Size matters - Brett für Männer

Bei den Brettern aus Längsholz die ich die letzten 30 Jahre benutzt habe hatte ich auch immer Probleme mit Verzug und Verschleiß durch das Faserdurchtrennen.
Bei Stirnholz (die einzigen die ich seit 5 Jahren nur noch benutze) hab ich null Verzug und minimalen Verschleiß durch Einschnitte.

Gruß

Uwe
 
Servus,

Hm das ist wirklich schwer zu sagen, da ich schließlich keinen parallelen Vergleich mit den gleichen Messern habe. Messer haben sich ebenso geändert wie die Bretter, deshalb kann ich mir da wohl kein belastbares Urteil erlauben...
Wenn ich mutmaßen müsste, würde ich sagen, dass der Unterschied zwischen Stirnholz und längsverleimtem Holz doch spürbar ist, auch bei gleicher Holzart. Belegen kann ich es wiegesagt aber nicht, es erscheint einfach logisch und sinnvoll. Kann aber natürlich auch an den Messern, der sich ja auch entwickelnden Schnitttechnik usw. liegen. :hmpf:

tja, genau so ist es es leider! Es sind zu viele Einflüsse von zu vielen Faktoren, die keine klare Beurteilung zulassen. Eine Klingengeometrie kann ich messen, den Effekt eines Schneidbrettes kann man nur anhand persönlich gemachter Erfahrungen beurteilen die nicht oder nur selten übertragbar sind. Die Standzeit, der Anschliff, die Schärfe, die Empfindlichkeit, die Schnitttechnik, der Impact und noch einiges mehr wirkt auf weiches und hartes, längs oder quergefasertes Schneidbrettholz je nach Anwender und Art und Zustand seiner Messer zu unterschiedlich. Ist für die gute Standzeit mancher Messer jetzt der Stahl mit Schliff und Schneidenwinkel verantwortlich, oder das richtige Brett? Oder doch die Schnitttechnik und der Impact? Oder alles zusammen, aber wie hoch ist dann der Anteil vom Brett und da dann erst der Unterschied zwischen längs und Querfaserverlauf?

Wie man sieht, wird es hier ziemlich ungenau, verwaschen und subjektiv! :hmpf:

Ich denke die Orientierung vieler läuft auf eine plausible Vernunftkette hinaus, das weichere Holz ist logischerweise schonender, die Stirnholzfaserrichtung ist besser gegen Einschnitte gewappnet! Aber klar und deutlich merkbare Unterschiede werden die wenigsten Hobbyköche wahrnehmen!

Hier noch mal die Platzverhältnisse: Alles wichtige für ein gemütliches Samstagvormittagfrühstück nach sportlicher Aktivität:

attachment.php


Gruß, güNef
 
Last edited:
Hallo zusammen,

Als Pflege und Grundlage für eine flüssigkeitsabweisende Oberfläche wurde mir von Herrn Reger Danish Oil der Firma RUSTINS oder Finishing OIL von CHESTNUT empfohlen - ein Tipp, den ich hier gerne weitergebe. Nicht selbsthärtende Öle wie Leinöl oder Speiseöl würden genauso schnell wieder verflogen sein, wie sie ins Brett eingezogen sind.

Auf der Suche nach einem geeigneten Öl für Schneidebretter und Griffhölzer bin ich an diesem Tipp von Herrn Reger, wie von Atlantik berichtet, hängen geblieben. Ich bin alles andere als ein Holzexperte, und habe mal versucht mich etwas einzulesen... Nachhaltig bzw. von dauerhafter Wirkung ist das Ölen also nur, wenn das Öl auch (möglichst schnell) aushärtet, eine Eigenschaft die bei Rustins gegeben ist. Nun war ich kurz davor auf "Bestellen" zu klicken, bin dann aber auf folgenden Hinweis (feinewerkzeuge) gestoßen: "Danish Oil sollte wegen einiger Inhaltsstoffe nach unserer Auffassung NICHT für Spielzeug verwendet werden!". Das legt doch nahe dass es auf Schneidebrettern ebensowenig verloren hat. Wie würdet Ihr das bewerten, ist das eine reine Vorsichtsmaßnahme die man geflissentlich ignorieren kann? Wenn ich mich nicht täusche ist dieser Vorbehalt auf die darin enthaltenen Sikkative zurückzuführen, d.h. Leinölfirnis wäre ja dann ebenfalls bedenklich, selbst wenn heutzutage kein Blei mehr verwendet wird.

