Gentleman’s Choice - Spyderco Centofante Memory

Hab' ich ein Schwein, daß ich das Messer nicht gebaut habe :haemisch: ...

Aber da stimme ich schon zu. Mindestens, was den Baumarktkrempel angeht. Einen Clip halte ich persönlich für unentbehrlich, wenn immer irgendwie vertretbar.

Weiter bitte :super:

R'n'R
 
Servus,

du willst es ja nicht anders :D!

Habe gerade mal die Auflage runtergenommen und ein Foto gemacht.

Die Anodisierung/Oberfläche/Finish unter der Fiberglasschale ist, sagen wir mal nicht 100%ig. Sieht man in der Regel nicht, ausser hier, wo ja nix im verborgenen bleibt ;). Aber das fällt schon unter die Kategorie "Raunzerei" :steirer:.


Gruß güNef
 
@güNef

Das ist korrekt. Habe gerade nochmal die Glasfiberauflage runtergeschraubt und nachgesehen, ob es vielleicht Klebstoff ist zur zusätzlichen Fixierung der Auflage. Aber natürlich ist es "versaute" Anodisierung. Mit dem Fingernagel spürbar. Muß gleich doch mal bei Frank Centofante anrufen ;) ...

Noch jemand??

Gruß R'n'R
 
Boas,

Keiner mehr was zum Messer daselbst??? Dann fasse ich mal bis hierher zusammen und füge noch etwas hinzu:

Clip: Will ich und mag ich, genau so, wie er ist
Schraubenlöcher auf der Clipseite: Wumpe (gefällt mir gut, das Wort)
Seitlich leicht versetzte Klinge: Nicht so "perfekt", paßt mir gut in den Kram

Bis hierher alles Geschmacksdings. Dann

Baumarktschrauben: Konzidiere, Bullshit
Anodisierungsmängel: Dito

Ist aber nicht wirklich relevant für mich, da ich’s nicht ständig sehe. Es zeigt lediglich die Abwesenheit eines vermeintlichen Mythos und ist eigentlich ein Trauerspiel. Ich hätte da aber noch was, das bisher noch nicht angemeckert oder bemerkt wurde. Hier die Bilder dazu:

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Der Backspacer verläuft hinten bündig und nach vorne - zur Achsschraube hin - wird der Spalt immer größer. Er rückt einwärts. An der Stirnseite das Spaltmaß zwischen Liner und Griffschale auf der Clipseite und die Beschaffenheit der Kanten ist Banane. Fast geht der Fingernagel rein. Dann hätte man den Stoppin so verbauen können, daß die Klinge gänzlich parallel mit dem Griff verläuft, wie auf dem letzten Bild gezeigt. Da ist die Klinge noch nicht ganz geöffnet. Ist sie eingerastet (vorletztes Bild), ist die schöne durchgehende Linie dahin.

Und das geht mir deutlich auf den S…! Das Finish - zumindest dieses meines Messers - hat was von Murks. Ich habe hier 5 Spydies liegen, Titan-Mili, Para-Mili 2, Terzuola Starmate I, Brad Southard, Techno und noch’n ganz Neues :). Allesamt ohne Makel und Mängel. Das muß ausgerechnet beim Centofante Memory anders sein??? Seki City, what's up???

R’n’R

PS Das Memory ist trotz alledem ein cooles Messer. Handlage und Schneideigenschaften sind erste Sahne. Bei einem Messer ja nicht gänzlich ohne Bedeutung :D
 
Ich habe hier 5 Spydies liegen, Titan-Mili, Para-Mili 2, Terzuola Starmate I, Brad Southard, Techno und noch’n ganz Neues :). Allesamt ohne Makel und Mängel. Das muß ausgerechnet beim Centofante Memory anders sein??? Seki City, what's up???
In Anlehnung an ein klassisches Zitat eines verstorbenen österr. Ex-Bundeskanzlers (manchmal auch Sonnenkönig genannt): Herr Themenverfasser, lernen sie Firmengeschichte :D

Military, Para-Military, Terzuola Startmate I kommen aus dem Werk in Golden, Brad Southard und Techno aus dem Werk in Taiwan. Deshalb ist ausgerechnet beim Centofante Memory die Qualität anders, eben weil aus Seki City. Bessere Qualität aus Japan gibt es, wenn Moki produziert. Haben sie aber im Fall des Frank Centofante Memory nicht.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass sie für den verlangten Endpreis etwas mehr Sorgfalt in der Produktion hätten walten lassen sollen.

