Review Teruyasu Fujiwara Nashiji Gyuto 240mm

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also für rund 300,- Euro ein rudimentär verarbeitetes Messer zu bekommen und hier noch eine gute Preis-Leistungsrelation zu sehen, da braucht's schon viel guten Willen.

Ja die 300 Tacken kostet es ja aber eben nur hier wegen Import. Was Dimm wohl gemeint hat ist das der Säbel evtl. als Preis/Leistungs Kracher (im Bezug auf die pure Performance) für den japanischen Profi Markt gedacht ist. Was interessiert es einen Koch der die ganze Zeit in der Küche steht und vom Kunden nie gesehen wird, wie das Messer optisch aussieht? Insbesondere wenn es seine eigentliche Aufgabe - Schneiden, gut und lange - offenbar praktisch tadellos erfüllt? Man muss auch in Erwägung ziehen, dass das Messer in Japan eventuell unter gewissen Umständen günstiger zu haben ist. Vielleicht gibt's da Restaurants die ne Sammelbestellung machen und dann kostet eins "nur" noch 200. Oder jemand ist vlt. Stammkunde und quasi per Du mit dem Schmied und kriegt dadrüber einen Rabatt. Davon abgesehen für den reinen Verkaufspreis fände ich das Messer basierend auf der Review hier auch gar nicht uninteressant. Superschönes F&F sind für mich nämlich auch eher in der Kategorie "nice to have" und keineswegs an vorderster Front ;)
 
Servus,

Ja die 300 Tacken kostet es ja aber eben nur hier wegen Import.

das gilt auch für schön gemachte Messer im gleichen Preissegment vom Fujiwara, wenn ich es importiere. ;)

Was Dimm wohl gemeint hat ist das der Säbel evtl. als Preis/Leistungs Kracher (im Bezug auf die pure Performance) für den japanischen Profi Markt gedacht ist.

Wie schon gesagt, eine gute Performance bedingt nicht unbedingt ein nachlässiges Finish, ich sehe da keine Verbindung? Das Fujiwara ist ja gewiß nicht als günstig und wohl nur mit viel gutem Willen als preiswert zu bezeichnen nur weil es der Einstieg in die Welt der Teruyasu Fujiwara Messer ist.

Was interessiert es einen Koch der die ganze Zeit in der Küche steht und vom Kunden nie gesehen wird, wie das Messer optisch aussieht?

Ich hoffe doch einiges, die Vorstellung meine Mahlzeit mit einem völlig versifften Messer zerkleinert zu bekommen, würde mich beunruhigen. :hmpf:

Insbesondere wenn es seine eigentliche Aufgabe - Schneiden, gut und lange - offenbar praktisch tadellos erfüllt?

Das machen sauber gearbeitete Messer um keinen Deut schlechter, sonst müsste man ja von einem Denka abraten.

Davon abgesehen für den reinen Verkaufspreis fände ich das Messer basierend auf der Review hier auch gar nicht uninteressant. Superschönes F&F sind für mich nämlich auch eher in der Kategorie "nice to have" und keineswegs an vorderster Front ;)

Von einem "superschönem F&F" sind wir bei diesem Fujiwara Nashiji Gyuto ziemlich weit entfernt, findest du nicht? Wenn es durchschnittlich verarbeitet wäre, hätten wir keinen Grund die Ausführung dieser Serie in Frage zu stellen und das Messer hätte von Atlantik eine glatte Empfehlung bekommen. Die Verarbeitung ist aber unter Durchschnitt und von daher kontrovers zu diskutieren und nicht als Attribut funktioneller Spitzenleistung zu verstehen. Von mir zumindest nicht!

Gruß, güNef
 
Servus,
das gilt auch für schön gemachte Messer im gleichen Preissegment vom Fujiwara, wenn ich es importiere. ;)

Natürlich, es ging aber eher um eine Betrachtung des Marktes für den es mutmaßlich primär gedacht ist - den japanischen. Aus dieser Perspektive ist das Messer als eines der 200 Euro Klasse zu betrachten und nicht 300. Wenn wir natürlich über eine Kaufempfehlung im Deutschsprachigen Raum oder speziell Deutschland reden, müssen Importkosten selbstverständlich hinzugezogen werden. Dimm hatte diese glaub ich übersehen oder auch bewusst ignoriert. Mit den Importkosten wird es natürlich ungleich uniteressanter.

