Sacki Survival Messer von Schmiedeglut

Zambo

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Hallo,

bei der Suche nach einem Survival- / Outdoor Messer bin ich auf der Seite von Schmiedeglut auf das Sacki Survival Messer gestoßen. Habe dir Suchfunktion bemüht und verwundert festgestellt, dass es dazu hier noch gar keine Infos gibt. (oder ich habe einfach falsch gesucht)

Hat einer von euch das Messer? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Und auch wenn ihr es noch nicht habt, was haltet ihr grundsätzlich davon?

Da ich auf der Suche nach meinem ersten richtigen Messer bin, ist es mir persönlich eigentlich zu teuer, auch wenn es mich ansonsten sehr anspricht... (insb. die 1.2235 Variante mit ca. 6mm Klingenstärke)
Eigentlich wollte ich nicht mehr als 100 € ausgeben. (Alleine die Scheide kostet nochmal 69€ extra, finde das schon sehr happig. :argw: )

Hier noch ein mMn sehr interessantes Bruchtestvideo zum o.g. Stahl, auch auf die Gefahr hin, dass es schon bekannt ist.

Bin gespannt auf eure Meinungen!

Gruß
Zambo
 
Bekannt ist Kai Sackmann aka Sacki durch seinen YouTube-Kanal.

Ich meine in einer Folge erklärt er auch die Entstehung seines Sacki-Survivals. Musste mal durchsichten...

Gruß honigdachs
 
Hallo Zambo,

das Messer besitze ich nicht selber, habe aber einschlägige Erfahrung im Umgang mit gewickelten Griffen. Die kann man mögen, muss man aber nicht. In erster Linie kommt es darauf an was Du mit dem Messer vorhast. Ist es ein EDC mit dem man mal ein Bändchen kappt, ein Paket öffnet, ein Stöckchen anspitzt oder ein Butterbrot schmiert ist die Griffvariante sicherlich in Ordnung.

Nutzt man das Messer jedoch ausgiebiger, z.B. im Bushcrafttour-Bereich zum längeren Schnitzen oder etwa zum Bau eines Unterstandes empfinde ich einen gewickelten Griff als deutlich zu unkomfortabel. Aus diesem Grund habe ich mein Strider MFS mal irgendwann abgegeben. Statt dessen nutze ich heute lieber z.B. mein Bark River Aurora, meine Schanz Viper Evolution oder mein Fällkniven A1. Damit lässt sich einfach komfortabler arbeiten.

Für den Anfang läge z.B. ein Muela Kodiak noch in Deinem Budget, oder ein Fällkniven F1 knapp drüber. Beides sind sehr gute Messer, es gibt aber noch unzählige andere die man empfehlen könnte. Von den Plastebombern alla Mora halte ich persönlich nix, sind mir einfach nicht robust genug.
Bevor ich also das Geld für das Sacki Messer ausgeben würde, hätte ich lieber alternativ ein Bark River Bravo, Aurora oder Gunny am Gürtel hängen. Das muss aber natürlich jeder für sich entscheiden.

Für eine detaillierte Empfehlung fülle doch einfach den Fragebogen Kaufberatung aus oder suche hier im Forum. Hier gibt es schon unzählige Messerempfehlungen.

Schöne Grüße aus dem Ruhrpott,
Anvil1971
 
Hallo,

vielen Dank euch schon einmal für eure Meinungen / Anmerkungen. Besonders an Anvil1971, für die vielen Alternativvorschläge! :super:

Ich hatte auch noch das Ka-Bar BK14 und Böker Fahrtenmesser Plus Prime im Blick, schaue mir aber alle deine Vorgeschlagenen Messer mal an.

Gruß
Zambo
 
Das Manta sieht ziemlich heftig aus! :staun:

@ dake: Aus welchem Grund? Rostanfälligkeit? Ist beim Böker Fahrtenmesser auch so, hatte das auch noch in der engeren Auswahl. (Hat aber auch 440c Stahl (rostfrei))

Grüße
 
:D
Gewickelte Griffe finde ich bei unbeschichtetem Stahl mehr als suboptimal...

Stimmt, absolut.
Nach jeder längeren/regnerischen Tour geht dann die Wickelorgie los:
Paracord runter, Messer reinigen und ggf. Einölen, neues Paracord (wenn verdreckt) wieder drauf. Das wäre mir zu umständlich. Den Vorteil eines gewickelten Griffes bei einem Outdoormesser erkenne ich beim besten Willen nicht. Wie gesagt, bei längerem Arbeiten ist mir das deutlich zu unkomfortabel. Da hatte ich beim Strider MFS schon üble Blasen an den Händen, weil der Griff einfach nicht füllig genug ist und das Paracord reibt. Das hat man bei einem Holz-, G10- oder Micarta Griff so nicht.

