Vorstellung Misono UX10 24er Gyuto 382 extraordinäre Millimeter!

güNef

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Servus,

nachdem ich mich die letzten Monate intensiv mit dem Thema Kochmesser beschäftigt und das Küchenmesserunterforum mit Begeisterung und Interesse durchstiegen habe komm ich mal zu Sache!

Die ersten Messer sind längst eingekauft, das Hauptmesser hat jetzt einen guten Monat Küchendienst gemacht und schon einige dutzend male das Brett gesehen, also wird’s Zeit für einen Bericht!

Die Latte hab ich hoch gelegt und gleich einen Klassiker unter den westlichen-modernen Japanern gekauft über den es im Forum noch keinen Bericht gibt. Dann wollen wir mal, das Objekt: Misono UX10 Gyuto 24cm

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Misono UX 10, ein Gyuto mit 24cm Klingenlänge, extraordinär und überteuert. Warum gerade dieses, alternative Yo-Bocho gibt es günstiger. Na weil ich oft an der Grenze der Normalität herumschramme, sonst wäre ich nicht hier.:D Kostenoptimierung ist was für Buchhalter und Steuerberater, nicht für Messerfreaks.

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Ein paar Worte zum Hersteller. Misono ist wohl der bekannteste Hersteller in diesem Segment und hat als einer der Ersten die hohe Qualität japanischer Messer mit westlich-modernem Design kombiniert und war/ist sehr erfolgreich damit. Wie schon erwähnt, die UX10-Serie gilt inzwischen als überteuert und ist damit nix für Sparfüchse, damit das gleich zu Beginn geklärt ist!
Heute ist die Konkurrenz bereits auf Augenhöhe angekommen, zum Teil günstiger bei ähnlich hoher Qualität. Masamoto VG oder MAC-Superior/Professionell werden immer wieder genannt. Werkzeuge, wie das Misono UX 10, das in Großraumküchen mit industriellen Fertigungsprozessen genau so zum Einsatz kommt, wie es auch das Tagesgeschäft von Spitzenköchen allürenlos begleitet und deshalb hohe Reputation genießt.

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Die UX 10 Serie bildet die Speerspitze von Misono, das gilt für Material, Design und Finish!

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Der New Yorker Spitzenkoch Rocco DiSpirito und Mariko Hashimoto, der Manager von Korin Japanese Trading Corporation sagen folgendes über die Misono UX10-Linie:


Rocco DiSpirito prefers Misono knives so much that he gave each of his cooks one as a holiday gift last year. According to DiSpirito, Misono knives are suited to just about anything, from slicing to boning. "Misono knives are very light," he says, "and great for fine cutting. You can get a beautiful slice of onion with one, and you don't have to work to raise the knife. Some Misono knives have a granton edge, which is made of small holes or ridges, so that there's less sticking when you slice." Mariko Hashimoto, the manager of the Korin Japanese Trading Corporation, a leading import company based in New York that supplies cooks and professional chefs nationwide, says the best Misono knives are those in the UX10 series, made of Swedish high-carbon stainless steel. "The design and balance of the UX10 is very different from the other lines," says Hashimoto. "When you hold them, you realize it immediately."


Misono UX 10 und der Stahl!?

Hier wird ein Geheimnis bewahrt und ein Mythos gepflegt, es gibt von Misono selber, keinerlei Auskunft über die Stahlzusammensetzung. Der gesamte Fertigungsprozess, die einzelnen Arbeitschritte, alles findet hinter verschlossen Türen statt. Es werden immer wieder Geschichten von „speziellen“ Techniken unter vorgehaltener Hand, von „Kennern“ unter die Leute gebracht, die als Erklärung für die hohe erreichbare Schärfe und die lange Standzeit des Stahls dienen sollen. Gutes Marketing!

Die einen behaupten, die Klingen sind gestanzte Industrieware, die anderen reden von handgeschmiedeten Meisterwerken, blablabla...

EU-Sweden-Stainless steht auf der Klinge und das ist eine Tatsache!

