã“ zur Antwort, was soviel heißt wie „Morgen!“ Die Spannung steigt täglich, denn man vergaß, Dir mitzuteilen, welcher Morgen gemeint ist …

Uli Hennicke könnte Südeuropäer sein :p. Wir mußten ihn erst ein paarmal „erinnern“. Er hat nur noch sehr wenig Zeit für „Einzelschicksale“! Hält sich dann aber an seine Zusage. Lieferzeit am Ende 14 Monate. Es hätte schlimmer kommen können.

Uli Hennicke entdeckte 1996 sein Faible für Messer, machte sich nach einer Ausbildung selbständig, ist Mitglied der Deutschen Messermacher Gilde und betreibt heute eine Schmiede in Asendorf. In der Hohenmoorer Messermanufaktur entstehen in Handarbeit Koch- und Küchenmesser aus Monostahl, Dreilagenstahl und Volldamast. Sie erfreuen sich gerade zunehmender Beliebtheit in der Forenküche …

Unter dem Namen Messerunicum entstehen zudem Unikate verschiedenster Couleur aus hochwertigen Stählen und natürlichen Materialien. Auch Kooperationen mit anderen Künstlern und Messermachern. Gelegentlich findet Uli noch Zeit, um Portugal-Auswanderern eines seiner begehrten Taschen-Schneidwerkzeuge in Handarbeit anzufertigen …

Wir haben wohl so gut wie alles gesehen, was das Forum an Messern von Uli zu bieten hat. Meine Fresse!! Im thread “UPP Uli's Perfekte Paare” sind wir hängengeblieben. Hier fiel unsere Entscheidung. „Kleiner Klapp-Jäger Grenadill“ lautete der Arbeitstitel unseres Auftrags. Bei der Stahlwahl haben wir uns für 1.2519 entschieden. Ansonsten haben wir dem Meister freie Hand gelassen.


Wolframlegierter Kaltarbeitsstahl

1.2519 aka 110WCrV5: C: 1,1 Si: 0,15 Mn: 0,3 Cr: 1,2 V: 0,2 W: 1,3 %.

Zum 1.2519 hat U. Gerfin folgendes ausgeführt:

„Durch den hohen Gehalt an Kohlenstoff und die Anteile an Chrom, Vanadium und Wolfram ist der Stahl übereutektoidisch, enthält also nach dem Härten neben dem Härtungsgefüge Martensit noch Karbide, vermutlich schon sehr harte Mischkarbide. Primärkarbide liegen aber noch nicht vor, sodaß durch eine richtige Wärmebehandlung der Stahl feinkörnig gehalten werden kann.

Das heißt: Er läßt sich auf eine hohe Schärfe bringen und ist schnitthaltig und verschleißfest. Wie bei j e d e m übereutektoidischen Stahl ist die Zähigkeit schon leicht abgesenkt. Er eignet sich also eher für Rasiermesser, als für Äxte.

Der übliche Verwendungszweck liegt deshalb bei feinschneidenden, auf Verschleiß beanspruchten Werkzeugen - Dicktenhobelmesser, Maschinenmesser für Leder und Gummi u.ä.
Wie j e d e r Stahl mit weniger als 12 % Chrom in der Grundmasse rostet er. Nicht mal die leichte Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit ab 5 % Chrom ist hier gegeben.

Outdoor ? Für jemanden, der mit Messern umgehen kann und sowohl das große Potential des Stahles nutzen kann, wie auch ihm die erforderliche Pflege angedeihen lassen kann, eine vorzügliche Wahl.“


Bei den knifedogs fanden wir noch folgende Einschätzung:

„…if you do some exploring, you will find the composition is almost the same as Hitachi Aogami 1 or Aogami 2. It seems about as easy to find. I guess you could call it super O-1 or 52100 on steroids. Roman Landes has commented that this is one of the finest non-stainless steels available for knives, that the tungsten and vanadium additions allow you to grind a very thin, razor sharp edge with extremely good edge retention …”


Alles im Griff

Was das Griffmaterial angeht, hatten wir schon länger Grenadill ins Auge gefaßt, haben uns aber bisher nicht getraut, weil wir Sorge um eventuellen Verzug hatten. Insbesondere bei den Küchenmessern. Und hatten uns da für Micarta entschieden. Beim Anblick von „Ulis Perfekten Paaren“ konnten wir nicht mehr widerstehen. Es wird schon gut gehen.