Bei der Messerlänge vertrete ich eine andere Auffassung als Suntravel. Die knapp 12 cm beim Sacki Messer finde ich für ein "Survival Messer" (braucht mein ein solches im heimischen Wald, wer war in Deutschland schon einmal in einer echten Survival Situation?) als ideal. Der Name ist eben oft auch Marketing.
Größere Klopper, ich habe zum Beispiel ein Busse ASH 1, nehme ich nur zum Spaß mit in den Wald um damit etwas rumzuprügeln. Das macht keiner in einer echten Survival Situation. Da würde ich mein mit 11,4 cm Klingenlänge ausgestattetes Aurora jederzeit vorziehen.

Das Fällkniven F1 ist mit seiner 97mm langen Klinge übrigens seit 1995 Bestandteil der Überlebensausrüstung der schwedischen Luftwaffe. Das ist aber auch wieder Marketing, es dürfte kein Fall bekannt sein in denen ein Kampfpilot das Messer wirklich bestimmungsgemäß gebraucht haben sollte. Da würde wahrscheinlich auch ein Mora reichen.:D
 
Last edited:
So wie ich das sehe sind im Erl ausreichend und an optimaler Stelle Löcher vorhanden an dem man problemlos mit etwas handwerklichem Geschick einen Griff nach seinem Gusto montieren könnte. Dann hätte man wirklich ein Unikat und obendrein das befriedigende Erfolgserlebnis, das sich beim DIY im Idealfall einstellt.

Wer ein etwas archaisch anmutendes Messer für den Outdoorgebrauch sucht, könnte so mit wenig Aufwand glücklich werden. Klinge und Stahl sind gewiss nicht besser oder schlechter als vergleichbare Produkte am Markt.

Sympathisch an dem Messer finde ich, dass ein Enthusiast sich einen Traum erfüllt und mit einer heimischen Schmiede "sein" Messer kreiert hat. Dies verdient meinen vollsten Respekt und ich finde es unterstützenswert.

Wie bei allem hat also auch dieses schöne Messerchen seine zwei Seiten und letztendlich wird die persönliche Präferenz den Ausschlag für oder gegen einen Kauf geben. Wie anvil1971 schon schrieb: Da würde wahrscheinlich auch ein Mora reichen. :super:

Gruß honigdachs
 
... bei der Suche nach einem Survival- / Outdoor Messer ...

Hat einer von euch das Messer? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Und auch wenn ihr es noch nicht habt, was haltet ihr grundsätzlich davon?

Hatte es bei einem Bushcraft Forentreffen in der Hand, es gibt eine lange Diskussion dazu mit Stellungnahme von Nandger Franck, sogar mit detaillierter Preiskalkulation. Objektiv sicher eine Bereicherung der Messervielfalt, qualitativ konnte ich keine Mängel feststellen, mann muss sich mit allen Fakten auseinandersetzen, am Ende entscheidet der Geschmack und bei knappem Budget die Gegenüberstellung der Alternativen. Wie bei jedem Messerkauf.

Es ist nicht mein Fall, obwohl ich rostende Stähle mag, auch solche mit rustikaler Optik, die man offen gesagt auch in rostfrei bekommt. Optik ist das eine, Schneidverhalten und Praxistauglichkeit für die eigene Verwendung das andere.

Wer ein handgeschmiedetes Messer will, kann bei Schmiedeglut direkt fertige Exemplare kaufen. Ich finde das gut, weil es die Hemmschwelle senkt sich auf ein custom einzulassen. Die Kosten sind angemessen, meiner Meinung nach.

Für weniger Geld bekomme ich aus günstigerer Handfertigung ein fertiges Messer mit Griffschalen und inklusive handgemachter Scheide. Bezugsquellen sind hier im Forum bekannt, Gebetsmühlen an. Für weniger Geld bekomme ich eine Serienklinge in hochwertiger Qualität (Beispiel Linder SuperEdge), an die ich selbst Griffschalen befestige und dennoch größere Auswahl an fertigen Lederscheiden beziehen kann. Das gelingt auch unter 100 Euro in der anvisierten Klingenlänge. Jeder Zentimeter Material kostet in der Produktion, siehe die Zentimeterpreise der gängigen Stahlsorten, Aufwand an Maschinen und Fertigungsprozesse.