AEB-L/Böhler Uddeholm/Sandvik 19C27 so etwa in diese Richtung darf angenommen werden, über die absolute Wahrheit der Zusammensetzung wird der Mantel des Schweigens ausgebreitet


Maße und Gewicht:

Gesamtlänge: 382mm
Klingenlänge: 240mm
Grifflänge: 135mm
Gewicht: 228gr (Küchenwaage)

Verarbeitung und Finish:

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Die Klingenflanken sind beide ohne jeden Makel und fein quersatiniert.
Die Neusilberbacken fassen die Klinge ein wie ein Schmuckstück, absolut spaltfreie Passung. Der Klingenrücken ist überpoliert und gratfrei, nicht gerundet.

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Die Griffschalen sind aus kunstharzversiegeltem Schichtholz, dreifach vernietet. Die Klinge ist einlagig und rostfrei! Blattstärke an der dicksten Stelle 2,3mm.

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Ich habe schon gelesen, dass der Griff als hässlich empfunden wird, ich sehe das nicht so, aber bildet euch selber ein Urteil.

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Finish und Verarbeitung: 99 Punkte!

Am Ende des Griffes ist der Stahl nicht makellos überschliffen. Das ist der einzige, minimale Makel! Eigentlich nicht der Rede Wert! Ich erwähne das nur weil der Anschaffungspreis hoch ist und ich sonst wirklich nichts negatives finden konnte.

Geometrie, Flexibilität und Balance: Schwer zu schlagen oder eine Frage der Präferenz!

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Ich habe mit einem digitalen Messschieber an folgenden Punkten gemessen:

Klingenrücken unmittelbar nach dem Griff: 2,28mm
In der Mitte: 1,98mm
An der Spitze: 0,43mm
Am Klingenende, einen cm unter dem Griff : 1,24mm

Das Misono ist also eher der flexibleren Sorte Kochmesser zuzuordnen, hier ohne viel Druck geflext!

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Jetzt die einzelnen Gemüse und deren Zerkleinerung aufzuzählen und zu beschreiben wie das Messer widerstandslos durchgleitet spar ich mir mal.

Das Ding schneidet beeindruckend! Wer 0815 Standartware gewöhnt ist, reagiert verstört. Ich habe eine Handvoll Gäste in meinem beisein damit Arbeiten lassen, jeder war auf die eine oder andere Art beeindruckt, auch was den Preis anbelangt.:irre:

Eine große, halbierte Zuccinni mit dem Anschnitt am Brett liegend der Länge nach in dünnste Dekorstreifen zu schneiden ist locker möglich. Die letzten 10cm der Klinge sind so so fein ausgeschliffen, dass hauchdünne Scheiben fallen.

Die Balance empfinde ich als ausgewogen, das geringe Gewicht für ein westlich-modernes 24cm Gyuto ermöglicht langes, ermüdungsfreies Arbeiten.

Anschliff, Standzeit, Schärfbarkeit: Schwer zu schlagen

Der Anschliff ist für Rechtshänder optimiert also Double Bevel Edge 70/30. Ich bleibe vorerst dabei, da ich keinen Grund sehe auf 50/50 umzuschleifen! Kann man auch für linkshänder ordern, kostet aber in der Regel einen Aufpreis.Kurz vor der eigentlichen Schneidfase wird die Klinge leicht konvex und ist aufpoliert. Ist aber kein balliger Anschliff! Sieht man zum Teil auf den Bildern.

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Die Standzeit ist hervorragend, ich nütze das Messer jetzt seit gut 5 Wochen praktisch ausschliesslich und halte es mit 3 zu 7 Zügen in drei Durchgängen am Keramikabziehstab auf Auslieferungsschärfe. Aufgefrischt wird so ca.nach jedem 5-10ten Einsatz, je nach Arbeitsdauer und Schnittgutmenge. Das dauert keine Minute.Ich bin selber gespannt wie lange es braucht um auf den Stein zu müssen!

Das klärt auch gleich die Frage nach der Schärfbarkeit am Stein, die kann ich noch nicht beurteilen, Erfahrungswerte folgen nach wenn ich sie habe.

Der Stahl zeigt bis dato keine Verfärbung, Fleckenbildung oder sonst eine Reaktion auf Lebensmittel und Feuchtigkeit. Nach Gebrauch abgespült und abgetrocknet, das war’s.