Die Holzwurm-Page meint dazu:

„Grenadill ( Dalbergia melanoxylon ) wird vor allem aus Mosambik und Tansania importiert und ist auch als „Moçambique Ebenholz“ bekannt, obwohl es nicht zur Ebenholz -Familie gehört. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde Grenadill von portugiesischen Händlern erstmals nach Europa gebracht. Grenadill Holz hat einen sehr hohen Ölanteil, ist dadurch wasserabweisend, schwimmt übrigens aufgrund seiner Dichte nicht und ist mit normalem Werkzeug fast nicht zu bearbeiten. Seine bekannteste Verwendung ist bei der Herstellung von Musikinstrumenten wie Klarinetten, Oboen, Dudelsäcken oder bei hochwertigen Messern als Griff.“

„Grenadill ist das schwerste, auch härteste und dichteste Holz, das der Holzblasinstrumentenbau kennt. Entsprechend schwierig gestaltet sich die Bearbeitung von Grenadill. Doch lohnt das Ergebnis die Mühe. Das Holz nimmt nach der Trocknung nur noch sehr träge Wasser auf und hält seine Form unter dem Feuchtewechsel zwischen Spiel und Ruhe.“


Uli unterstreicht beim schlicht schwarzen Klapp-Jäger den Charakter des grundsoliden Handwerkzeugs durch die Verwendung von einfachen Schlitzschrauben. Das erste Mal überhaupt, wie er mitteilt. Und es handelt sich - so, wie es nun vor uns liegt - um das Modell „Fruit of the Veldt 2.0“, den Nachfolger jener Version.

Was gut paßt, ist es doch von Monte Gordo bis in die südafrikanische Steppe nicht mehr allzu weit :glgl: … Wir haben ihm auch aus diesem Grund den Namen „Black Rebel“ gegeben - und weil er in punkto Schlichtheit, Materialwahl und Ausführung erfreulich gegen den Mainstream steht.


„Black Rebel“


Am 28. Juli traf der Klapper in Monte Gordo ein. Die Spannung beim Auspacken war erheblich. Hatten wir doch immerhin 14 Monate auf das gute Stück gewartet und kurz vor Fertigstellung nur ein einziges schnelles Foto zu sehen bekommen.

Wir haben schon einige Messer mit sehr guter Handlage. „Black Rebel“ sticht sie alle aus. Bei unvergleichlicher Haptik durch das aufs Feinste polierte Grenadill. Das Messer strahlt in einer Art schlichten Eleganz, die eigentlich so gar nicht zu einem Kleinen Jäger paßt. Vermutlich hat Uli - als er unseren Auftrag in Angriff genommen hat - gedacht, wir könnten etwas Solidität im Portfolio gebrauchen ;)

Bei der Klinge hat er dafür die Wildsau rausgelassen. Ihr sozusagen - wie es sich bei einem Messerchen mit Klarinettenholz-Griff gehört - die Flötentöne beigebracht :emmersed:. Mit ihren 72 mm Länge (Klinge sowie auch scharfe Schneide) ist das 3,16 mm starke Stück Kaltarbeitsstahl nicht übertrieben lang. Aber es beißt erbarmungslos zu!! Von 27,5 mm Klingenhöhe am Klingenheber geht es leicht ballig down to zero. Eine kleine Fase von bis zu einem halben Millimeter verleiht der Schneide kernige Stabilität.

