Schleifsteinvorstellung: Naniwa Aotoshi #2000 aka “Green Brick of Joy”

Hyperosid

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Hallo zusammen.

Vielleicht sind manche von euch auch schon über diesen Stein gestolpert. Gerade in amerikanischen Foren schwören sehr viele auf diesen Stein im "Ziegelformat".
Der Stein ist wirklich ein enormes Teil: 210x70x55mm bei einem Kampfgewicht von 1737g!
Bei Naniwa-Deutschland liest man, dass er Naturschleifsteinen nachempfunden ist, irgendwo bei den Amis hab ich mal gelesen, dass wohl Partikel von Natursteinen mit in diesem Stein eingebunden sind.
Ob das wirklich so ist weiß ich nicht, der leicht erdige Geruch und das tolle Schleifgefühl sprechen IMHO dafür. Dazu aber später.

Die Berichte haben mich auf jeden Fall doch recht neugierig gemacht und da ich einen Stein im Bereich 2000-3000er Körnung gesucht habe, dachte ich mir, probierste mal aus :D
Gedacht als Ergänzung zu meinen Choseras bzw. als Zwischenschritt damit der Sprung auf feinere Steine nicht so groß ist und als Finisher für Edelstahlklingen.
Als er ankam staunte ich erstmal nicht schlecht über das Format und musste ihn sofort ausprobieren.
Die Bilder sind nachträglich entstanden, nur falls sich jemand über den schon verwischten Stempel wundert :)

Wie auch die Choseras muss vorher nicht großartig gewässert werden, einfach eine Hand voll Wasser drauf und ab gehts. "Splash-and-go" will ich nicht mehr missen :cool:
Viel habe ich damit noch nicht schleifen können aber mein erster Eindruck war: Wahnsinn!
Sowohl feine Herder- als auch grobe Old Hickory-Carbonstahl-Klingen sowie Inox-Klingen wie die von dem abgebildeten Figus Pattada ließen sich alle hervorragend schärfen.
Der Stein ist nicht so hart wie ein Chosera, weist aber Ähnlichkeiten auf: wenig Schleifschlamm, hoher Abtrag, ein tolles Feedback und eine erstaunliche polierende Wirkung.
Für all diese Messer ist, was Steine angeht, ab sofort beim "Green Brick" Schluss! Die Schärfe und das Finish sind tadellos.
Ich bin schon sehr gespannt darauf wie gut er mit harten Aogami/Shirogami-Klingen zurecht kommt.


"Green Brick of Joy" vor der zweiten Benutzung:





etwas Wasser drauf und gut:





Abtrag nach ein Paar Zügen:



Wie gesagt, der Langzeittest steht noch aus und auch das Suisin IH und das Schanz waren noch nicht drauf.
Ich werde berichten.

Schönes Wochenende und fröhlichen 2. Advent

Alex
 
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Servus,

Ich bin schon sehr gespannt darauf wie gut er mit harten Aogami/Shirogami-Klingen zurecht kommt.
Wie gesagt, der Langzeittest steht noch aus und auch das Suisin IH und das Schanz waren noch nicht drauf.
Ich werde berichten.

ist ja ein ziemlicher Brocken und sollte eine Menge Klingen schärfen können! :D

Was kostet denn der grüne Freudenspender und muss selbst importiert werden?

Ich warte jetzt mal deine Erfahrungen mit Papierstählen, Sandvik und SB1 ab!

Gruß, güNef
 
Ich bin auch gespannt...hatte den ne Weile zusammen mit meinem Kohetsu im Warenkorb liegen, ihn dann aber rausgeworfen in der Hoffnung beim Zoll knapp unter die 150€ Warenwert zu rutschen...
 
Was kostet denn der grüne Freudenspender und muss selbst importiert werden?

