Sinterrubin- ein Stab für Sieger

rocco26

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Angerregt duch einen anderen Thread hab ich mich entschlossen, ebenfalls ein solches Schärfutensil in meinen Dienst zu stellen. Da mir das Fertigteil nicht gefiel, hab ich es bei der Bestellung bei dem Röhrchen belassen. Also das hier:

http://www.markus-heucher.de/shop/de/schaerfer-wetzstaehle/sieger/sieger-keramikroehre-fuer-messerschaerfer-sieger-long-life-rund-keramik-107200

Hier die Maße:
Länge 280mm,
Außendurchmesser: 13,8mm
Innendurmesser 6,2mm

Danke hier an der Stelle an Excalibur und Virgil für die Anregungen! Ich beschreibe das jetzt mal kurz, vielleicht möchte es ja jemand nachmachen.
Aus einem Reststück Flieder hab ich den Griff und die Spitze rausgearbeitet, fast ohne Maschineneinsatz. In den Griff wurde eine Bohrung D:6mm gemacht, ca 50mm tief. Da wird ein Gewindestab M6 eingeklebt. (2K-Kleber ist klar). Auf den Gewindestab hab ich einige Stücke Schrumpfschlauch aufgeschrumpft, da mit dem Sinter sonst viel Spiel zu spüren war. So passte es gerade saugend drüber. Die Spitze hatte ich in einem größeren Durchmesser belassen. Etwa zentrisch hab ich eine Bohrung D:5mm gemacht und in das Holz M6 Gewinde geschnitten. (Eine Einschraubmutter ist hier die bessere Lösung, hatte ich aber gerade nicht zur Hand.) Eine Spur Kleber auf das Gewinde und man kann das Ensemble zusammensetzen. Nach dem Aushärten hab ich die Spitze mit Feile und Schleifpapier auf Maß gebracht und eine Halbkugel angefeilt. Die Spitze ist etwa 35mm lang, da bleibt beim aufgesetzten Arbeiten noch viel Platz zum Brett. Alle Holzteile hab ich zum Abschluss mit Tungöl behandelt. Während der Entstehungsphase den Sinter mit Klebeband geschützt.
Ich habe nun die ersten Erfahrungen mit dem Stab gemacht... das ist aber schon eine neue Geschichte. Paar Bildchen in bescheidener Qualität:

S_Rubin001.jpg S_Rubin003.jpg S_Rubin005.jpg S_Rubin007.jpg S_Rubin010.jpg S_Rubin011.jpg S_Rubin012.jpg

rocco26
 
Last edited:
Servus,

was solch ich sagen, ist super geworden! :super:

Ich sehe immer gerne deine Modifikationen!

Danke für's zeigen.

Gruß, güNef
 
Glückwunsch Rocco,
das ist ein echter Custom- Rubin gewordem:super:
Es freut mich, dass ich zusammen mit Virgil bescheidenerweise bei der Geburt Pate stehen durfte:)

Stay forever sharp
Excalibur

PS: Diesen Staffel- Siegerstab kannst Du bestimmt- in weiter, weiter Ferne- an Deine Enkel vererben:D
 
Last edited:
Jupp, Excali, seh ich auch so. Hatte deshalb auch kein Prob, die Spitze anzukleben. Das Ding soll ja verschleißfrei sein! Wenn nicht, fällt mir schon etwas ein.;)
Dank für die positive Resonanz @ all! Das Fliederholz ist wirklich ein Traum. Ich kann es nur empfehlen! :super:

rocco26
 
Sehr schöner Eigenbau! Und die Schrumpfschlauch-Idee :super:

Wie würde Mr. Ollivander sagen: "ca. 15 Zoll, aus Fliederholz mit Rubin und einem Kern aus gewundenem Stahl hergestellt, nicht biegsam ... Verleiht seinem Herrn Macht über die Schärfe seiner Schneidgeräte!" :D

Danke für die Vorstellung.

Virgil
 
"ca. 15 Zoll, aus Fliederholz mit Rubin und einem Kern aus gewundenem Stahl hergestellt, nicht biegsam ... Verleiht seinem Herrn Macht über die Schärfe seiner Schneidgeräte!"

Meine nächste Bildhauerarbeit! Thanks! Projekte,Projekte... es grüßt ein Freund der Poesie und Lyrik! rocco26
 
Ich habe nun die ersten Erfahrungen mit dem Stab gemacht... das ist aber schon eine neue Geschichte

Update: der Sieger ist nun seit geraumer Zeit bei mir und wird natürlich auch benutzt. Da zu den Themen Keramikstab oder Wetzstab immer wieder Fragen aufgeworfen werden, möchte ich den Thread noch einmal aufnehmen und von meinen Erfahrungen kurz berichten.

Die Abrasivität ist recht beachtlich. Man kann das recht gut beobachten, da auf der roten Oberfläche des Stabes graue oder schwarze Streifen entstehen. Da geht es dem Klingenstahl ordentlich an den Kragen.
Ich würde der Ordnung halber deshalb von einem Schleifstab sprechen, ein Wetzstab macht etwas anderes. Naturgemäß ist die Berührungsfläche von Klinge und Schleifkörper sehr klein, fast nur punktuell. Ich habe deshalb den Stab nicht für sehr fein ausgeschliffene Klingen benutzt, vor allem nicht für japanische Küchenmesser.