Wie schon gesagt, eine gute Performance bedingt nicht unbedingt ein nachlässiges Finish, ich sehe da keine Verbindung? Das Fujiwara ist ja gewiß nicht als günstig und wohl nur mit viel gutem Willen als preiswert zu bezeichnen nur weil es der Einstieg in die Welt der Teruyasu Fujiwara Messer ist.

Ich habe auch nicht behauptet das Performance und Finish Gegensätze sind. Aber wenn man beides auf einmal will muss man den Geldbeutel halt tendenziell etwas weiter öffnen.

Ich hoffe doch einiges, die Vorstellung meine Mahlzeit mit einem völlig versifften Messer zerkleinert zu bekommen, würde mich beunruhigen. :hmpf:

Ich glaube du weißt recht gut wie ich das gemeint habe ;)

Das machen sauber gearbeitete Messer um keinen Deut schlechter, sonst müsste man ja von einem Denka abraten.
Natürlich nicht, aber wie man der Konversation hier entnehmen konnte kostet so ein Denka aber auch das drei- bis vierfache.

Von einem "superschönem F&F" sind wir bei diesem Fujiwara Nashiji Gyuto ziemlich weit entfernt, findest du nicht? Wenn es durchschnittlich verarbeitet wäre, hätten wir keinen Grund die Ausführung dieser Serie in Frage zu stellen und das Messer hätte von Atlantik eine glatte Empfehlung bekommen. Die Verarbeitung ist aber unter Durchschnitt und von daher kontrovers zu diskutieren und nicht als Attribut funktioneller Spitzenleistung zu verstehen. Von mir zumindest nicht!

Ein schlechtes F&F ist natürlich in keinster Weise ein "Attribut funktioneller Spitzenleistung", steht dieser aber auch nicht im Weg und das ist denke ich die Krux von dem was Dimm sagen wollte. Das deckt sich auch mit meinem bescheidenen Erfahrungsschatz :D Ich spoiler hier mal: Ich hab praktisch gerade erst Pflaster gebraucht ein Tojiro Nakiri für 20 Tacken abgekauft. Die Verarbeitung ist eigentlich auch fast gänzlich unter aller Sau: Plastikzwinge die nicht bündig mit dem Griff abschließt, sehr grobes Finish des Griffholz, Anschlifflinie die jeden Surfer träumen lässt. Aber die reine Schnittperformance finde ich durchaus beeindruckend bis jetzt und scheint mein Tadafusa im jetzigen Zustand ein wenig in den Schatten zu stellen. Zumindest lassen sich die Zwiebeln horizontal schon mal deutlich besser einschneiden ;)
 
Servus,

Ein schlechtes F&F ist natürlich in keinster Weise ein "Attribut funktioneller Spitzenleistung", steht dieser aber auch nicht im Weg und das ist denke ich die Krux von dem was Dimm sagen wollte. Das deckt sich auch mit meinem bescheidenen Erfahrungsschatz Ich hab praktisch gerade erst Pflaster gebraucht ein Tojiro Nakiri für 20 Tacken abgekauft. Die Verarbeitung ist eigentlich auch fast gänzlich unter aller Sau: Plastikzwinge die nicht bündig mit dem Griff abschließt, sehr grobes Finish des Griffholz, Anschlifflinie die jeden Surfer träumen lässt. Aber die reine Schnittperformance finde ich durchaus beeindruckend bis jetzt und scheint mein Tadafusa im jetzigen Zustand ein wenig in den Schatten zu stellen.

genau das ist der Punkt! Nicht das unterdurchschnittliche Finish kollidiert mit der sehr guten Funktion, sondern der Preis der dafür aufgerufen wird!

