First Impressions - Kamo-to Solisten Santoku 135 mm

Servus,

die Messer von Sirou Kamo wirken auf mich mittlerweile polarisierend! Auf der Habenseite ist bei ausgewählten Modellen, falls man weiß was man tut und welche zu wählen sind, eine bissige Schärfe und ein begnadeter Anschliff. Die exzellente Wärmebehandlung und daraus resultierende Schneidkantenstabilität scheint allen Serien gemein.

Was ich aber als irritierend und störend empfinde ist das unvollendete Finish für einen Meister wie Kamo. Der Mann steht ja im Ruf alle Arbeitsgänge alleine durchzuführen. Was dafür spricht ist eben das Finish, bei dem ich das Gefühl nicht los werde, das hier die Ursache im Zeitdruck zu finden ist. Erstaunlich ist weiters, das die Kamo/Kanso-Serie vom Messerkontor/K & T in hohen Stückzahlen gefertigt werden, zu einem wirklich sehr günstigen Kurs, hier aber das Finish weit besser ist, als die extrem schneidfreudigen Serien mit hakkaku-Griffen.

Da kann man ins Grübeln kommen, ob und wie eine "Ein-Mann-Schmiede" das hinbekommt! :staun:

Der Kehl von deinem Kamo-to Solisten Santoku ist unvollendet, das Erl-Loch sehr grob gearbeitet, funktionell wird es sein, aber da du es immer schön mit dem Kono in Szene setzt, werden die Unterschiede im Finish noch einprägsamer und leider prägnanter!

Was mir hier auffällt ist der beliebig angesetzt wirkende Honba-Zuke Abzug! Wenn ich mir hier das Finish und den Abzug vom TONTENKAN Santoku mit Honba-Zuke ansehe, ist hier wieder ein deutlicher Abfall im Finish zu erkennen.

Ich hatte jetzt schon ein paar Kamo's in Händen, leider keines dieser höllisch bissigen Santokus von denen hier so geschwärmt wird, aber umgehauen hat mich bis dato keines so wirklich!

Das Sirou Kamo-to Migaki-Nakiri 165mm aus dem Messerzirkel, hat zwar schon einige Jahre am Buckel und einige parallelen im Finish sind nicht wegzudiskutieren.

Obwohl hier kein Honba-Zuke Abzug vorliegt, war der Anschliff sauber, siehe hier:

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Schwatvogel als erfahrener Mann am Schleifstein, hat bei seinem Versuch ein klassisches Natursteinfinish anzubringen, mit überraschenden Widerständen zu kämpfen, ich zitiere und zeige:


"Zitat von Schwatvogel!

Da ich das Messer sowieso nachschärfen musste, habe ich die Schulter minimal zurückgesetzt und weil ich einen schönen Finisher gerade da hatte, mit Binzui, Aoto und Ohira Toishi ein Honbazuke-Finish angefangen. Dabei musste ich feststellen, dass die Schulter nicht sauber angeschliffen war, weshalb ich das Finish auch nicht zuende gebracht habe. Hinten und vorne sowieso in der Mitte zeigte sich ein Abdriften der Primärfase in die Tafel, auch zeigte die Primärfase eine leichte Unregelmäßigkeit in Form von Stellen, die von einem flächigen Schliff nicht erfasst wurden. Verzeihung an den Besitzer: Ich wollte die Schulter nicht so weit zurücksetzen, wie ich gemusst hätte, um einen sauberen Schliff anbringen zu können. Ich habe schon zig Naturstein-Finishes angebracht, das ist mir noch nicht passiert. Man muss also konstatieren, dass der Fabrikschliff nicht gleichmäßig war.

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Hier sieht man schön, wie wellig und ungleichmässig der Anschliff geworden ist, da eine korrekte Grundlage gefehlt hat.

Man sagt zwar einem Honba-Zuke Abzug nach, das die berauschende Schärfe einem makellosen Klingenfinish vorzuziehen ist und durchaus vorkommen kann und so er seinen Zweck erfüllt kein Reklamationsgrund ist und sein kann, aber wer in das Portfolio anderer Schmieden guckt, kommt mit wachsender Erfahrung nicht drum herum das Finish eines Kamo als unvollendet zu bezeichnen.