Hallo,

Import ist nicht erforderlich. Für nicht ganz günstige 77€ kann man ihn bei der offiziellen deutschen Naniwa-Vertretung, dem "Warenhaus Schulz" kaufen. Außer CKTG ist das mir die einzige bekannte Adresse.
Gemessen am Format ist der Preis wiederum, ich will jetzt nicht sagen gerechtfertigt, aber IMHO schon vertretbar.
Grüße
Alex
 
Servus,

Import ist nicht erforderlich. Für nicht ganz günstige 77€ kann man ihn bei der offiziellen deutschen Naniwa-Vertretung, dem "Warenhaus Schulz" kaufen.

Ich danke dir, hab mir das schon angesehen! Ich warte jetzt noch auf dein Feedback und entscheide dann! :super:

Gruß, güNef
 
So, ich hatte heute zwei Messer auf dem Monstrum:
Erst einmal das Schanz SB1 Petty.
Nach knapp 5 Wochen ließen sich Tomatenhaut und Paprika nicht mehr ohne Druck schneiden, sonstiges Gemüse war kein Problem. Das nur zum Thema OOTB-Schärfe :super:
Heute sollte es seinen ersten Schliff bekommen. Da die Klinge in einem sehr guten Zustand war, ging es direkt und ohne Umweg auf den grünen Brocken.
Etwas Wasser und schon kann es losgehen. Beim SB1 kann man schon nach wenigen Zügen Abtrag von der Klinge zu erkennen, es entsteht recht wenig Schleifschlamm und kurze Zeit später ist ein Grat tastbar.
Nach nicht einmal zweit Minuten ist die Klinge scharf und gefinished und das mit nur einem Stein! Hanging-Hair-Test funktioniert natürlich nicht, aber Armhaare müssen sich auf jeden Fall in Acht nehmen! Das heißt für mich, dass eine ausreichende Gebrauchsschärfe da ist. Einmal noch schnell auf naturbelassenem feinen Leder abgezogen und fertig!



es ist wirklich nur wenig Schleifschlamm auf dem Stein:



Das zweite Messer ist heute das Zakuri Aogami #1 Funayuki. Eine ganze Weile hab ich es schon nicht mehr verwendet, auch wenn meines wunderbar dünn ausgeschliffen ist.
An diesem Stahl wollte ich die angepriesene "Ähnlichkeit zum Naturstein" austesten. Dazu hab ich erstmal mit dem 400er Chosera bis zur "Shinogi-Linie" einen Grundschliff angebracht.
Danach ging es direkt auf den "Green Brick":



Das zum Thema wenig Schleifschlamm: Mit Aogami hat man ein ganz anderes Feeling auf dem Stein. Er fühlt sich auf einmal viel weicher an und es wird eine richtig matschige Angelegenheit. Einmal hab ich die Oberfläche komplett abgespült um zu sehen wie schnell der Schlamm wieder da ist. Lange hat es nicht gedauert. Ich muss allerdings sagen, dass es überhaupt nicht unangenehm ist, solange noch genug Feuchtigkeit oben drauf ist. Trocknet der Stein jedoch etwas ab, dickt der Schlamm sofort ein und die Klinge schmiert nur noch über die Oberfläche.


Hier kann man das Finish des Messers erkennen.



Zugegeben, ein super Beispiel für ein top Messerfinish ist das Zakuri jetzt nicht.
Ich muss allerdings sagen, dass ich von dem Ergebnis doch schon sehr überzeugt bin. Die Aogami-Schneidlage ist schön poliert und die Außenflanken haben ein kratzerloses mattes Finish.
Und das mit einem 2000er Stein!
Ein kleines Fazit: Der Stein trägt ab wie ein 1000er, aber poliert schon fast wie ein 3000er, die Schlammbildung ist scheinbar stark vom Stahl abhängig und je nach dem ist auch das Schleifgefühl ein anderes. Mit dem Schanz fühlt es sich fast wie auf einem Chosera an, mit Aogami um einiges weicher.
Ich muss sagen, dass der "Green Brick of Joy" wirklich ein interessanter Stein ist. Ob man ihn haben muss, weiß ich (noch) nicht.
Falls euch noch etwas interessiert, immer raus damit!