Sollte dich mal die blaue Anodisierung anöden, dann lässt sich das leicht mit der Polierkraft eines Dremels auf natürliche Titanfarbe ändern. In meinen Augen sieht das sogar wesentlich besser aus.
 
@peter1960

Die Produktionsstandorte sind mir geläufig :D. Ich habe schon mehrfach betont, daß zum Beispiel die Produktion in Taiwan großes Kino ist. Beispiel das von mir immer wieder hochgelobte und zutiefst gemochte Techno. Auch die Produktionen auf "Erde" sind mir immer wieder als angenehmst endgefertigte Messerchen ans Herz gewachsen. Mein Unverständnis geht ja auch insbesondere dahin, daß Mr. Spyderco die Sache mit dem Memory nicht "selbst" in die Hand genommen hat und somit auf Nummer Sicher gegangen wäre. Sehr schade!!

Das von mir oben erwähnte "neue" Spydie entstammt übrigens der Produktion in Golden. Da bin ich diesmal auf Nummer Sicher gegangen. Und das hat hingehauen. Am Samstag werden wir berichten :p ...

Mit dem Blau bin ich im Reinen ;)!

Gruß R'n'R
 
Servus,

PS Das Memory ist trotz alledem ein cooles Messer. Handlage und Schneideigenschaften sind erste Sahne. Bei einem Messer ja nicht gänzlich ohne Bedeutung :D

dein privates Fazit dient als schönes Beispiel um zu sehen wo der Weg sich gabelt :ahaa:.

Wenn die Vitrine der zukünftige Lebensraum des Folders wäre, also ein reines Sammlerstück, dann könnten einem die Kritikpunkte im Magen liegen, weil eben optisch nicht ohne Makel.

Ist der Hosensack und die geschlossene Hand das zukünftige Zuhause und die Klinge teilt was ihr zugemutet wird, dann passt das schon so, es kann ja alles was auch ein makelloses könnte, ausser makellos zu sein :D.

Ist die Entscheidung zum Nutzen einmal gefallen, kann das schon befreiend sein ;).


Gruß, güNef
 
Moin güNef,

das ist eine sehr schöne und praxisorientierte Einlassung. Und genauso betrachte ich die Angelegenheit. Das Kleine ist trotz allem Übel diese Woche ständig mit in der Tasche, wird befummelt, benutzt, bespielt, auf weitere Schwachstellen hin untersucht und sieht schon so angenudelt aus, daß die Makel bald in den Gebrauchsspuren untergegangen sein werden. Vom Möchtegern-Gentleman zum einfachen Werkzeug und Gebrauchsgegenstand. Das hat das Memory jetzt davon :p ...

Gruß R'n'R
 
Boas,

da uns der Centofante, so wie er dastand, irgendwie auf den Wecker gegangen ist mit den frickeligen Kanten, dem nicht bündigen Backspacer und den Macken vom selbst eingebrockten Absturz, haben wir den heutigen Samstagabend genutzt und ihn mal komplett auseinandergenommen, bissi hier geschmirgelt, da rumprobiert - und schwupp war die Anodisierung weg :glgl:. Schon der Zweite! Die gute Nachricht - es ging mit 2000er Schmirgel in lockerer Handarbeit gut ohne Dremel mit dem Ergebnis „Used Look“. Setzt sich durch im Roadhouse. Keine Angst vor Gebrauch mehr! Je mehr Use, desto Look!

Die nächste gute Nachricht: Er ist sehr solide gebaut, die Schrauben gehen prima rein und raus und die letzte gute - der Backspacer hat durch die etwas überdimensionierten Bohrlöcher soviel Spiel, daß man ihn beim Zusammenschrauben bündig bekommt. Auch sind jetzt die unsauberen Kanten weg. Das 2000er Schmirgel hat auch da für Ordnung gesorgt.

