“You can horse this knife.” - BRKT Ultra-Lite Bushcrafter (ULB)

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Boas,

vor dem morgendlichen Gang ans Meer greifen wir regelmäßig nach kurzem Blick auf den Bestand zu zwei bis drei Messern - eines davon unbedingt zum Schnitzen. Und wenig später auf die Ladefläche des Landy, wo wir stets ein Kontingent unterschiedlicher Hölzer vorrätig halten.

Bei zur Zeit 30 bis 40 Grad im Schatten ist die Kleidung eher salopp :p. Schlappen, T-Shirt, kurze Hose. Wenig Platz also für schweres Gerät. SplinterS und BHK Bushcrafter - unsere beiden exzellenten Woodworker - bleiben zu Haus. Für meditative Holzbearbeitung in zivilisierter Umgebung sind sie auch nicht wirklich erforderlich. Wir greifen stattdessen gern zu kleinen und mittleren Foldern. Großer Beliebtheit beim spontanen Zugriff erfreuen sich der „Dorian Gray“ von Gerd, einer der beiden Damastfolder von Eckhard Schmoll oder - ebenfalls von Eckhard - „Little Wing“. Auch einer unserer beiden Attilas oder ein Opinel werden gern genommen.

Daß die Wahl häufig auf eines oder mehrere dieser Messer fällt, liegt an ihren balligen Klingen. Wenn wir auch gern mal ein Scandi zur Hand nehmen, sind sie nach unserer Erfahrung die Krönung für so gut wie alle anfallenden Schneidaufgaben. Je schlanker, desto besser. Und der Stahl muß passen für feine Schnitte und ausreichende Schneidkantenstabilität. Shirogami, Leo- und Wirtz-Damast sowie SB1 oder der niedrig legierte Carbonstahl der obigen Messer können sich da allesamt gut sehen lassen.

In letzter Zeit greifen wir aber auch gern zu kleinen Fixed. Zum Fällkniven WM1 (konvex) oder LT Wright Maverick Colt beispielsweise - dieser mit Flachschliff - wobei er inkl. Scheide am besten in der Hosentasche verschwindet. Aber auch das WM1 läßt sich noch gut verstauen. Zusammenfassend kann man sagen: Am liebsten sind uns schlanke Klingen, Toolsteel oder SB1, möglichst ballig auf Null. So groß wie eben nötig. Wir ziehen zunehmend gern mal den Kürzeren ;)

Die Kleinen leisten deutlich mehr als man annehmen könnte. Eckhard Schmolls „Little Wing“ z.B. wiegt gerade mal 51 Gramm und ist bei 80 mm Klinge von 2,7 mm ganze 183 mm lang. Aber der SB1 ist knackig scharf, hat mächtig Biß und hält - trotz fast auf Null ausgeschliffener leicht balliger Klinge - enorm was aus. Wir sind immer wieder begeistert, was sich mit so einem schlanken Leichtgewicht von Messerchen - bei angemessener Rücksichtnahme - bewerkstelligen läßt.

Allerdings haben die Fixed den klaren Vorteil, daß sie bei längeren Aktionen bequemer in der Hand liegen. Es läßt sich erheblich ermüdungsfreier arbeiten. Unser momentaner Liebling ist das BRKT IMP. Satt handfüllend und smooth der Griff, die knackscharfe Klinge hat kein Ricasso, steht also direkt ab Griff zur Verfügung. Und - A2 Toolsteel, ballig auf Null :glgl:!

Bei der üblichen Rumsucherei nach weiteren geeigneten Alternativen sind wir letztens - wie schon so oft - auf die Scandis von Roselli gestoßen. Besonders das Carpenter und das Bearclaw haben es uns angetan. In der Ausführung UHC (Ultra High Carbon). Handfüllender Holz-Griff bei kurzer aggressiver Scandi-Klinge. Wir sind dann allerdings weiter ins Recherchieren geraten. Bushcraft war das Stichwort, das sich quasi automatisch aufdrängte - und ein Messer gab das andere …

Zwischengelandet sind wir bei der Diskussion Scandi versus Konvex. Und haben uns dort erstmal festgelesen. Immer wieder interessant. Wie gesagt mögen wir die beiden Scandis (SplinterS und BHK Bushcrafter) sehr, lieben aber besonders unsere balligen Messerchen - ob im Feld oder in der Küche (Windmühlenmesser, Herder 1922). Wir gerieten an Bark River und haben uns - wieder einmal - längere Zeit ausführlich mit dem gesamten Programm beschäftigt. Das dauert :lach: …

Am BRKT Bushcrafter sind wir hängengeblieben. Das gibt es auch in der Version Ultra-Lite. Und diese vereint eine Menge von Eigenschaften, denen wir uns letztlich nicht entziehen konnten. Es hat eine Größe, die uns für unser tägliches Holzvergnügen von der Länge her gut ausreicht, wiegt sage und schreibe nur 77 Gramm und hat einen exzellent 3D-konturierten - genau richtig bemessenen - Griff. Kein Ricasso. Potentiell für uns also ein Top-EDC!

Und die Klinge. Die ist bei einer Länge von 83 mm mit 2,3 mm sehr schlank und hat einen Scandi-Schliff. Dieser ist allerdings konvex ausgelegt (scandivex). Dazu sei angemerkt, daß es ihn in seiner heute vorherrschenden Form als V-Scandi erst seit etwa 1900 gibt und er aus Vereinfachungs- und Kostengründen in der maschinellen Messerfertigung eingeführt wurde. Von den Ursprüngen her waren auch skandinavische Messer scandivex: "All knives were convex sharpened prior to 1900.“ Das Messerchen hat uns neugierig gemacht.

Der Scandivex verleiht der Klinge gute Eigenschaften. Sie bleibt - des Scandis wegen - trotz ihrer 2,3 mm stabil, da sie sich erst ab der Mitte abwärts verjüngt. Durch den konvexen Schliff bleibt auch in diesem Bereich mehr „Fleisch“ hinter der Schneide und der Übergang zum Anschliff verläuft in einem weichen Bogen, was ihren Durchgang durch sperriges Schnittgut etwas erleichtert.

