Nakiri Vergleich - Itinomonn Kasumi V2, Wakui Shirogami, Aoki Tokujho Warikomi

Gabriel

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Moin zusammen,

durch eine günstige Gelegenheit hatte ich die Möglichkeit, einen kleinen Vergleichstest zwischen 3 Nakiris zu machen. An dieser Stelle schon mal herzlichen Dank an die Besitzer für diese Möglichkeit! :super:

3 japanische Messer, 3 Nakiris, 3x Klingenlänge 180mm, 3x 3-Lagen-Konstruktion, 3x rostende Schneidlagen, 3x Ho-Holzgriff...


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von links nach rechts: Itinomonn, Aoki Tokujho, Wakui

2 der Messer (Itinomonn und Wakui) sind sich dabei besonders ähnlich und kommen auch beide aus der gleichen Region (Sanjo). So ähnlich, dass hier im Forum an manchen Stellen schon die Vermutungen geäußert wurden, ob die beiden Nakiris nicht eventuell sogar vom gleichen Hersteller stammen könnten. Dies vorweg: Ja die Klingen sind sich sehr ähnlich, aber es gibt doch deutliche Unterschiede in den Details, die mich das ausschließen lassen... dazu gesellt hat sich mein eigenes Aoki Tokujho Warikomi Shirogami Nakiri, welches ich hier schon mal vorgestellt hatte.


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von oben nach unten: Aoki Tokujho, Wakui, Itinomonn

Klingenfinish

Das Wakui und das Itinomonn (oben) weisen beide ein Kasumi- mit "Hairline"-Finish auf. Finde ich persönlich sehr schön.


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Das Aoki steht da mit seinem recht rustikalen Kurouchifinish schon in ziemlichem Kontrast. Ich muss auch dazu sagen, dass sowohl Finish als auch Geometrie des Aoki's nicht mehr original sind, ich habe neulich ab der Shinogi abwärts ein wenig ausgedünnt. Dabei sind einige Unregelmäßigkeiten (Dellen, Vertiefungen) zu Tage gekommen, die ich vorher dort nicht bemerkt hatte...

Ebenso sind die meisten Kanten des Aoki Tokujhos eher rau und wenig bearbeitet. Sowohl Itinomonn als auch Wakui glänzen hier durch schöne gebrochene, teilsweise gerundete und insgesamt sauber ausgeführte Kanten.


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Griff

Alle 3 Nakiris haben einen angenehm voluminösen Griff aus traditionellem Ho-Holz. Beim Wakui ist dieses am feinsten geschliffen. Das Aoki ist etwas rauer. Das Itinomonn stellt am meisten die Fasern auf. Alle drei Messer haben eine Zwinge aus Büffelhorn (2x schwarz, blond beim Aoki). Allerdings hören hier bei den Materialien die Gemeinsamkeiten auf. Das Wakui hat eine oktagonale Griffform, der Griff des Itinomonn ist Kastanienförmig, der Griff des Aoki Tokujhos ist oben eckig und unten abgerundet (Rokkaku-Hanmaru), was eigentlich meine liebste der üblichen japanischen Griffformen ist.


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Über Vorlieben bei Büffelhornzwingen lässt sich streiten. Mir persönlich gefallen in letzter Zeit helle Hornzwingen ganz gut, die Schwarzen haben aber auch etwas "klassisches". Die Übergänge sind größtenteils sauber gemacht.


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Hier hat das Itinomonn etwas die Nase vorne, der Übergang ist einfach am saubersten ausgeführt. Das Wakui hat hier eine kleine Macke...


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Der Griffverschluss ist bei allen drei Messern etwas anders ausgeführt. Beim Wakui sauber verleimt...


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Beim Itinomonn ein bekanntest Bild mit leichten Spuren vom Einbrennen, insgesamt aber auch zufriedenstellend...


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Auch das Aoki Tokujho erlaubt sich hier keine Schwachstelle...