Es gibt wohl die hochpreisigen Kleinserien für Händler, mit hochpoliertem Spiegelfinish oder exotischen Griffen, davon hatte ich noch keines in Händen, deshalb fallen diese nicht in meine Kritik.

Das hat jetzt nix mit der Funkion und Schnittleistung zu tun, aber in der "Konsumerklasse" geht und ginge es besser/schöner!

Gruß, güNef
 
Last edited:
@güNef

Ehrlich gesagt sehe ich die Angelegenheit mit meinem Kamo vollkommen entspannt. Es ist keine Schönheit und kein Musterbeispiel japanischer Hochästhetik wie das Konosuke oder Dein Ashi. Es reicht auch bei weitem nicht an ein Schanz heran, was das Finish angeht. Aber es schneidet alles andere in meiner Küche locker an die Wand. Was soll ich da bemängeln? Bei dem Preis von 118,81 €, den ich inkl. Versand bezahlt habe.

Große Bankstein-Schleifmeisterschaften waren wahrhaft unnötig, um den miserablen Auslieferungszustand, der mir selbstverständlich auf den Senkel gegangen ist, in biestige Schärfe zu verwandeln. Für mich ein schneidkantenstabiles Workhorse und gleichzeitig ein durch seine Eingangs-Mängel bedingtes, zufälliges - aber hochwillkommenes - Testobjekt, was die Eignung von Aogami hoher Härte für das Schärfen ohne Banksteine angeht.

Da bricht nichts aus, da splittert nichts weg. Ohne Theater und besondere Rücksichtnahme mit einem simplen Sinterrubinstab abgezogen, kommt Freude auf. Honba-Zuke hin oder her. Für mich ganz ohne Bedeutung und Marketing.

Ich liebe scharfe Messer. Und ich habe kein schärferes. Das Geometrie-Monster „Thin Lizzy“ mal ausgenommen. Alles andere ist für mich persönlich zu viel Weihrauch …

LG R’n‘R
 
Servus,

Ehrlich gesagt sehe ich die Angelegenheit mit meinem Kamo vollkommen entspannt.

das ist auch gut so, zumal du ja genügende ästhetisch perfektes "Material" verfügbar hast und sollte es zu quälen beginnen, kann man das alles ändern b.z.w. in Ordnung bringen, kein Thema.

Es ist nur so, das wir alle hier besonders schöne Messer, also in der Regel mängelfreie über den Klee loben, mich eingeschlossen, weil solche Stücke rar gesät sind!

Jede Waschmaschine deren Bedienpanel schief eingebaut ist, reklamieren wir, aber bei einem Kochmesser ist ein gerundeter Rücken und Kehl und ein sauberes Klingenfinish eine Eigenschaft die lobenswert erwähnt wird.

Bei einem Folder sind wir weit kritischer was die Verarbeitungsqualität betrifft.

Der eigentliche Punkt ist, das an Kochmesser ein geringerer Anspruch gestellt wird und das ist schon merkwürdig. Viele die superschön sind, schneiden nicht ordentlich, da muss nachgeholfen werden, einige die schneiden wie der Teufel sehen auch so aus, da muss wieder nachgeholfen werden. :mad: :confused:

Und ist mal eines hübsch und schneidet gut, fällt der Griff ab! ;) Strange World!

Ich kann ein Lied davon singen! :rolleyes:

.....um den miserablen Auslieferungszustand, der mir selbstverständlich auf den Senkel gegangen ist...

Und mir gehen die Schludrigkeiten mittlerweile am Senkel....:argw:

Gruß, güNef
 
@güNef

Verstehe sehr gut. Finde die Schludereien auch übelst. Aber ich sehe auch, daß hier häufig mit unterschiedlichem Maß gemessen wird. Während bei dem einen Messer plötzlich alles Murks ist, wird bei anderen ein unvollkommener Griff "in Kauf" genommen, undichte Stellen am Erl sind in nullkommanix mit Epoxidharz oder sonstwie abgedichtet etc. Ich spare mir die diesbezügliche Materialsammlung. Die Liste ist mir echt zu lang jetzt und hier. Ich lasse mal beim Kamo sieben gerade sein. Schön, daß es da ist :) ...