Die Klinge ist gut tauglich als Allrounder. Holzbearbeitung, Schneidarbeit verschiedenster Couleur und Wurstbrot sollten gut machbar sein. Was die Stabilität der schlanken Klinge angeht, spielt der verwendete Stahl die Hauptrolle und war weiterer ausschlaggebender Kaufgrund. Es ist der pulvermetallurgische CPM 3V!!


Was hat es auf sich mit CPM 3V??

Wenn wir das Thema Toolsteel auch an anderer Stelle bereits ausführlich abgehandelt haben, hier nochmal ein kurzer Überblick. Cold Work Tool Steels oder auch Kaltarbeitsstähle:

O1 / 1.2510: C: 0,95 Si: 0,25 Mn: 1,10 Cr: 0,55 W: 0,55 V: 0,1
A2 / 1.2363: C: 1,0 Si: 0,3 Mn: 0,55 Cr: 5,2 Mo: 1,10 V: 0,25
D2 / 1.2379: C: 1,55 Si: 0,30 Mn: 0,30 Cr: 11,3 Mo: 0,75 V: 0,75

O1 ist am leichtesten schärfbar und nimmt die feinste Schneide an. Die Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung (Wear resistance) ist dafür relativ gering - man muß häufiger nachschärfen. A2 wird nicht ganz so scharf bei höherer Widerstandsfähigkeit. Die wiederum ist bei D2 am höchsten. D2 bleibt lange scharf, ist schwerer schärfbar und nimmt eine weniger feine Schneide an.

Wenn es um Belastung im Bushcraft-Bereich geht - also auch mal einen Ast abschlagen, Einsatz als Haumesser - wird die Zähigkeit (Kerbschlagzähigkeit) essentiell, will man nicht Ausbrüche an der Schneide riskieren. Man kann vermittels der Geometrie nachhelfen: Dickere Klinge, stumpferer Schneidenwinkel. Besser durch die richtige Stahlwahl. Hier kommt CPM 3V ins Spiel.

CPM 3V: C: 0,8 Cr: 7,5 Mo: 1,3 V: 2,75

Der pulvermetallurgische CPM 3V ist enorm tough!! Und das spielt für die Stabilität und Belastbarkeit der schlanken Klinge des Ultra-Lite Bushcrafters von BRKT eine wesentliche Rolle. Bei den „Jerzeedevils“ finden sich ein paar nette Grafiken aus 2010 zum Thema. Die Toughness (Kerbschlagzähigkeit) von CPM 3V ist beeindruckend größer als die von A2 und insbesondere D2 (1.2379)!! Auch ist die Verschleißfestigkeit (Wear resistance) deutlich höher. Ebenfalls S30V und SV35VN werden bezüglich Zähigkeit in den Schatten gestellt.

Ein ausgezeichneter - gut nachvollziehbarer - Überblick über die Gesamt-Zusammenhänge bezüglich Hardness, Toughness und Wear resistance der „Cold work tool steels“ findet sich bei Crucible Industries. Ein überaus interessanter Lesestoff :super:


Was sagt Mister „I’m America“ Mike Stewart zum Bushcrafter

“People ask me all the time which knife is my favorite. It is the one I designed for me - the Canadian Special. I designed this very selfishly to fit in my hand perfectly. I don’t have an extra small hand, but not a really large hand. I would say a medium to medium/large hand.

A lot of people have said the Canadian Special does not fit their hand. That is fine. We have sold thousands of this knife so they must fit somebody else besides me. When I put this in my hand it just feels right. I have perfect control of the knife. I don’t have to choke up. The point is in the center. It has a nice straight portion of the blade you can use for food prep. It has a curve for skinning. I don’t expect this to be everybody’s favorite knife. I expect it to be my favorite knife because I designed it for me.

Then people ask, “What is your next favorite knife?” My next favorite is our Bushcrafter. I looked at all the bush crafters out there on the market and saw what they had in common. And saw what I did like and what I did not like about each of them. And then I came up with this as Mike Stewart’s interpretation of a Bushcrafter. It has what appears to be a Scandi grind. It is not because we do not do flat Scandi grinds. We do not do them. It is a convex Scandi which is like the original Scandi - not like the ones they market today. They are like the grinds that the Scandis had on their knives. They are convex. It is impossible to have a flat edge that you sharpen by hand. They get convex. The Bushcrafter is designed convex.

If you look at the point, notice it is in the center which is what I like. The bushcraft guys will tell you that is for drilling and it is. It works for that. For batonning, look at the other commonality in the bushcraft knifes. Notice the grind does not go all the way up to the top. It has an upper shoulder to spread the wood. Same thing on the Bushcrafter. It batons wood faster. Does it have enough belly for skinning? Absolutely. To be a skinning knife - no. But to accomplish the job, yes.

The knife has a straight area on the spine for food prep. It has an ergonomic handle. It does not have finger grooves. It should fit everybody’s hand pretty well. Nothing that locks you into holding the knife in one position. There are many possible grips and the Bushcrafter is comfortable regardless of the one chosen.

The next question is, “What is your next favorite knife?” I think it is one of the most innovative knives we have ever designed - the Ultra-lite Bushcrafter. It weighs only 2.7 ounces. It is a smaller version of the Bushcrafter, but not a knife you can’t get a full grip on. You CAN get a full grip. It is only 90 thousandths thick, but it it is 3V so you get plenty of edge stability. You can horse this knife. It has all the features of the larger Bushcrafter. You can carry this knife. At 2.7 ounces, even with the sheath you don’t even notice the knife or that you are wearing it.

So, one, two, three - Canadian Special, Bushcrafter, Ultra-lite Bushcrafter. Those are the three that I like the best.


Und was sind unsere ganz persönlichen Erfahrungen mit dem ULB?

Wir haben den ULB ausgepackt und in die Hand genommen. Perfekt! In die Hand designt! Vierfingergriff, der ULB läßt sich beliebig drehen und wenden. Der gefälligste Griff, den wir bisher in der Hand hatten :super:! Sehr angenehm auch das Gewicht.

