Hexeneier, Baumknolle - oder auch Baumperle

makuera

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Tja, dann mal ne ganze neue Sache hier.....denn über die Suche hab ich nichts dazu gefunden.

Ich selber bin seit ein paar Jahren immer unterwegs auf der Suche nach der ultimativen "Knolle" wie ich zu den Dingern sage.
Habe mittlerweile so einige gesammelt und lasse diese immer noch trocknen.
Diese sind aus Okt. 2014 und brauchen noch ein paar "Tage" um gänzlichen Trocknen :


Hier und da hab ich mal ne kleinere verbastelt, eine, vor ca. 6 Jahren, um an einer Jagdwaffe einen Pistolengriff zu verlängern.
Und das Ganze dann mit einer Büffelhorn-Deckkappe verschlossen, nachdem ich eine Stockschraube durch das bearbeitete Holz "gejagd" habe.
Bilder die ich noch dazu gefunden habe, ungebeizt und ungeölt :



Nun die Frage, ob ein jemand die "Knollen" auch schon mal als Griffmaterial für Klingen verwendet hat .. ?
Das ist so meine Intention für einen kleineren Nicker, wobei ich denke, das man seltenst eine derart große findet,
als das man diese, ohne entsprechende Bearbeitung (Zusägen und viell. aus mehreren verleimen) an einem Stück verarbeiten kann.

hab heute mal ne Scheibe aus einer Knolle heraus geschnitten, geschliffen und kurz an den Polierbock gehalten :


also das Ganze in 3 Minuten, um es mal so zu sagen...da sollte "noch mehr gehen" ...
Das ist fein gemasertes Wurzelholz.
aus einer Knolle mit ca. 100mm Länge, ließe sich da bestimmt was machen, für eine Flach, oder Steckangel
 
Ausserordentlich interessantes Gebiet. Von Maserhölzern weiss ich, dass sie gerne in unberechenbarer Weise reissen.
Von daher wäre stabilisieren ein guter Arbeitsschritt.
Was mich persönlich interessieren würde, wo "erntet" man denn solche Knollen?
Und vor allem "wie"?

MfG
Peter
 
Guten Morgen,

ganz neu ist mir zumindest das Thema nicht, ich hab mittlerweile auch ne ganz schöne Sammlung von den Dingern daheim :steirer: auch durchaus welche in etwas größeren Dimensionen.
Das mit dem Reißen kann ich bestätigen, das tun die ganz gerne mal auch so, wie man nicht will, bzw. sie haben dann auch gerne mal genau da Faulstellen, die man gerade eben nicht braucht. Aber ich hatte auch kompekte Knollen, die gar nicht gerissen sind.
Für Messergriffe hab ich das Holz noch nicht verwendet bislang nur eine Eichenknolle für eine Gürtelschnalle für meine Frau, aber wenn ich doch mal wieder zum Basteln komme, dann probier ich das mal aus, aber im Moment hat mein Brennholz Vorrang.

Wie findet man die Dinger? Wichtig ist, die Augen im Wald/Feld offen zu haben, die bisher meisten habe ich an Buche gefunden, aber auch Erle, Eiche, Ahorn und Esche haben von Zeit zu Zeit welche, meistens am Stammfuss von starken Bäumen (Zumindest die Großen) und da rein vom Gefühl her eher an der Hanguntertseite und auch gefühlsmäßig ein höheres Auftreten in der Nähe zu Wasser. Belege dafür oder Erklärungen, warum diese Wucherungen auftreten habe ich aber auch keine.

Das Ernten geht eigentlich recht einfach, meistens reicht ein beherzter Tritt mit einem stabilen Bergstiefel. Ein Beil/Hammer würde natürlich auch gehen, aber das schleppe ich zumindest beim Spazierengehen nur eher selten mit :steirer:

Viele Grüße

Christian
 
Das WO ist mehr Glückssache, man geht nicht einfach los und sagt "ich hol mir`n paar" :)

Ich habe vielfach festgestell, das die Teilchen an Buchen wachsen, welche an einer Strasse, zur Allee stehen
Ab und an sieht man auch recht große "Eier" an Fichten (da denke ich, sind es alte Verletzungen, die sich verkapselt haben und den Stamm schützen)
- diese bekommt man nicht ab (ausser mit der Kettensäge)
Ein paar kleinere habe ich vor Jahren an einem Ahorn gefunden, diese haben eine noch schönere Maserung als die der Buchen.

Streif einfach mal durch das "Gemüse" und schau nach oben ;)



Somit zum WIE;

Die, die ich hier gezeigt habe, sind alle von einer einzigen alten "krüppeligen" Buche.
Man bekommt sie einfach heraus gedreht, ist ähnlich, wie mit einem Milchzahn.
Die "Wurzel" des Eis sitzt nicht tief in der Rinde, sodaß man sie relativ leicht heraus bekommt.
Die, die man nicht mit der Hand ab bekommt, lasse ich pers. dann auch dran,
denn mit grobem "Schanzwerkzeug" verletzt man Baum und das Ei.
Es geht auch, mit nem Stock, oder ggf. mit einem gefundenen Stein, wenn man nicht zu heftig auf das Ei einschlägt und es dabei verletzt.
Manche wachsen auch recht tief, als das man sie einfach abtreten kann

Die Dinger "siffen" nach dem Abdrehen, wie ein Wasserhahn, Wasserspeicher und auch Harz sind enthalten,
welches dann durch die Wundöffnung austritt, am Baum, also am Stamm selber, passiert gar nichts,
meist sieht man nicht mal, wo man das Ei abgenommen hat.
 
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