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Klingenstähle


Itinomonn und Wakui weisen rostfreie Flanken auf, was sie natürlich etwas pflegeleichter macht. Ich vermute, dass beide aus gewalzten 3-Lagen-Material gefertigt wurden. Das Aoki Tokujho ist traditionell in der Warikomi Methode gefertigt, bei dem ein Kern aus (in diesem Fall Shirogami 2) Stahl in das aufgespaltene weichere Eisen der Flanken eingebracht wird. Dies führt natürlich auch zu einer etwas höheren Reaktivität des Aokis, wobei ich sagen muss, dass diese hier im Vergleich mit ähnlichen Messern auch nicht wirklich hoch ist.


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Das Wakui hat eine Schneidlage aus Shirogami 2 (leider keine Härteangaben beim Händler), das Aoki Tokujho (HRC > 63) ebenfalls. Die Schneidlage des Itinomonns ist aus V2, einem Stahl der laut Aussage einiger Experten "irgendwo zwischen Aogami 2 und Shirogami 2" liegen soll von den Eigenschaften her, insbesondere in Bezug auf Zähigkeit, Standzeit und Schärfbarkeit. Meiner Erfahrung nach ließen sich alle drei Messer mit analogen Mitteln (JNS 1200, Red Aoto, Honyama mit Atomaslurry und blankes Leder) sehr einfach auf eine gute Schärfe bringen. Gefühlt sehe ich das Aoki diesbezüglich etwas vor den anderen, aber das kann auch durch andere Faktoren wie etwas andere Form, Ausgangsschärfe oder "Gewohnheit" (immerhin habe ich das Messer schon eine Weile...) nur so erscheinen.

Probleme mit Ausbrüchen gab es dabei bei keinem der drei Messer. Alle 3 Schmiede verstehen sich offenbar auf ihre Wärmebehandlung (wobei wiegesagt der Schliff des Aokis nicht mehr original ist und auch das Itinomonn schon vom Besitzer etwas "stabiler" geschliffen wurde). Konkrete Aussagen über die Standzeit kann ich nicht machen, dafür konnte ich sie einfach nicht genug testen. Aber keinem der drei Messern kann man IMHO eine schlechte Standzeit nachsagen.


Klingenprofil

Wie folgendes Bild zeigt sind Itinomonn und Wakui sich äußerst ähnlich von Klingenprofil- und Größe. Das Aoki hingegen ist wesentlich schmaler ausgeführt. Im direkten Vergleich wirken Itinomonn und Wakui fast schon wie Cleaver...


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Geometrie, Anschliff und Schneidfreude :D

Alle drei Nakiris haben in dem vorliegenden Zustand eine anständige Geometrie. Sie sind schön dünn hinter der Schneide und auch darüber gibt es keine Katastrophen. Im Originalzustand war das Aoki ein wenig dick und könnte hier im direkten Vergleich nicht mit Itinomonn und Wakui mithalten. Rein subjektiv geht das Wakui von den drei Nakiris doch spürbar am leichtesten durch das Schnittgut. Auch im Vergleich mit anderen Messern, die ich besitze und bisher getestet habe muss es sich nicht verstecken und spielt ganz oben mit :super: Aber auch das Itinomonn ist nicht schlecht. Dennoch setzt es dem Schnitt doch etwas mehr Widerstand entgegen als das Wakui. Das Wakui gleitet besser... :hehe:

Bei hartem Schnittgut ist das Aoki auch im leicht nachgearbeiteten Zustand den anderen beiden Unterlegen. Durch einen dafür besseren Food release und ähnliche Werte an der Wate wird es bei mittelhartem und weichem Gemüse dennoch Konkurrenzfähig zu den anderen. Der Grund dafür ist schnell erkannt, nämlich der steilere Anstieg an Klingenstärke.


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Kehlshot Itinomonn (links) und Wakui (rechts)

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Kehlshot Aoki Tokujho


Die Werte an der Schneide spiegeln sich auch in der Höhe des Anschliffs wieder. Alle drei Messer wurden von mir mit einem vergleichbaren (nein, nicht gemessenen) Winkel von ca. 32-36° geschliffen. Nagelgängig sind sie alle. Das Wakui am deutlichsten (nicht überraschend mit Werten an der Wate von 0,15-0,2mm).