Nach den üblichen endlosen Grübeleien, was das Griffmaterial angeht, war unsere Wahl wieder auf Black Canvas Micarta gefallen :eek:. Etwas weniger glänzend hätten wir gern genommen. Gibt es nur in der Ausführung Linen Micarta. Also haben wir zu allererst Hand angelegt und zu 400er Schleifpapier gegriffen. Mit 1200er, dann mit 2000er nachgearbeitet. Wir waren nicht ganz zufrieden. Und haben am nächsten Tag dann mit 2400er und 3200er Schleifleinen abgeschlossen. So, wie es jetzt ist, gefällt es uns gut …

Die Klinge war scharf, schnitt Kurven in Papier und rasierte. Wir sind dann mal los und haben den ULB auf das ein oder andere Holz losgelassen. Rinde abgeschält, gebohrt, geschnitten, abgelängt - überwiegend mit daumendicken Knüppeln. Wie meinte doch Mike Stewart: „You can horse that knife.“ Wir haben ihn beim Wort genommen :D. Die Schneidleistung? Absolut zufriedenstellend! Die Handlage ausgezeichnet. Auch nach längerer Zeit keine Ermüdungserscheinungen. Nur der linke Daumen schmerzte etwas, da wir mit Nachdruck gearbeitet haben. Und die Klinge ist schließlich nur schlanke 2,25 mm stark.

Nach drei Tagen mit insgesamt mehreren Stunden rücksichtslosem Gebrauch war Schluß mit sauberen Schnitten in Papier. Dennoch lief die Klinge nach wie vor ohne jeden Ruckler über den Daumennagel. Null Chipping also!! Gern nahmen wir die Gelegenheit war, die zuweilen angesprochene Problematik des Schärfens unter die Lupe zu nehmen. Wir haben ein DIN A4 Blatt 2000er Naßschleifpapier auf der Unterseite angefeuchtet, um es auf die Küchentheke zu pappen und ein paar Züge gemacht.

Nach kurzer Papierprobe stellten wir zufrieden fest, daß sich alsbald etwas tut. Noch ein paar Züge - insgesamt vielleicht 15 pro Seite - und der ULB schnitt wieder Kurven in Papier. Kein rasieren. Wir haben ein kleines 4000er Schleifleinen lose auf den Tresen gelegt und 10 Züge je Seite gemacht. Kein Rasieren. Wir haben ein kleines 6000er Schleifleinen lose auf den Tresen gelegt und 10 Züge je Seite gemacht. Der ULB glitt durch Papier in jede beliebige Richtung mit beliebiger Kurverei. Er rasierte wieder.

Also alles vollkommen unspektakulär. Ein Bogen 2000er Naßschleifpapier für 60 Eurocent und der Satz Schleifleinen von dictum sollten bis zum Sankt-Nimmerleinstag reichen, um CPM 3V bei Laune zu halten. Banksteine können - müssen aber nicht. Leder und Paste können - müssen aber nicht! Heute haben wir mal abgecheckt, ob das Schärfen mit unserer Methode nachhaltig ist und eine weitere Stunde an einem knallharten Knüppel sprichwörtlich die „Sau rausgelassen“. Keine spürbare Veränderung festzustellen an der Klinge. Sehr erfreulich dieser Stahl. Wir haben Blut geleckt :)!

Wer ein Barkie sucht, sollte sich unbedingt genau mit den unterschiedlichen Griffen auseinandersetzen. Gerade geschnitten, konturiert, dick, dünn, kurz, lang, leicht, schwer, mit Fingergrooves, ohne … Die Vielfalt ist groß, die Unterschiede sind erheblich. Will man das Messer fest in der Hand halten und maximale Gewalt darüber haben oder möchte man es bequem drehen und wenden können. Bark River bietet hier eine enorme Vielfalt, die es - ohne „Anprobe“ - gar nicht so einfach macht, die richtige Entscheidung zu treffen. Was den ULB anbetrifft, bekommt man einen leichten, 3D-konturierten Griff, der sich bequem in der Hand drehen und wenden läßt und gut für vier Finger ausreicht. Wir hätten es - wie gesagt - für unsere Zwecke nicht besser treffen können.

Der ULB ist klein - aber groß genug für die Bewältigung erstaunlicher Holzarbeiten. Ein anderes Kaliber als das etwa gleich große „Little Wing“ von Eckhard. Das wir deshalb zum nicht unbedingt typischen Vergleich heranziehen, da wir es oft in der Tasche haben, viel damit schnitzen und immer wieder erstaunt sind, was die im Vergleich mit dem ULB eher filigrane Klinge wegzustecken vermag. Wir sehen hier deutliche Ähnlichkeit im Verhalten zwischen den beiden Stählen CPM 3V und SB1.

Aus Gründen des Größenvergleichs haben wir den ULB mit dem BRKT IMP zusammengelegt. Hier wird auch sehr schön der spektakuläre Unterschied der Griffe deutlich. Dann noch mit einem Schälmesserchen von Windmühle und dem Herder 1922 Office. Ist ja nicht ganz daneben. Soll ein Bushcraft-Messer doch auch in der Outdoorküche Dienst schieben. Wurststulle und Tomatensalat sollten kein Problem sein. Apfelschälen haben wir routinemäßig ausprobiert. Kein Problem. Die Fotos vom Halbieren haben wir Euch allerdings erspart. Ein Bird & Trout als Backup für die FEINE Outdoorküche wäre Empfehlung …

Der ULB ist im angenehmen Sinne leicht. Sehr führig. Ob grobes Hantieren, mit der soliden Spitze bohren, druckvolles Schneiden in sonnengedörrte harte Hölzer oder feines Abschälen der Rinde - der ULB ist in seinem Element. Man bekommt nach kurzer Zeit das sichere Gefühl, keine Rücksicht nehmen zu müssen. Ein Top-Deal :adoration:!!

Wer an weiteren Einschätzungen des Ultra-Lite Bushcrafter aus berufenem Mund interessiert ist, den verweisen wir auf diesen Artikel von Kevin Estrela ...