Nach ein paar üblichen Kurven durch Papier haben wir der Klinge je Seite vorsichtig vier leichte Züge über den Sinterrubin „zugefügt“. Sie reagiert sofort!! Das tut sie im übrigen auch, wenn man ein paarmal über Leder mit Diamantpaste streicht. Haare fliegen durch die Gegend. Die Schärfe-Annahme ist betörend. Was auch auf die Standzeit zutrifft. Fabelhaft - zügig äußerst scharf bei ausdauernder Beißfreude :super:!

Drei Tage konsequente Holzarbeit waren das reine Vergnügen. Steiler Schneidenwinkel, krasse Schärfe und Stehvermögen haben uns bei Laune gehalten. Dabei die bereits angesprochene wunderbare Handlage. Keinerlei Ecken oder Kanten, die störend auf sich aufmerksam machen. Das Finish herausragend.

Die Länge der Klinge ist perfekt gewählt. Ein äußerst angenehmer Hebel beim Schnitzen, der längeren Klingen - was die Bequemlichkeit angeht - im Vergleich deutlich überlegen ist. Eine Verlängerung der Hand. Nicht umsonst lieben wir kleine Messer. Die in der vorliegenden Größe das meiste an Schneidaufgaben eh bewältigen können.

Der große Klingenheber sitzt genau an der richtigen Stelle. Weit genug weg von der Klingenwurzel, wodurch das Öffnen federleicht von statten geht. Unterstützt durch einen butterweichen Klingengang. Und einen exzellent abgestimmten Liner, dessen Federspannung im Zusammenspiel mit dem Detent von meisterlicher Hand „eingestellt“ worden ist. Zwei Bronzewasher sind verbaut. Der Klingengang läßt sich per nicht verklebten Achsschrauben feinjustieren. Und verstellt sich auch nach mehrtägiger anspruchsvoller Nutzung des Messers nicht.

Der Klingenrücken ist fein abgerundet, der Liner innen ausgefräst. Was zwar nicht direkt ins Auge fällt, da die Grenadill-Hölzer ihn verdecken, aber als Detail Erwähnung verdient. Die beiden Griffhälften ruhen auf vier „Säulen“ - der Klingenachse, dem Stoppin und zwei Spacern, in einem davon sitzen die hinteren beiden Schrauben, der andere ist etwas oberhalb im hinteren Drittel des Griffs positioniert.

Das fünf Millimeter breite Ricasso trägt zu unserer großen Freude als Schmiedemarke einen kleinen Elefanten. Der paßt wie die Faust aufs Auge zu dem stämmigen Messer und erinnert uns an das oben verlinkte Ursprungs-Modell „Fruit of the Veld“, dessen Griffschalen - bei einer wunderschönen Damastklinge - aus Elfenbein waren. Wir wollten ganz bewußt ein schlichtes Arbeitsgerät mit Holzgriffschalen und knackscharfer rostfähiger Monostahl-Klinge. Und das haben wir bekommen …

Den „gefährlichen“ Kontakt mit Fruchtsäuren haben wir bisher noch vermieden, das Messer nur schon mal auf einen Haufen Apfelsinen gelegt für ein Bild. Damit es einen Eindruck davon bekommt, was noch so ansteht. Zum Größenvergleich haben wir dann noch das Spyderco Slysz Bowie danebengelegt.

Was noch zu sagen bleibt? Auf so gut wie allen Bildern - wie auch in der Hand - wirkt das Grenadill-Holz schwarz. Das aber täuscht. Und nur in der prallen Sonne in ganz bestimmtem Winkel offenbart es seine „inneren Werte“. Bilder 12 und 13 im direkten Sonnenlicht zeigen den dunklen Braunton.