Wenn das Tojiro Nakiri mit der dich beeindruckenden Schneidleistung rund 300,- Euro kosten würde hättest du's dann gekauft? Wenn das Fujiwara Nashiji in 240mm Klingenlänge 100,- Euro kostet, ich eines in dieser Länge suchen würde und der Bericht von Atlantik vorlege, mit allen Details zur Verarbeitungsqualität wie auch zur Funktion, würde ich es kaufen. Schon aus reiner Neugierde. Zu einem dreifachen Preis muss der Schmied zumindest mir ein ansehnlicheres Produkt abliefern. Mir scheint auch der Preissprung von 210mm auf 240mm Klingenlänge überzogen und Teil der Ursache dieser Diskussion. Fujiwara hat kein Monopol auf besonders funktionelle Messer, das versuche ich dir klar zu machen. Ich muss nicht bei ihm kaufen, es gibt alternativen in adäquater Verarbeitungsqualität, da ist kein Zauber, Mystik oder Geheimnis dahinter, das einem Schmied erlaubt, ich zitiere Atlantik:

Die Schlangenlinie des Kehls richtet wohl niemand mehr, ihn und den Rücken auf ein Niveau runterschleifen könnte ich selbst. Um den Überschliff wegzupolieren fehlen mir noch geeignete Natursteine, ob das mit einem 8000er Wasserstein geht, müsste ich ausprobieren. Versauen kann ich optisch ja eigentlich nichts.

für so eine Arbeit 235,- Euro abzurufen. Das ist alles.

Gruß, güNef
 
Wenn das Tojiro Nakiri mit der dich beeindruckenden Schneidleistung rund 300,- Euro kosten würde hättest du's dann gekauft?
Nö, hätte ich aber auch in dem Fall nicht wenn es das ultimativ beste Nakiri forever wäre :p. Wie grob genau das Finish ist wusste ich auch vorher nicht, das lässt sich auf Fotos nicht so genau erkennen.
Wenn das Fujiwara Nashiji in 240mm Klingenlänge 100,- Euro kostet, ich eines in dieser Länge suchen würde und der Bericht von Atlantik vorlege, mit allen Details zur Verarbeitungsqualität wie auch zur Funktion, würde ich es kaufen. Schon aus reiner Neugierde. Zu einem dreifachen Preis muss der Schmied zumindest mir ein ansehnlicheres Produkt abliefern.
Wie gesagt man darf nicht unbedingt davon ausgehen das der Herr an uns gaijin zum selben Preis verkauft wie im Inland. Nicht aus rassistischen Gründen, sondern Wirtschaftlichen, Geschäftsstrategischen.
Mir scheint auch der Preissprung von 210mm auf 240mm Klingenlänge überzogen und Teil der Ursache dieser Diskussion.
Möglich, aber auch hierfür mag es gute Gründe geben. Natürlich müssen uns diese Gründe als Käufer nicht interessieren.
Fujiwara hat kein Monopol auf besonders funktionelle Messer, das versuche ich dir klar zu machen. Ich muss nicht bei ihm kaufen, es gibt alternativen in adäquater Verarbeitungsqualität, da ist kein Zauber, Mystik oder Geheimnis dahinter[...]
Natürlich hat er kein Monopol darauf. Und was ich dir versuche klar zu machen ist, das der Mann möglicherweise primär für einen relativ lokalen Markt produziert. Für das Restaurant um die Ecke oder in der nächsten Stadt, die in der 3. Generation für die gesamte Belegschaft beim ihm kaufen. Die bezahlen möglicherweise weniger für das Messer und dafür Servicegebühren dafür das der Mann die Messer regelmäßig wartet, nachschleift, was weiß ich. Ich glaube die Messer sind für den ausländischen Markt nicht wirklich gedacht. Die Beschwerden von außerhalb bezüglich des Finish scheinen ihn ja auch nicht wirklich zu jucken. Aber wenn sich so bekloppte wie wir finden, nimmt der unser Geld natürlich trotzdem gerne. Das stinkt auch in Japan nicht :D
 
Für mich ist an der Preisdiskussion auch interessant, dass hier in Ansätzen die Kalkulation deutlich wird, die ein Händler betreiben muss. Das Messer ist auch bei CKTK in den USA und Knifewear in Kanada jeweils um dei 400$ zu haben, bei The Chopping Block aus England für 295BP. Schon ohne Versand- und Importkosten käme ein Nashiji vom Händler also fast an die 400€. Die Händler müssen den Zoll schultern, die Lagerung, den Vertrieb, den Shop, die eigene Lebenshaltung bestreiten etc. und - in diesem Fall wohl nicht unwichtig - für Reklamationen aufkommen. Der Händlerpreis enthält dann hoffentlich eine Vorab-Qualitätskontrolle und immer die Möglichkeit des Kunden zum Umtausch. Das muss bezahlt werden. Das heißt aber auch, dass ich dann als Kunde entsprechende Ansprüche stellen werde und das Messer mit anderen 400€ Messern von Händlern vergleiche.