Bark River Knives and Tools Ultra-Lite Bushcrafter (ULB)

Fixed
Gesamtlänge: 188 mm (198 mm inkl. Scheide)
Klingenlänge: 84 mm (ebenfalls scharf entlang der Schneidfase gemessen)
Klingenhöhe: 21,6 mm max. (am Griff wegen leichtem Recurve 21 mm)
Klinge: 2,25 mm CPM 3V, 58-60 HRC (träge rostfähig), quersatiniert, Drop-Point, Scandivex, skelettiert, kein Ricasso, Schleifkerbe
Griff: Black Canvas Micarta, 104 mm, verklebt mit 2-Ton-Epoxy, 2 Corby-Bolts
Griffdicke: Von vorn nach hinten 12,2 – 11,8 – 17,2 – 14,5 – 15,2 mm (3D-konturiert)
Griffhöhe: Von vorn nach hinten 22,8 – 20,2 – 21,8 – 18,7 – 22,4 mm
Lanyardhole: 5 mm
Gewicht: 75 Gramm (mit Scheide 108 Gramm)
Braune Lederscheide mit Gürtelschlaufe (knapp 5 cm), max. Breite 45 mm, max. Dicke inkl. Messer 26,5 mm
Lifetime Guarantee

Der aktuelle ULB hat nichts gemeinsam mit der 2008 als Custom in begrenzter Stückzahl von etwa 100 aufgelegten Version. Das hier referierte Modell gibt es neben dem großen Bruder auch in einer noch kleineren Ausführung als Mini Bushcrafter.


BRKT Ultra-Lite Bushcrafter at work ...


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Aus der Jukebox America “A horse with no name”


Aus hot & sunny Monte Gordo

Johnny & Rock’n‘Roll
 
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Boas,

wir haben den kleinen Bushcrafter zum Größenvergleich noch einmal zwischen die beiden Fällkniven gelegt - das WM1 und das F1. Da liegt er - auf seine Gesamtgröße bezogen - richtig. Die Grifflänge ist identisch mit der des WM1, was auf dem Foto der Perspektive wegen nicht ganz deutlich wird. Sehr gut erkennbar ist der wesentliche Unterschied zu vielen anderen Messergriffen.

Während die Fällknivens eher kantig mit determinierten Konturen sind - dazu gummierte Griffe haben - hat der Bushcrafter keine Ecken und Kanten und gleitet gefällig durch die Hand. Dennoch läßt er sich - der 3D-Konturierung zufolge - fest greifen, wenn erforderlich. In nasser und oder schmieriger - eventuell noch kalter - Umgebung sind Griffe à la Fällkniven wohl die sicherere Wahl. Wir hatten allerdings bisher - auch mit den zur Zeit temperaturbedingt zeitweise schweißnassen Händen - keine Probleme mit dem ULB. Ein sehr angenehmer User. Und Handschmeichler dazu :)...

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Grüße aus Monte Gordo

Johnny & R'n'R
 

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Moin,

Schön dass mal wieder jemand ein Bark River ins Rampenlicht bringt. Nachdem es hier mal einen regelrechten Bark River Hype gab, sind die Semi Customs, so finde ich, etwas in der Versenkung verschwunden, und das zu Unrecht.
Hier mal wieder ein typisches Beispiel für ein schönes, leistungsfähiges Messer, das mir persönlich sehr gut gefällt.
Noch dazu wurde es hier, wie immer von Peter, perfekt ins Rampenlicht gerückt.
Ich persönlich schleiche schon länger ums Bark River Aurora herum, obwohl ich keine Fixed mehr kaufen wollte. Viel Spaß noch beim schnitzen mit dem schönen Teil und Gruß nach Monte Gordo, Olli

Wie immer sehr ausführlicher, klasse Bericht mit tollen Bildern!
Bitte weiter so!
 
Hallo Olli,

das wundert mich eigentlich auch, daß die Barkies so in den Hintergrund geraten sind. Vermutlich haben alle schon genug ;) ...

Ich selbst hatte vor längerer Zeit ein Bravo 1 in A2 bestellt - zusammen mit Smith von der Tankstelle (jeder eins ...). Leider beim falschen Händler. Es kam und kam nicht. Wir haben storniert. Dann gerieten andere Messer in den Vordergrund. Du kennst das ja :black_eyed:! Doch jetzt hat es mich erwischt. Nach dem IMP und jetzt dem Ultra-Lite Bushcrafter wird noch was kommen. Ein "Kleines für die Badehose" ist schon unterwegs nach Monte Gordo :steirer: ...

Auch bin ich schon länger um das Aurora geschlichen. Und das Gunny Hunter in 3V. Dritter Kandidat für was Größeres ist ein Canadian Special. Grenadil würde mir gut gefallen. Aurora ist am Ende sehr groß für unsere Verhältnisse, das Gunny Hunter ist zur Zeit nicht aufzutreiben. Und beim Canadian Special bin ich der Geometrie beim Stahl auf der Spur - A2 vs. 3V. Shallow convex, Micro-Bevel, Low grind ...

Da gibt es mächtige Unterschiede. Wir werden sehen - und beim richtigen Dealer kaufen. Jenni ist wirklich ein angenehmer Geschäftspartner ...


LG aus Monte Gordo

Johnny & R'n'R
 
Boas,

wir haben uns noch etwas mit dem ULB beschäftigt. Grobe Rumhackerei interessiert uns nicht. Kürzen, wo nötig, Schichten abtragen, sehen was geht. Der ULB ist einerseits ein starkes Stück und andererseits lassen sich grobe bis feinste Schichten gut damit abtragen.

Noch einmal besonders hervorheben möchten wir den exzellenten Griff, der einfach fabelhaft in der Hand liegt. Am Ende einer längeren „Prozedur“ haben wir uns grundsätzlich angewöhnt, ein Messer kurz wieder für den nächsten Einsatz vorzubereiten. Um es gar nicht erst zu einem Problem kommen zu lassen. In diesem Fall Schleifleinen auf den Tresen und schnell ein paar Züge.