Viele Grüße,
Alex
 
Last edited:
Toller Bericht, super gemacht - Danke :super:!!

Das weckt Begehrlichkeiten bei mir ;), obwohl ich mit den Choseras 400, 1.000 & 5.000 super zurecht komme und ein Zwischenstein nicht unbedingt vonnöten ist :rolleyes: ...

LG
Jörg
 
Servus,

Ein kleines Fazit: Der Stein trägt ab wie ein 1000er, aber poliert schon fast wie ein 3000er, die Schlammbildung ist scheinbar stark vom Stahl abhängig und je nach dem ist auch das Schleifgefühl ein anderes. Mit dem Schanz fühlt es sich fast wie auf einem Chosera an, mit Aogami um einiges weicher.
Ich muss sagen, dass der "Green Brick of Joy" wirklich ein interessanter Stein ist.

hmm, sehr interessant deine Eindrücke, ich denke ich werde mir nach den Feiertagen diesen grünen Brocken gönnen. Ich pflege meine Messer alle sehr akribisch und lasse sie nie richtig stumpf werden, etwas gröberes als einen 1000er brauche ich praktisch nicht.

Sollte es wirklich zu groben Ausbrüchen kommen, oder etwas zu schruppen sein, dann reicht mein Naniwa GC 220er

Ansonsten bewege ich mich zwischen 1000/3000, selten ein Honyama-Finish.

So gesehen passt mir ein Stein mit der von dir beschriebenen Eigenschaft! Und gleich loslegen zu können ohne vorher zu wässern ist eine feine Sache.

Übriges, Danke für den Bericht! :super:

Gruß, güNef
 
Guten Abend,

nachdem ich meinen 3000er Taidea außer Dienst gestellt habe, kam nun dieser Edelziegel zu mir. Der Naniwa Aotoshi #2000 kann den Taidea auch tatsächlich ersetzen, wenn auch nominell in der Körnung gröber. Daher kurz ein Vergleich. Auf dem Taidea bekam ich ein wolkiges oder milchiges Finish, auf dem Aotoshi wird es spiegelartig. Auf dem Aotoshi findet der schnellere Abtrag statt. Er ist deutlich härter gebunden. Trotz der, oder gerade wegen der Abmaße, arbeitet es sich gut auf dem Stein. Das empfinde ich jedenfalls so. Richtig ist: man muss nur die Arbeitsfläche auf dem Stein kurz bespritzen und kann loslegen.
Nachdem ich von dem erreichbaren Finish überrascht war, hab ich folgendes probiert: zum Abschluss nur abwechselnd ein bis zwei Züge je Seite, kein Leder und nix. Funktioniert! Kein Grat.

Für folgende Stähle gilt das bis jetzt: 1.2552 ; 1.4116; Für meinen Japaner ist die Zeit noch nicht ran. Einige Taschenmesser und Rucksackmesser hab ich aus Jux noch traktiert, geht, klaro, aber auf dem großen Brocken mach ich das in Zukunft nicht mehr. Da hab ich anderes, kleineres.

Der Stein ist ja nun erst zwei Wochen hier, deshalb kann dies nur eine zwischenzeitliche Einschätzung oder Momentaufnahme sein. Der Stempel auf der Oberseite ist bei mir schon komplett unsichtbar.

Wenn Interesse besteht, werde auch ich gerne von der weiteren Entwicklung berichten.

rocco26
 
Servus,

Wenn Interesse besteht, werde auch ich gerne von der weiteren Entwicklung berichten.

also ich bin interessiert! Ich hab den Stein nur noch nicht gekauft, weil die 17,- Euro Porto nach AT ein Ärgernis sind! :eek: Ich schluck das nur, wenn mich eure Ergebnisse, Erkenntnisse und Berichte vollends überzeugen und kein Haar in der Suppe zu finden ist!