Im Lampenlicht war erst nach den Fotos ersichtlich, daß noch leichte Schimmer von Blau übriggeblieben sind. Morgen bei Tageslicht gehen wir der Sache auf den Grund. Peter1960 hatte Recht. Sieht viel besser aus jetzt :eek:

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Gruß R’n‘R
 
Du traust Dich was .... :super:

Schaut doch gut aus. Wenn die blaue Anodisierung so leicht runtergeht, dann kann man sich vorstellen, dass es beim regelmäßigen Tragen in der Jeans vermutlich sowieso Abriebstellen gegeben hätte.

Viele Grüße,
Stefan
 
Boas,

drei Stündchen haben wir noch investiert. 400er, 1200er und 2000er Schleifpapier und Nevr Dull - damit ist die Angelegenheit zu unserer Zufriedenheit erledigt. Ab-anodisiert, Backspacer bündig, Macken raus, Achsschraube feinjustiert, ein wenig Olivenöl und :super:!

Jetzt mögen wir das Messer wirklich gut leiden - nicht nur funktional gesehen. Ein Gentleman! Der verbliebene Makel der Kreutzschlitz-Schrauben ruht unter der Griffschale. Soll er!!

Erfreulich ist, daß Demontage und Montage - auch wiederholt - reibungslos vonstatten gehen. Das Material in seiner Gesamtheit ist stabil. Die Gewinde voll ok. Die Achsschraube macht ja einen Stirnlochschlüssel-Eindruck. Das täuscht. Entfernt man den Clip, kommt darunter eine Torx-T8-Schraube zum Vorschein. Die Achse selbst ist unrund und sitzt unverrückbar im Griff. Also locker rausschrauben die Torx und auseinandernehmen das Messerchen. Hat man nach dem Zusammenbau die Achsschraube genehm eingestellt, verklemmt diese durch den Clip, der darüber liegt. Verstellen ausgeschlossen. Gut und unauffälig gelöst das Ganze.

Auf dem ersten der folgenden Bilder sieht man, wie das Centofante heute Morgen aussah - nach unserer Aktion von gestern Abend. Im Lampenlicht war viel Blau übriggeblieben. Es ist allerdings auch relativ hartnäckig. Während es bei Gebrauch des Messers allerdings sofort Macken gibt :hehe:. Die Schmirgelei per Hand geht in die Gelenke. Aber - hat Laune gemacht, besonders jetzt, wo es fertig ist. Paßt gut zu seinem Bruder im Geiste, dem ebenfalls händisch ab-anodisierten „Lil‘ Devil“, dem Small SBH von Hasenfuss.


Das Centofante Memory im Glanz seiner selbst

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Feierabend! Schönen Restsonntag wünschen

Johnny & Rock’n‘Roll
 
Servus,

eigentlich sollte mich deine Konsequenz im Umgang mit Messern aller Preisklassen und Couleur nicht mehr überraschen, aber es passiert immer wieder mal ;).

Wenn jemand seine Messer so kompromisslos nutzt wie du, für denn ist die beste Anodisierung die nicht vorhandene, da sie so oder so irgendwann abgearbeitet wird :D. Das spart Zeit und Nevr' Dull :steirer:.


Gruß, güNef
 
Nun passt's und kann von einem homem benutzt werden ... die beiden Anodisierungspünktchen in der Achsschraube sind genug an Blue Memory :super:
 
@Peter1960

Sehr gut beobachtet :). Die beiden „Memories“ wurden bewußt beibehalten. Der kleine Akzent harmoniert gut mit der blauen Achsschraube von „Slow Rider“, dem grauen Hasenfuß-Flipper. Der darf dann mal als Geleitschutz mit.


@Furlan

Ich hatte mich kürzlich bei der Präsentation des Domino zu der despektierlichen Bemerkung hinreißen lassen, es sei häßlich. Du hattest das (wohl berechtigt) angemahnt mit der Bemerkung „Na ja, ein Spyderco halt, take it or leave it!“

Das Memory gefällt Dir in diesem Outfit besser als in Blau. Und Du magst User. Das freut mich. „Na ja, ein Messer halt, use it or leave it :p!“

Gruß R’n‘R
 
Boas,

da das Gegenüberstellen von grundverschiedenen Messerchen uns gut gefällt und das Centofante Memory - wie "Lil' Devil" - nach wie vor zu unserem engeren "Freundeskreis" der kleinen Messer zählt, haben wir es heute mal wieder mitgenommen und zusammen mit Attila 1 abgelichtet. Hier sind die Unterschiede ebenfalls sehr eindrucksvoll. Glamour trifft Rock'n'Roll. Von der Klingenstärke her sind sie sich dagegen sehr ähnlich, der Schliff ist beim Centofante flach, bei Attila ballig. Sehr scharf sind beide. Auch was den VG-10 anbetrifft, gibt es keinen Grund zur Klage :)

Lassen wir Bilder sprechen ...


