Problem mit CPM Stahl; akzeptiert keine Schneide

Hallo Gemeinde,

ich habe die Beiträge überflogen. Angesprochen wurde, das mit entsprechenden Steinen gute Schärfe erreicht wird. Papier taugt zum Schärfen eigentlich nicht da sich immer ein Wulst beim Schärf-Forgang bildet und die Schneide rund wird. Gebunden Schleifmittel, Steine oder Scheiben, haben diesen Nachteil nicht.

Grüße

DHO

Da halte ich dagegen. Ich habe REM Aufnahmen meiner Rasiermesser die das Gegenteil andeuten. Ganz davon abgesehen wie scharf meine anderen Messer sind.
Insbesondere 3M lapping film ist für industrielle Polierzwecke konzipiert und wird verwendet um beispielsweise Halbleiter herzustellen.
Mit entsprechenden Steinen konnte ich ebenfalls keine gute Schärfe erzeugen. Da musst du dich beim Überfliegen verlesen haben. Cheers :hehe:
 
Hi Keno,

der Trick mit dem Edding ist gut, den kenne ich aber logischerweise schon. Ich kontrolliere mit Lupe und Mikroskop.
Da ich die Facette jetzt schon 5-10 mal gesetzt habe bin ich mir sicher dass die Schneidfase stehen sollte.

Da das Problem wirklich ganz spezifisch für dieses Messer ist (habe ein zweites 15€ Folder parallel geschärft, keine Probleme) sollte vernudeln eigentlich ausgeschlossen sein :)

Bei einem groben Stein aufhören und mit feinem Schleifmittel abziehen funktioniert teilweise für dieses Messer.
Der im Groben erzeugte Grat wird nicht ganz entfernt, sondern auf dem feinen Schleifmittel ein wenig "verfeinert". Trotzdem bleibt es ein Grat, der nicht diejenige Performance zeigt die ich mir erhoffe.
Ich bin es gewohnt meine Messer völlig Gratlos zu schärfen, bis die Schneide glatt aber gemein ist. Das gibt den mir liebsten Schnitt und eine gute politur. Es muss doch möglich sein das mit S30V hinzukriegen (bzw. mit meinem Exemplar)
 
Verstehe ich dich richtig, dass du andere CPM-Stähle problemlos scharf kriegst, nur dieses Messer nicht? Vorher hatte ich dich so verstanden, dass das deine erste Erfahrung mit derartigen Stählen sei.

Den 15,-€ Folder mit S30V hätte ich ja gerne mal gesehen, scheint ein Kauftipp zu sein. :steirer:

Spass beiseite - versuch' doch mal, das Ding wie oben von mir beschrieben zu schärfen. Grob Schneide (Grat!) aufbauen, vielleicht bis 400-600 Korn. Winkel 15-20°. Am besten mit fester Winkeleinstellmöglichkeit (Lansky, Wicked Edge o.ä., wenn du sowas hast). Dann abschließend Mikro-Fase (20-25°) mit feinem Keramikstab. Wirklich nur eine handvoll Züge, bis der Grat weg ist.

Wenn das nicht hilft, bin ich auch ratlos.

Gruss, Keno

Edit: Kann ja sein, dass das möglich ist, das Ding bis zum Anschlag zu polieren - nur sinnvoll ist es mMn nicht. Dafür nimmt man andere Stähle. Ich hab' hier ein ZT mit Recurve, da ist nur die Spitze vorne ansatzweise poliert. Zugegeben, Recurve, da macht das halt noch mehr Sinn, eben nicht alles zu polieren.

Edit 2: Mich freut diese Diskussion. Messerforum wie in guten alten Zeiten. Nicht dieser Küchenmesser- und China-billig-billig-Scheiss. :teuflisch


Edit 3: Wo sind die Bilder vom Messer? :steirer:
 
Last edited:
Meiner Erfahrung nach verschlechtert sich das Endergebnis mit steigender Anzahl der verwendeten Schleifmedien. Klar, nach dem Vorschliff muss verfeinert werden.

