Hobeleisen wie härten

swiss smith

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Salü

Stehe vor folgendem Problem: Habe ein Hobeleisen geschmiedet Breite ca 16cm Dicke ca1,0cm
Material Puddeleisen verstählt mit Luppenstahl(1mmdick) (Analyse: C 0,793, Si 0,100, Mn 0,018, P 0,0525, S 0,005 ,Ni 0,027 alles andere nicht im relevanten Bereich)
Meine Frage bei welcher Temperatur härten / welche Haltezeiten/ Abkühlmittel H2O?
Härteofen/Anlassofen vorhanden
Schneide soll danach möglichst grösste Härte und Standzeit aufweisen!


Beste Grüsse


Stephan

swiss smith
 
Moin,
ich würde den wie einen normalen C80 härten. Kühlmedium angewärmtes Öl. Wasser könntest du notfalls immer noch nehmen, wenn dir die Härteannahme nicht gefällt. Wie hast du 'verstählt'? Stumpf angesetzt oder auflaminiert? Bei Letzterem würde ich nicht in Wasser härten, das dürfte bös verziehen.

Gruß,
Timm
 
Hi Tim


Ja das Eisen ist laminiert!
In Öl habe ich einfach das Gefühl das ich nicht genug Härte bekomme ( zu geringe Abkühlgeschwindigkeit) in Wasser ist wie Du festgestellt die Gefahr des Verugs recht gross....????


Gruss Stephan
 
Du könntest eine Kombination versuchen, wenn dir die Ölhärtung nicht langt (was sie aber ansich müsste).
Bringe das Stück auf Härtetemperatur, ggf. ein bißchen höher und härte nur den Schneidenbereich kurz in Wasser und geh dann mit dem ganzen Eisen in Öl. Das habe ich selbst so aber noch nicht probiert.
 
Der Stahl braucht schon eine deutlich höhere Abkühlgeschwindikeit da er wenig mit einem modernen Stahl zu tun hat (außer C sind kaum Fremdstoffe beilegiert).
Selbst in einem reinen Kohlenstoffstahl ist ja heute ein haufen Mangan.

Wenn du der Meinung bist, es geht zu langsam nimm einfach angewärmtes Wasser, auf dem eine Schicht Öl schwimmt.
 
Last edited:
An Paul Wirz!!!

Paul anstat mal wieder nur gross das Maul aufzureissen gib doch lieber Dein Fachwsissen preis! Mir geht es vorallem darum wie ich am besten eine Schneide erzeuge die eine möglichst hohe Härte und doch die nötige Zähigkeit aufweist! Also wie Normalisierst und Härtest Du damit ein sehr feinkörniges Gefüge entsteht!


Bis bald an der nächsten IG Sitzung
Beste Grüsse
Stephan
 
An Eisenbrenner!

Danke für den Tipp!

An alle :D
Wie am besten Normalisieren? 3x scharf in Öl Haltezeit 2-3 min bei ca.740°C danach ca. 1 Stunde glühen bei 720°C langsame Ofenabkühlung?
Härten bei 840 °C abschrecken in handwarmen Wasser? Anlassen bei 160-180°C 2-3 mal je 1 Stunde?

Danke für weitere konstruktive Tips!

Besten Grüsse
Stephan
 
Hallo Stephan, das könnte nach deinen Angaben schon funktionieren ich würde trotzdem etwas anders vorgehen.
Das erste mal scharf normalisieren würde ich bei unterer Härtetemperatur durchführen (780-800°).
Die Härtetemperatur erscheint mir etwas hoch, sollte bei kurzer Haltezeit zwar noch keine Kornvergröberung geben aber der Stahl ist da schon empfindlich.
Ich würde eher nach Stahlschlüssel gehen und maximal 810° anpeilen. Wenn dann die Härte nicht den Erwartungen entspricht kannst du ja immer noch mit der Temperatur höher gehen.
Der 80CrV2 nimmt bei etwa 810° hervorragend Härte an.
Das Selbe beim abschrecken: Sollte zwar auch mit Wasser gehen, aber um noch etwas milder abzuschrecken kannst du nach Literatur auch Seife zum Wasser zugeben, dann bist du etwa zwischen Wasser und Öl.
Anlassen eher bei 180° Grad als 160°.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Mit 0,018 % Mn wirst du den wohl in Öl nicht mal ansatzweise hart bekommen. Bleibt nur eine Wasserhãrtung. Mach das Wasser nicht zu warm, nicht mehr als 30 grad.

Die Äusserung von dem Superschmied sollten die Mods besser löschen, sonst werdenwir hier noch ganz depressiv ob unseres Unwissens.
 
Moin

Die Äusserung von dem Superschmied sollten die Mods besser löschen, sonst werdenwir hier noch ganz depressiv ob unseres Unwissens.


Wenn ich sowas lese:

Hallo zusammen
Wie man feststellt hat der Name swiss smith nichts mit Fachwissen zu tun.
Paul Wirz
www.schmiede-wirz.ch

dann mache ich mir beim nächsten Einkauf so meine Gedanken, wer mein Geld bekommt und wer nicht;)

Eigentore zählen eben genau so viel wie Tore beim Gegner.

Danke an diejenigen, die sich hier konstruktiv einbringen.

Und für den weitern Verlauf bitte ich darum private/persönliche Frötzeleien per Mail/Brief/Sekundant zu regeln.