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Aus Monte Gordo

Johnny & R'n'R
 
Boas,

im Zuge des Berichts über die Wandlung des Benchmade 710 hatten wir ja angemerkt, daß mittlerweile einige unserer Messer eine Anpassung bezüglich der Schneidfase erfahren haben. So auch das Centofante Memory.

Wir nutzen die Gelegenheit und fassen die abwechslungsreiche Geschichte unseres kleinen Messerchens noch einmal in kurzer Form in Wort und Bild zusammen.

Es kam aus Seki City blau anodisiert mit Flachschliff und V-Secondary-Bevel. Schön scharf. Bereits am zweiten Tag knallte es beim Fotografieren mit der Spitze auf Beton :(. Wir haben behelfsweise vorn etwas verrundet.

Kurz darauf - weil wir es komplett auseinander hatten, um den schief sitzenden Backspacer zu richten - haben wir es bei dieser Gelegenheit gleich entanodisiert. Das Blaue vom :p ….

Als wir später irgendwann die Schleifleinen an Bord hatten und uns die unteroptimale Spitze nicht besonders gefiel, haben wir mal versucht, das Centofante zu stroppen (auf Micro Mesh abzuziehen). Es wurde ohne Probleme scharf, da der Schneidenwinkel flach genug war und hinter der Wate kein „Kummerspeck“ lauerte.

Das haben wir seitdem immer so gemacht und nach und nach hat sich die V-Fase in ballig gewandelt. Die gefühlte Schärfe ist gegenüber dem Originalschliff unverändert gut. Das Centofante pflügt locker eine Schneise in Armhaare. Heute sieht das Messer so aus, wie auf den Bildern 8 bis 11 …

Wir haben dann diese Vorgehensweise noch auf andere Messer übertragen, weil das Abziehen auf Schleifleinen und/oder Leder mit Paste IMHO die bequemste Schärfmethode ist. Es geht schnell, man erhält zusätzlich eine sehr schön polierte Schneide. Und wenn man das Messer nach Gebrauch kurz abzieht, bleibt dieser Zustand auf einfachste Weise dauerhaft erhalten.

Es klappt nicht immer auf Anhieb. Denn wenn der Schneidenwinkel zu grob ist und/oder hinter der Wate zuviel Fleisch steht, muß hier erst auf einem Stein oder auf gröberem Papier für Abhilfe gesorgt werden (siehe Mod Benchmade 710). Ab dann geht es aber locker und bequem weiter wie oben beschrieben. Strop it :adoration: …


Das Centofante im Lauf der Zeit ...


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Heute ...

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Aus sunny Monte Gordo

Johnny & R’n‘R
 
Last edited:
Boas,

was wir uns beim Centofante Memory im Lauf der Zeit nach und nach erarbeitet haben, gibt es bei Chris Reeve’s Sebenzas frei Haus. Die Sebies kommen mit Hohlschliff und balligem Secondary Bevel.

Im Jahr 2000 hat Chris Reeve das so begründet:

„The convex edge is part of the whole edge retention quest. A convex edge will hold a better edge than flat bevels. A convex edge allows one to use a more acute cutting primary bevel and yet still have a rugged cutting edge. This is not a new idea or only one method of sharpening. I was one of the few who introduced this method to manufactured knives around 11 years ago. There are many companies out there that buff the cutting edge but there are none that do it quite like we do. I spent about 6 months perfecting this method and it works very well.

To maintain the edge on your Sebenza I recommend the Spyderco Sharpmaker, especially the one with the double angles. Sal Glasser really did a good job on this system. If you want our edge, you will need to send it back to us. Once every two years should be quite adequate.“


Will man - wie wir - den balligen Secondary Bevel gleich von Anfang an und auf Dauer beibehalten, schärft man ein Sebie halt durch Stroppen und NICHT auf einem Sharpmaker. As you like :)


Centofante Memory & Small Regular Sebenza „Catch“

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Aus sunny Monte Gordo

Johnny & R’n’R
 
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