Die Härte wird mit 59-60 HRC angegeben, die goldene Mitte würde ich sagen, „hart“ genug für eine lange Standzeit und gerade noch „weich“ genug um nicht gleich für jeden Fehler büssen zu müssen.

Der Griff: Massenware ohne Fehler

Staminaholz, die 3 Nieten sind ebenso aus Neusilber wie die Zwinge/Backen und absolut plan verschliffen. Von der Größe bietet der Griff Entfaltungsmöglichkeiten wie eine Wohnzimmercouch, also reichlich Platz auch für große Hände. Die Neusilberbacken unterstreichen den Anspruch ein Messer der „Top of the Line“ Serie in Händen zu halten.

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Fazit:

Ein Hauptmesser mit exzellenter Geometrie, hervorragendem Stahl, erstklassiger Verarbeitung, mehr flexibel als steif, mehr elegant als stabil und ausgestattet mit einem brauchbaren, großen Allerweltsgriff. Wenn ein reines Werkzeug für den täglichen Arbeitsalltag überhaupt optisch als gefällig gelten darf, dann das UX 10, man ist das schön man. :D

Wer ist eigentlich die angesprochene Käuferschicht. Das UX 10 ist gewiss in die Jahre gekommen, die Konkurrenz ist ebenbürtig und oft zu besserem Kurs zu bekommen. Für Misono spricht jahrelange Erfahrung und gleichbleibende Qualität. Ich persönlich empfinde das Messer für meine Zwecke als komplett, mir fehlt da nix! Ich bin ja auch schon ein wenig in die Jahre gekommen und jage nicht mehr jedem Preis-Leistungskracher hinterher, vielleicht daher meine Sympathie für die UX 10 Serie. Ich sehe Gyutos mit 24cm damit abgedeckt, was jetzt an Kochmessern noch so nachkommt werden 21er (Gyuto)

Mit dem Teil lässt es sich gelassen und stromlinienförmig schnippeln, that’s it.

Wenn mir jemand ein westlich-modernes 24er Gyuto nennen kann das in allen genannten Punkten deutlich darüber anzusetzen ist, günstiger oder im selben Preissegment, der möge jetzt sprechen oder für immer schweigen.;)

So kommen wir zum einzigen Nachteil: Wer eines hat, braucht auf kein anderes, großes Kochmesser mehr zu schielen, es sei denn Vernunft ist nicht der Kaufgrund! Wer es nur zum Arbeiten benützt ist angekommen.

Wer es bis zum Ende geschafft hat, ein Danke für's lesen!

Gruß, güNef
 
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Wow!
Ich bin zwar mittlerweile ein großer Fan von japanischen Griffen, aber das Misono sieht spitze aus.
Die ganze (hervorragende) Verarbeitung und Optik sind wirklich eine Klasse für sich :super:
Ich bin mal gespannt, wie es sich schleifen lässt.
Bis dahin wünsche ich dir viel Freude mit dem Messer :)

Gruss
Olli
 
Das Design des Griffes ist mir ein wenig zu konventionell. Die Verarbeitung ist allerdings makellos. Auf dem Foto 11 sehe ich 5 kleine "Macken" in der Schneide. Ist das eine Täuschung? Wunderbar detaillierte Fotos, auf denen alles zu erkennen ist!
 
Servus,

Auf dem Foto 11 sehe ich 5 kleine "Macken" in der Schneide. Ist das eine Täuschung?

Ja, ist eine. Das sind Haut oder Staubpartikel. Die Schneide ist unversehrt!

Gruß, güNef
 
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Tolles Review!
Sagst du uns noch, welchen Wetzstab oder/und Leder du verwendest zur Pflege?
Und hast du noch was anderes Namhaftes in der Schublade liegen, was du in Punkto Geometrie/.... zum Vergleich ranziehen kannst?
Echt mal schöne Fotos!
 
Servus,

Sagst du uns noch, welchen Wetzstab du verwendest zur Pflege?
Und hast du noch was anderes Namhaftes in der Schublade liegen, was du in Punkto Geometrie/.... zum Vergleich ranziehen kannst?

bislang einen Arkansas AC4 Keramik-Schleifstab bzw.einen Flaksa

wenn das nicht mehr reicht und ein neuer Grundschliff fällig wird dann muss *Schwatvogels* Standardempfehlung ran, ein Cerax 1000/3000 Kombistein und als Finisher ein Honyama Bruchstein.