Der CPM 3V reagiert wohlwollend auf diese Verfahrensweise und bleibt exzellent scharf. Heute haben wir es echt übertrieben und abschließend das 8000er und das 12000er Leinen aufgelegt. Welch Glanz in unserer Hütte :p

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Greetz

Johnny & R’n‘R
 
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Boas,

wir sind noch nicht fertig :eek:! Weil wir angesprochen wurden, noch ein Nachschlag. So wir nach umfangreichen Recherchen im Vorfeld des ULB-Kaufs bisher wissen, haben alle Barkies mit CPM-3V-Klinge eine robustere Geometrie als ihre Ebenbilder mit Klinge aus A2. Wie macht BRKT das? Auf drei Arten. Bauchiger konvex (fat geometry), Anschliff beginnt tiefer vom Klingenrücken her gesehen (low grind) oder Mikrofase. Es gibt Modelle, da kommen alle drei Methoden zum Tragen.

Im Ergebnis wird der Schneidwinkel größer, das Messer - wenn man so will - „stumpfer“. Die englischsprechende Messerfraktion sagt „Dull“! Wenn man es testet, stellt man das gut durch Papierschnitt fest. Es geht nicht so elegant durch. Auch am Geräusch kann man gut einen Unterschied feststellen, wenn man es häufig so ausprobiert.

Warum macht BRKT das? Wir vermuten mal, aus reinen Sicherheitsgründen. Man verkauft einen super-toughen CPM 3V, macht Messer dünner und leichter und bewirbt die Stabilität: „You can horse that knife.“ Man muß allerdings damit rechnen, ernstgenommen zu werden :glgl:! Haben wir ja auch genau so gemacht. Und da geht man dann lieber auf Nummer Sicher - und legt Stabilität zu.

Das geht manchem Barkie-Fan reichlich auf den Zeiger. Ist doch Mikro-Fase - wenn vermeidbar - bull… Manche legen extra eine an. Aber an Messer, deren Schneide so exorbitant dünn ausgeschliffen ist, daß die Klinge bei „Feindberührung“ sonst gleich zusammenbrechen würde. Da macht es dann ja auch Sinn. Die Küchenfraktion kann ein Lied davon singen ;).

Beim ULB sieht es nun so aus, daß der Anschliff weit unten beginnt. Iss ja’n Scandi. Dieser ist dazu konvex - was mehr Fleisch bedeutet. Und dann ist da noch eine kleine Mikro-Fase. Der Schneidwinkel wird größer. Soweit die Fakten und die rein theoretische Betrachtung. Was heißt das aber jetzt für die Schneidleistung bei genau DIESEM Messer.

Kriterium für uns, was die Schneidfreude/Eignung eines Kandidaten angeht, ist für uns - wie immer wieder erwähnt - das Schnitzen. Dabei erwarten wir, daß der Schneidwinkel so ausgelegt ist, daß die Klinge beim Abschälen von Rinde nicht abrutscht und nicht, anstatt abzutragen, ins Holz einschneidet. Nach unserer Erfahrung ist dazu ein Winkel von kleiner 40 Grad günstig. Je kleiner der Winkel, desto besser. Das gilt ja für die generelle Schneidfähigkeit ebenso.

Nicht umsonst lieben wir die ballig auf Null dünn ausgeschliffenen Carbonstahlklingen: Opinel, Attila „Dorian Gray“, unsere Schmolls. Das ULB rutscht nicht ab. Der Winkel ist ok. Mangels besserer Verfahren haben wir für eine konkretere Aussage folgenden Versuch unternommen: Ein Scandi (SplinterS von MLL), den ULB, „Dorian Gray“, „Niob“ von Eckhard, ein Opinel No. 8 und „Little Wing“ von Eckhard gegeneinander antreten lassen.

Flach über ein auf dem Brett liegendes, bereits „rasiertes Holz“ und sehen, wie steil man die Klinge halten muß, damit sie beißt. Als Maßstab haben wir ein Streichholz aufrecht neben den Prügel gestellt und bei Biß einen Strich Unterkante Klinge angebracht.

Im Ergebnis schneidet das reine Scandi von MLL am schlechtesten ab. Es trägt immer noch ausreichend flach ab und schneidet dabei nicht ins Holz (bleibt also nicht unvermittelt immer wieder stecken). Die anderen Konkurrenten liegen alle etwa gleichauf und beißen bereits deutlich früher. Der Winkel ist erheblich kleiner.

Der ULB liegt dazwischen. Das finden wir durchaus respektabel. Wir hatten ja auch bei unseren bisherigen Schnippeleien keinen Grund zur Klage. Das liegt bei genau diesem Messer natürlich wesentlich an der eher dünnen Klinge, bei der der Anschliff von „nur“ 2,25 mm aus beginnt. Hier macht sich die „Stabilisierung“ für unsere Belange nicht sonderlich negativ bemerkbar. Bei seinem großen Bruder muß man ausprobieren. Die Klinge ist 3,7 mm stark.

Wenn sich dann noch nach weiterer Schnitzerei von heute Morgen ohne nachzuschärfen sauber, elegant und ohne jeden Ruckler beliebig Kurven in dünnes Papier schneiden lassen, ist das durchaus zufriedenstellend und reicht uns insgesamt für unsere persönlichen Messervergnügungen. Zudem ist das ULB - wie von Mike Stewart behauptet - ein Viech. Man darf es schinden! Es kann bleiben!

Ideal fänden wir den Griff vom ULB mit einer top-down dünn ballig ausgeschliffenen Klinge aus A2. Shirogami wäre uns noch lieber :lach: …


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Grüße aus hot Monte Gordo

Johnny & Rock’n‘Roll
 
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Boas,

wir haben uns noch ein wenig mit dem ULB beschäftigt. Und einen ordentlichen Knüppel bearbeitet. Haben uns heute dabei auch so gut wie überhaupt nicht an der Oberfläche aufgehalten, sondern sind in medias res gegangen. Zum Kern der Dinge vorgestoßen und das Holz mehrfach abgelängt, davor hergeschnitten, es begradigt. Und von vorn.

Es handelte sich dabei um ein grundsolides - 3 digitale cm messendes - Stück Eukalyptus, seit einem halben Jahr vor der Hütte in der prallen Sonne gedörrt. Brinellhärte 34 - wie Buche oder Eiche. Im Sonnenlicht kann man am Glanz der sauberen Schnittstellen sehen, wie dicht das Holz ist.