Ein sehr schönes und „bequemes“ Messer, das herausragend funktioniert. Vielen Dank Uli, daß Du Dir die Zeit dafür genommen hast …


Kleiner Taschen-Klapp-Jäger „Black Rebel“ - Fruit of the Veldt 2.0 von Uli Hennicke

Länge geöffnet: 180 mm
Länge geschlossen: 108 mm
Klinge: 1.2519, gehärtet auf 60-61 HRC (Finish: leicht längssatiniert, poliert), Klingenheber V4A
Klingenlänge: 72 mm (ebenfalls 72 mm scharf - die Schneidfase entlang gemessen)
Klingenhöhe: 27,5 mm maximal am Ricasso, nach vorne auf Null zulaufend
Klingenstärke: 3,16 mm an der Wurzel, Klingenmitte 3 mm (langsam und stetig abnehmend auf Null)
Klingenschliff: leicht ballig, kleine Fase < 1 mm
2 Achs-Schlitz-Schrauben
2 hintere Schlitz-Griffschrauben
Schraubenmaterial: V4A
2 Stand-Offs (Abstandhalter)
Arretierung: Linerlock
Titan-Frame mit leicht gewölber, samtig polierter Grenadill-Auflage
Griffstärke: 16 mm max. in der Griffmitte über die gesamte Länge
Griffhöhe: 30,3 mm max. an der Achsschraube, abnehmend auf durchgehend 26 mm bis Griffende
Gewicht: 113 Gramm
Kein Lanyardhole
Kein Clip


Fotofinish

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Die Jukebox mit dem Black Rebel Motorcycle Club - "Cold Wind"



Schneidfähig aus Monte Gordo

Johnny & Rock’n’Roll
 
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Gerade der Ordnungsruf vom Tierschutzverein. Der Elefant ist ein Mammut :steirer: ...

So sieht das aus

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Und farblos - sehr treffend formuliert. Danke :)!!
 

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Hallo Peter,

Glückwunsch zu dem schlichten tollen Messer! Schön, daß du bei der reinen Lehre angekommen bist! Kein Schnickschnack, pures Schneidvergnügen.

Für mich ist Uli einer der Besten weit und breit, und das Warten denke ich hat sich geloht.

Auch wenn deine Berichte für manche etwas überladen wirken und man bei dir von der Masse der Bilder förmlich überrollt wird, freue ich mich doch jedes mal über dein Sendungsbedürfnis, mach bitte immer weiter damit!

Ich wünsche Dir viel Spass mit diesem tollen Klappmesser aus Asendorf!

LG

Nils
 
Moin Peter,

Wie schön sich dieses Messer von der Menge der Damast mit was weiß ich kombinierten Messer abhebt!
In seiner Schlichtheit wunderschön, Messer in seiner Funktion angekommen......
Sehr schön verarbeitet, schöne Kombination der Materialien, und Grenadil als Griffmaterial hat was, erlebe ich bei meinem Meyer Messer auch!
Und sonst......toller Bericht, tolle Bilder, weiter so, ich lese gern!

Gruß nach Monte Gordo, Olli :)
 
Servus,

Auch wenn deine Berichte für manche etwas überladen wirken und man bei dir von der Masse der Bilder förmlich überrollt wird, freue ich mich doch jedes mal über dein Sendungsbedürfnis, mach bitte immer weiter damit!

ich kann Nils nur beipflichten!

Es braucht Zeit, Lust und Vorbereitung, solch umfangreiche Beiträge/Berichte zu schreiben und zu bebildern und die Messer um die es häufig geht sind in vielerlei Hinsicht besonders und zum Teil einzigartig!

Auch von mir mal wieder ein herzliches Danke für deine Vorstellungen und um das kulminierte Gefühl, vom Zeitpunkt des Auftrages bis es dann zum ersten Wiegen in der Hand kommt, beneide ich dich ein wenig. ;)

Ein sehr anständiges Messer! :D

Gruß, güNef
 
Schön, auch mal wieder eine klassische Arbeit von Uli zu sehen! :)

Eine Zeit lang hatte er ja wirklich einen Folder nach dem anderen rausgehauen und die meisten waren echte Kracher, jeder für sich.