Nun habe ich das Messer direkt von Fujiwara bezogen und vergleiche es deswegen nicht mit einem F&F wie dem Noborikoi-Gyuto, das perfekt ist, aber auch als sehr gut beworben und teuer bezahlt wird, sondern orientiere mich an der 200-250€ Klasse. Aber auch hier ist alles, was ich besitze, mindestens eine Klasse besser gefinisht, inclusive Shiro Kamo, dem ja auch eine Orientierung an der Schneidleistung nachgesagt wird. Im Bereich F&F bleibt das Nashiji für mich eine Enttäuschung. Das liegt zum Teil an meiner Erwartungshaltung, die eine europäische ist. Den Werkzeugcharakter eines Messers sehe ich auch, aber mein Verhältnis zu kosmetischen Verabeitungsmängeln ist wohl kritischer als das des Schmieds.

Immerhin verkauft Fujiwra weltweit und auch seine Website richtet sich erkennbar an außerjapanische Kunden. Was mir genügt hätte, wäre eine kurze, aber ehrliche Beschreibung der Verarbeitungsstandards, wie man sie z.B.auf der deutschen Tosa Hocha Website findet - einfach Transparenz in Beziehung auf das Produkt schaffen und wenn es zu Not die Warnung wäre "nur für preisleistungsbewusste japanische Profiköche gedacht".;) Mir hätte das bei Kaufentscheidung geholfen, denn ich bin kein Profikoch, kein Japaner und leider im Bereich Messer auch nicht wirklich preisleistungsbewusst, sonst hätte ich zwei oder drei Ikea-Messer und gut wär's. Und damit kann ich deine Frage beantworten, güNef:

Würdest du mit heutigem Wissensstand und nach ausgiebigem Praxistest diese Serie (dieses Messer) um diesen Preis noch einmal kaufen?

Nein, würde ich nicht. Nach jetzigem Stand würde ich bei Fujiwara ein 270er Maboroshi ordern und bei Bestellung ausdrücklich um ein gutes F&F bitten. Das hat aber auch mit meinem mangelnden Preisleistungsbewusstsein zu tun. Ich kann mir eigentlich schlecht vorstellen, dass das Maboroshi spürbar besser funktioniert als mein Nashiji, denn leistungsmäßig ist das top (ich glaube, das hatte ich schon einmal gesagt :eek:). Aber die Freude über ein sorgfältiges F&F wäre es mir wert gewesen. Hat für mich auch etwas mit der Wertschätzung der Kunden zu tun (irrational, ich weiß). Aber das ist eben auch der Grund, warum ich Messer aus kleinen Schmiedebetrieben kaufe anstatt Messer aus der Serienmanufaktur, die ja auch sehr hochwertig sein kann.
 
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Servus,

Und was ich dir versuche klar zu machen ist, das der Mann möglicherweise primär für einen relativ lokalen Markt produziert. Für das Restaurant um die Ecke oder in der nächsten Stadt, die in der 3. Generation für die gesamte Belegschaft beim ihm kaufen. Die bezahlen möglicherweise weniger für das Messer und dafür Servicegebühren dafür das der Mann die Messer regelmäßig wartet, nachschleift, was weiß ich. Ich glaube die Messer sind für den ausländischen Markt nicht wirklich gedacht.

der Preis (hier) und die Verarbeitungsqualität sind unumstößliche Fakten. Wir haben überprüfbare Zahlen und Fakten in Form von Rechnung und Bildern die den Zustand dokumentieren und einen genauen und kritischen Bericht.

Was du mir versuchst "klar" zu machen sind Vermutungen, hast du eine Quelle die deine Mutmaßungen belegen können ansonsten könnten das viele andere Hersteller mit Tip-Top-Finish im gleichen Preisbereich ebenso halten!