In Gesellschaft der - getrockneten Fisch verputzenden - Fischer auf der schattigen Terrasse von Augustos Kneipe. Bei der Hitze ist Bewegung im Sinne von Rumrennerei eh nicht das Ding. Und so haben wir beim frühmorgendlichen Café gute zwei Stunden am Holz geschnitten und vor uns hin sinniert.

Zurück im Roadhouse waren wir gespannt. Es hat den CPM 3V nicht gejuckt. Kein Ruckler auf dem Daumennagel. Schnitt Kurven und Löckchen in Papier wie gestern nach dem Schärfen. Das gefällt uns wohl. Und wir sind so angetan von dem Stahl, daß wir einen Konflikt verspüren. Bei unserem ins Auge gefaßten größeren Barkie puristisch zum A2 greifen (von wegen keine Mikro-Fase) oder dennoch zum CPM 3V. Wir werden berichten, wie der Entscheidungsprozeß ausgeht :p ...

Heute war zur Nachsorge mal das Leder mit Diamantpaste dran. Das ULB rasierte nach wenigen Zügen wieder. Auch hier punktet der 3V. Bei aller Toughness erheblich pflegeleichter, als wir angenommen hatten.

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Schönen Sonntag

Johnny & Rock’n‘Roll
 
Hello Knife People :p …..

wir haben noch etwas Wesentliches nachzutragen. Was die Beschaffenheit der Barkie-Klingen anbetrifft. Wir hatten ja erwähnt, daß nach unseren Recherchen wohl alle 3V-Klingen eine etwas robustere Geometrie aufweisen. Eine Komponente dabei ist der sogenannte „Micro-Bevel“ - eine mehr oder weniger kleine Sekundärfase.

Diesen, so hatten wir angedeutet, gebe es bei Klingen aus A2 nicht. Wir haben Klingen unter Heranziehung eines Elektronen-Mikroskops gesehen, wo das auch zutrifft. Aber, wie sich mittlerweile herausgestellt hat, ist das wohl eher Glücksache. Denn generell liefert Bark River überhaupt keine Klingen aus, die in einem durchgehenden sanften Bogen verlaufend komplett ballig auf Null ausgeschliffen sind.

Andererseits will Mike Stewart aber auch den Begriff „Micro-Bevel“ nicht mit seinen Messern in Zusammenhang gebracht wissen. Hierzu hat er auf der Seite von KnivesShipFree Ende 2014 selbst klar Stellung bezogen (im folgenden zitiert aus den FAQ):

„Do Bark River Knives have a Micro-Bevel?

KnivesShipFree: “In a word, ‘No.’

Some people have reported seeing a microbevel (or a secondary bevel) on Bark River Knives, but what they are likely seeing is a difference in the polish on the edge of the blade."


Mike Stewart addressed the issue of the Micro-Bevel like this:

"Every Blade is FLAT Ground to a very thick edge - usually about .035" on the edge. A HUGE-WIDE convex bevel then brings the knife to sharp. Then the face of the blade is Convex Ground to and right through that HUGE-WIDE convex bevel. The Two are then Blended together with a 120 grit polishing wheel and then a 240 grit polishing wheel and then a 320 grit polishing wheel. The entire blade is then given a 600 grit overall polish and the very edge is hit on a 3000 grit black compound wheel to remove any trace of the burr. If you see a bevel at all it is just where the HUGE-WIDE convex bevel is blended into the convex face grind.

We never put any other bevels or micro bevels on any of our knives. Our knives are also NEVER Zero Convex Ground - that is not as strong as what we do - our knives have a convex grind with a shaped convex edge. This micro bevel thing drives me nuts. The edge is brighter than the face because only the very edge is 3000 grit polished. You may be seeing that brighter part as a bevel or the blended area is not 100% blended out but there is no micro bevel.

Nobody in my shop ever puts a Micro Bevel on anything - they would not even know how. They are taught to do exactly as I describe above."


KnivesShipFree: “As the largest Bark River Dealer in the world, we have handled thousands and thousands of knives and though, we see what people are calling a micro bevel, we have not seen micro bevels on any Bark River Knives.”


Wir können also zusammenfassend definitiv sagen: Erstens kommt KEIN Barkie „Zero Convex Ground“ out of the box. Auch nicht die mit A2-Klinge. Wenn doch - und es gibt solche - dann muß man das nach Mike Stewarts ausdrücklicher Erklärung wohl als Qualitätsmangel in Kauf nehmen :steirer:.

Zweitens ist der Begriff „Mikro-Bevel“ nicht korrekt. Obwohl die beschriebene Verfahrensweise im Prinzip denselben Tatbestand erfüllt - nämlich den, daß die Schneide zwar stabiler, aber auch weniger scharf oder „dull“ wird!

Je nachdem, wie ausgeprägt das Ganze am Ende aussieht. Wir haben hier das ULB und das IMP. Der Unterschied ist sehr deutlich zugunsten des IMP. Heute traf im Postamt unser Messer für die Badehose ein - ein Mini Canadian.

Bei dem ist das, was fälschlicherweise mit „Micro-Bevel“ bezeichnet wird, mit bloßem Auge fast nicht zu erkennen. Erst im Makro. Den Gesamt-Schneidenwinkel schätzen wir auf etwa 25 Grad. Ein höllisch scharfes Biest. Wir werden berichten.


