Rostträges Kochmesser/Gyuto und Office-/Universalmesser

DoUtDes

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Hallo zusammen,

ich bin ein recht begeisterter, ambitionierter Hobby-Koch, arbeite bisher allerdings ausschließlich mit 08/15-Billigmessern. Das hat es auch eine ganze Weile getan, aber jetzt möchte ich mir nun doch endlich mal zumindest zwei gute und vielseitige Messer anschaffen, damit das Kochen noch mehr Spaß macht! Ich habe schon viele Stunden im Forum auf der Suche nach Ratschlägen und Tipps verbracht, aber ich komme einfach zu keinem Ergebnis... Darum hoffe ich, dass ihr mir hier eventuell dediziert weiterhelfen könnt!

Für eure Tipps und Hinweise schonmal vielen Dank!

*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?
Erstanschaffung von zwei Messern

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
privat

*Soll es eventuell ein Küchenmesser für Linkshänder werden?
nein

*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien


*Falls nein, für welche Aufgaben soll das Küchenmesser eingesetzt werden (z.B. Brot schneiden, Gemüse putzen, Fische filetieren etc.)?
Die Messer sollten relativ Universal in den Gebrauchsmöglichkeiten sein, was die obigen Formen (hoffe ich) sind.

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*Falls ja, bitte diese hier angeben:
1. Entweder ein Gyuto oder Kochmesser
2. ein Office-/Universalmesser

Küchenmesser-/set, welcher Stil?

Europäische Messerform
Europäisches Messer im japanischen Design
Japanisches Messer im traditionellen Stil (Wa-bocho)
Japanisches Messer mit europäischer Griffform (Yo-bocho)
Exotische/hochspezialisierte Messerform (z.B. chin. Nudelmesser)[/B]
-

*Welche Bauform und ca. Länge?
Z.B. Kochmesser ca. 20cm; Petty ca. 12cm

1. Das Kochmesser ca. 20-24cm
2. Das Officemesser 10cm oder weniger

*Welcher Stahl?
Rostend oder Rostfrei? Monostahl oder Damast?

Ich denke mal rostfrei, da ich nicht immer garantieren kann, dass das Messer nur von mir benutzt wird.
Falls es irgend ein anderes Rostträges Messer gibt, das mit vertretbarem Aufwand weitestgehend "rostfrei" gehalten werden kann, dann bin ich dafür aber auch offen!

*Welches Budget steht zur Verfügung?
für beide zusammen ca. 150-200€

*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, oder International?

alles außer International

*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Bitte gebt die vollständige Bezeichnung(en) mit eventuellem link an.

Ich hatte mir ursprünglich mal die Chroma Type 301-Serie angesehen, habe darüber aber jetzt von katastrophal bis sehr gut alles gelesen und bin mir sehr unsicher...
Die Herder 1922-Messer habe ich mir auch angesehen, die gefallen mir aber rein optisch nicht sehr gut und ich möchte ja auch Freude dran haben....
Von WMF und Zwilling habe ich eigentlich Abstand genommen...
 
Dass du den Versand aus dem Ausland ausschließt, engt die Auswahl an modernen Gyutos entscheidend ein. Ich kann den Versand von Japanese Chefknives ausdrücklich empfehlen, kostet nur 7 Euro und dauert in der Regel weniger als eine Woche.

Porsche oder auch Global sind, sofern man mit den Griffen zurecht kommt, in Ordnung. Siel liegen vom Stahl und der Klingengeometrie (entscheidend für's Schneidverhalten) her irgendwo zwischen den Solingern und "richtigen" Japanern. Vom P/L-Verhältnis bekommst du bei u.a. JCK allerdings wesentlich mehr. Eine weitere in Deutschland erhältliche Alternative wäre Tojiro 3 DP HQ, aber auch hier spart man entscheidend, wenn man bereit ist, aus Japan zu bestellen.

Interessante deutsche (bzw. Schweizer) Hersteller wären Burgvogel, Dick, Victorinox, Güde, Solicut, Wüsthof, etc., allerdings sehen diese mit ihren dicken Klingen allesamt ziemlich alt aus gegen kaum teurere Japaner.
 
Moin und willkommen hier bei uns!

Ich denke da sollten wir dir weiterhelfen können.

Dass du den Versand aus dem Ausland ausschließt, engt die Auswahl an modernen Gyutos entscheidend ein. Ich kann den Versand von Japanese Chefknives ausdrücklich empfehlen, kostet nur 7 Euro und dauert in der Regel weniger als eine Woche.