Was die "Schublade" betrifft, bitte ich noch um etwas Geduld, die ist im Begriff sich mit bedacht zu füllen, Gegenüberstellungen werden dann nachgereicht.

Gruß, güNef
 
Moin günef,

erstmal vorweg: ein sehr schönes Review mit guten Beschreibungen und vor allem sehr aussagekräftigen Bildern :super:

Eigentlich ein ganz lustiger Zufall, dass genau jetzt dieses Messer hier reviewt wird. Jahrelang bin ich um ein paar der inzwischen etwas in die Jahre gekommenen "Klassiker" der Yo-Gyutos rumgeschlichen...
Misono UX10, Misono Swedish, Masamoto VG, Masamoto HC etc....

Und jetzt hab ich neulich das eine gekauft und du das andere reviewt, sehr schön :)

Wenn ich den bericht so lese bereue ich meine Entscheidung für das HC zwar nicht. Allerdings erscheint mir das Misono doch in noch einem besseren Licht als zuvor.
Was hat mich abgehalten? Nicht die Optik des Griffs, sondern die Form des Bolsters. Ich bin einfach nicht überzeugt, dass diese schräg abgekantete Form zu meiner Version des "pinch grips" passt.

Aber eine Erkenntnis reicher bin ich jetzt dank dir. Ich denke das Messer wird hier ein kleines Revival erleben :hehe: Insbesondere auch der leichte "convex grind" spricht für ein durchdachtes Konzept und eine gute Ausführung.

Zwei Fragen zum Schluss noch:
1. Wie verhält sich deiner Erfahrung nach die Standzeit zu Aogami (ich weiß ja dass du da auch Messer im Einsatz hast)?

2. Wenn das Messer mal auf dem Stein war, wäre natürlich interessant zu wissen wie die Schleifbarkeit z.B. im Vergleich mit Aogami ist.

Edit: Grad deinen Kommentar gesehen, keine Eile :)

Gruß, Gabriel der sich jetzt schon mal ans Vorbereiten für das HC-Review macht was dann hoffentlich zum Ende des Wochenende kommt wenn ich endlich die Zeit finde
 
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Servus,

Was hat mich abgehalten? Nicht die Optik des Griffs, sondern die Form des Bolsters. Ich bin einfach nicht überzeugt, dass diese schräg abgekantete Form zu meiner Version des "pinch grips" passt.

nun, mich hat Form und Machart des Bolsters geradezu angezogen.:D. Alles was das Auge entzückt ist natürlich eine Frage des Geschmackes, sofern es die Funktion nicht nachteilig beeinflusst oder gar behindert.

In deinem Fall bliebe nur ein "in die Hand nehmen" um zu wissen ob's passt. Ich habe mir aus Neugier und schierer Lust ein Kagayaki CarboNext bestellt, ist heute gekommen und wie du weißt ist da alles rund und glatt wie ein Bachkiesel. Wenn ich jetzt das Griffempfinden vergleiche lande ich in einem Patt. Allerdings sind die Neusilberbacken wesentlich hübscher anzusehen.:D

Die "abgekantete" Form liegt "flüssiger"in der Hand als es den Anschein hat. Das ist natürlich "mein" Empfinden und keine allgemein gültige Aussage. Was aber in jedem Fall gilt, sind fehlerfreie 360° der Bolster. Keine unangenehme Kante, kein Grat! Perfekt!

Wie verhält sich deiner Erfahrung nach die Standzeit zu Aogami?

Zwei Aogami-Schneiden sind in Verwendung, ein Tadafusa und ein Bunkaboocho Zakuri, die beiden habe ich die letzten Wochen immer nur zum Vergleichen mit dem Misono herangezogen. Allerdings immer nur in Bezug auf das "Schneidgefühl" und nicht auf die Standzeit des Stahl.