Der Fruit of the Veldt hat auch mich am meisten geflasht. :glgl: In Lindenstruth 2007 lag das Messer auf Ulis Tisch. Anschauen war drin, aber es war leider schon verkauft. Zwei Monate später erging denn der Auftrag an Uli, mir so ein Messer zu bauen, 2519 statt Damast und mit Clip. :p
Rausgekommen ist der hier: http://www.messerforum.net/showthread.php?58994-Elfenbein-Folder
Bisschen fetter Arsch im Vergleich zu deinem, aber ansonsten ein tolles Messerchen, hab es gern getragen. Ist nicht mehr bei mir.
Lieferzeit knappe sechs Monate. Das waren noch Zeiten. :lechz:


Glückwunsch und viel Spaß damit! :super:
 
Boas,

fassen wir mal zusammen:

Wir haben hier ein schnickschnackfreies, in seiner Schlichtheit wunderschönes, anständiges Messer zur Hand - eine klassische Arbeit von Uli. Gefälliges Understatement!!

Und vielen Dank für Eure wohlmeinenden Kommentare :).


In-Hand-Bildchen noch ...


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Schönes Wochenende

Johnny & R'n'R
 
Boas,

neben dem kleinen Taschen-Klapp-Jäger haben wir auch noch einen großen. Und einen kleinen Jäger, der nicht klappt. Ersterer - ein Wootz - kam vor längerer Zeit schon aus der Hand eines Mitforumiten zu uns. Letzterer völlig unerwartet einstmals als Geschenk. Wir berichteten. Das hat natürlich - ganz abgesehen von der nahezu unfaßbaren Tatsache - den entscheidenden Vorteil einer sehr kurzen Wartezeit :beguiled: ....

Unser Hennicke-Ensemble

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Aus Monte Gordo

Johnny & Rock'n'Roll
 
Das sind sehr schöne Messer, Peter. Mein Glückwunsch zu jedem einzelnen.

Der Klapp-Jäger ist ein wunderbar unaufgeregtes Messer. Sehr toll! Ulis Messer mit dem kantigen Heck sind für mich die Topper. Und es ist eleganter als bei dem Slysz. Keiner kann das so wie Uli.
Der 2519 ist fast ein wenig aus dem Mode gekommen, schade. Ich habe den Stahl als sehr gutmütig kennen gelernt, sehr willig nimmt er eine beeindruckende Schärfe an und hält sie lange. Ich mag ihn.
Ein Fan von Schlitzschrauben bin ich nicht, vielleicht Geschmackssache, mir würde es besser gefallen, wenn die Schrauben für die Schalen und für den Pin zur gleichen Familie gehören würden. Mal Kreuz, mal Schlitz kommt ein wenig provisorisch daher.
Ich kann die Konstruktion nicht ganz erkennen. Stecken die vorderen Schrauben der Schalen in der Klingenachse? Oder wird der Klingengang mit separaten Schrauben, verdeckt unter den Schalen, reguliert? Schraubs doch mal auf, das Ding, und zeigs uns.

Eine winzige Anmerkung zur Bezeichnung kleiner Jäger. Bei Ulis Messern ist der Name belegt. Das feststehende der dreien ist kein kleiner Jäger. Macht nix, trotzdem schön.

Schöne Grüße, Jens
 
Moin Jens,

unaufgeregt ist ebenfalls eine sehr treffliche Formulierung. Da ich das Kleine seit Ankunft täglich ausführe und es ja auch keine zwei Minuten in der Tasche lassen kann, latsche ich morgens mit Johnny Richtung Atlantik, dann ein Stück daran entlang und nehme in aller Ruhe bei Augusto den Espresso - so gut wie die ganze Zeit über an irgendeinem Holz schnitzend.

Bei diesem Messer kommt einem trotz der Unmengen von Menschen aller Altersklassen um einen herum, die zur Zeit hier ihren Urlaub verbringen, in keinem Moment der Gedanke, man sei „bewaffnet“ unterwegs. Es ist ein Taschenmesser - nicht mehr und nicht weniger. Und was für eins :p

Die Erfahrung mit dem 2519 habe ich oben ja schon mal angesprochen und teile Deine Einschätzung absolut. Mir gefallen im übrigen die Schlitzschrauben und den Kreuzschlitz am Pin verbuchen wir mal unter „künstlerische Freiheit“ ;).