Was Klappmesser angeht, habe ich persönlich genug "Mist"in der Hand gehabt. Die hochmodernen Klingen sauteurer Messer chippen weg wie nix. Da gibt es auch genug Grund zum Klagen. Falls man die Messer benutzt :D ...

LG R'n'R
 
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Last edited:
Ich denke die Serie von Kamo will gar nicht perfekt sein.
So wie es ist, soll es auch sein.
Meins wurde vor 11 Jahren gefertigt u. das Finish ist vergleichbar, Ausbrüche mal ausgenommen.

Mir fehlt an meinem 180mm Santoku nichts, weil es einfach brutal performt und eine sehr gute Ergonomie hat.
Würde es jederzeit wieder kaufen, auch wenn ich mir für 200€ ein besseres Finish erkaufen könnte.
 
Servus,

@güNef
Verstehe sehr gut. Finde die Schludereien auch übelst. Aber ich sehe auch, daß hier häufig mit unterschiedlichem Maß gemessen wird. Während bei dem einen Messer plötzlich alles Murks ist, wird bei anderen ein unvollkommener Griff "in Kauf" genommen, undichte Stellen am Erl sind in nullkommanix mit Epoxidharz oder sonstwie abgedichtet ect.

es wird mir immer ein Rätsel bleiben, warum ein gekauftes Messer mit Schwächen verteidigt werden muss! So sehr ich mein K-Sabatier 200/8 auch mag und schätze, jede Schwäche und Mangel an dem Messer habe ich aufgezeigt, damit nachfolgende Interessenten wissen was sein könnte! Es ist nicht plötzlich besser verarbeitet nur weil ich es gekauft habe, oder es zu "meinem" Messer geworden ist. ;)

"Zitat von Schubi7739"
Ich denke die Serie von Kamo will gar nicht perfekt sein.

Also Verarbeitungsschwächen als gewollt darzustellen finde ich gewagt! Das Messer ist, was die Schneidfähigkeit betrifft, von euch beiden zum absolut Besten das zu bekommen ist gekürt, mag sein zu Recht und das ist völlig in Ordnung.

Nur deshalb alle Verarbeitungsschwächen argumentativ glatt zu bügeln, das ist nicht mein Verständnis von solchen Dingen. Sei's drum, wenn's weit überdurchschittlich schneidet, zählt die Qualität des Schnittes und nicht die des Gesamtpaketes, so kann man das lesen.

Noch schnell zum Tadafusa: Das Messer wird häufig als hässlich und billig gemachtes "Einsteigersantoku" gehandelt und deklariert, mit günstigsten Materialien zusammengezimmert und mit einem gekünstelten Hammerschlagfinish aufgehübscht.

Tatsächlich ist das Messer bis auf den offenen Spalt rund um das Erlloch sehr sauber verarbeitet, hat Aogami als Schneidlage und eine hervorragende und wohl einer der besten Geometrien in dieser Preisklasse und darüber.

Sirou Kamo ist ein Meisterschmied und seine Messer in dieser Klasse und darüber haben deutlichere Verarbeitungsmängel! Das ist kein Pro oder Contra sondern eine Tatsache, die ich selber Erfahren konnte und jederzeit anhand von Bildern belegbar ist.

Hier das abgedichtete Tadafusa, Zwei Minuten und sonst ist alles gut!

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Gruß, güNef
 
Verteidigen tut das doch niemand. o_O
Die Worte Kamo u. perfekte Verarbeitung sind hier noch nie gefallen.

Habe schon mehrfach geschrieben, dass das Kamo wirkt, als hätte man ein paar Arbeitsschritte vergessen.
An der Funktion ändert das aber nichts - das Teil geht einfach wie verrückt.
Funktionell gibt es bei meinem Exemplar keine Mängel.
Das ist ein Messer, was man erst lieben lernt wenn man es nutzt.
Für mich hat es was besonderes, was bis jetzt alle hier im Forum bestätigt haben, die es auch wirklich besitzen u. über längere Zeit nutzen.

Bei einem traditionell gefertigten Japaner erwarte ich keinen abgerundeten Rücken o. Kehl.
Für mich ist das ein Werkzeug, was das perfekt macht, für das es gemacht wurde - schneiden.
Für den "Sex" gibt es andere Messer...
Könnte ich nur ein Messer meiner Sammlung behalten, wäre es definitiv das Kamo.