Ich "arbeite" meine Ansprüche und gestellte Fragen nach und nach ab und werde es hier präsentieren. Wie heisst es so schön: Es dauert solange es dauert! :D

Auf den Bericht des Masamoto HC warte ich mit Freude und Spannung!:super:

Gruß, güNef
 
Ich "arbeite" meine Ansprüche und gestellte Fragen nach und nach ab und werde es hier präsentieren. Wie heisst es so schön: Es dauert solange es dauert! :D

Auf den Bericht des Masamoto HC warte ich mit Freude und Spannung!:super:

Klar, nur die Ruhe. Wer wäre ich da zu drängen :D
Ich sehe allerdings auch, dass deine Griffart sich leicht von meiner unterscheidet, deshalb passt es vielleicht so gut.

Aber wer weiß, wenn ich mal wieder die Lust nach einem rostfreien Messer verspüre... ;)
 
Erst mal danke für das Review, sehr schön. Zwei kurze Anmerkungen hab ich .. natürlich :D

Ein paar Worte zum Hersteller. Misono ist wohl der bekannteste Hersteller in diesem Segment und hat als einer der Ersten die hohe Qualität japanischer Messer mit westlich-modernem Design kombiniert und war/ist sehr erfolgreich damit. Misono gilt wie schon erwähnt, inzwischen als überteuert und ist damit nix für Sparfüchse, damit das gleich zu Beginn geklärt ist!

Misono als solches gilt eigentlich nicht als überteuert, nur die UX10-Serie hat diesen Ruf. Der Preis ist aber seit Markteinführung schon auch wieder gefallen. Einzig der Sprung zwischen dem 21er und dem 24er ist immer noch recht hoch.

Finish und Verarbeitung: 99 Punkte!
Am Ende des Griffes ist der Stahl nicht makellos überschliffen. Das ist der einzige, minimale Makel! Eigentlich nicht der Rede Wert! Ich erwähne das nur weil der Anschaffungspreis hoch ist und ich sonst wirklich nichts negatives finden konnte.
Meinst Du den Kehl? Oder tatsächlich das Ende des Griffes? Denn der Kehl könnte tatsächlich durchaus besser verarbeitet sein, er ist recht grob geschliffen, die Kanten nicht gebrochen und die Rundung sieht unperfekt aus.
 
Servus,

Misono als solches gilt eigentlich nicht als überteuert, nur die UX10-Serie hat diesen Ruf. Der Preis ist aber seit Markteinführung schon auch wieder gefallen. Einzig der Sprung zwischen dem 21er und dem 24er ist immer noch recht hoch.

akzeptiert, das ist zu unscharf formuliert. Korrektur folgt.

Meinst Du den Kehl? Oder tatsächlich das Ende des Griffes? Denn der Kehl könnte tatsächlich durchaus besser verarbeitet sein, er ist recht grob geschliffen, die Kanten nicht gebrochen und die Rundung sieht unperfekt aus

Nein, ich meinte schon das Griffende nur habe ich auf ein Detailbild verzichtet, das hole ich hiermit nach.:D

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Was den Kehl betrifft, ja in der Tat, die Kanten sind nicht gebrochen und er hat die "gröbste" Oberfläche des gesamten Messers, aber der Fairness halber muss gesagt werden, er ist ist nicht scharf und hat keinen Grat. Aber dafür haben die Bilder eine ordentliche "Schärfe".:teuflisch

Das hat man davon, wenn man jedes Detail am Präsentierteller serviert und es dann unzureichend kommentiert, ich gelobe Besserung.;)

Da sich der Kehl beim greifen/festhalten nicht auffällig verhält gibt es eigentlich auch keinen Grund diesem so viel Aufmerksamkeit zu schenken.Mit freiem Auge und normalen Lichtverhältnissen bleibt dieser einfach unauffällig.

Aber nicht hier und nicht bei mir, da muss alles ans Licht!:D

In Summe ist das Misono UX10 trotzdem eine extraordinäres Schneidgerät mit ausgezeichneter Verarbeitungsqualität.

Gruß, güNef
 
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Schöner ausführlicher Bericht - danke für die Mühe!

Die Standzeit ist hervorragend, ich nütze das Messer jetzt seit gut 5 Wochen praktisch ausschliesslich und halte es mit 3 zu 7 Zügen in drei Durchgängen am Keramikabziehstab auf Auslieferungsschärfe. Aufgefrischt wird so ca.nach jedem 5-10ten Brettkontakt, je nach Arbeitsdauer und Schnittgutmenge.