Greetz

Johnny & Rock’n‘Roll
 
So langsam kommen mich deine Berichte ein wenig teuer, mein Freund ;)

Deine Bildergeschichten waren nicht nur einmal das Zünglein an der Waage wenn ich mich nicht entscheiden konnte. Zum kleinen Haslauer, zum Techno haben deine Berichte den letzten Anstoß gegeben. Ich weiss nicht wie oft ich deine Sebenza-Berichte gelesen habe, bis ich mich dazu durchgerungen hatte, mich auf so ein perfektes, kaltes Messer einzulassen. Im Groben gehe ich mit deinem Geschmack konform, im Feinen gibt es dann doch genügend Unterschiede um nicht in reiner Kopie zu enden. Beim Kollegen Reeve ist es ein Small 21 Insingo mit Micarta-Einlagen geworden - eine perfekte Wahl, um das mal ganz unbescheiden festzustellen :eek:
Du bist ja durchaus nicht unumstritten hier im Forum, aber ich habe mir einen gewissen Langmut zu Eigen gemacht - was mich nicht interessiert, les ich halt nicht - oder halte zumindest meine Klappe und verderbe anderen nicht den Spaß. Deine Küchengeschichten beispielsweise. Kochmesser sind Arbeitsgeräte, kochen nicht gerade meine Leidenschaft, also misch ich mich auch nicht ein. Feddich. Zum Glück ist diese Phase erstmal wieder vorbei :D

Nun also Bark River. Seit ungefähr 2 Jahren schleiche ich drumherum, ohne mich durchringen zu können. Mal finde ich kein geeignetes Modell, dann ist mein Wunschmodell ausverkauft, dann passt mir der Stahl nicht (ich hab's nicht so mit den rostigen), und überhaupt der ballige Anschliff... zumindest letzteres ist ja, was man so lesen kann, absolut unbegründet. Also, frisch ans Werk, und mal die Klingenwelt durchstöbert. "Mein" Modell war eigentlich recht schnell gefunden, trotzdem habe ich nochmal nach dem Imp geschaut (ausverkauft), T.U.S.K. (Sheepfoot, aber zu gross), EPK (sieht gut aus, aber... wow ist das klein!) und auch das Mini Bushcrafter gecheckt. Naja aber eigentlich wollte ich ja schon lange mal Elmax ausprobieren und ausserdem meine Fixed größenmässig mit einem kleinen jeanstaschentauglichen EDC nach unten abrunden. Um nicht in unziemliche Konkurrenz zum Schanz'schen Knubbelchen zu treten, wollte ich eine Gesamtlänge deutlich unter 15 cm haben. So ist es dann das PSK geworden - 13,3 cm gesamt, 5,7 cm Klinge und 2,1 mm stark. Ebenholz hatte ich auch noch nicht, also nehmen wir Makassar-Griffe. Ich bin gespannt. Danke fürs Inspirieren - wieder einmal :super:
 
Moin Spirou,

das hast Du alles in allem sehr schön formuliert, wie ich finde. Und keine Bange - der Küchentresen ist rammelvoll ;).

Die Barkies, die ich sooo lange vernachlässigt habe, sind gefährlich. Vor allem, wenn man erst mal das ein oder andere in der Hand hält. Du wirst es feststellen. Sie sind bisher alle (drei sind es ja jetzt schon) deutlich überzeugender und vor allem edler, als die Bilder bei Klingenwelt das rüberbringen.

Ich liebe halt die „Rostigen“. Vor allem wenn sie konvex sind. Viel Vergnügen mit dem PSK. Und zeig mal her …

Was meine langen Texte angeht, ist es ja definitiv einfach und so, wie Du sagst. Wer keinen Bock hat, läßt es. Ich schreibe halt auf, was ich recherchiere. Spart anderen viel Arbeit. Jeder hat auch nicht die Zeit. Und man lernt auf keine andere Art selber besser, als wenn man versucht, das, was man herausgefunden hat, anderen zu erklären. Ist meine Erfahrung.

„Nicht unumstritten“ ist ein Ehrentitel :cool:


Grüße aus Monte Gordo

Johnny & Rock’n‘Roll
 
Das hat der Spirou tatsächlich schön auf den Punkt gebracht...
Das Barkie Dilemma kann ich nachvollziehen, ging mir ähnlich.
Entweder Modell ausverkauft oder unsicher bei Stahl und Ausführung.
Auf mein PSK hab ich damals Monate gewartet, aber wenn Jenny sagt
sie meldet sich, dann macht sie das auch. Egal wie lange die Bestellung
her ist. Klasse!!
Und die Barkies sind in "echt" tatsächlich eine ganze Ecke edler als auf den
Bildern, da wirken sie oft etwas "kalt".
BTW, Peter...mir fällt auf, das du bei den Fixed Messern kaum auf die Scheiden
eingehst? Verarbeitung, Tragemöglichkeiten, wie praktisch lässt sich das Messer
ziehen und wegstecken etc.
Für mich ein nicht unwichtiger Teil bei einer Kaufentscheidung!
Ansonsten würde mich noch interessieren wie empfindlich die Klinge
bezüglich Kratzer ist? Ich hatte mein PSK ziemlich schnell verhunzt, auch die Spitze
war nicht sonderlich stabil, ich meine es war der 154 cpm Stahl...
Hier griff der sehr gute Kundendienst von Jenny und Bark River, das Teil kam wie neu zurück.

Grüße nach Monte Gordo
Tino

Das Küchenradio spielt SWR3 Nachrichten...:)
 
Moin Tino,

ja gut, die Scheiden. Sie sind ja immer wieder umstritten, wie man liest. In diesen Jammer kann ich erfreulicherweise überhaupt nicht einstimmen. Alle drei sind tadellos verarbeitet und die Klinge sitzt gut fest. Leder, Nähte - alles tip top. Eine von Sharpshooter - die ältere des IMP, die ganz neue vom Mini Canadian von Great Lakes Leather Works und die vom ULB enthält keinen Herstellernachweis.

Aber alle drei sind im Prinzip von gleicher Machart und Güte. Nur durch ihre Form zu unterscheiden. Alle drei Messer lassen sich trotz festem Sitz gut ziehen. Die Griffe haben ja am Ende eine „Nase“. Man kann nicht abrutschen. Ich trage allerdings keines am Gürtel, sondern - darum wollte ich ja die kleinen Barkies - in der linken vorderen Hosentasche. Das geht mit allen einwandfrei auch beim Autofahren. Tragen nicht dolle auf.

Auch die Passung innen ist durchweg prima. Keine Lederbrösel. Die Klinge stößt nicht an. Von mir aus kein Grund zum meckern bisher :)

Was die Klingenempfindlichkeit angeht, ist die beim A2 höher als beim 3V. Dem sieht man auch nach mehreren Stunden Hartholz so gut wie nichts an. Der A2 reagiert da sensibler. Aber ich habe die Klinge vom IMP mal in Ruhe mit diversen Grits Micro-Mesh poliert. Sieht dann wieder aus wie neu. Empfinde ich als absolut pflegeleicht insgesamt.