Momentan öle ich Schneidebretter mit Walnussöl, das riecht lecker und dunkelt etwas nach, ist aber nicht von sonderlich langer Wirkung und daher auch teuer. Denn ich habe keine Lust das Brett 6-10 Wochen lang zwecks Aushärtens unbenutzt zu lassen!

In der Hoffnung dass dies nicht zu weit vom Thema abschweift,
Viele Grüße
Philipp
 
Moin,

ich nutze Chestnut Food Save Finish für meine Schneidebretter und bin eigentlich sehr zufrieden. Absolut geruchsneutral, IMHO recht unbedenklich zu nutzen und hat meiner Erfahrung nach eine deutlich längeranhaltende Schutzwirkung als das was ich vorher probiert habe (div. Lebensmittelöle, IKEA Schneidbrettöl etc.).

Nur ist es doch nicht gerade günstig wie ich finde...


Gruß, Gabriel

PS: Für meine Messergriffe nutze ich es auch.
 
Diskutiert wurden die Inhaltsstoffe des Danish Oil von Rustins schon einmal hier (Beiträge 56-58):

http://www.messerforum.net/showthread.php?45657-Holzgriff-%F6len-Womit/page2&highlight=schneidbrett

Herr Reger meint, es sei lebensmittelecht und unbedenklich, andere waren skeptischer. Ehrlich gesagt, kann ich mir bezüglich der Wirkung der Inhaltsstoffe und deren erlaubten bzw. ratsamen Grenzwerten keine fundierte Meinung bilden, dazu fehlt mir schlicht die Kompetenz.

Die einzige Überlegung, die ich beisteuern kann, ist, dass das Öl ja einzieht und dann aushärtet. Da es eine wasserfeste bzw. wasserabweisende Schicht bildet, dürfte es nicht einfach auzuwaschen sein, wenn Wasser auf das Brett kommt (z.B. durch gewaschenes Gemüse). Im ausgehärteten Zustand wird es auch nicht an den Lebensmitteln kleben. Was passieren kann, ist, dass man durch Schnitte kleine Holzspane löst, die dann auch das Ol enthalten. Das wäre dann eine Frage der Dosis, zu der ich wieder nichts sagen kann. Wer Holzspäne isst, tut sich aber prinzipiell nichts Gutes, besonders wenn das Brett verkeimt oder bakteriell belastet ist.

In Bezug auf Lebensmittel z.B. habe ich schlechtere Erfahrungen mit bakteriellen Verunreinigungen (nicht in meiner Küche) gemacht als mit Schadstoffrückständen. Auch langfristig halte ich es persönlich für wesentlich ungesünder, unliebsamen Bakterien und Pilzen ausgesetzt zu sein, als Schadstoffrückständen innerhalb von Grenzwerten. Sollte das Danish Oil durch eine 'Versiegelung' verhindern, dass sich ein Nährboden für Bakterien und Pilze bildet und diese Entwicklung verlangsamen, wäre das für mich ein Grund, es weiter zu benutzen. Allerdings würde ich mich persönlich auch nicht als ökologisch sensibilisiert betrachten.

Das Datenblatt vom Danish Oil kannte bis vor kurzem darum auch nicht. Ich werde mir mal das Datenblatt vom Chestnut Oil ansehen, vielleicht ist es die bessere Alternative.

Ich kann auch jeden verstehen, der hier auf Nummer sicher geht. Bezüglich des Danish Oils habe ich kein Pferd im Rennen, ich habe nur einmal eine Dose gekauft. Kann ich demnächst auch ohne weiteres für Möbel verwenden...

@güNef
Manchmal müssen es im Leben einfach die großen Dinge sein: große Gefühle, große Messer, große Bretter...
 