Habe ich das richtig verstanden: du frischst die Schärfe nach ca. 5-10 Kocheinsätzen ("Brettkontakten") wieder auf?

Ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit deinem UX10!

Gruß
Pflaster
 
Servus,

Habe ich das richtig verstanden: du frischst die Schärfe nach ca. 5-10 Kocheinsätzen ("Brettkontakten") wieder auf?

Jupp, ich muss ja die kristalline Härte der Mineralien in meinen Bambusbrettern ausgleichen.:steirer:

5-10 Kocheinsätze können ja eine Vielzahl von Brettkontakten sein, je nach Menge und zuzubereitender Speise. Also nach 5-10 "Brettkontakten" schärfe ich nicht!;) Das Prozedere ist mehr esoterischer Natur, als wirklich nötig, ich versuche halt die hohe Auslieferungsschärfe so lange als möglich ohne nennenswerten Aufwand am Punkt zu halten.;)

Ist natürlich abhängig von der gefühlt verbrauchten Schärfe und nicht in Stein gemeißelt.

Gruß, güNef
 
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Ich habe das Santoku der UX10 Serie seit einigen Jahren in Gebrauch, genau genommen ist es mein Pizzamesser wegen der hohen Klinge und Mangel an weiterer Verwendung.

Die Klingengeometrie empfinde ich als zu dick, da haben andere japanische Hersteller, z.B. Kanetsugu, dünnere bzw. schneidfreudigere Klingengeometrien zu bieten. Meine Testschnitte mit dem Misono in festem Gemüse wie Knollensellerie waren hier ernüchternd.

Die Schnitthaltikkeit ist nach meiner Erfahrung auch nicht überragend, ich habe relativ große Ausbrüche an der Schneide, der Stahl scheint etwas spröde. Allerdings muss er auch den Druck beim Durchschneiden eines knusprigen Pizzabodes aushalten, und ich benutze auch immer wieder mal die als Schneidentöter verdächtigten Bambusbretter. Ich kann daher nicht ausschließen, dass einseitige Pizza-Teil-Funktion und ggf. auch grobschlächtiges Nutzerverhalten dazu beitragen.

Mein Urteil zur Klingengeometrie ist aber definitiv: da gibt es besserers, daher wird das Misono bei mir nur Pizzamesser bleiben.
 
Absolut klasse gemachte Vorstellung :super: und tolle Bilder - vielen Dank !

Ich habe mich mit diesem Messerthema noch nicht auseinander gesetzt, aber ich lese mich langsam ein. Da hilft Dein Beitrag ungemein ( reimt sich sogar ... )


Liebe Grüße in den Speckring

Franky
 
Tolles Review. Ich bin auch gerade dabei mich mit dem Thema Kochmesser genauer zu beschäftigen. Ich glaube ich werde mir das Messer auch mal selber genauer angschauen. Vielen dank
 
...Mein Urteil zur Klingengeometrie ist aber definitiv: da gibt es besserers, daher wird das Misono bei mir nur Pizzamesser bleiben...

Mein 21er UX10 hat 163g, also 65g weniger als das 24er.
Das ist damit schon ziemlich handlich und performant, besonders an der Spitze
Es gibt aber dünneres, stimmt.^^

Das UX10 ist aber ein faszinierendes Messer, wenn es so vor einem liegt.
Kein Ahnung was es ist, aber das Messer hat was besonderes - IMHO.


PS: Thanx für die Review.
 
Servus,


Es gibt aber dünneres, stimmt.

Das UX10 ist aber ein faszinierendes Messer, wenn es so vor einem liegt.
Kein Ahnung was es ist, aber das Messer hat was besonderes - IMHO.

so ist es. Dünner ist möglich, besser ist fraglich. Das natürlich immer in Bezug auf die Aufgabe eines "großen Kochmessers". Und die sehe ich universell und nicht speziell.

Ich hatte das MAC MBK-95 und habe das 24er UX10 zu Hause, tja das Auge isst mit.:D Ich bin halt ein Messerfreak der gerne kocht und kein Koch mit Anspruch auf ein ordentliches Messer.

Das mit der "besonderen Faszination" geht mir genauso, ist schon ein gelungenes Messer, fast magisch.:D:glgl:

Gruß, güNef
 
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