Die Schrauben stecken vorn in der Klingenachse. Über diese habe ich am ersten Tag den Klingengang feinjustiert. Sie sind nicht geklebt, halten ihre Stellung aber seitdem unbeeindruckt von aller Arbeit mit dem Messer. Und sorry - aber aufgeschraubt werden Messer bei mir nur im Falle der dringenden Notwendigkeit.

Der Begriff „Jäger“ diente mir im Gesamtzusammenhang eher als Wortspiel denn als Fachbegriff. Ist ja eh alles Jägerlatein …


Grüße aus hot Monte Gordo

Peter & Johnny
 
Wirklich schön...schlicht, edel..zeitlos.
Einzig der Klingenheber stört mich etwas, ich glaube ich hätte den weggelassen.
Aber insgesamt ist das ein Messer das auch noch nach Jahren gefallen wird.
Gruß
Tino
 
@spieler74

Noch eine schöne Vokabel: Zeitlos! Das Messerchen heimst ja allerhand "Liebkosungen" ein. Hat es verdient :)!

Verstehe, was Du meinst mit dem Pin. Wie bei vielen anderen Messern dieser Bauart läßt sich die Klinge ohne den Pin mit Daumen und Mittelfinger öffnen. Wäre ja auch nicht zu viel verlangt, beide Hände zu gebrauchen. Bei den Attilas habe ich mich schnell daran gewöhnt.

Aber mir gefällt es gut, so wie es ist. Mit dem Pin ist das Auf und Zu btw das reine Vergnügen. Und ich liebe Auf und Zu :D ...


Grüße aus Monte Gordo

Peter & Johnny
 
Peter, Gratulation zum Hennicke-Klapper. :super: Ein knuffiger, zeitloser Klapp-Racker von einem der mir liebsten Macher. Wie Headshrinker schon feststellte, freut es auch mich, mal wieder was klassisch Freies von Uli zu sehen! Grenadill zählt auch für mich zu den herrlichsten Hölzern überhaupt. Ich habe einen großen Hauer mit verschraubten Grenadill-Schalen von Uli. Zwar minimal geschrumpft, was mich in diesem Fall nicht die Bohne juckt, aber von der samtigen Haptik her einmalig! Man meint, die Festigkeit, Härte und die hohe Dichte förmlich spüren zu können.

Viel Freude mit diesem Messer!
 
Moin Orestes,

in den kleiner werdenden Kreis der liebsten Macher hat Uli es bei mir mit diesem Messer auf Anhieb geschafft. Noch lieber wäre es mir natürlich, wenn er dabei noch Lieferzeiten wie vor 10 Jahren hätte :p!

Auch wenn die Haptik samtig ist, muß man den kleinen Klapper ja nicht mit ebensolchen Handschuhen anfassen. Er kann was ab! Um meinem schlechten Ruf bezüglich Bilderflut gerecht zu werden, hier noch ein paar solche vom heutigen Tage. Unter anderem - der Vollständigkeit halber - noch der Stand von Liner und Klinge. Sauberst selbstverständlich!

Damit in Erinnerung bleibt, zu welcher Gattung das Messerchen gehört - zur Gattung „Fruit ….“! Trotzdem haben wir uns damit an die ganz großen Früchtchen nicht rangetraut. Die Melonen von Nachbar Manuel bringen immerhin bis zu 12 kg auf die Waage :D

Kleine und große Früchtchen ….


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Aus Monte Gordo

Johnny & R’n‘R
 
Boas,

echt dicke Dinger hatte Manuel heute am frühen Morgen in seinem uralten Transit. Die ganze Nacht war er unterwegs gewesen, um Nachschub für den Obst- und Gemüsestand aus dem Alentejo zu holen. Die alte Karre hatte er mit 2,4 Tonnen mehr als restlos überladen …

Wir haben unseren kleinen Klapper mal auf eine Melone gelegt für ein Foto. Manuel hatte Spaß und ein Einsehen. Er gab uns eine moderatere und steckte das Messer bis zum Anschlag hinein. Schenkte sie uns dann in seiner nachbarlichen Gutmütigkeit. Und wir haben die Sache in Angriff genommen.

