Dürfen wir es haben? Eickhorn Recondo III bzw. KM 4000

Holzkopf

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Hallo Freunde von in Solingen verarbeitetem 1.4110 Stahl! ;-)


Ich möchte einem Freund, Beruf: Gartenlandschaftsbaumeister, gerne ein Eickhorn Recondo 3 kaufen/schenken!

http://www.eickhorn-solingen.de/epages/62631327.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62631327/Products/825131


Problem:

Kategorien: Produkte / Militärmesser / Kampfmesser / RECONDO III (oder KM4000)

Es ist also lt. Hersteller ein Kampfmesser.


Ich habe mir nun http://www.messerforum.net/initiative/pages/rechtslage-waffengesetz-und-messer.php durchgelesen und würde sagen:

Er darf das Messer wenn er beruflich unterwegs ist IMMER, also den ganzen Tag und überall, am Gürtel tragen bzw. Führen.

(das er damit dann nicht durch die Innenstadt spaziert, oder in der Bank Geld abholen geht ist logisch – das macht man als normaler Mensch einfach nicht)


Ich bin mir nun aber leider nicht sicher weil mich folgender Foreneintag irritiert:

( http://www.gutefrage.net/frage/gilt-ein-messer-mit-tanto-klinge-als-waffe )
Hier ist es ausgerechnet die "Hilfreichste Antwort":

Eine Tantoklinge gilt definitiv als Waffe. Das Waffenrecht ist mit Absicht schwammig formuliert um möglichst viel zu illegalisieren, wobei man ein Tanto besitzen, aber nicht führen darf. In Merkblättern für Behörden steht lediglich: "tragbare Gegenstände, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, die Angriffs- oder Abwehrfähigkeit von Menschen zu beseitigen oder herabzusetzen, insbesondere Hieb- und Stoßwaffen; die, ohne dazu bestimmt zu sein, insbesondere wegen ihrer Beschaffenheit, Handhabung oder Wirkungsweise geeignet sind, die Angriffs- oder Abwehrfähigkeit von Menschen zu beseitigen oder herabzusetzen"
Ein Tanto ist als Stoßwaffe konzipiert und wird daher wird jedes Messer mit einer solchen Klingenform als Waffe eingestuft. In den Ganzen "Merkblättern für Behörden" steht weiterhin drin, dass "normale Taschenmesser" (Wortlaut) weiterhin geführt werden dürfen. Bei folgenden Eigenschaften kann man jedoch Probleme bekommen:
Gute Sticheigenschaften der Klingenform
Geringe Eignung als Schneidwerkzeug
Beschaffenheit des Griffs geht über der eines üblichen Schneidwerkzeugs hinaus
Ausgeprägtes Parrierelement
Waffentypisches Gesamterscheinungsbild
Reflexionsschutz für Klinge oder Messer insgesamt (schwarze Klinge!)
Waffentypische Hinweise des Herstellers (Artikelbeschreibung und Bezeichnung, tac, tactical, military usw.)
Hohlkehle
=> und sämtliche Klingenformen die typischen Blankwaffen nachempfunden sind!!! <=
All das sind Waffeneingenschaften, die es problematisch machen solche Messer zu führen! Es steht so nicht im Gesetz, wird aber von den Gerichten und Behörden so gehandhabt! Es ist nämlich total klasse wenn man wegen nichts die Statistik in punkto Waffenrechtsverstöße künstlich aufblasen kann um der Öffentlichkeit zu zeigen wieviele tausend Verstöße man pro Jahr in Deutschland aufklären oder verfolgen konnte.
Zum K****, aber leider die Realität in Deutschland. Das Führen kann mit empfindlichen Geldstrafen bis zu 10 000 Euro bestraft werden.


Frage:
Kann mein Kumpel nun dieses Messer als Werkzeug benutzen oder könnte er Probleme bekommen? Die aufgezählten Punkte usw. weisen das Recondo 3 und das KM4000 ja dann eindeutig als Waffe aus!


Seine Einsatzzwecke wären vermutlich:

Paletten aufbrechen (Hebelwerkzeug),
Säge...,
Axt,
Rollrasen schneiden,
"schnell mal ein bisschen" Gebüsch/Gestrüpp entfernen (kleine Machete),
Seile und Drähte und kleine Äste schneiden,
usw.

und selbstverständlich um zahlungsunfreudige Kunden zu "überreden" ein bescheidenes Trinkgeld draufzulegen ;-)

Nein klar, wenn man mit dem Messer jemanden absichtlich beroht oder verletzt ... gibt es natürlich rechtliche Probleme... Soweit klar und selbstverständlich...


Wie kommt Holzkopf nun überhaupt darauf ausgerechnet dieses Messer haben zu wollen?
Ich habe dieses Video gesehen:
https://www.youtube.com/watch?v=nc6mD3z3Q_E
(Das KM 4000 ist zu 100% das Recondo 3 nur mit schwarzem Griff...)

Noch Fragen?


Naja, hoffe ihr habt noch Lust zu lesen, ich habe da noch ein ähnliches Anliegen, fast as gleiche:

Dummerweise habe ich mich so in das Thema Messer reingesteigert, dass ich nun auch eins haben möchte :D
Ein KM 4000 soll es sein, weil ich es in schwarz schöner finde!