Gruß
chamenos
 
Hat sich ja doch noch ein Profi gefunden, der sich des Themas annimt. Wieder was gelernt.

Ich hatte damals Reste von weißem Papierstahl geschenkt bekommen und interessehalber ein sehr dünnes Schnitzmesser daraus gefertigt.
Dieser hat ja eine ähnliche Zusammensetzung.
Interressant ist hier auch die Kurve für die Ölhärtung, sie untersstreicht sehr gut Achims Aussage.
Wohl durch die dünne Geometrie und die 0,4%C mehr hat es damals trotz Abschrecken in Öl gefühlt noch ausreichend Härte angenommen.(obwohl ich natürlich keinen Härtemesser besitze).
Vielleicht bin ich damals auch ein paar Grad nach oben gewandert beim Härten, ist schon eine Weile her.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Es GIBT einige wenige Spezialõle, mit denen man das versuchen kann, wie z. B. Durixol V35, aber sicher ist es nicht, dass das klappt. Auch mit Polymer kann man es versuchen, aber wer hat schon Zugang zu solchen Sachen?
 
Material Puddeleisen verstählt mit Luppenstahl(1mmdick) (Analyse: C 0,793, Si 0,100, Mn 0,018, P 0,0525, S 0,005 ,Ni 0,027 alles andere nicht im relevanten Bereich)

Schneide soll danach möglichst grösste Härte und Standzeit aufweisen!
Luppenstahl enthält Verunreinigungen. Dieser mit 0,8% C, kann die volle Ansprunghärte erreichen. Ist es hier nicht sinnvoll, höher als 180° anzulassen? Damit soll die Zähhigkeit verbessert, und die Gefahr von Ausbrüchen verringert werden. Nach diesem Anlassdiagramm für einen C70W, würde ich auf 240° gehen.

Gruß Holger
 
Die Analyse steht doch da.
Die Verunreinigungen sind nicht im Metall, sondern eben als Schlacke eingelagert, das kann keine Auswirkung auf die Härtung haben.
(Außer Verzug bei sehr unregelmäßig verteilter Schlacke, was aber nur bei nicht gegerbten Stahl vorkommen sollte).
Ich habe das noch nicht ausprobiert.
 
Danke an alle für die konstruktiven Beiträge!
Irgendwie ist mir der Weg zur besten Härtung immer noch nicht ganz klar!
@Eisenbrenner
Warum würdest Du das 1. mal scharf normalisieren bei 780-810°C durchführen? Wieviel mal das 2. ev.3.?

Beim Anlassen bei 160°C war mein Gedanke einfach der wenns zu knapp ist kann ich immer noch höher anlassen...
Härtetemperatur von 840°C finde ich schon sinnvoll da der weisse Papierstahl mit ca.800 °C angegeben ist und ich mit ca. 0,4% C darunter liege + das ganze ist ja ein Laminat. Die Geschwindigkeit beim Abkühlen ist eher langsamer und die Gefahr der Rissbildung beim Laminat etwas geringer. Koregiert mich bitte wen ich da falsch liege!
Mein Ziel ist es absolut an die oberste Grenze beim Härten zu gehen um die beste Leistung der Schneide zu erreichen!

Merci
Beste Grüsse
Stephan
 
Also,

der Stahl liegt relativ nah am Eutektikum und und ist damit bei Überschreiten von Ac1 vollständig austenitisiert. Da er auch keine weiteren Legierungselemente enthält, die ggf. das Kornwachstum verlangsamen, sollte man ihn meines Erachtens nicht zu hoch erhitzen. Ich würde eine Härtetemperatur von 770-780 Grad ohne Haltezeit vorschlagen. Vorher ggf. Mehrfachhärtung bei etwas niedrigerer Temperatur (750-760 Grad). Die höheren Temperaturen bei Härten von über- und untereutektoiden Stählen kommen ja daher, dass Ferritanteile bzw. Zementit höhere Temperaturen (bzw. mehr Zeit) zum Lösen brauchen. Das ist hier aber nicht der Fall. Eine höhere Leistung durch höhere Härtetemperatur halte ich daher für unwahrscheinlich. Da gehst du eher Gefahr, das Gefüge zu schädigen. Außerdem erhöhst du nur das Risiko von Verzug und Härterissen.

Mich wundern ein bisschen die 0,1% Si. Wie wurde die Analyse vorgenommen? Kann es sein, dass Schlackeeinschlüsse mit erfasst wurden? Wenn ja, wie gut hast du den Stahl raffiniert?

Da ich in letzter Zeit häufig Probestücke und Klingen aus selbstverhütteten Material gehärtet habe, kann ich Timms Ansatz nur unterstützen. Bei den meisten Querschnitten von Messern reicht eine Ölhärtung aus. Hier ist natürlich die Dicke des Materials zu berücksichtigen, weshalb du an einer Wasserhärtung wohl nicht vorbeikommst. Da kann ich empfehlen, an einem Probestück des gleichen Materials das ideale Abschreckmedium zu ermitteln. Angefangen mit dem sanftesten.

Außerdem könnte man darüber nachdenken, ob man den Rohling etwas in Richtung der aufgelegten Schneide vorbiegt um de Härteverzug auszugleichen. Noch ein Vorteil einer Ölhärtung, hier hättest du nach dem Abschrecken etwas Zeit zu richten.

Gruß Jannis
 
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