Als erstes möchte ich das hier nochmal unterstreichen!
Wenn du es dann in Betracht ziehen solltest würde meine Empfehlung in Richtung des JCK Carbonext Gyuto's gehen (wurde hier im Forum in letzter Zeit intensiv besprochen und "gereviewt" und gilt für viele hier als P/L-Tipp).

Was Porsche und Global angeht. Die Global-Messer sind eigentlich nicht schlecht, aber wie welcomehome schon meinte hängen die etwas im P/L-Verhältnis und für meinen Geschmack ist der Stahl auch etwas weich auch wenn ich sagen muss, dass er sich wie ich finde doch recht gut auf gute Schärfe bringen lässt. Erfahrungen mit den Porsche-Messern scheiden bei mir weitestgehend aus, da mir die Griffe überhaupt nicht liegen. Auch hier gilt... P/L-technisch gibts woanders "mehr Messer für das gleiche Geld", insbeondere im Hinblick des verwendeten Stahls und Geometrie.

Das Tojiro wurde ebenfalls als Alternative genannt (ebenfalls neulich hier im Forum besprochen). Im direkten Vergleich würde ich einem Carbonext oder Masamoto VG (sehr gutes Klingenprofil und ausgeglichene Geometrie, allerdings eine Stufe höher im Preis) den Vorzug geben, aber angucken solltest du dir es auf jeden Fall.

Da wir neulich darüber gesprochen haben hier im Forum... wenn es mit japanischem Griff mit guter dünner Geometrie und rostträgem Stahl sein soll, solltest du einen Blick auf das Grand Cheff Wa-Gyuto werfen:
http://gx2.japan-messer-shop.de/Kochmesser-Formen/Gyuto/gyuto-499.html
z.B. hier diskutiert (so ab Post 16):
http://www.messerforum.net/showthread.php?122138-Suisin-Inox-Honyaki-Wa-Gyuto-240mm-ein-Review

Sollte es dich eher hin zu etwas "robusteren" Klingen ziehen, würde ich dir insbesondere das Victorinox Grand Maitre nahelegen.
http://www.messerkontor.eu/Kochmesser-Klingenformen/Kochmesser/VICTORINOX-Grand-Maitre-Kochmesser-20cm::1919.html
oder alternativ vielleicht ein Dick 1905 (wenn es seehr robust sein soll).

Letztendlich musst du dich für eine Richtung entscheiden gemessen an deinen Schneidgewohnheiten:
...magst du lieber ein etwas schwereres Messer oder lieber leicht?
...gehst du eher "vorsichtig" mit dem Messer um oder muss es auch etwas Missbrauch (z.B. im Sinne von Biegebelastungen) abkönnen?
...änderst du vielleicht aufgrund der vorgebrachten Argumente deine Meinung in Bezug auf Versand aus dem Inland? ;)
...sehr pflegeleichter Kunststoffgriff vs. Holz
etc.

Als Office-Messer würde ich dir übrigens zu einem eher "einfachen" Messer raten. Gut bedient bist du meiner Erfahrung nach z.B. mit den Messern von Herder (am besten in der rostenden Variante allerdings...). Das kleine Dick 1905-Officemesser hat es auch in meine Standardbesetzung geschafft, da es wie ich finde fürs Schälen etc. eine sehr gute Klingenform und Größe hat und sogar überraschend dünn vom Schliff her ist. Wenn du gern eine kleine Klinge an einem größeren schwererem Griff magst kannst du dir auch die Classic VG-10-Reihe von Eden für das Officemesser angucken.

Gruß, Gabriel
 
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Danke welcomehome und Gabriel für die Tipps.

Dass ich ungern International (außerhalb EU) bestellen möchte liegt hauptsächlich daran, dass ich hier leider nirgendwo die Möglichkeit habe das Messer anzufassen und ich in der EU das Ding zumindest mal anschauen kann und im Zweifelsfall auch widerrufen kann... Ich bin kein International-Totalverweigerer aber mir wäre es recht, wenn das Messer in der EU zu beziehen wäre ;-)

Das Tojiro 3 DP HQ finde ich sehr interessant. Meine Frage nur: Wie "empfindlich" wird das ganze durch die harte Klinge? Ich bin ja immer bereit mit guten Dingen auch pfleglich umzugehen aber irgendwie ist ein Messer eben doch auch nur ein "Küchenwerkzeug" bei dem ich nicht immer und überall auf der Hut sein muss... Verträgt es denn auch mal wenn es fällt oder wenn es mal 20,30 Minuten nass bleibt? Kann man damit auch mal eine Knoblauchzehe zerdrücken?