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Anschliff Aoki Tokujho

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Anschliff Itinomonn

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Anschliff Wakui


Auffällig ist die breiter wirkende sichtbare Schneidlage bei Wakui (unten) im Vergleich zum Itinomonn (oben). In den Geometriewerten spiegelt sich das nicht so deutlich wider.

Ein weiterer Unterschied zwischen Itinomonn und Wakui ist der Verlauf der Klingenrückenstärke. Das Wakui startet am Griff leicht schmaler und verjüngt sich relativ gleichmäßig. Das Itinomonn hat (erinnert ein wenig an Shigefusa...) einen etwas verdickten Klingenansatz am Griff, wird nach vorne hin am Ende aber leicht dünner als das Wakui (1,6 zu 2,0 mm, 1 cm vor der "Spitze").


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Fazit

Alle drei Messer sind wirklich anständig und schlagen sich nicht schlecht auf ihre Art und Weise. Das Aoki stellt natürlich den Traditionalisten dar und hat dadurch irgendwie auch einen besonderen Charme. Dazu ist die Wärmebehandlung des Shirogami hervorragend (da kann ich leider bei Itinomonn und Wakui nicht in gleichem Maße vergleichen) und der Griff liegt mir sowohl haptisch als auch optisch von den 3 am meisten. Allerdings ist das Finish doch eine ganz andere Welt zu den anderen und außerdem ist es auch das Teuerste mit über 200€... es ist eben eher ein Messer für Leute, die ein traditionell gefertigtes Stück Handwerk mit rustikalem Charme in guter Ausführung suchen... ;)

Wakui und Itinomonn haben hier in Punkto Preis-Leistung und auch Schneidfähigkeit ab Werk klar die Nase vorne. Die Verarbeitung ist bei beiden bis auf Kleinigkeiten gut, Geometrie und Stahl ebenfalls.

Wenn ich einen Gesamtsieger ausmachen müsste, wäre es klar das Wakui. Es ist einfach von den 3 das spürbar schneidfreudigste Messer und macht beim Arbeiten am meisten Spaß :) Wer aber z.B. eher kastanienförmige Griffe bevorzugt, macht auch mit dem Itinomonn bei dem Preis keinen Fehler.


Gruß, Gabriel
 
Last edited:
Moin Gabriel,
vielen Dank für den aufwendigen Vergleichstest. Ich war selber auch mehr als überrascht von der Schneidfreude des Wakui in direktem Vergleich zu meinem Ashi Lasernakiri, insbesonders beim Möhrentest. Ist schon beeindruckend wie das Messer durch sein Gewicht und die ausgeprägtere Kopflastigkeit den Schnitt unterstützt (dafür muss man aber auch wieder mehr Gewicht anheben:) ) Das Mehr an Klingenlänge und -höhe ist bei einigen Aufgaben wie z.B. Kraut "hobeln" auch nicht nachteilig. Bei den "kleineren" Tasks ist das Ashi für mich flinker und wendiger. Auch liegt mir der Griff des Ashi spürbar besser in der Hand. Dafür muss man aber auch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Ich bin froh, daß ich mich nicht für eins davon entscheiden muss.
Zusammen mit dem Kotetsu Bunka ist mein Bedarf an Gemüsemessern dann auch gedeckt:D.

Der Vollständigkeit halber:
Das Wakui hat hier eine kleine Macke...

...die mit hoher Wahrscheinlichkeit von mir verursacht wurde, als mir der Aufbau für das Kehlvergleichsbild mit dem Ashi umgekippt war. Nach dem Auspacken hatte ich das Messer sorgfältig inspiziert und glaube nicht, daß ich das übersehen hätte.

Der Griffverschluss ist bei allen drei Messern etwas anders ausgeführt. Beim Wakui sauber verleimt...

... von güNef, der sich freundlicherweise dazu bereiterklärt hatte. Vielen Dank dafür! Das unversiegelte Erlloch war mein einziger Kritikpunkt an der Verarbeitung.