Warum suchst du nach Rechtfertigungen für ein von mir unausgewogen empfundenes Preis-Leistungsverhältnis? Das Finish wird dadurch nicht besser und das Messer nicht günstiger. ;)

Gruß, güNef
 
Nein ich habe keine Beweise dafür. Davon abgesehen glaube ich das wir langsam aneinander vorbei reden :D Ich stimme dir durchaus zu das für 300 oder schlimmer noch 400 Euronen schon ein bisschen mehr drin sein darf. Bei 400 Tacken sind wir schon in Shigefusa Kasumi Regionen wenn ich mich da richtig an die Preise erinnere. Belassen wir es einfach dabei ;)
 
Servus,

Aber auch hier ist alles, was ich besitze, mindestens eine Klasse besser gefinisht, inclusive Shiro Kamo, dem ja auch eine Orientierung an der Schneidleistung nachgesagt wird. Im Bereich F&F bleibt das Nashiji für mich eine Enttäuschung.Das liegt zum Teil an meiner Erwartungshaltung, die eine europäische ist.

Deine Erwartungen bauen auf deinen Erfahrungen mit anderen Herstellern auf, ich denke ob die Erwartungshaltung westlich oder östlich ist, hat keine Relevanz. Das man mit einem besseren Finish in diesem Preissegment rechnet liegt daran, das man es in der Regel auch bekommt.

Hier wird der Transparenzgrad einer hellen Hornzwinge an einem ansonsten makellosen Ashi um 250,- Euro kontrovers diskutiert! :staun: ;)

Es mag sein, das eine bestimmte Eigenschaft die positiv herausragt über eine negative hinwegsehen lässt, solange das Ganze noch irgendwie individuell als akzeptabel empfunden wird. Wo die Schmerzgrenze dieser Akzeptanz eines Mangels liegt, entscheidet jeder selbst. Deine scheint bei diesem Messer verständlicher Weise ausgereizt. ;)

Immerhin verkauft Fujiwra weltweit und auch seine Website richtet sich erkennbar an außerjapanische Kunden.

Dann zerlegt das jedwede Rechtfertigung nur nationale Kunden zufrieden stellen zu wollen/müssen deren Ansprüche an F&F den Gepflogenheiten des Landes entsprechen. Ein Blick über den nationalen Tellerrand zeigt klar das die Konkurrenz sehr wohl auf internationalem Niveau zu Finishen vermag.

Darum auch die nach meinem Empfinden berechtigte Kritik.

Gruß, güNef
 
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Hi,
ich kann mir bei besten Willen nicht vorstellen das Japanische Köche einen geringeren Anspruch an Ihr Messer stellen als der Rest der Welt.

Auch das Preis-Leistungs Verhältnis ist in Japan das Gleiche wie in Deutschland, Transport, Zoll, Einfuhrsteuer verteuern alle Japanischen Messer. Der einzige Unterschied besteht im Vertrieb, Direktvertrieb oder Zwischenhandel - Importeur. Auch ein Ashi ist in Japan sicher billiger als bei uns.
Und da Atlantik das Messer direkt gekauft hat müsste es eigentlich sogar preisgünstiger sein als vergleichbare Messer in Onlinehandel.

Ich bin mal gespannt was da an Antwort kommt von Teruyasu.

Gruß Klaus
 
Die einigen? jap. Köche, was Klingengeometrie angeht, haben höhere, als die restliche Welt, Ansprüche.

Die Qualität wurde hier nicht wirklich dargestellt. Z. B. wie kompliziert und wie exakt d. Klingenschliff ist? Es wäre gut die Klinge mit einem gemessenen und exakt angestellten Winkel um 20-30° zu schleifen und prüfen, ob das überhaupt klappt. Wie symmetrisch die Schneidfase ist, ob die immer gleiche breite hat?

Davon wissen wir hier ganz wenig.

Man kann auch nicht ausschlissen, dass eine glänzende Klinge nicht verschliffen ist. Oder dass die nicht ganz symmetrisch und dadurch schlecht schärfbar (also eigentlich billig) ist. In dem Fall könnte es sein, dass eine solche Klinge umgeschliffen werden muss, dass d. Finish dabei zuerst bezahlt, danach entfernt und dann neu gemacht werden muss. Und s.w.
 