Ebenso komme ich zum Beispiel absolut gar nicht mit irgendwelchen Schärfpasten oder Emulsionen und schon gar nicht mit Schleifpapier beim Messerschärfen zurecht.

Versuch folgendes: Nehmen wir an die Wärmebehandlung ging in Ordnung. Benutze nur 2 Diamantplatten zum Vorschliff/Feinschliff und ziehe auf Keramik (Mikrofase) ab. Kein Leder, keine Schleifemulsionen und kein Schleifpapier. In meinen Augen ist das bei hochlegierten Stählen absolut kontraproduktiv. Solche Stähle sind nicht für lang anhaltende Push-Cut Schärfe gemacht, dementsprechend verhalten sie sich auch beim Schleifen (in meinen Augen).

lG Olli
 
btr. Wärmebehandlung: Fantoni härtet den S30V des Hide nach eigenen Angaben auf 62 HRC. Normalerweise bleiben die meisten Hersteller bei diesem Stahl aber so in etwa bei 59 HRC, teilweise darunter. Könnte das ein Teil des Problems sein?
 
Danke nochmal für die vielen Anregungen. Scheint ja so, als wäre das Messerforum in meiner Abwesenheit ein wenig eingeschlafen :glgl:

Spaß beiseite, dieses Messer ist in der Tat das einzige CPM S30V das ich habe. Andernfalls habe ich hauptsächlich z.B. Normalstahl und Scherenstahl (ein Yoshikane Kochmesser) und einiges an rostfreien Rasiermessern.
Das 15€ Messer ist ein Microtech folder, gar nicht schlecht muss ich sagen. Für Bilder ist es schon zu dunkel, leider.

Eine ordentlich polierte Schneide gehört für ich zum guten Ton. Alle meine derzeit rund 20 Messer sind derart poliert und schneiden dass es einem kalt den Rücken runterläuft.
Ich werde vielleicht noch ein Mal den Versuch wagen eine grobe Schneide zu erzeugen und den Grat zu erhalten. Allerdings wäre es ein Armutszeugnis, wenn der Stahl nur dann schneidet, wenn ein grober Grat steht.

Den Winkel kann ich nur sehr ungenau messen. Ich habe die Breite der Fase zu Beginn und die ungefähre Länge gemessen.
Theoretisch komme ich so auf:

Gegenkathete :1
Ankathete :1.732
Hypotenuse :2
Winkel : 30°
Sinus : 0.5, Cosinus : 0.866, Tangens : 0.577

Das wäre ein kombinierter Winkel von 50-60° ...
Das ist natürlich ein bissel viel, aber wie geschrieben ist die Fase bereits 2mm breit
 
Versteh' mich nicht falsch - grobe, leicht anpolierte Schneide =/= Grat. Den sollte man schon entfernen.


Solltest das tatsächlich ein Microtech sein, den würde ich dir für 15,- jederzeit abkaufen wollen. :D


Gruss, Keno
 
An Pulverstahl habe ich nur CPM 154 und S35V.

Den 154er habe ich anfangs auch versucht mit der Mousepadmethode ballig zu schleifen.
Hat sich stumpf angefühlt aber gut geschnitten, ganz geschmeidig durch Papier rasieren ging auch aber nicht perfekt.

15° pro Seite mit 320 Diamant, dann mit 800er, 2000er und 8000er Stein anschließend Chromoxidriemen hat für mich
am besten gepasst. Sind ja nur kleine Klingen die nicht zum hacken gedacht sind.

Auch nach viel Holz schnitzen hab ich keine Ausbrüche und immer noch sauscharfe Scheiden.

Gruß

Uwe
 
Das 15€ Messer ist ein Microtech folder, gar nicht schlecht muss ich sagen. Für Bilder ist es schon zu dunkel, leider.

Dann mach bitte welche, wenn es hell ist.
Entweder das Ding ist ein Fake oder der Verkäufer war ein Idiot. Auch wenn es viele Idioten gibt, Ockham sagt, das ist eher kein MT.