Die CarboNext hatte ich auch schon mehrfach gelesen, ich finde aber, dass sie leider sehr billig aussehen :-( Natürlich möchte man, dass sie vor allem gut schneiden, aber ein bisschen an der Optik erfreuen gehört ja auch dazu...

Beim Grand Chef Wa-Gyuto weiß ich nicht, ob mich der Sechskant-Griff eventuell stören würde... Ich hatte sowas noch nie in der Hand und weiß nicht, ob das nicht "unergonomisch" ist? (Sagt der, der auch Chroma 301-Messer anschaut...)

Die extrem dicken Klingen mancher Solinger scheiden für mich auch alle aus - ich möchte ja schneiden und nicht spalten... Ein Mittelding wäre also irgendwie eine gute Lösung - einigermaßen robust und verzeihend aber eben auch nicht zu dick und unscharf...

Vielleicht noch eine Frage zum Schluss - hat denn die höhere Härte der japanischen Messer eine deutlich negative Auswirkung auf die Schnitthaltigkeit? Ich habe zwar nie ein Problem damit, ein Messer mal schnell über einen Keramikstab abzuziehen, aber ich möchte natürlich nicht ständig am Wassersteinschleifen sein....

Vielen vielen Dank für Eure Unterstützung!
 
Ich plädiere auch für eine Bestellung bei JCK. Geht schnell, günstig und problemlos. Kundenbetreuung ist besser als bei vielen nationalen Händlern.

Insgesamt hat Gabriel das meiste schon gesagt. Ich fasse mich daher kurz:
1) Wichtig ist, dass Du ordentlich schleifen kannst, ansonsten lohnen sich neue Messer nicht.
2) Meine Wahl wäre das Masamoto VG; hier in Deutschland zu haben wären das Takayuki Grand Cheff (das "Wa" ist sehr dünn, das europäische Messer hat eine sehr ausgewogene Klinge) oder das MAC Professional.
3) Ich schließe mich auch in sofern an, dass ich den Großteil des Geldes auf ein gutes Kochmesser legen würde; ich persönlich finde die kleinen Herder ziemlich ideal, viel besser schneidet eigentlich nichts. Wenn Du ein "richtiges" Petty haben willst, wäre für 18€ ein Eden eine gute Idee oder aber für 29€ ein Fujiwara FKM von JCK, wenn Du eh da bestellst.
 
Moin nochmal,

Das Tojiro 3 DP HQ finde ich sehr interessant. Meine Frage nur: Wie "empfindlich" wird das ganze durch die harte Klinge? Ich bin ja immer bereit mit guten Dingen auch pfleglich umzugehen aber irgendwie ist ein Messer eben doch auch nur ein "Küchenwerkzeug" bei dem ich nicht immer und überall auf der Hut sein muss... Verträgt es denn auch mal wenn es fällt oder wenn es mal 20,30 Minuten nass bleibt? Kann man damit auch mal eine Knoblauchzehe zerdrücken?

Vielleicht sollte sich noch Jemand dazu äußern, wer das Gyuto im Einsatz hat. Bei mir findet nur das Honesuki aus der Reihe Verwendung, welches ich aufgrund häufigerem Knochenkontakt mit einer Mikrophase anschleife. Deshalb hatte ich da mit Ausbrüchen noch keine Probleme. Meine Erfahrungen mit dem Stahl bei anderen Messern zeigen allerdings, dass VG-10 etwas ausbruchsgefährderter ist als weicherer Solinger Stahl oder Kohlenstoffstähle. Die Wahl der richtigen Schneidunterlage und eine saubere Schneidtechnik sind hier schon die halbe Miete :)
Fallen lassen ist bei Messern generell schlecht... (mal abgesehen davon dass es schnell ins Auge bzw. in Hand oder Fuss gehen kann ;)) wenn es ungünstig (z.B. auf die Spitze) fällt dann kann jedes gute Messer nach einmal Fallen schwer beschädigt sein... natürlich kannst du auch Glück haben. Aber als Kriterium für den Messerkauf würde ich es definitiv nicht anführen. Knoblauchzehen zerdrücke ich auch mit meinen dünnsten Messern ohne Schäden, wenn du etwas drauf achtest wie du es machst kein Problem! Wenn es 20,30 Minuten nass bleiben soll würde ich vielleicht von dem Carbonext absehen (oder gibt es da gegenteilige Erfahrungswerte?)... generell ist das etwas, was ich stets vermeide.