Die einigen? jap. Köche, was Klingengeometrie angeht, haben höhere, als die restliche Welt, Ansprüche.

Ich wollte auf die ganzen "Messer für japanische Köche"-Spekulationen eigentlich nicht eingehen, aber hier hast du Recht, da in Japan das Schneiden der Gerichte oft dem ranghöchsten Koch vorbehalten ist. Die Schnitte sollen perfekt sein und dementsprechend viel Aufwand wird um die Schnitttechnik und die Messer getrieben. Das Schneiden ist daher in der Küchenhierachie ganz oben angesiedelt - so zumindeslt laut Jon Broida, der als Koch in Japan gearbeitet hat.

Die Qualität wurde hier nicht wirklich dargestellt. Z. B. wie kompliziert und wie exakt d. Klingenschliff ist? Es wäre gut die Klinge mit einem gemessenen und exakt angestellten Winkel um 20-30° zu schleifen und prüfen, ob das überhaupt klappt. Wie symmetrisch die Schneidfase ist, ob die immer gleiche breite hat?

Die Schneidfase war beisdeitig symmetrisch über die ganze Länge. Exakt nach Winkelvorgabe zu schleifen ist mir leider nicht möglich, da ich traditionell mit Wassersteinen arbeite. Ich wäre der letzte, der behauptet, dass meine Resultate nicht durch ein ein gutes mechanisches Schleifsystem stark verbessert werden könnten, aber ich will erst einmal mit den Wassersteinen weiterarbeiten, bis ich das Gefühl habe, dass ich das vernünftig beherrsche. Diesbezüglich werde ich also leider keine Angaben machen können.
 
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Eigentlich hatte ich nicht unbedingt damit gerechnet, dass Teruyasu Fujiwara antwortet, aber heute habe ich eine Email von ihm bekommen. Dafür gibt es schon einmal einen Pluspunkt.:super:

Um kurz den Inhalt meiner Anfrage und den Tenor der Antwort wiederzugeben:

In meiner Mail habe ich die Leistung des Messers wahrheitsgemäß gelobt, die kosmetischen Mängel beschrieben und mit Bildern illustriert und dann nach den Verarbeitungsstandards der Maboroshi- und Denka-Linien gefragt.

Herr Fujiwara hat mir in seiner Antwort erklärt, dass die Unregelmäßigkeiten beim Schichtaufbau darauf zurückzuführen sind, dass die rostfreien Außenlagen schneller abkühlen als der Karbonkern, daher die Dicke der Außenlagen schwieriger beim Handschmieden zu kontrollieren ist. Bei der Maboroshi- und Denka-Linie werde ein zusätzlicher Hämmervorgang bei niedrigeren Tempaturen durchgeführt, so dass die Außenlagen feiner und regelmäßiger seien. Eine vollkommene Regelmäßigkeit der Außenlagen sei aber auch hier nicht möglich.

Die Schneide meines Nashiji ist laut Herrn Fujiwara korrekt angelegt, was auch durch die Schärfe belegt sei - eine Aussage, die ich so nur bestätigen kann. Insgesamt weise die Nashiji-Linie ein rustikales Finish auf, weil das zur traditionellen Ästhetik gehöre. Die Maboroshi- und die Denka-Linie hätten eine verfeinerte Ästhetik und auch die Schärfe sei hier noch einmal eine andere.

Die letzte Aussage ist für mich erstaunlich, weil das Nashiji OTB mit Abstand die schärfste Klinge gewesen ist, die ich je in der Hand gehalten habe, alle Honba-Zuke Klingen inclusive. Ich fürchte auch, dass das ein Schliff ist, den ich nicht wirklich zu reproduzieren vermag, weil das momentan außerhalb meiner bescheidenen Fähigkeiten und vielleicht auch Ausrüstung liegt.

Insgesamt bin ich mit der Antwort von Herrn Fujiwara zufrieden und würde mir jetzt ohne Bedenken ein Maboroshi oder Denka kaufen. Wenn die in der Mail gemachten Angaben alletrdings auf der Website ständen, wäre das Ganze für mich transparenter gewesen. Aber sei's drum. Das Nashiji ist nach wie vor einer der Top 3 Performer in meiner Küche (schlägt auch mein Shigefusa klar) und von der Vielseitigkeit her ganz oben. Im Gebrauch fallen die kosmetischen Mängel bislang nicht ins Gewicht - aber natürlich auch nicht weg.