Ich kann es auch hobbymäßig sinnvoll nutzen:
Ich baue nämlich eine "abenteuerliche" Mountainbikestrecke. Da wird sehr viel mit Holz gearbeitet (Startturm, Rampen, Hochwege - also Hühnerleiern zum drüberfahren, Geräteschuppen, Zaun, etc...). Somit wäre das Messer sicher immer ein praktischer Helfer für mich:

Paletten auseinandernehmen (für billiges Bauholz),
Nervige Äste und Gebüsch/Gestrüpp entfernen,
Seile kappen, da dort cirka 20 riesige Abdeckplanen ausgelegt sind,
Abdeckplanen zuschneiden,
Bretter passend schnitzen, sägen und spalten,
Feuerholz, usw.
Außerdem kann ich den Namen meiner Liebsten neben meinen in ein Brett schnitzen und dieses dann mit Herzchen und Blumen usw. verziehren, oder so ein ******** (Gentleman, ich verbiete mir jeden Kommentar dazu).

Frage:
Darf ich dieses "furchtbare Kampfmesser" nun von Zuhause, im Auto im Kofferraum, auf ein anderes Privatgelände (bei einem Kumpel) befördern und dann dort "hobbymäßig" damit arbeiten?

Oder könnte ich in einer Polizeikontrolle jeglichen Glauben an unser Rechtssytem verlieren. Möglich wäre es auch das ein Wanderer 3m von mir entfernt auf dem Wanderweg hinter dem Kuhzaun "Todesangst" bekommt, wenn ich mit meinem KM4000 wie ein wahnsinniger Holz schnitze, oder so... Der ruft dann die Polizei und sagt das hier jmd. mit einer gefährlichen Waffe hantiert... Die kommen dann mit dem SEK, Feuerwehr, Rettungswagen, Kampfhubschrauber, usw und ich muss 100.000 € zahlen... Dann mache ich Harakiri mit der Tantoklinge, HEI!!!
Jaja, ihr sagt jetzt "der spinnt", dass ist unmöglich. Ich gebe zu: Es ist etwas weit hergeholt, ich gehe aber eben immer vom Extremfall aus ;-)


Also, am Ende des Tages genau 2 Fragen :)


Ich bitte um möglichst gesicherte Antworten und kein "ich glaube/vermute/hoffe/könnte sein, oder, ich habe eine ähnliche Frage" oder sowas, da ich keine Lust habe schuld daran zu sein, dass mein Kumpel wegen diesem zugegebenermaßen etwas martialisch anmutenden Messers (ein richtiges Männerwerkzeug eben ;-) ) 10000€ zahlen muss (ich selbst habe die überigens leider auch nicht hier so rumliegen, da bin ich zu empfindlich zu).
Außerdem bitte beim Thema bleiben.....! Also bitte keine neue Diskussion entfachen wie z.B. "das schwarze ist aber schöner als das grüne".
Es geht hier rein darum ob wir mit dem Gesetz in Konflikt geraten könnten!
Eigenschaften des Messers, also ob es ein besseres oder so gibt oder Alternativen interessieren mich, den Eröffner diese Threads - der sich nur 2 eindeutige Antworten erhofft, nicht.

Ich möchte genau und auch nur dieses Messer, wegen dem kleinen ver******* Eichhörnchen was da drauf ist, ver***** nochmal!

Es sei denn wir dürfen das Messer NICHT führen/haben!
Dann würde ich natürlich um sinnvolle, erlaubte Alternativvorschläge bitten. DANKE! :)


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und erstrecht für kompetente Hilfe!


Oh halt, da fällt mir ein: Zur not könnt ich ja auch mal bei Eickhorn direkt fragen, oder was meint Ihr? Die müssten ja eigentlich Erfahrung im Um(her)gang mit so einem militärischen Kampfmesser in der Öffentlichkeit haben...


Liebe Grüße,

euer neuer "Messerfan" Holzkopf
 
Hallo holzkopf und willkommen im Forum.
Zu Deinen vielen Fragen ist mir zunächst eine Sache hängengeblieben.
Das rechtliche Problem besteht vorallem deshalb, weil das Messer über 12cm Klingenlänge hat und damit unter das Trageverbot fällt.
Einen beruflichen Tragegrund mit einem solch martialischen Messer zu "konstruieren" dürfte schwerfallen.


Gruß
Excalibur
 
Hallo Excalibur,

danke für deine schnelle nachvollziehbare Antwort!

- Auch wenn diese ja leider eher ernüchternd ausfällt ;-) Aber genau das habe ich befürchtet...

Ich habe auf einer Internetseite nämlich auch gestern noch folgendes zu solchen "Waffen" gelesen:

"Der Besitz & Erwerb der hier angebotenen Freien Waffen (Recondo III) ist erlaubnisfrei ab 18 Jahren, im eigenen Haus, Garten, Grundstück oder mit Erlaubnis der jeweiligen Besitzer/Eigentümer dürfen Sie diese Waffen ohne "kleinen Waffenschein" bei sich tragen."