Mal sehen, wie sich ein kleiner Taschen-Klapp-Jäger mit 7-cm-Klinge anstellt. Zunächst haben wir das „Gerät“ halbiert. Sauber :)! Dann eine Scheibe ab- und mundgerechte Stückchen aus dem Rad herausgeschnitten. Schale ab und verputzt die Leckerei.

Die Klinge hat den kurzen Akt des ersten Fruchtsäure-Kontakts sofort mit Patina quittiert. Wurde ja auch langsam Zeit :p


Dicke Dinger …

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Aus Monte Gordo

Johnny & R’n‘R
 
Endlich gehts los mit der Patina, und gleich ist das Messer noch viel schöner. Steht ihm gut, der Rotz auf der Klinge.

Es macht Spaß Deine Bilder aus dem Alltag Deiner Messer anzuschauen. Nicht nur bei diesen hier.

Ganz andere Familie, aber das Slysz ist auch ein handfestes, sauber detailliertes und verschafftes Messer. Das wollte ich geschrieben haben bevors ganz untergeht.

Schöne Grüße, Jens
 
Moin Jens,

interessant ist bei den Alltagserlebnissen meiner Messer, wie häufig sie diesen prägen. So hatte ich eigentlich gar nicht die Absicht, Melone zu essen. Es ging nur um ein Foto zusammen mit den „Dicken Dingern“. Im Ergebnis hatte ich einen netten Plausch mit Nachbar Manuel, bekam eine mittelgroße Melone geschenkt und nutzte die Gelegenheit. Und wieder einmal hatte der Alltag einen - vom Messer initiierten - unerwarteten Verlauf :).

Was das Slysz angeht, stimme ich Dir gern zu. Einer meiner besten Serienfolder. Ich mag es ebenso wie das Techno vom Design her und der perfekten Fertigung durch die Taiwanesen wegen. Auch wenn „Black Rebel“ eine andere Nummer ist.

Die Haptik des Grenadill ist unvergleichlich angenehm und in der Funktionalität kommt das Slysz gegenüber Ulis Messer mechanistischer daher. Die von Dir bereits angesprochene größere Eleganz ist nicht nur optisch gegeben sondern findet sich auch in Handlage und Bedienung wieder. Alles läuft weicher und geschmeidiger. Da ist Leben drin. Analog schlägt digital …

Eine gute Gelegenheit, mal wieder eine von den 10 Vinyls aus dem Schrank zu holen, die aus sentimentalen Gründen den Weg ins Roadhouse geschafft haben ;)


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Die Jukebox mit einem unserer All time favourites von Jimi: „The wind cries Mary“


Grüße aus Monte Gordo

R’n‘R & Johnny
 

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Hallo Peter, vielen Dank für deine Bestellung und die Vorstellung des Messers hier. Das macht Freude zu sehen mit welchem Angagement du an die Sache ran gehst.:)
Vielen Dank auch in die Runde für die lobenden und kritischen Worte.
 
Boas,

bei all der Freude über Daniels Rocka haben wir den Rebel nicht vergessen. Und uns zwischendurch etwas um seine Patina "gekümmert". Sehr erstaunlich, wie schnell sich die z.B. durch ein paar Schnitte durch schlichte Tomaten bildet. Heute gleich nochmal zwei Äpfel geschält und geviertelt. Das macht er wirklich prächtig :).

Überhaupt hatten wir ihn die ganze Zeit über mit dabei - den kleinen Kraftzwerg. Mit seiner etwas robusteren Klinge ist er dort von Vorteil, wo der nagelgängige Rocka besser in der Tasche bleibt. Der dritte Klapper im Bunde war in den Tagen wieder mal unser unentbehrliches Small Regular Sebenza BG42. Das ist für jede Sauerei gut :p ...


Der Rebel und das Bermuda-Dreieck :drunk:

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Aus hot and sunny Monte Gordo

Johnny & Rock'n'Roll
 
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