Gruß
Thomas
 
Servus,

erstmal vielen Dank an Gabriel für diesen zeitintensiven und Formal gelungenen Bericht! :super:

Ist schon beeindruckend wie das Messer durch sein Gewicht und die ausgeprägtere Kopflastigkeit den Schnitt unterstützt

das ist völlig richtig festgestellt und regt an über sein eigenes Urteil die Schneidfähigkeit einer Klinge betreffend nachzudenken!

was mir ein wenig auffällt ist, das niemand generell dazu Stellung nimmt, wie groß der Einfluss des Gewichtes und der Balance eines Messers ist, wenn die Schneidfähigkeit zweier oder mehrere Klingen praktisch gleich ist!

Ich habe Aufgrund der Hitze der letzten Tage sehr viel Rohkost gegessen (Gurken, Paprika, Tomaten) und mit dem getunten Misono geschnitten.

Hier ist das Schneidgefühl deutlich anders, bei ähnlicher Schneidfähigkeit zum CarboNext oder anderen dünngeschliffenen Klingen.

Das höhere Gewicht, die ehrfurchtgebietende Klinge mit dem Schanzen Anschliff und der superbequeme Griff, dass geht wie Butter durch’s Gemüse. Paprikahaut und Tomatenhaut verlangt nur nach einer winzigen Zugschnittbewegung um dann die Klinge durchfallen zu lassen.

Das Eigengewicht vermindert den Druck der bei leichten Messern nötig ist und erzeugt ein souveränes Schneidgefühl und führt zu einer suggestiven Täuschung, es stellt sich der Eindruck ein, dass ein leichteres aber gleich schneidfähiges Messer „schlechter“ schneidet.

Dies ist ein Irrtum! Nur das Schneidgefühl ist anders! Welchem „Schneidgefühl“ man persönlich den Vorzug gibt ist reine Ermessenssache!

Das erste Mal richtig aufgefallen ist mir das beim Nakirivergleich Watanabe versus Wakui und jetzt wieder beim Yo-Gyutovergleich und wie ich hier schön rauslesen kann, nicht nur mir! ;)

Die Frage lautet jetzt: Schneidet das Wakui jetzt besser als die beiden Kontrahenten weil es schneidfähiger ist oder weil der Hersteller es geschafft hat die Balance und das Gewicht so perfekt mit der Geometrie in Einklang zu bringen, das jeder Nutzer zu einem ähnlichen Urteil kommt?

tomdoe2701 hat ja auch mit seinem Ashi verglichen und der "Aha-Effekt" war der gleiche. Erst der Schluss, dass alles was leicht runtergeht zuerst angehoben werden muss und bei weniger hartem Schnittgut die Leichtigkeit des Ashi-Nakiri seine Performanz voll ausspielen kann, zeigt doch, wie schnell man einer Selbstsuggestion unterliegen kann und vielleicht vorschnell oder auch aus Ermangelung von Vergleichsmöglichkeiten/Erfahrung kein dauerhaft haltbares Urteil abgibt!

In Summe ein spannender Bericht der einmal mehr zeigt wie schwierig es ist, auf alle "schnittentscheidenden" Eigenschaften Rücksicht zu nehmen und diese losgelöst vom Ganzen zu beurteilen! :D

Ist wieder mal alles sehr akademisch, ich weiß! :irre:

... von güNef, der sich freundlicherweise dazu bereiterklärt hatte. Vielen Dank dafür! Das unversiegelte Erlloch war mein einziger Kritikpunkt an der Verarbeitung.

Bitte, gerne geschehen!

Gruß, güNef
 
Last edited:
Moin,

danke für die Korrekturen, das hatte ich natürlich nicht auf dem Schirm :)

@ güNef:
Natürlich kann das Gewicht unterstützen beim schneiden und abhängig von der Schnitttechnik wird dies klar den subjektiven Eindruck beeinflussen. Nun hatte ich leider keine Waage zur Hand, aber insbesondere Itinomonn und Wakui tun sich in Punkto Gewicht und Balance nichts.

Wenn die Besitzer das noch nachholen könnte, wäre das klasse :D

Das Eigengewicht vermindert den Druck der bei leichten Messern nötig ist und erzeugt ein souveränes Schneidgefühl und führt zu einer suggestiven Täuschung, es stellt sich der Eindruck ein, dass ein leichteres aber gleich schneidfähiges Messer „schlechter“ schneidet.