Ich hatte sowas noch nie in der Hand und weiß nicht, ob das nicht "unergonomisch" ist?

IMHO sind oktagonale Wa-Griffe mit die ergonomischste Griffform überhaupt. Aber da das natürlich Geschmackssache ist, geh doch einfach mal in einen Laden und schau dir ein beliebiges Messer mit der Griffform an und überzeug dich selbst.

...hat denn die höhere Härte der japanischen Messer eine deutlich negative Auswirkung auf die Schnitthaltigkeit?

Negative Auswirkung? Ist eher positiv... die meisten kannst du recht gut mit einem Keramikstab oder einem Leder mit Abziehpaste scharf halten für relativ lange Zeit (bis es auf den Stein gehen muss, wie auch bei europäischen Messern). Info's zum Thema Schleifen und Scharfhalten findest du in diesem Thread hier.

Gruß, Gabriel
 
Das Tojiro 3 DP HQ finde ich sehr interessant. Meine Frage nur: Wie "empfindlich" wird das ganze durch die harte Klinge? Ich bin ja immer bereit mit guten Dingen auch pfleglich umzugehen aber irgendwie ist ein Messer eben doch auch nur ein "Küchenwerkzeug" bei dem ich nicht immer und überall auf der Hut sein muss... Verträgt es denn auch mal wenn es fällt oder wenn es mal 20,30 Minuten nass bleibt? Kann man damit auch mal eine Knoblauchzehe zerdrücken?

Die höhere Härte ist eigentlich kein Problem, allerdings neigt der VG10-Stahl bei nicht optimaler Wärmebehandlung generell etwas zu Mikroausbrüchen. Bei einem Hersteller wie Tojiro muss man sich darüber aber keine großen Sorgen machen. Sowohl die Außenlagen als auch die Kernlage des Tojiro sind rostträge, 20-30 Minuten Feuchtigkeit sind daher kein Problem. Auch Knoblauchzehen kann man mit dem Messer problemlos zerdrücken. Gegen eventuelle Ausbrüche vom Herunterfallen ist allerdings kaum ein Messer gefeit.

Die extrem dicken Klingen mancher Solinger scheiden für mich auch alle aus - ich möchte ja schneiden und nicht spalten... Ein Mittelding wäre also irgendwie eine gute Lösung - einigermaßen robust und verzeihend aber eben auch nicht zu dick und unscharf...

Als solch einen Kompromis halte ich Global eigentlich für nicht die schlechteste Lösung. Die Klingen sind insgesamt schon merklich dünner als bei europäischen Messern, der Schliff ist jedoch ballig und auf Robustheit ausgelegt. Der Stahl ist auch so ein Mittelding. Allerdings muss ich hier mal anmerken, dass es sich auch bei den Solingern um Messer und keine Spaltwerkzeuge handelt. Auch damit kann man im Zweifelsfall sehr gut schneiden. Vom Grand Chef Wa würde ich in diesem Fall wegen der sehr dünnen Klinge übrigens abraten. Hier wäre die robustere Variante mit westlichem Griff wohl die bessere Wahl.

Vielleicht noch eine Frage zum Schluss - hat denn die höhere Härte der japanischen Messer eine deutlich negative Auswirkung auf die Schnitthaltigkeit? Ich habe zwar nie ein Problem damit, ein Messer mal schnell über einen Keramikstab abzuziehen, aber ich möchte natürlich nicht ständig am Wassersteinschleifen sein....

Andersherum, eine höhere Härte wirkt sich positiv auf die Schnitthaltigkeit aus. Messer mit extrem hartem Stahl lassen sich allerdings nicht mehr mit einem Wetzstab scharf halten. Das spielt allerdings bei keinem der genannten eine Rolle, da sie unterhalb der Grenze von etwa 61 HRC liegen.

Eine gute Bezugsquelle für japanische Messer innerhalb der EU wäre übrigens Korin France, hier insbesondere die Serien Togiharu Inox und Suisin Western Inox. Allerdings ist der Versand hier mit rund 17€ deutlich teurer als bei JCK. Die Suisins gibt eigentlich auch bei Japan Shop Morita, allerdings ist deren Homepage seit geraumer Zeit nicht mehr erreichbar.
 