@bernhard15

Biodepot24
 
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@güNef

Mach mein Kamo nicht an :cool:

Zunächst mal. Hier wurde nix und gar und überhaupt nix verschwiegen, beschönigt oder sonstirgendwas. Hier wurde gnadenlos aufgezeigt, wo was Murks ist. In Wort und Bild.

Zweitens, das Löchlein, das Du beim Kamo (zu Recht) als Mangel ansiehst, ist, wenn ich Bock habe, genauso schnell dicht, wie in Deinem Beispiel.

Drittens hattest Du allerhand Negatives seitens des Anschliffs ins Feld geführt, von krummen und schiefen Klingen bei Kamos gesprochen, die es einem Schleifmeister höherer Weihen verunmöglichen, den Honba-Zuke zu machen :p. Derartigen Murks kann ich aber an meinem Kamo nicht erkennen. Der Anschliff sieht exzellent aus. Es hat inzwischen lediglich Patina angesetzt.

Der Auslieferungszustand war voll Babane, aber dank Sinterchen ruckzuck wieder top, was das Schneiden angeht. Und bevor jetzt wieder irgendwer daher kommt und meint anmerken zu müssen, ohne Banksteine wird das sowieso nix, sage ich. Das Kamo schneidet frisch gesintert - nochmal!!! - alles im Roadhouse in Grund und Boden. Es schneidet definitiv mindestens genauso gut, wie das Geometrie-Monstrum „Thin Lizzy“ mit 0,05 mm hinter der Wate, das von Dimm nach allen Regeln der Kunst geschliffen und spiegelpoliert wurde, worauf er großen Wert gelegt hat. Jenes hat bisher eine Möhre, bissi Papier - und mir in den Finger geschnitten und sollte als Kriterium ausreichen.

Was die Patina angeht, ist die mittlerweile wieder verschwunden. Gestern Abend vor dem Zubettgehen habe ich noch etwas 2000er Feinschleifpapier hergenommen und die widerlichen Rostflecken entfernt. 5 Minuten hat es allerdings gedauert. Heute Morgen habe ich dann zum Spezial-Kamo-Optimierer gegriffen und ihm einen „Nevr-Dull-Abzug“ verpaßt. Für die Ästheten unter Euch. Und für uns selbst selbstverständlich. Sex in the city :steirer: ...

Das sieht jetzt - nach insgesamt alles in allem 30 Minuten mit Fotos (Tee war wieder kalt) - so aus …

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Die kleinen optischen Unannehmlichkeiten dort, wo die Klinge in den Griff eintritt, werde ich in meditativer Hingebung gelegentlich noch in Angriff nehmen. Es gibt Messer, für die ich weitaus mehr Energie aufgewendet habe, um sie in einen mir genügenden Zustand zu versetzen. Das Böker Minos und das Böker Haddock beispielsweise, nur weil die mir auf Anhieb einfallen. Das Böker Haddock ließ sich anfangs nur mit einem Schraubenzieher wieder entriegeln, so verklemmte sich der Lock. Heute ist es eins meiner Lieblingsmesser - schon des guten Stahls der Klinge wegen. Keines meiner Messer, egal wie auch immer es aussah anfangs, hat das Roadhouse bisher wieder verlassen - außer den paar Geschenken …

Und im übrigen erlaube ich mir, bei einem Messer die Klinge mit höchster Prozentzahl am gesamten Messer zu bewerten - insbesondere dann, wenn es sich um einen derartig hervorragend wärmebehandelten und schneidkantenstabilen wie prächtig schärfbaren Aogami handelt, wie den von Kamo. DER hat Charakter, das steht mal fest. Ich werde mir noch ein Kamo bestellen, das steht auch mal fest!!!


Erstklassiges Arbeitsgerät, das Kamo-to :)

Greetz R’n‘R
 
Last edited:
Servus,

Verteidigen tut das doch niemand. o_O
Die Worte Kamo u. perfekte Verarbeitung sind hier noch nie gefallen.
Habe schon mehrfach geschrieben, dass das Kamo wirkt, als hätte man ein paar Arbeitsschritte vergessen.
An der Funktion ändert das aber nichts - das Teil geht einfach wie verrückt.
Funktionell gibt es bei meinem Exemplar keine Mängel.

wir drehen uns im Kreis! :)

Funktionell spreche ich einem Kamo auch nichts ab, im Gegenteil! Auch geht es hier nicht um Verteidigung und alle Verarbeitungsschwächen wurden genannt und nicht verschwiegen. So soll und muss das ja auch sein!