Dies ist ein Irrtum! Nur das Schneidgefühl ist anders! Welchem „Schneidgefühl“ man persönlich den Vorzug gibt ist reine Ermessenssache!

Das erste Mal richtig aufgefallen ist mir das beim Nakirivergleich Watanabe versus Wakui und jetzt wieder beim Yo-Gyutovergleich und wie ich hier schön rauslesen kann, nicht nur mir!

Die Frage lautet jetzt: Schneidet das Wakui jetzt besser als die beiden Kontrahenten weil es schneidfähiger ist oder weil der Hersteller es geschafft hat die Balance und das Gewicht so perfekt mit der Geometrie in Einklang zu bringen, das jeder Nutzer zu einem ähnlichen Urteil kommt?

Vorausgesetzt man schneidet stets vertikal zum Brett, aber was ist z.B. bei waagerechten Schnitten wie ich Sie z.B. bei Zwiebeln und Tomaten oft mache oder auch Schnitte in der Hand mit Katsuramuki-Technik. Auch hier lassen sich Unterschiede in der Schneidfähigkeit ausmachen. Das Gewicht des Messers wirkt hier nicht unterstützend. Was ich sagen kann, ist, dass auch hier das Wakui leicht im Vorteil ist (außer Katsuramuki... da ist einfach die geringere Höhe des Aokis und die geringere Klebneigung von Vorteil).

Dennoch... du hast recht, ich denke in der Abstimmung aus Balance, Gewicht und Geometrie steckt die Stärke des Wakuis. Das Itinomonn ist in der Hinsicht nicht weit dahinter, aber der Unterschied ist doch schon deutlich spürbar denke ich.


Gruß, Gabriel
 
Laut Review von Thomas hat sein Wakui 179g, meins hat laut heimischer Tchibo-Küchenwaage 168g. Das Itinomonn ist also rund 10g leichter, was wahrscheinlich trotz leicht größerer Kehlhöhe an dem sich stärker verdünnenden Klingenverlauf und dem D-Griff (Volumen und Qualität des Holz) liegen könnte. Beworben auf JNS wird es mit ~183g...

Der Schwerpunkt des Wakui und der des Itinomonn im Vergleich.

Ich sag auf dem Weg auch gleich mal Danke fürs Review, denn selbst für mich ist der Vergleich sehr informativ.

Vor dem Review war eigentlich geplant den mir unlieben D-Griff am Itinomonn zu ersetzen, indem ich es zu jemand wie Greg von Wabocho aus England oder Steffen Meyer hier in Deutschland schicke und mir einen achteckigen Griff aus einem Holz meiner Wahl dranbasteln lasse. Da die beiden Messer aber so ähnlich ist und wenigstens im Vergleich dieser zwei Exemplare das Wakui leicht die Nase vorne hat (wir wissen noch nix über die Serienstreuung bei Wakui, da wir nur 1 Exemplar hier haben und es auf der clearcut Seite im Gegensatz zu JNS keine Werte gibt), stellt sich für mich eben nach dem Review eindeutig die Frage, ob das rational-ökonomisch sinnvoll ist. Die Alternative wäre nämlich ganz emotionslos das Iti zu verkaufen und dann ein Wakui zu bestellen, was aller Wahrscheinlichkeit nach billiger ist, als es zu einem der beiden genannten Personen zu schicken.

Wobei ich aktuell noch auf eine Antwort von Maksim warte... Mein Toyama mit dem defekten Griff ist gerade auf dem Weg zurück zu ihm und laut Mail von gestern bekommt er Montag neue Oktagonalgriffe rein, von denen er einen ans Toyama montieren wird. Mal schauen ob er gewillt ist mir einen weiteren Griff zu verkaufen und mit dem Messer zusammen zurückzuschicken, dann bekommt das Iti von mir selber neue "Schuhe".
 