Für 100 Euro ein survivaltaugliches Messer herzustellen ist möglich, siehe militärische Massenproduktion, dort kann man ansetzen und eines der Modelle für den privaten Markt kaufen, man macht eben Abstriche an den Details. Umgekehrt, wer will einem "Survivalmesser" sein Leben anvertrauen, scheut sich aber Griffschalen zu befestigen? Das ist doch verquer. Das "Sacki Survival Messer" sehe ich als Praxisentwurf und gut gewählte Umsetzung für eine bestimmte Vorstellung von einem auf bestimmte Zwecke hin konstruierten Werkzeug. Nach Marktfreigabe wurden Anregungen der Community aufgenommen, es gibt inzwischen verschiedene Stahlsorten zur Auswahl, die Pulverbeschichtung wird angeboten, ein interessantes fast schon modulares System. :super: Wir mehr Bohrungen will - siehe Vergleich zum GEK EDC - der wird sie bei Schmiedeglut auch bekommen.

Gewickelte Griffe finde ich völlig i.O., es ist keineswegs zu 100 % Schietwetter und es gibt outdoor wie zuhause genügend Zeit um zu reinigen oder neu zu wickeln. Zu hoffen, ein rostender Stahl wird im eigenen Falle nie rosten ist naiv, ehrlich wäre die Haltung die chemischen Prozesse bei jedem genutzten Material anzunehmen, vor bzw. beim Kauf informiert man sich und pflegt auf notwendigem Mindestmaß, so wie man es selbst möchte: glänzend, rostfrei oder anschmuddelt mit vintage look.

Gewickelte Griff sind Gewichtssparer und gleichzeitig Arbeits-/Befestigungsmaterial für den Fall der Fälle, das ist m.E. das gewichtigere Argument für diese Griffgestaltung. Man kann ein "Survivalmesser" allein nach den Mehrzweckeigenschaften des Griffes wie der Scheide auswählen. Bei einem Minimum an Anforderungen bzgl. des Stahls. Je nachdem ob Trageeigenschaften für die angedachte Notsituation wichtig sind oder andere "Survival" Hilfswerkzeuge, die im Hohlgriff oder der Scheidentasche enthalten sind.

Nachdenkhilfe: Was spricht dagegen eine große Fertigklinge zu nehmen, darauf ein Taschenmesser, Feuerzeug,Schärfstein bzw. modernen Diamantschärfer und eine flache Packung Kekse zu legen, dieses Paket mit Frischhaltefolie zu wickeln und dann in eine gebrauchte Kartentasche mit Schulterschnur (Paracord) und ggf. Gürtelhalterung zu stecken - muss ein Not-/Survivalmesser direkt greifbar, führbar sein? Am Ziel- und Verwendungsort wickelt man aus, fädelt in die Messerklinge das Paracord ein und wickelt mit der Folie einen nahezu rutschfesten Griff, wasserabweisend noch dazu ... nach dem Gebrauch, beim Aufbruch zum nächsten Abenteuer wickelt man ab und verstaut wieder alles.

Der Ästhet kauft sich ggf. dünnes Elchleder, nimmt statt einem primitiven SAK irgendein HighTec Klappmesser, wickelt stattdessen sein Smartphone - weil ohne gehe ich nie aus dem Haus - in die Frischhaltefolie usw.

Ein Mora als "Survivalmesser" Ersatz lehne ich für meinen Teil ab, ein Glock Feldmesser hingegen würde ich akzeptieren. Und erinnere an das wiederaufgelegt Böker Plus US Air Force SK, ein wunderbarer Gegenentwurf zu den schweren Kloppern, die gerne als ultimative Lösung gehandelt werden.

Gewichte meiner Klingen bzw. Vergleichsmesser - alles 10-12 cm mit Ausnahme Eklund:
- 106 g - Eklund full tang AEB-L
- 114 g - Müller Outdoor MSP CPM420V
- 120 g - Hultafors GK Carbonstahl - inkl. Kunststoffgriff
- 144 g - Eickhorn GEK EDC D2 - mit Schnürsenkel Wicklung 158 g
- 148 g - MLL First One O1 - inkl. Holzgriff
- 178 g - Glock Feldmesser Carbonstahl gekürzt - inkl. Kunststoffgriff
- 190 g - Herbertz "Survival" 6 mm Klingenstärke AISI 420, inkl. Perlon Griffwicklung - mein altes Bogenmesser

Der einzigste "dicke Brecher" ist mein schwerstes und günstigstes Messer, der 420 Stahl mit geringster Härtung, empfehlenswert für Schnurwicklung erachte ich das GEK EDC, mit dessen Bohrungen hat man viele Möglichkeiten, eine primitive Variante möchte ich zeigen:



Im Bild zu sehen eine Pilotenmesser Scheide von Weber Messer. Das ist kein Paracord, sondern zwei = beide Schnürsenkel eines bekannten Wanderschuhherstellers, von oben gefädelt*, ab Griffmitte doppelt, so wie es der Handinnenfläche gut tut. :). Diese Schnürsenkel bekommt man oft im Abverkauf, weil die Farben sich nach Saison ändern und offenbar an neuen Schuhen unpassend wären. In entsprechenden Längen kann man bequem beide Schnürsenkel einflechten, es bleibt genug Überschuß um auch starke Handrücken noch zu umspannen: vier Stränge umschließen den Handrücken und erlauben das Messer loszulassen ohne es ablegen zu müssen, etwa beim Feuermachen, Bastel und Schnitzarbeiten am Holz usw. Stört die Stränge zieht man hinten alles heraus und macht einen Knoten, Kordel etc., will man Elastizität kann man Gummistopper auffädeln, viel Gestaltungsspielraum für verspielte Jungs. ;)

*Scharfe Kanten an den Klingenbohrungen natürlich vorher entgraden.
 
Sympathisch an dem Messer finde ich, dass ein Enthusiast sich einen Traum erfüllt und mit einer heimischen Schmiede "sein" Messer kreiert hat. Dies verdient meinen vollsten Respekt und ich finde es unterstützenswert.
Jup, er betont in den Videos zum Messer ja auch immer wieder, dass es nicht das beste Survival Messer überhaupt ist, dass es so etwas natürlich auch gar nicht gibt und dass das Messer halt nur für ihn persönlich "perfekt" ist.
Ist halt alles Geschmackssache.

@ use-it:
Vielen Dank für deine Ausführung! Beinhaltete für mich viele nützliche Informationen! :super:
 
Jup, er betont in den Videos zum Messer ja auch immer wieder, dass es nicht das beste Survival Messer überhaupt ist, dass es so etwas natürlich auch gar nicht gibt und dass das Messer halt nur für ihn persönlich "perfekt" ist.

Das stimmt absolut, die persönlichen Präferenzen sind gerade bei der Messerwahl absolut verschieden. Ich kenne Leute die eine Woche mit einem Mora in den Tiefen Schwedens unterwegs sind und andere die auf der gleichen Tour 3 Customs von 7 bis 22 cm Klingenlänge mitnehmen. So ist das eben.

Sacki ist ein sympathischer Kerl der einfach gerne draußen ist und wirklich gute und informative Youtube Videos macht. Die mag ich auch gerne und schaue sie mir auch öfters an.
Ihn selber würde ich eher als einen Bushcrafter einstufen, als einen Survival Experten.

Das Messer passt offenbar für Ihn, sonst hätte er es sich nicht so konfiguriert. Das ist doch prima. Über das Preis-/Leistungsverhältnis kann man für ein handgefertigtes Messer absolut nicht meckern, da bin ich andere Summen gewöhnt. (Gerade ist ein Messerkönig Darkstalker Mini auf dem Weg zu mir).
 
So, nach weiteren Stunden der Rechere habe ich nun ein Muela Kodiak bestellt. Habe mich irgendwie sofort ein bisschen in das Ding verliebt. Darf nur meine Frau nicht hören... :glgl:

Vielen Dank nochmal @Anvil 1971 für die Tipp! :super: In zwei Wochen habe ich Urlaub und dann gehts eine Woche zum Camping. Ich freue mich schon wie ein kleines Kind. :D
 
So, nach weiteren Stunden der Rechere habe ich nun ein Muela Kodiak bestellt. Habe mich irgendwie sofort ein bisschen in das Ding verliebt. Darf nur meine Frau nicht hören... :glgl:

Vielen Dank nochmal @Anvil 1971 für die Tipp! :super: In zwei Wochen habe ich Urlaub und dann gehts eine Woche zum Camping. Ich freue mich schon wie ein kleines Kind. :D

Aber gerne doch, es freut mich wenn ich Dir ein bisschen helfen konnte.
Das Kodiak wird Dir sicher gefallen. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist einfach spitze.

Der Stahl ist gut schnitthaltig und lässt sich gut nachschärfen, die Scheide ist gut verarbeitet und den wirklich allermeisten liegt der Griff sehr gut in der Hand.
Ich wünsche Dir viel Spaß mit dem Muela, lass doch einfach mal was von Dir hören wenn Du damit gearbeitet hast.

Schöne Grüße,
Anvil1971
 
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