Pitter
 
Dann mach bitte welche, wenn es hell ist.
Entweder das Ding ist ein Fake oder der Verkäufer war ein Idiot. Auch wenn es viele Idioten gibt, Ockham sagt, das ist eher kein MT.

Pitter


Sorry Jungs, der Idiot war ich! Ich habe Marken verwechselt. Mir war gar nicht klar, dass ich die ganze zeit Microtech gesagt habe. Ich meine Mtech, den billighersteller. Jetzt verstehe ich auch die Anspielungen...:glgl:
 
Das für „Drückschnitte“ eine Klinge aus z.B. 1.2008 besser wäre ist mir klar.

Jedoch wir sprechen hier von, denke ich mir, einer Benutzung zu Hause. Und da kann auch 30V ganz gut reichen.

Hier sieht man, dass eine ähnliche Klinge 30° Winkel halten kann. Also, wenn die gelegentlich gegen Knochen trifft, wäre eine Mikrofase um 36° ausreichend.
http://forum.guns.ru/forummessage/224/638051-m16531088.html

Man muss schon sagen, dass Messerbenutzer meistens ziehende Schnitte anwenden. Als ich einem von meinen Bekannten klinge aus 30V geschliffen und poliert habe, beklagte der sich dann, dass er Lebensmittel (Wurst) nur per Drückschnitte schneiden konnte. Deshalb habe er mein Schliff mit einer Diamantenplatte gebessert so dass er mit dem Messer „endlich ordentlich schneiden konnte“.
Man weiß bestimmt, dass die Kratzer, die beim Schleifen entstehen, je nach Schleifrichtung nur unter einer bestimmten Lichtrichtung gut sichtbar werden. Ändert man die Beleuchtung (wenn Licht von einer anderen Seite kommt), würden dann die Kratzer kaum zu sehen sein oder ganz und gar „verschwinden“. Deshalb hätte ich statt einem Auflichtmikroskop z.B. ein Dino-lite genommen. So kann man deine Lichtquelle so einstellen, dass die Kratzer am bässten zu sehen sind.

Und ein kombinierter Winkel von 50-60°… das ist einfach zu viel. Ich denke auch, dass deine Schneidfase auch leicht balig und an der Schneidenspitze noch stumper als Du erwartest sein konnte. Da muss man diese Klinge umschleifen…
 
Last edited:
Was CPM S30V angeht, kann ich generelle Probleme mit Schärfen und Schneiden in keinster Weise bestätigen. Sowohl [...]bla bla bla
Gruß R'n'R

Peter: das alles war nicht wirklich substanziell dem TE dienlich. Außerdem heißt es "in keiner Weise". Bissl Zurückhaltung?

Andreas
 
IMHO macht du viel zu viel "geschisse". :D

Mit groben Diamant eine Schneide erzeugen, ich nehme den DMT in Schwarz, dann mit DMT Rot weiter und mit den feinen Grünen
noch ein paar Züge. Abziehen mit Leder das mit BRKT Compound bestrichen ist.
Schneidet sauber Papier und rasiert Haare.
Dauert nicht länger als 5 Minuten wenn keine Ausbrüche zu beseitigen sind.

Bei Messern die für gröbere Arbeiten z.b. auf der Arbeit verwendet werden höre ich bei Rot auf und ziehe dann ab.
Gibt eine bissige Schneide, die zwar nicht sauber Papier schneidet, aber dafür Gummi und Kunststoffe.
 
Um die Thematik noch mal aufzugreifen, es geht nicht darum aus einem Messer das einen ordentlichen Schnitt hat einen Push-cut Überflieger zu machen. Das Messer ist nach allen Regeln der Kunst stumpf.
Entweder ich habe einen Grat auf der schneide der nur halbwegs akzeptabel schneidet oder gar keine schneide.