Was mich irritiert ist die völlige Akzeptanz von Verarbeitungsmängel, wenn es sich um ein schnittiges Kamo handelt. Das mag halt nicht in meinen Kopf. Die Schwächen werden zwar genannt, aber kein Wort der Kritik, als ob die Schneidfähigkeit das unfertige Finish rechtfertigen würde.

Das macht es aber nicht, ein sauber verarbeitetes Messer und eine hohe Schneidfähigkeit schliessen einander ja nicht aus!

Und nicht gerundete, polierte oder gebrochene Kanten und Übergänge kritisiere ich generell und nicht explizit bei Kamo. Das dies auch bei traditionell gefertigten, wie auch bei modernen Japanern durchaus möglich und in manchen Manufakturen und Schmieden üblich ist, wissen wir ja mittlerweile alle.

Gruß, güNef
 
An der Funktion ändert das aber nichts - das Teil geht einfach wie verrückt.
Funktionell gibt es bei meinem Exemplar keine Mängel.
Das ist ein Messer, was man erst lieben lernt wenn man es nutzt.
Für mich hat es was besonderes, was bis jetzt alle hier im Forum bestätigt haben, die es auch wirklich besitzen u. über längere Zeit nutzen.


Könnte ich nur ein Messer meiner Sammlung behalten, wäre es definitiv das Kamo.


Genauso schätze ich das auch ein. Das Kamo ist für mich kompromisslos auf beste Funktion ausgelegt. Das Paket stimmt, gute Alltagstauglichkeit gepaart mit extremster Schärfe. Da sind die kleinen Mängel für mich vernachlässigbar, klar kann man sie erwähnen aber die Funktion bleibt top. Es ist in meiner Küche das Messer an dem sich alle messen müssen.
Kein Serienmesser kam bisher an diese Performance. Jetzt mit dem neuen Ebenholzgriff ist es auch optisch ansprechend und hat sich den vordersten Platz an meiner Magnetleiste verdient

LG :)
 
Bin auch schon sehr gespannt, hab mir das Sirou Kamo aus dem PA geschnappt. War da leider nicht dabei aber den Reviews nach dürfte es recht brauchbar sein.
Die aufgezeigten Mängel sind halt schon recht auffällig. Hab noch nicht viele Messer selber fertig gemacht aber daß ein ordentliches Finish viel Arbeit macht hab ich schon bemerken müssen. Wenn man nicht davon leben muß kann man sich beim Finish durchaus austoben oder man kanns verrechnen aber dann kostet so ein Messer halt gleich nochmal 50-100€ mehr die nicht so schnell,wer zahlen will.

Grüße,
Günther
 
Servus

Mach mein Kamo nicht an :cool:

Würde ich nie wagen, ich verallgemeinere nur. ;)

Zunächst mal. Hier wurde nix und gar und überhaupt nix verschwiegen, beschönigt oder sonstirgendwas. Hier wurde gnadenlos aufgezeigt, wo was Murks ist. In Wort und Bild.

Das hab ich dir nicht unterstellt, aber Kritik oder Ärger über das Finish habe ich vermisst!

Zweitens, das Löchlein, das Du beim Kamo (zu Recht) als Mangel ansiehst, ist, wenn ich Bock habe, genauso schnell dicht, wie in Deinem Beispiel.

Der Erl ist einfach optisch nicht ansprechend eingebracht, wie man hier sieht, gegen einen Vergleich mit meinem Tadafusa verwehre ich mich, hier war und ist die Arbeit sauber gewesen, nur nicht abgedichtet:

Hier dein Kamo-Erlloch

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Hier mein Tadafusa-Erloch im Originalzustand!

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Drittens hattest Du allerhand Negatives seitens des Anschliffs ins Feld geführt, von krummen und schiefen Klingen bei Kamos gesprochen, die es einem Schleifmeister höherer Weihen verunmöglichen, den Honba-Zuke zu machen :p. Derartigen Murks kann ich aber an meinem Kamo nicht erkennen. Der Anschliff sieht exzellent aus. Es inzwischen lediglich Patina angesetzt.