Wenn ich etwas bereue, dann die Tatsache, nicht direkt ein 27er Maboroshi gekauft zu haben. Momentan überlege ich, ob ein Upgrade auf ein 27er Denka sinnvoll ist (die Kato- und Shigefusa-Verkäufe bei JNS habe ich ja leider um Stunden verpasst :glgl: - waren zum Glück aber auch keine 27er Gyutos dabei...), aber damit lasse ich mir noch etwas Zeit, muss erst einmal mit den letzten Neuanschaffungen arbeiten.
 
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Servus,

Herr Fujiwara hat mir in seiner Antwort erklärt, dass die Unregelmäßigkeiten beim Schichtaufbau darauf zurückzuführen sind, dass die rostfreien Außenlagen schneller abkühlen als der Karbonkern, daher die Dicke der Außenlagen schwieriger beim Handschmieden zu kontrollieren ist. Bei der Maboroshi- und Denka-Linie werde ein zusätzlicher Hämmervorgang bei niedrigeren Tempaturen durchgeführt, so dass die Außenlagen feiner und regelmäßiger seien. Eine vollkommene Regelmäßigkeit der Außenlagen sei aber auch hier nicht möglich.

andere Schmiede haben wohl auch mit ähnlich gelagerten Problemen zu tun und schaffen trotzdem ein zum Teil atemraubendes Finish. Zugegeben, das kostet etwas mehr, zeigt aber, das aus Kosten/Nutzen-Gründen Fujiwara auf Arbeitsschritte die, sagen wir den Ansprüchen "internationaler" Ästhetik gerecht werden, beinhart verzichtet.

Das aber an international angebotenen Messern von Händlerpreisen bis zu 400,- Euro!? :super:

Insgesamt weise die Nashiji-Linie ein rustikales Finish auf, weil das zur traditionellen Ästhetik gehöre. Die Maboroshi- und die Denka-Linie hätten eine verfeinerte Ästhetik und auch die Schärfe sei hier noch einmal eine andere.

Die Preis für diese Serien verfeinern sich in gleichem Maße wie die Ästhetik! :rolleyes:

Das konnte ich mir nicht verkneifen! ;)

Gruß, güNef
 
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andere Schmiede haben wohl auch mit ähnlich gelagerten Problemen zu tun und schaffen trotzdem ein zum Teil atemraubendes Finish. Zugegeben, das kostet etwas mehr, zeigt aber, das aus Kosten/Nutzen-Gründen Fujiwara auf Arbeitsschritte die, sagen wir den Ansprüchen "internationaler" Ästhetik gerecht werden, beinhart verzichtet.

Das aber an international angebotenen Messern von Händlerpreisen bis zu 400,- Euro!? :super:

Man weiß natürlich nicht immer, welche Schmiede mechanisch betriebene Schmiedehämmer einsetzen und welche ganz oder weitgehend traditionell per Hand arbeiten. Das dürfte bei der Gleichmäßigkeit der Bearbeitung einen Unterschied machen, vor allem wenn das Zeitfenster klein ist. Aber dass bei den Nashijis der Verzicht auf ein besseres F&F Programm ist, sagt Herr Fujiwara ja selbst. Passt letzlich also mit dem beinharten Verzicht.

Die Händlerpreise sollte man m.E. nicht miteinbeziehen, denn ich halte es für wahrscheinlich, dass darin eine bessere Qualitätskontrolle entweder schon durch den Schmied oder durch die Händler eingepreist ist. Ist natürlich erst einmal Spekulation (oder vielleicht Wunschdenken). Die Nashijis direkt vom Schmied sind ja deutlich eine Preisklasse darunter angesiedelt - wahrscheinlich wegen des beinharten Verzichts.

Alles in allem gesehen kann ich sagen: Ein Nashiji habe ich jetzt, möchte es auch nicht missen. Ein Maboroshi oder Denka bleibt für mich weiterhin auf der Liste.
 
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