Was vermeintliche Kratzer angeht verstehe ich den Zusammenhang nicht. Meine Lichtquelle ist in 360 Grad drehbar. Zusätzlich habe ich ein Sortiment an Lupen.
Die Facette ist komplett neu gesetzt, mehrfach. Teils mit 220 Schleifpapier, mal mit DMT 325, mal mit 220 Grit Shapton. Dabei habe ich die Facette bereits auf knapp 2mm vergrößert.

Ob der Winkel tatsächlich so korrekt ist ist fraglich. Die Messungenauigkeit ist groß.
Der Winkel ist jedoch vom Gegühl her nicht besonders groß.
Die einzige Erklärung für eine so breite Facette und so großen Winkel wäre eine wirklich fette Klinge

Ich wäre bereit einzulenken wenn das Messer bei Grit 800 hässlich wäre, aber schneidet wie eine eins. Tut es aber nicht. Der grat sorgt für einen sehr ruppigen Schnitt
 
Nach allem, was Du schreibst, nehme ich an, dass die Klinge Deines Messers zu hart und spröde ist und deshalb keine feine Schneide halten kann. (Das kann an der Wärmebehandlung liegen.) Mich wundert dann aber, dass sich überhaupt ein Grat aufwirft.
Versuche es doch mal mit mehr ziehenden Schleifbewegungen. Wenn das nicht hilft, schicke das Messer an denjenigen, der am lautesten schreibt, dass es ganz einfach wäre. :) ... oder an Jürgen.
 
Nach allem, was Du schreibst, nehme ich an, dass die Klinge Deines Messers zu hart und spröde ist und deshalb keine feine Schneide halten kann. (Das kann an der Wärmebehandlung liegen.) Mich wundert dann aber, dass sich überhaupt ein Grat aufwirft.
Versuche es doch mal mit mehr ziehenden Schleifbewegungen. Wenn das nicht hilft, schicke das Messer an denjenigen, der am lautesten schreibt, dass es ganz einfach wäre. :) ... oder an Jürgen.

Hi Mico,

die Idee hatte ich auch schon. Würde zwar bitter an meiner Ehre kratzen, aber wenn alle Stricke reißen...
Ich befürchte halt dass das Messer auf der Schleifmaschine ohne Probleme scharf wird. Die hohe Relativgeschwindigkeit wird mit Sicherheit mit den Karbiden fertig und einen ordentlichen Schnitt erzeugen.
Allerdings kann ich das Messer dann immer noch nicht selbst nachschärfen. Ein Dilemma!

Ich versuch es jetzt noch ein Mal mit DMT 325 die Facette zu setzen, mit 800 grob zu polieren um dann mit einem feinen Stein oä. eine Mikrofase auf den groben Schliff zu setzen.

Die Rede war vorher noch von einem Keramikstab. Sowas habe ich nicht im Sortiment; welche Art Keramikstab ist denn gemeint? Ein Keramikwetzstab oder diese Spyderco Sharpmaker Stäbe?
 
Ich sprach von den Spyderco-Stäben. Muss aber nicht umbedingt ein Stab sein, es funktioniert auch mit feinen Keramikplatten. ;)

Gruss & viel Erfolg,

Keno
 
Welche Keramikplatten meinst du? Die Spyderco Bench-Stones?
Theoretisch könnte ich mir ja mal was neues zulegen, aber ich will keine 80€ ausgeben.
50€ ist so die Schmerzgrenze die ich jetzt noch investieren will, da könnte ich mir die Spyderco Stäbe in Fein und Ultrafein kaufen und selbst einen Stabhalter basteln.
Andere Ideen? Keramikstäbe gibt es ja sonst für Kochmesser zu genüge, eignet sich sowas?
 
Um einen Keramikstab einzusetzen, muss der Grundschliff in Ordnung sein! Wenn du schon mit den DMT`s gearbeitet hast, wird der Sieger oder ähnliches kein Heureka.

Wenn das nicht hilft, schicke das Messer an denjenigen, der am lautesten schreibt, dass es ganz einfach wäre. :)

Ich behauptete ausdrücklich nicht, dass es einfach wäre. Ich würde es aber machen. Alles andere per PN, wenn gewünscht.

rocco26
 
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