Gemeint habe ich den welligen Honba-Zuke Anschliff der Primärfase von der Tafel aus, in Richtung Schneidfase!

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Bei TonTenKan sieht das wie schon gesagt weit eleganter gefinisht aus. Und nur um die kleinen Makel die keinen Einfluss auf die Funktion haben, geht es mir.

Die sind halt da! :D

Aber gegen Drei Männer die Einstimmig sagen, es sei das schnittigste Messer das sie je in Händen hatten, lege ich kein Veto ein, weil mir der Vergleich fehlt.

Aber das Jahr ist jung und meine Wille zur Wahrheit ungebrochen! :D

Gruß, güNef
 
@güNef

"Was das Schneiden angeht, gibt es im Gegensatz zum Auslieferungszustand und etwas liebloser Verarbeitung absolut nichts zu meckern."

Das war meine Äußerung zum Finish und das hat mir zu dem Thema genügt. Den Rest haben die Fotos ja deutlich gemacht. Ich habe diese Aussage im Detail-Überblick noch einmal wiederholt. Messer-Bashing war und ist nicht mein Ziel. War es in all den Monaten nicht. Wenn mir ein Messer definitiv auf den Zeiger geht, dann schicke ich es zurück. Es bleibt!

Wenn z.B. beim Herder Nakiri - an dem nach Schwatvogel in einer Kaufberatung kürzlich ja für DEN Preis kein Weg vorbeigeht - und dort der Hinweis erfolgt, daß es mit den Griffen bei Herder nicht gut bestellt ist, dann erfolgt dazu lediglich Hinweis: Wenn mal bissi Geld über ist, kann man ja einen anderen Griff montieren. Da ist Murks offenbar kein Problem. Für mich sind die Griffe der Herder im übrigen auch kein Problem. Habe ja zwei. Da ist der Griff zwar nicht Banane, wie beim Kamo, aber Pflaume. Und das ist auch nicht besser.

Sowas wird aber in der Regel kommentarlos hingenommen, wenn ich das recht erinnere. Mir PERSÖNLICH fehlt in der Küchenmesser-Kaufberatung irgendwie die Ausgewogenheit in der Beurteilung der Dinge. Ist MEIN Eindruck.

Was die Linie des Anschliffs beim Kamo angeht, kann ich Dir absolut nicht folgen. Weiß überhaupt nicht, wo da ein Problem sein sollte. Die Klinge ist in exzellentem, bestens schneid- und schärffähigem Zustand. Rost ist jetzt auch weg. Sehr ästhetisch in jeder Hinsicht für meinen Geschmack. Und da fängt es doch wohl überhaupt an, ein Geschmacksding zu werden. Dafür muß ein Messer aber doch nicht abgewertet werden.

Ich halte es da ganz klar wie Schubi. Klasse Werkzeug. Zugegeben lieblos gefinisht. Aber null Einschränkung der Funktion. Habe gerade mit einem scharfen Messerchen am Erl den Leim vorsichtig weggekratzt. Sieht schon deutlich freundlicher aus. Kein Tadafusa oder TonTenKan halt. Aber'n Kamo :p ...

Die Vokabel "eleganter" in Deinem TonTenKan-Vergleich deutet für mich auch klar den Unterschied an, nach dem wir beide ein Messer beurteilen. Auch ich mag Design und gutes Finish. Eleganz steht nicht auf meinem Zettel. Wenn ich mir übrigens das Foto des TonTenKan mal genau ansehe, habe ich den Vedacht, daß es da Richtung Erl auch nicht so prall aussieht.

Meine email bezüglich des fragwürdigen Bearbeitungszustands wurde btw heute dahingehend beantwortet, daß man die Klagen an Herder weiterleiten wird und dann mal schaut, was wir machen ...


LG R'n'R
 
Hallo GüNef,

Ich hoffe wir haben bald eine direkten Vergleich zum Watanabe Pro, für mich gibt es nichts Schöneres als die Möglichkeit noch ein Herrausragendes zu kaufen, oder mich beschenken zu lassen. Anlässe gibt es ja mindesten zwei im Jahr. ;)

LG :)
 
Hier noch zwei Bilder vom "bösen" Erl. Mal etwas gekratzt mit einem Messerchen, sieht es eigentlich nicht wirklich arg aus :) ...