Das Eigengewicht vermindert den Druck der bei leichten Messern nötig ist und erzeugt ein souveränes Schneidgefühl und führt zu einer suggestiven Täuschung, es stellt sich der Eindruck ein, dass ein leichteres aber gleich schneidfähiges Messer „schlechter“ schneidet.

Dies ist ein Irrtum! Nur das Schneidgefühl ist anders! Welchem „Schneidgefühl“ man persönlich den Vorzug gibt ist reine Ermessenssache!

Die Selbsttäuschung begeht man (mich eingeschlossen) IMHO dadurch, daß man sich auf den Weg von der Ausgangsposition durch das Schnittgut zum Brett konzentriert und die zweite Hälfte des Schnitts, das langweilige Rückführen des Messers in Ausgangsposition quasi ausblendet. Man braucht mit dem Wakui weniger Kraft um das Schnittgut zu trennen, aber auf dem Rückweg ist das leichtere Ashi immer im Vorteil. (oder bin ich jetzt schon wieder in die nächste Denkfalle getappt:irre:)

Gabriel said:
Natürlich kann das Gewicht unterstützen beim schneiden und abhängig von der Schnitttechnik wird dies klar den subjektiven Eindruck beeinflussen. Nun hatte ich leider keine Waage zur Hand, aber insbesondere Itinomonn und Wakui tun sich in Punkto Gewicht und Balance nichts.

Wenn die Besitzer das noch nachholen könnte, wäre das klasse :D

Kannst Du bitte näher erklären was genau ich machen soll.

Gruß
Thomas
 
Guten Morgen zusammen,

habe grade mein Wakui auf die Waage gelegt, auch hier werden 178g angezeigt, also das 1g ist wohl fast Messunsicherheit der Küchenwaage *g*

Gruß
Christian
 
Danke für den Review, ich habe ihn mit Interesse verschwungen. Zwei spontane Frage sind mir dabei in den Sinn gekommen. Könntest du einen Vergleich mit den günstigen, aber auch scheidfreudigen Tadafusa Nakiri der SAN- Serie anstellen? Wäre interessant, wie sich Tadafusa gegen das Wakui Monstrum schlägt.
Und kannst du bitte eine Quelle nennen, bei man das getestete Modell von Wakui kaufen kann? Ich habe geschaut und recht viele Modelle gefunden. Keins davon entspricht aber deinem. :confused:
 
Gabriel kann den Vergleich nicht machen, da das Nakiri wieder bei seinem Besitzer ist (tomdoe).

Was das wakui angeht ist das von cleancut.se aus Schweden. Kannst du aber in der Form auch nicht mehr finden, da es aktuell so nicht gelistet ist. Was daran liegt das es Teil einer früheren Lieferung an cleancut.se war und wakui mittlerweile den Griff Lieferanten gewechselt hat. Aktuell gibt es nur ein 165er Nakiri mit D-griff, wahrscheinlich wird es in Zukunft wieder 18 er geben wenn sie neue Lieferungen bekommen, aber eben nicht mehr mit dem achteckigen Magnolienholz Griff. Was mich ziemlich geärgert hat, als ich am Montag zusammen mit krassi da bestellen und mir ein 18er Nakiri kaufen wollte.
 
Moin,

ganz genau. Danke @ Karnstein für's Aufklären.Bzgl. dem Vergleich mit dem Tadafusa könnte ich höchstens aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Santoku aus der Serie spekulieren. Würde mich da aber nur ungern auf so dünnes Eis begeben. Dennoch wage ich die Prognose, dass das Tadafusa (Santoku) von der Schneidfähigkeit in dem Vergleich irgendwo zwischen Wakui und Itinomonn liegen würde. Wobei auch dieser Vergleich hinken würde - nicht nur weil man Nakiri und Santoku vergleicht - sondern auch, weil das Schneidgefühl irgendwie ein anderes ist.

Schwierig so zu bewerten leider...