Vielen Dank für die vielen Hinweise!

Also ich denke für mich spielt sich die Entscheidung jetzt zwischen den Global/Chroma als etwas "robustere", dafür vielleicht weniger schneidhaltige und scharfe Messer und dem Tojiro 3 DP HQ als schärferes und schneidhaltigeres, dafür vielleicht minimal empfindlicheres Messer ab. Habe ich die Vor-/Nachteile soweit richtig verstanden?
 
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Also ich denke für mich spielt sich die Entscheidung jetzt zwischen den Global/Chroma als etwas "robustere", dafür vielleicht weniger schneidhaltige und scharfe Messer und dem Tojiro 3 DP HQ als schärferes und schneidhaltigeres, dafür vielleicht minimal empfindlicheres Messer ab. Habe ich die Vor-/Nachteile soweit richtig verstanden?

Fast richtig. Ich glaube, du verwechselst ein wenig Schneidverhalten mit Schärfe. Eine dünnere Geometrie macht ein Messer nicht schärfer, sorgt aber dafür, dass es besser durch hartes Schnittgut flutscht. Schärfe ist einzig und allein ein Pflegezustand des Messers, wobei verschiedene Stähle natürlich unterschiedlich leicht auf Schärfe zu bringen sind.
 
Vielen Dank für die vielen Hinweise!

Also ich denke für mich spielt sich die Entscheidung jetzt zwischen den Global/Chroma als etwas "robustere", dafür vielleicht weniger schneidhaltige und scharfe Messer und dem Tojiro 3 DP HQ als schärferes und schneidhaltigeres, dafür vielleicht minimal empfindlicheres Messer ab. Habe ich die Vor-/Nachteile soweit richtig verstanden?

Das Type 301 kann man nicht mit einem Global vergleichen.
Ich habe vor etlichen Jahren mal ein 301 geschenkt bekommen - damit konnte man Holz hacken.
Für mich war es, von der Geometrie her, absolut unbrauchbar.

Global ist relativ "robust", bei absolut brauchbarer Geometrie.
Ich habe "bessere" Messer, trotzdem nutze/kaufe ich sie immer wieder gerne.

Wenn es in der EU bleiben soll, würde ich zum Suisin o. Togiharu Inox greifen.
Das Suisin ist in real übrigens ein sehr schönes Messer. (Griff)
 
ich hatte sowohl globals, chromas als auch tojiros und würde stark zu letzteren raten. der vg-10 hält die schärfe im vergleich gefühlt dreimal so lange und das preis leistungs verhältnis ist für mich sowieso unschlagbar. probleme mit ausbrüchen hatte ich bis jetzt bei tojiros vg-10 keine. als empfindlich würde ich die tojiros überhaupt nicht bezeichnen, vielmehr als robust. meine globals und chromas habe ich allesamt verkauft. das einzig positive, was ich für global noch aufführen kann, ist das profil des g-5 und die metallgriffe.
 
"weiß nicht, ob das nicht "unergonomisch" ist?" Ein sechseckiger Griff ist in dem Sinn unergonomisch, dass die Form des Griffes nicht von der Greifökonomie der Hand abgeleitet ist. Das sieht man ja. Der Griff ist von einer klaren Gestalt des Messers her gedacht, und folgt einer traditionellen Form. Das heißt jetzt aber nicht, dass man sich Blasen holt. Die Hand ist beim Greifen sehr anpassungsfähig. Bequem wie ein Handschuh sieht aber eindeutig anders aus. Es gibt da ein paar Gesetzäßigkeiten, die auszubreiten hier aber nicht der Ort ist.

"Das Tojiro 3 DP HQ finde ich sehr interessant. Meine Frage nur: Wie "empfindlich" wird das ganze durch die harte Klinge?" Es gibt hier einen Vergleich zwischen carbonext und Tojiro 3DP HQ. Wegen der Empfindlichkeit musst du dir keine Gedanken machen.

"Verträgt es denn auch mal wenn es fällt" Einerseits ist es kein Porzellanmesser. Andererseits verträgt kein Messer wenn es fällt. Je nachdem wie es fällt und worauf, kann schon mal die Spitze abbrechen oder verbiegen. Damit will ich sagen, dass das Runterfallen kein guter Maßstab für die Robustheit eines Messers ist.