Last edited:
Vielen Dank für den Verweis auf die Diskussion am richtigen Ort, das kommt davon wenn man selten in "Wartung und Pflege" reinschaut. Aber auch interessant dass sich einige andere genau dieselben Gedanken machen. Denke das Rustins ist für mich auch kein Thema mehr, auch wenn deine Argumentation für mich Sinn ergibt und ich jetzt nicht an eine unmittelbare Schädlichkeit glaube. Trotzdem bin ich da lieber vorsichtig, und werde wohl mal Gabriels Tipp ausprobieren. Nicht gerade günstig, aber ich nehme mal an dass das Zeug ziemlich ergiebig ist und nachhaltig, dann lohnt es sich doch auch. Für Pasten selber mixen kann ich mich jetzt nicht so erwärmen, nicht dass ich die Wirkung bezweifle, aber da bin ich einfach zu faul ;) Besten Dank für Eure Tipps!

Viele Grüße
Philipp
 
Ich benutze ordinäres Speiseöl (Sonnenblume/ Raps) zum ölen meiner Bretter.
Selbst wenn sie trocken erscheinen, tritt das Phänomen auf, dass wenn ich einen "heißen" Topf darauf abstelle, eine Öllache an die Oberfläche tritt.
Ich habe auch mal Versucht Paraffin mit einem Heißluftgebläse (das Ding um Lack zu entfernen) in das Holz einzuarbeiten.
Der Erfolg war nicht der Rede wert.

Was Bakterien angeht sollte man daran denken, dass ohne Wasser kein Wachstum möglich ist. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass das Brett möglichst trocken sein sollte.
Schimmel auf Brettern kann es nur geben wenn man auf diesen Lebensmittel sehr lange kompostiert.

Zur Schalldämpfung der betroffenen Bretter würde ich empfehlen mittig unter ihnen eine Squashball zu legen.
Dieser verhindert die Eigenschwingung des "Klangholzes".
Das ist ähnlich den Tennisbällen unter großen Lautsprechern, die den Frieden in der Nachbarschaft erhalten sollen.

Grüße
 
Benutzer hat den Inhalt dieses Beitrags gelöscht.
Grund:
--------------
Inhaltslose Füllbeiträge, spamartige Antworten, Chatähnliche Beiträge
 
Last edited:
Da schon öfter die Marke von John Boos hier angesprochen wurde und ich derzeit ein neues Schneidebrett in ordentlicher Dimension kaufen möchte bin ich mir unsicher welches Material ich wähle. Hat denn jemand Erfahrungen mit Walnussholz speziell von Boos? Es werden scheinbar hier im Forum nur die Ahorn Varianten genutzt. Ich würde mich über Anregungen freuen. Zumal Ahorn und Walnuss gerade von der Härte einen Unterschied aufweisen.
 
Eigentlich nein, kein großer Härteunterschied. Die Härte liegt etwa auf dem selben Niveau. Die individuellen Unterschiede eines schnell und langsam wachsenden Baumes, die sich in unterschiedlicher Härte niederschlägt halte ich hier für größer als die zwischen den Arten. Also die paar Brinell mehr oder weniger kann man vernachlässigen für ein Schneidbrett.
 
Müsste ein langsam wachsender Baum dann ein dichteres Holz besitzen? Was könnte in dem Fall für Walnuss sprechen?
 
Hallo Steffi
Für Walnuss könnte -abhängig vom Auge des Betrachters- sprechen ,das es besser aussieht ...oder eben auch nicht .Für Messer und Holz wäre vermutlich ein Brett aus Kopf/Stirnholz das beste .Die Klinge schont das Holz ,das Holz schont die Klinge .Also win win Situation .
Außerdem sehen Stirnholzbretter -wieder Auge des Betrachters- auch gut aus .
Gruß Jens
 
ja, dichteres Holz. Jahresringe sind z.B. je nach Niederschlag unterschiedlich breit. Hat der Baum schlechte Wachstumsbedingungen auf kargem Boden, wächst er nur wenig. Dafür ist das Holz hart und schwer. Für Walnuss spricht z.B. die dunklere Farbe. Schneidet man farbige Lebensmittel, verfärbt sich das Brett weniger.
 