Gruß, Gabriel

PS: Hotelzimmer mit WLAN sind toll! :D
 
danke allen für die Antworten. Ich habe schon die Schweden Jungs (und Mädels natürlich :D) angeschrieben und bin auf die Antwort gespannt. Das Tadafusa Nakiri (oder Usuba, so nennen sie es, warum auch immer) habe ich gestern im Münchener Shop befingert und für mich war gleich klar, dass wir keine Freunde werden würden. Es ist für meinen Geschmack zu kurz (nur 15cm) und eigentlich auch zu leicht. Somit wäre der Spassfaktor kleiner und damit scheidet es schon aus dem Rennen. Schönes WE allen! :)
 
Was das wakui angeht ist das von cleancut.se aus Schweden. Kannst du aber in der Form auch nicht mehr finden, da es aktuell so nicht gelistet ist. Was daran liegt das es Teil einer früheren Lieferung an cleancut.se war und wakui mittlerweile den Griff Lieferanten gewechselt hat. Aktuell gibt es nur ein 165er Nakiri mit D-griff, wahrscheinlich wird es in Zukunft wieder 18 er geben wenn sie neue Lieferungen bekommen, aber eben nicht mehr mit dem achteckigen Magnolienholz Griff. Was mich ziemlich geärgert hat, als ich am Montag zusammen mit krassi da bestellen und mir ein 18er Nakiri kaufen wollte.

Hui, Tatsache, die Version wird wirklich nicht mehr gelistet, da muss ich mich an der Stelle noch mal recht herzlich für euren damaligen Vergleich bedanken, weil ich mit den D-Griffen nicht wirklich warm werde, und mir aus dem Grunde damals auch das Wakui gegönnt habe, und ich bin exzellent mit zufrieden, habe grade noch bisschen Gemüse im Vergleich mit meinen anderen Messern geschnibbelt, es hat zwar wegen des höheren Gewichts ein anderes handling, aber es macht definitiv Laune damit zu schnibbeln.

Mit Nakiris bin ich jetzt auch irgendwie leicht überbesetzt :lach:, angefangen mit dem Herder Nakiri, Kamo-To Solisten Nakiri, Kamo Mina Nakiri, Wakui Nakiri und naja, die Bunkas kann man von der Klingenform bis auf die Spitze ja fast mit dazurechnen *g*

Obwohl ich sagen muss, von der Kamo Mina Serie bin ich irgendwie enttäuscht, deswegen läuft die bei Cleancut wohl auch aus, richtige Schneidfreude kommt nicht wirklich zusammen, das Nakiri geht noch, aber das Kiritsuke davon ist ein Albtraum. Die Form geht mal gar nicht, Viel zu dick das Messer...
Werde, wenn ich mal zu komme auch noch einen kleinen Bericht darüber verfassen.

Gruß
Christian
 
So, kurzes Update. Das Nakiri in dieser Ausführung ist so nicht mehr zu haben, sagte mir Christofer Åslund von Cleancut. Das sei schon ausverkauft und man habe für die aktuelle Version mit 16,5cm die Griffe umgestellt, sonst sei das aber die gleiche Klinge. Also zu haben ist nur das hier. Daher habe ich mir das Wakui V2 Kurouchi Nakiri 18cm besorgt und seit heute liegt es auch in meiner Küche :D Ich kann die Tage mal ein paar Eindrücke und Bilder posten (falls Interesse besteht ?)
 
Daher habe ich mir das Wakui V2 Kurouchi Nakiri 18cm besorgt und seit heute liegt es auch in meiner Küche :D Ich kann die Tage mal ein paar Eindrücke und Bilder posten (falls Interesse besteht ?)


Super, endlich hat jemand das 18cm V2 Kurouchi Nakiri vom japan-messer-shop gekauft.:super:
Ich wäre sehr interessiert an einem ausführlichen Bericht, gebe mich aber auch mit weniger zufrieden.

Bin sehr gespannt wie die Klingengeometrie ist, und wie es mit der performance aussieht.

Gruß,kup
 
Super, endlich hat jemand das 18cm V2 Kurouchi Nakiri vom japan-messer-shop gekauft.:super:
Ich wäre sehr interessiert an einem ausführlichen Bericht, gebe mich aber auch mit weniger zufrieden.

Bin sehr gespannt wie die Klingengeometrie ist, und wie es mit der performance aussieht.

Gruß,kup

ok, ich habe gerade was online gestellt :)
 
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