Also mein Fazit:

1. Mein Kumpel darf das Messer als Gartenlandschaftsbaumeister NICHT am Gürtel mit sich tragen/führen, wenn er sich in der Öffentlichkeit oder bei einem Kunden befindet (mit dem er dies nicht abgesprochen hat). Richtig?

2. Ich bzw. Wir dürfen das Messer also auch nur "im eigenen Haus, Garten, Grundstück oder mit Erlaubnis der jeweiligen Besitzer/Eigentümer" tragen/führen (so wie ich mir den Einsatz für mich ja auch vorgestellt habe). Richtig?

3. Transportieren dürften wir es nur in einem VERschlossenem Behältnis, also von meinem Grundstück auf das Grundstück von meinem Kumpel wo ich dann damit arbeite, wenn ich folgenden "Punkt 4. Führen eines Messers" richtig verstanden habe! Richtig?

http://www.messerforum.net/initiative/pages/rechtslage-waffengesetz-und-messer.php


Wäre nett wenn mir noch jemand helfen könnte letzte Zweifel aus dem Weg zu räumen. Danke :)

Wegen einer Alternative für meinem Kumpel, der solch ein Messer echt gut brauchen könnte, werde ich mich dann mal umschauen und ggf. einen Thread dazu im passenden Forum hier eröffnen.

Viele Grüße und nochmal Danke für Hilfe,

Euer "Eickhörnchen" Holzkopf
 
Hallo Holzkopf,

das ist korrekt zusammengefasst. :)

Ihr braucht ein Messer, das

a) keine Waffe ist
und
b) maximal eine Klingenlänge von 12cm hat.

Folder lasse ich jetzt mal außen vor.
 
...Dann würde ich natürlich um sinnvolle, erlaubte Alternativvorschläge bitten...
Wenn ich du wäre, würde ich zu dem anvisierten Aufgabenspektrum (da es ja auch in der Öffentlichkeit oder vor den Augen von Kunden benutzt werden soll) lieber auf das Kampfmesseroutfit verzichten und zu einem zivileren und erlaubten Rettungsgerät greifen: Wenns das Eichhörnchen drauf haben soll, z.B. das ABW I von Eickhorn. Das ist ein Werkzeug und hat die erlaubte Klingenlänge.
(Es ist mit und ohne Wellenschliff erhältlich. Zum Abtrennen von Ästen kann man bei der relativ kurzen Klinge zusätzlich ein Schlagholz verwenden. Andererseits dürfte die dicke Klinge fast ebensoviel Schlagwucht wie die schlanke des Kampfmessers entwickeln)
 
Last edited:
Und ich frage mich was der Kumpel als Gartenlandschaftsbaumeister mit so einem Messer will. Für Gartenarbeit und Holzwirtschaft gibt es doch genügend klassisches Werkzeug, das garantiert geeigneter ist. Schon die Kombination aus Messer und Säge ist verletzungsträchtig. Eine gewöhnliche Astsäge kann zwar nur sägen, das dafür aber besser. Und an Haumessern gibt es genügend Auswahl: Machete, Gertl, Standhauer (Jagdmesser um den Ansitz ggf. freizuschneiden), etc.

Der Nebeneffekt von nach Werkzeug aussehendem Werkzeug ist, dass man da erst gar nicht irgendwelche Ausreden erfinden muss warum man es dabei hat. OK, ein großes Haumesser passt auch nicht zu §42a. Aber es ist leichter erkennbar, das man es nicht zum auf dicke Hose machen dabei hat, sondern um zu arbeiten. So wie die Heckenschere und die Motorsense, die gleich daneben liegt.

Und für dich selber als Hobby. Wenn es dir Spaß macht, warum nicht. Musst nur halt immer daran denken, das du in einer dichtbesiedelt Gegend bist. Und das viele Mitmenschen Messer als Werkzeuge außerhalb der Küche nicht mehr gewohnt sind.
 
Und ich frage mich was der Kumpel als Gartenlandschaftsbaumeister mit so einem Messer will. Für Gartenarbeit und Holzwirtschaft gibt es doch genügend klassisches Werkzeug, das garantiert geeigneter ist.

Ganz genau! Und ein Victorinox kann auch fast alles, wer braucht also überhaupt was anderes und warum gar noch Interesse an Customs oder anderen Serienmessern? :rolleyes:
 
@ToRi
Das ist aber unangebrachte Polemik. Dein "ein Victorinox kann auch fast alles" ist genau das, was da mit dem Kampfmesser versucht wird. Ein Kombiding, das vieles kann, aber nichts richtig. Ich habe aber nur für den Gartenlandschaftsbaumeister-Kumpel für die berufliche Verwendung die Sinnhaftigkeit infragegestellt, und nicht die private Verwendung durch den TO selber. Also was soll das?
 
Ach ja, was der Kumpel auch noch bedenken sollte. Er sollte einen Blick hinüber zu seiner Berufsgenossenschaft werfen. Nicht das er mit denen Stress bekommt wenn er nicht reguläres Werkzeug verwendet.
 
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