Für Küchenmesser mit den Solinger Standardstählen und für meine Taschenmesser und Arbeitsmesser ist der Stab hervorragend geeignet. Schnell bekommt man eine bissige Schneidkante. Zehn Züge pro Seite, 30 sec. als Beispiel.
Auch hoffnungslose Stanzbleche, die sich in den Besteckschubladen verstecken, und doch von der Hausfrau immer wieder gefunden werden, erweckt man zu gelinder Schneidfähigkeit.

Der sparsame und gezielte Einsatz dieses Stabes ist lohnenswert, da ich aber auch andere Möglichkeiten habe (T7; Steine), ist der Sinter für mich eine Zwischenlösung, eine Brücke. Dafür hab ich aber auch noch nichts besseres in der Hand gehabt!

Für dieses Produkt kann ich nur den Daumen heben! :super: Der Anwender sollte sich aber schon im Klaren sein, was er macht. Potential zum Versauen eines Messers besteht auch immer.

rocco26
 
Der Anwender sollte sich aber schon im Klaren sein, was er macht. Potential zum Versauen eines Messers besteht auch immer.

Klasse ausgedrückt, rocco! Kann man nicht besser auf den Punkt bringen. Und auch bei der Anwendung des Sinterrubins zu differenzieren, ist sehr vernünftig.
Gruß
Pflaster
 
Hallo Rocco26 und alle anderen Besitzer des Sinterrubin!

Wie Rocco schon schrieb:
"Die Abrasivität ist recht beachtlich. Man kann das recht gut beobachten, da auf der roten Oberfläche des Stabes graue oder schwarze Streifen entstehen. Da geht es dem Klingenstahl ordentlich an den Kragen."

Wie plegt ihr nun diesen Schleifstab? Ich selbst reibe ihn des öfteren mit der rauhen Seite eines Spülschwammes unter
Verwendung von Spülmittel und heisen Wasser ab.
Bin mit dem Ergebniss aber nicht so sehr zufrieden, ganz sauber wird er leider niemals.
Was habt ihr für Tricks?

Gruß Harry
 
Moin Harry II,

pflege ihn seit einem Jahr so wie Du und das reicht mir. Zwar bleibt optisch minimal Grau auf dem Stab, aber er schärft wieder vom Feinsten :super: ...

Gruß R'n'R
 
Der Sinterrubin wird mit einem Radiergummi, am besten die blaue Seite, tipptopp sauber. Einfach abrubbeln. Kein Wasser.

Schöne Grüße, Jens
 
Danke ihr Beiden, :super:

also mache ich nichts falsch. Das war mir erst mal wichtig.
Und die Methode von Jens werde ich auch probieren.

LG Harry
 
Guten Abend,
ich lege keinen Wert auf die Äußerlichkeiten.

Ich selbst reibe ihn des öfteren mit der rauhen Seite eines Spülschwammes unter
Verwendung von Spülmittel und heisen Wasser ab.

Genau so in der Art mach ich das auch, und noch nicht einmal nach jedem Gebrauch. Wer es besonders schick mag: Radiergummi ist sicher denkbar, aber von sonstigen Experimenten rate ich mal ab.

Sinter_benutzen_sehr lange_ nicht weiter fragen:cool:

rocco26
 
Beim Keramikstab nehme ich Scheuermilch. Feuchter Lappen, nicht zu naß und ohne viel Druck kurz rüberrubbeln-strahlend sauber!
 
Zahnpasta sollte auch gehen ... lässt den Stab wieder schön strahlen; für Sieger :D
 
-Zahnpasta sollte auch gehen ... lässt den Stab wieder schön strahlen-

Damit er auch Morgen wieder ordentlich zubeisen kann! :hmpf:

Ich danke Euch für die Tipps...

LG Harry
 
Aufgrund der zahlreichen positiven Beiträge hatte ich den Sieger Long Life schon länger auf meinem mentalen Merkzettel.
Danke für die schöne Anleitung; damit war der Weg zum individuellen Schleifstab fast ein Kinderspiel.
Einen dussligen Fehler habe ich beim Zusammenbau aber doch gemacht. Da ich in der Mitte der Gewindestange ein zu langes Stück Schrumpfschlauch :D genommen hatte, ging die Keramikröhre plötzlich weder vor noch zurück.:glgl: ..........also ab damit ins Gefrierfach damit sich das Metall zusammenzieht und nach ein paar Minuten ging es dann zum Glück weiter.
Hier noch ein Bild meiner Variante mit Pink Ivory und Spitze aus schwarzem Papiermicarta:
lp94-5-6ba3.jpg


Gruß Froghunter
 
Moin,

da mich dieser Wetzstab in der Praxis extrem überzeugt hat, hab ich mich auch mal am Design einer Variation versucht.

...siehe HIER.


Feine Grüße,
Gunther
 
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