Gruß, güNef
 
Hallo zusammen,

gibt es nun auch Langzeiterfahrungen mit diesem Schleifstein? Vor allem würde mich interessieren, wie die Ergebnisse bei schwedischen Sandvik-Stählen aussehen (es wurde nur angedeutet, dass das mal gemacht werden soll, aber einen Bericht davon habe ich noch nicht gelesen. Ich überlege mir den Stein zum Schleifen einen Suisin Inox zu verwenden (zu Hause habe ich bisher nur einen 1000er und einen 8000er Stein).

Gruss
Joe
 
Von meiner Seite gibt es noch keine Langzeiterfahrungen. Meine wenigen Messer sind hinreichend scharf. Ich schleif auch nicht aus Jux sinnlos rum. Der Stein ist OK!
Das Ergebnis ist einer Politur nahe. Japaner und 1.4116 gehen. Zu Sandvik mag ich nichts sagen. Die Messer kommen auf die Tormek. Hab manchmal nicht so die Zeit.
Der Bericht zu dem Stein folgt noch.

rocco26
 
Hallo beisammen,

kennt jemand noch alternative Bezugsquellen in DE oder Europa?

Bei Schulz ist er ausverkauft und laut Herrn Schulz bekommt er keine neuen mehr rein.

Ich bin dankbar für Eure Hinweise.

Cheers
flo
 
Hallo flobuntu,

ich habe den Stein bisher in Deutschland oder Europa nur beim Warenhaus Schulz gefunden.
Wenn Herr Schulz den nicht mehr einkaufen kann bleibt dir wohl nur dem Hinweis von Hyperosid auf CKTG (chefknivestogo) zu folgen.
Dort kostet der Stein 58,95 US$.
Die Aussagen zu den Versandkosten versteh ich leider nicht.
Angeblich free shipping ab 60 US$.

Vielleicht hat ja einer der Foristen bereits dort bestellt und kann genaueres zu den Frachtkosten berichten.:hehe:

Danke
 
Klar: ... within the continental US.
International nach Deutschland: $48.45

Uiuiuiuiiii,

genau was ich befürchtet habe. Die japonäsische Abrasiv-Mafia will uns von den Brick Reserven abschneiden!

Kennt jemand vielleicht noch Alternativen, was Lieferant oder auch Produkt anbelangt?

LG
Florian
 
Danke berko,

Geduld würde ich da gerne aufbringen.

Hab Stu mal angeschrieben, werde berichten.

Natürlich hier weiter dankbar für "sachdienliche Hinweise, die zu Ergreifung" des Toshis führen.

cheers
Florian
 
Guten Abend,
ich bin ja etwas überrascht, dass der Stein in Deutschland nicht mehr so einfach zu bekommen ist. Eine Langzeitstudie kann ich noch nicht anbieten, da meine Messer alle permanent scharf gehalten werden. Vorgestern war der Aotoshi im Einsatz und ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Was ich besonders hervorheben kann, ist, dass der Stein liegt wo er liegt. Der Klumpen ist so träge, dass man keine Sorgen haben muss, dass etwas verrutscht. Die Höhe sorgt für genügend Abstand zur Arbeitsfläche.
Die Oberfläche fühlt sich sehr glatt an und man hat das Gefühl, sanft zu arbeiten. Die Abrasivität ist aber echt gut. Hab gestern mein Santoku aus 1.2552 mal wieder ran genommen. Erste Sahne!

Ich kann mir vorstellen, dass man mit vereinten Beziehungen dieses Teil wieder verfügbar macht. Ich kann das Produkt nur empfehlen und alle Händler, die auf den entsprechenden Märkten aktiv sind, zum Import animieren. Absatz wird es geben, weil das Ding echt OK ist.

Und sorry, meinen geb ich nicht her!

rocco26
 
Hallo,
Ich hab meine nach der Vorstellung hier im Forum, bei Warenhaus Schulz gekauft und kann
das Teil auch nur empfehlen.
Gruß Klaus
 
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