Ja das verstehe ich. Aber ich habe leider noch kein Brett gefunden, in ähnlicher Abmessung in Stirnholz.
Das Brett soll die 200 Euro nicht übersteigen. Ich wollte mir etwas besonderes, schönes gönnen. Festgelegt habe ich mich noch nicht.
 
In einem Forum dessen User regelmäßig astronomische Beträge für das X-te Messer hinlegen, kann ich den Hype um diese Bretter nicht wirklich nachvollziehen. Außer dass es eben viel Brett für das Geld ist. Die heftigen Verschleißspuren überraschen mich nicht. Daher, liebe Steffi, würde ich auch unbedingt ein hirnholzverleimtes Brett empfehlen. Nicht nur dass sie klingenschonender sind. Sie sind auch deutlich robuster und langlebiger, da man in die Enden der aufrechten Fasern schneidet und diese eben nicht, wie bei querverleimten Brettern, durchtrennt. Außerdem kann es mit der Zeit kaum Verzug geben. Hier ist ein schönes video in dem der Produktionsprozess erläutert wird. Ist natürlich Werbung eines nordamerikanischen Herstellers, aber dennoch sehr informativ wie ich finde.

Es gibt viele Schreinereien in Deutschland die solche Bretter herstellen, sicherlich auch bei dir irgendwo in der Nähe. Wenn du lieber komfortabel übers Internet gehen möchtest kann ich dir diese beiden Betriebe empfehlen.

Loeffler bei Sinsheim (Walnuss)
Peters Holzmanufaktur

Ersterer ist etwas teurer, aber die Walnussbretter und Kirschholzbretter sind wirklich eine Augenweide. Zweiterer kann z.B. aus Eberesche und Eiche ein Hirnoholzbrett in den von dir gewünschten Dimensionen herstellen, und liegt dabei ziemlich sicher unter 200€. Wenn in deiner Größe und deinem Wunschholz gerade nichts im Shop ist, kannst du ja einfach per Mail oder Telefon anfragen.

Ach und noch etwas, eine Saftrinne empfinde ich persönlich als störend - die nimmt nur effektiven Platz zum Schneiden weg.

Viele Grüße
Philipp
 
Last edited:
Und genauso habe ich es heute gemacht. Hab bei Peter ein Stirnholzbrett aus amerikanischen Nussbaum in der Größe 50x38x5cm bestellt. Ich bin sehr gespannt! Ein Unikat...gebaut nur für mich...:super:
Grüße
Steffi
 
Moin,

eine sehr gute Entscheidung :super:

Grad wollte ich einen dicken fetten Strich unter Phillips Beitrag setzen um diesen zu unterstreichen. Genau auf den Punkt getroffen IMHO. Mir kommt jedenfalls kein querverleimtes Holzbrett mehr ins Haus...


Gruß, Gabriel
 
Na das war aber schnell gehandelt! Darf ich fragen auf welchen Endpreis das hinausläuft?

Ich würde dir noch empfehlen nachzufragen, ob er dir Gummifüße reinschrauben kann (also keine selbstklebenden Noppen).

Er schreibt ja dass die Bretter geölt ankommen. Würde trotzdem vielleicht nochmal testen ob es nicht doch noch etwas Leinölfirnis aufnimmt, und es 24h lang einwirken lassen (oder etwas anderes, Diskussion über Holzpflege weiter oben in diesem Thread). Das verdunkelt das Brett nochmal ein Stück weit und macht es unempfindlich gegen Wasser und Verfärbung durch Schnittgut (und Blut :hehe: )

Darfst dann auch gerne ein Foto posten wenn's da ist ;)

Viele Grüße
Philipp
 
Last edited:
Das mit dem Pflegen werde ich befolgen. Eine Anleitung soll ja beiliegen. Fotos folgen auch...wird aber dann erst im April passieren. Soll ja mein Geburtstagsgeschenk werden.:hehe: Warum müssen es geschraubte Füße sein? Möchte das in dem Brett eigentlich nicht. Da würde ich eher schwache Filzgleiter vorziehen. Wo soll denn so ein Brett mit mind. 6 Kilo hinwandern? In das Brett kommen mir keine Schrauben.
 
Back