Was Jenni angeht, kann man sich absolut auf sie verlassen. Sehr kommunikativ - und sie ist ‚ne wirklich Liebe!

Ich hätte dann hier noch die bisher vergessenen Inhand-Bilder vom ULB.

Muß jetzt mit Johnny ans Meer. Espresso, Stöckchen, Mini Canadian :eek:


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Grüße aus sunny Monte Gordo

Johnny & Rock’n‘Roll
 
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Boas,

nach wie vor klebt er förmlich in unserer Hosentasche. Wenn wir ihn nicht gerade in der Hand haben - den ULB. Ein verführerisches Messer. Griff, Größe, Gewicht auf der einen und Schneid- sowie Schärfeigenschaften auf der anderen Seite. Die Geometrie des ULB und CPM 3V haben uns sehr angenehm überrascht!

Wie üblich haben wir den Espresso bei Augusto eingenommen, uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und - zur Feier des Tages - mal ein frisches Grün in Angriff genommen. Das versaut zwar die Klinge, geht aber angenehm leicht von der Hand.

Die Sauerei auf dem Tisch haben wir zum Schluß wieder entfernt. Die auf der Klinge später natürlich auch ;). Zur Sicherheit hatten wir neben einem der Attilas noch ein zweites Barkie in der Tasche - das Mini Canadian. Aber das ist eine andere Geschichte :p


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Grüße aus sunny Monte Gordo

Johnny & Rock’n‘Roll
 
Moin Peter, die werden echt teuer diese Reviews. Angefixt vom Bericht, habe ich erstmal die Klingenwelt Website durchstöbert, bis mir dann einfiel, dass ich ja noch ein Mini Fox River mein eigen nenne. Nachdem ich es dann in der Hand hatte, stellte ich jedoch fest, dass sich mein Geschmack seitdem ich es habe deutlich geändert hat. Es kommt also hier bald auf den Markt. Das hier von dir vorgestellte Messer finde ich allerdings so gut, dass ich über einen Erwerb ernsthaft nachdenke! Allerdings hab ich ja mehr mit den Holzgriffen. Mal sehen wie ich Kontostand und Angebot bei Jenny in Übereinstimmung bringe.
Weiter so, auch wenns teuer wird, ich lese deine Berichte einfach zu gerne ( wer macht sich diese Mühe auch sonst ), und bitte weiter die tollen Fotos einstellen.
Gruß aus rainy Hagen, Olli
 
Moin Olli,

bei Deiner Handschuhgröße solltest Du auch mal den großen Bruder, den Bushcrafter in Augenschein nehmen :p ...

Greetz R'n'R
 
Boas,

kürzlich wieder mal zu Besuch bei Freund Theo auf seiner kleinen Insel im Alentejo, hatte dieser - wie immer - für uns seinen Bio-Obst-und-Gemüse-Garten geplündert. Der Tisch war reich gedeckt. Und da macht der Ultra-Lite Bushcrafter auch eine gute Figur :).

Wir haben die Gelegenheit wahrgenommen und Theo noch ein schönes Stück vegetabil gegerbtes Rindleder nebst passender Unterlage aus den Rippen geleiert. Unser bisheriges kleineres Stück hat nämlich mittlerweile durch offenbar zu sorglosen Umgang arg gelitten …


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Johnny & Rock’n‘Roll
 

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Moin Olli,

bei Deiner Handschuhgröße solltest Du auch mal den großen Bruder, den Bushcrafter in Augenschein nehmen :p ...

Greetz R'n'R

Mahlzeit vom Rhein...

Welche Handschuhgröße ist denn hier gemeint ?
Ich habe Größe 11 (Handrücken ist 10cm breit) - Habe mich in den ULB verliebt - Geht das überhaupt ?

Beste Grüße - Rainer
 
Moin bullschmitt,

habe gerade mal nachgemessen. Mein Handrücken ist exakte 9 cm breit (gemessen an der breitesten Stelle über die Wurzelknochen). Quer über das 2. Fingerglied gemessen - da, wo man das Messer greift - sind es 7 cm. Da paßt der ULB wie die sogenannte Faust aufs Auge. Der Griff vom ULB ist über alles so 102 mm, aber für einen bequemen Griff stehen etwa 7,5 cm zur Verfügung. Habe gerade noch drei Bilder gemacht zur Verdeutlichung. Vermutlich wird Dir der Bushcrafter besser passen. Deine Liebe allerdings kann ich gut verstehen. Ein wunderbares Messer der ULB :) ...


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Gruß R'n'R
 
Boas,

ich konkretisiere hier noch einmal die Vorzüge des ULB. Was ihn für mich - neben seinem interessanten Scandivex-Schliff und dem CPM 3V - zu einem ganz besonderen Messer macht, das ich trotz diverser erfreulicher Konkurrenz nicht aus den Fingern kriege, ist nach wie vor der Griff.

Während man beim Gunny ein handfüllendes mittelgroßes Messer mit Self-Guard für sehr sicheres, ermüdungsfreies und definitiv bequemes Arbeiten im Griff hat, ist dieser beim ULB um einiges schlanker und insgesamt kürzer.

Dennoch ist die Griffposition beim ersten Hinlangen - die richtige Handgröße vorausgesetzt - nicht unbequemer. Und bedingt durch die deutlich weniger stark akzentuierte Konturierung ist das ULB an Wendigkeit absolut ungeschlagen. Ein ganz besonders förderlicher Umstand ist dabei die zur Klinge hin betont schlank auslaufende Partie (rotes Quadrat).

Sollte ich eine Wertung abgeben, was meine Barkie-Vorliebe bezogen auf den bisherigen Bestand angeht, so liegen Gunny Hunter und ULB auf den ersten beiden Plätzen - wobei die Rangfolge mit dem Umstand wechselt, welches der beiden ich gerade in der Hand halte :eek:


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Greetz R’n‘R
 

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