" Eine dünnere Geometrie macht ein Messer nicht schärfer, sorgt aber dafür, dass es besser durch hartes Schnittgut flutscht." Ja, richtig. Man kann ergänzen, dass sich der subjektive Schärfeeindruck natürlich erhöht, wird wenn das Messer leichter durch das Schnittgut gleitet. Das Messer mit dünner Geometrie wirkt schärfer, obwohl diese subjektive Schärfe nicht von der Schärfe, sondern von der Geometrie herrührt.
 
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"weiß nicht, ob das nicht "unergonomisch" ist?" Ein sechseckiger Griff ist in dem Sinn unergonomisch, dass die Form des Griffes nicht von der Greifökonomie der Hand abgeleitet ist. Das sieht man ja. Der Griff ist von einer klaren Gestalt des Messers her gedacht, und folgt einer traditionellen Form. Das heißt jetzt aber nicht, dass man sich Blasen holt. Die Hand ist beim Greifen sehr anpassungsfähig. Bequem wie ein Handschuh sieht aber eindeutig anders aus. Es gibt da ein paar Gesetzäßigkeiten, die auszubreiten hier aber nicht der Ort ist.

Besitzt Du ein Messer mit diesem Griff?
Ein Wa-Gyuto hält man zu 95% im PinchGrip u. nicht wie einen Hammer.
Im Prinzip ruht mehr oder weniger nur der Unterarm auf dem Griff.
Auch sind die Griffe, gerade für Japaner, angenehm groß.
 
Ich könnte jetzt Romane schreiben, aber Diskussionen sind hier nicht erwünscht. Vielleicht einfach nochmal überlegen, woraus sich die Sechseckform ergibt. Ich behaupte nicht aus dem bequemsten Greifen für die Hand und das schließt auch den Pinchgrip ein.
 
...Also ich denke für mich spielt sich die Entscheidung jetzt zwischen den Global/Chroma als etwas "robustere", dafür vielleicht weniger schneidhaltige und scharfe Messer und dem Tojiro 3 DP HQ als schärferes und schneidhaltigeres, dafür vielleicht minimal empfindlicheres Messer ab. Habe ich die Vor-/Nachteile soweit richtig verstanden?

Also wie meine Vorredner teilweise schon meinten aber man kann es teilweise nicht oft genug betonen. Schärfe ist ein Pflegezustand und nur einer der Faktoren für ein gutes "Schneidverhalten". Schnitthaltiger ist das Tojiro. Als empfindlich würde ich keines der drei Messer bezeichnen (da sprechen wir hier schon über andere Härtestufen etc...). P/L-technisch machst du mit dem Tojiro nichts verkehrt. Wieviel du letztendlich ausgeben willst bleibt natürlich dir überlassen. Guck dir mal den Test vom Tojiro vs. Carbonext an, vielleicht bringt dich das deiner Entscheidung schon etwas näher.

Schubi's und berkos Rat würde ich mich dann ebenfalls anschließen und von den Porschemessern abraten wenn die Geometrie so schlecht ist wie beschrieben. Griff und Stahlart sprechen auch nicht unbedingt dafür.

Wenn du etwas mehr Geld in die Hand nehmen willst, kannst du dich immer noch Richtung Masamoto VG umgucken, da es wie ich finde eine wirklich äußerst gelungene Geometrie und Klingenprofil hat. Dafür bezahlst du auch vielleicht etwas den Namen mit möglicherweise... oder wenn du dich überwinden kannst vielleicht das Messer nicht im Wasser liegen zu lassen das Carbonext ;)

Zu den Wa-Griffen kann man viel schreiben aber letztlich muss die jeder mal selbst für sich ausprobieren denke ich. Mir liegen sie sehr.

Gruß, Gabriel
 
So es ist nun nach nochmaligem überlegen und vergleichen das Tojiro 3 DP HQ geworden - ich denke damit hab ich einen guten Allrounder gefunden! An alle nochmals vielen Dank, die mit Ihrer Meinung weitergeholfen haben!
 
...aber Diskussionen sind hier nicht erwünscht...

Wenn es auf Fakten beruht, ist es keine Diskussion, sondern Erfahrungswerte.
Da Du kein Messer mit selbigem Griff in Deinem Besitz hast, ist es aber nur hätte, wäre, könnte...
Das bringt Unruhe ins Forum u. macht der Moderation Arbeit - mehr nicht.


@DoUtDes
Ich wünsche Dir viel Spaß mit Deinem neuen Messer - wird nicht Dein letztes bleiben.;-)
 
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