DSC08691-2.jpg DSC08691 b-2.jpg


meint R'n'R
 
Servus,

schöne Diskussion! ;)

Wenn z.B. beim Herder Nakiri und dort der Hinweis erfolgt, daß es mit den Griffen bei Herder nicht gut bestellt ist, dann erfolgt dazu lediglich Hinweis: Wenn mal bissi Geld über ist, kann man ja einen anderen Griff montieren. Da ist Murks offenbar kein Problem.
Sowas wird aber in der Regel kommentarlos hingenommen, wenn ich das recht erinnere.

Nicht von mir!

Was die Linie des Anschliffs beim Kamo angeht, kann ich Dir absolut nicht folgen. Weiß überhaupt nicht, wo da ein Problem sein sollte. Die Klinge ist in exzellentem, bestens schneid- und schärffähigem Zustand.

Die Funktion von einem Kamo dieser Serie steht ausser Streit! Der Anschliff könnte trotzdem schöner gemacht sein, das so etwas machbar ist zeigt das TonTenKan.

Um Messerbashing geht es mir nun wirklich nicht, ich bin der letzte der sich einen Hersteller raussucht von dem ich enttäuscht wurde und prügle dann verbal auf diesen ein. Ich bleib immer bei der Sache und wenn ich schon dabei bin, die Verbindung Zwinge-Griff beim Kamo ist auch sauberer möglich. Das ist aber kein Bashing sondern ein Urteil durch Vergleich zu anderen Messern dieser Liga.

Ich halte es da ganz klar wie Schubi. Klasse Werkzeug. Zugegeben lieblos gefinisht. Aber null Einschränkung der Funktion.

Genau das ist es! ;)

Edit:

Hier noch zwei Bilder vom "bösen" Erl. Mal etwas gekratzt mit einem Messerchen, sieht es eigentlich nicht wirklich arg aus

Ja, da hast du recht, wirkt jetzt viel besser, hat nur einen Moment gedauert, aber den hatte Meister Kamo nicht! :haemisch:


Gruß, güNef
 
Last edited:
Ich nehm jetzt mal an da güNef diese Linie gemeint hat die ich da mal ein wenig nachziehen wollte.
Ist schon etwas wellig und schön ist anders aber wenns für Dich paßt ist das okay.
Irgendwie hab ich das Gefühl daß Du die sanfte Kritik an Deinem Review etwas zu persönlich nimmst. Niemand will das Messer oder Deine Schreiberei schlecht machen aber ich glaub schon daß man bei dem Messer, Handwerk hin oder her, schon ein paar Punkte verbessern könnte.

LG,
Günhter
 

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@Geichi

Nöö! Mich stört hier insgesamt die Tatsache, daß der Optik und Eleganz bei einem Messer derart viel Bedeutung zugesprochen wird. Und die Linie, das kannst Du leicht feststellen, wenn Du mal Kamos googelst, ist wohl Stil des Hauses, wenn sie sich nicht klingenspezifisch zwingend beim Schleifen genau DIESER Klinge ergibt, die vom Erl her kommend von 4 mm auf fast nix vorne zuläuft. Könnte sein, muß nicht, weiß nicht ...

Jedenfalls geht es ja hier so gut wie nur um Optik und Finish. Hab' ich als negativ angemerkt. Was willste denn hören. Das ich das Messer schei... finde? Das Schneiden steht für mich absolut im Vordergrund. Und da ist es überragend. Und wenn Meister Kamo keine Zeit für oder keinen Bock auf Schön schön hat, dann sei's drumm. Kümmer ich mich in dem geringen Rahmen, der dafür nötig ist, dann selbst drum. Hauptsache, er kann Klinge!! Das wiederum kann ICH nicht. Und genau das will ich haben!

Für Dich hier ganz ausdrücklich. Am Erl ist's Murks. Das war es für mich aber an Problem mit dem Messer. Vom Auslieferungszustand mal abgesehen. Wenn Dir die Linie vom Anschliff nicht gefällt, ist das Dein Geschmack. Sonst nix ...


Greetz aus noch sunny Monte Gordo

R'n'R
 
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