Kurzvorstellung Fenix TK22

Zwick2

Super Moderator
Messages
1,989
Hallo zusammen,
Creep hat sich wieder einmal neues Spielzeug gegönnt und war so freundlich seine Freude mit
uns zu teilen. :super:
Bei der hier vorgestellten Lampe handelt es sich um die Fenix TK22, eine mit einem etwas anderen Reflektor
ausgestattete Lampe für 1X 18650 bzw. 2X CR123.

Anstatt mit viel Text zu langweilen werde ich vor allem Fotos
sprechen lassen....

Verpackung wie bei Fenix üblich Pappschachtel mit Sichtfenster

IMG_2036.JPG


Die technischen Daten

IMG_20381.JPG


In der Schachtel findet sich die Lampe selbst, ein Holster, ein Lanyard, ein Beutel mit Ersatzschalterkappe
und zwei O-Ringen sowie etwas Papier zum Lesen :D

IMG_20392.JPG


Das Holster ist nicht das hochwertigste, erfüllt aber seine Aufgabe und ist ausreichend dimensioniert.

IMG_20411.JPG


Alle Lampenteile sind professionell verarbeitet, hier gibt es keinen Anlass zu Kritik.

IMG_2060.JPG


Der doch etwas andere Reflektor, nicht glatt und auch nicht mit dem üblichen OP
verhilft der TK 22 zu einem optimalen Beam ohne Ringe, ohne Donut und ist wirklich optimal
an die XM-L LED angepasst! Bravo Fenix, so soll es sein. :super:
Selbst der (verklebte) Bezelring ist nicht poliert und kann damit den optimalen Bem nicht mit einem Saturnring verpfuschen.

IMG_2042.JPG


Mit dem unscheinbaren Schalter werden die Leuchtstufen gewechselt.
Hinten drücken....Lampe an....vorne Schaltstufen Low, Mid, High, Turbo auswählen, längeres Drücken
aktiviert den nervigen Strobe mit wechselnder Frequenz.

IMG_20551.JPG


Der Clip kann abgenommen werden, ebenso der Griffring.
Die Schalterkappe ist glücklicherweise so gestaltet, das man gar nicht erst in Versuchung kommt, die
Lampe darauf abstellen zu wollen (Tailstand)

IMG_2047.JPG


Damit man auch mal sieht, das die Lampe leuchtet...:D

IMG_2049.JPG


Ein Größenvergleich mit anderen Lampen die für den Betrieb mit 1X 18650 ausgelegt sind zeigt, das die TK 22
nicht die allerkleinste Lampe ist.
Der Reflektor und das Bedienkonzept mit zwei Schaltern fordern hier ihren Tribut.

Aber ehrlich, manchem sind die kleinen Exemplare schon mal zu piepslig, man will ja schließlich auch
mal was in der Hand haben.

Die Fenix ist nicht zu groß, liegt gut in der Hand und hat noch eine jackentaschentaugliche Größe.

IMG_2043.JPG


Fazit:

Die TK22 ist eine top Gebrauchslampe im bestem Sinn.

Super Beam praktikable Größe und idiotensicheres UI
ergeben eine in allen Belangen empfehlenswerte Kombination.

Das Lämpchen fällt weniger durch äußere Finessen auf, als durch innere Werte
und das muss ja kein Nachteil sein.
Danke noch mal an Creep dafür das ich die Lampe testen konnte!

beste Grüße
Jens
 
Last edited:
Danke für die Kurzvorstellung.
Ist der Beam eher Flutlicht, thrower oder ein Mitteldingens aus beiden.
 
Hi,
die Lampe ist ein sehr alltagstauglicher Mix aus Flooder und Thrower. Die Reichweite liegt meiner Meinung nach
minimal über der Spark SL6. Der Beam ist super ohne scharf abgegrenzten Hotspot und ohne Dounut Hole.

Thomas
 
Danke ebenfalls für die Vorstellung...:super:

Die dienstliche Verwendungstauglichkeit ist zu überlegen. :livid:
 
Gestattet mit noch ein paar Zeilen zur TK22, die ich ja auch begutachten durfte.


Ströme

Ich habe die Fenix mit zwei ähnlichen Lampen verglichen, der Lumintop TD15 und der XTAR TZ60. Die beiden
anderen funktionieren auch mit 2x18650, ich habe allerdings aus Fairness natürlich die zwei mit 1x18650 bestückt.

TK22-Str_me.png



Das ist immer derselbe Akku.

Die Fenix zieht also den größten Strom auf max., sie ist aber auch die hellste Lampe der drei. Wenngleich der Unterschied
subjektiv doch recht gering ist.

Die Sinne täuscht hier vielleicht etwas der Reflektor der Fenix. Sie ist in Wahrheit sicher heller, als es den Anschein hat.


Wärmeableitung

Die Lampe wird im Dauerbetrieb sehr gut warm, hier haben die Techniker gut gearbeitet. Wärmeableitung funktioniert
bestens.


Akkuschutz

Ähnlich einer Novatac schaltet die TK22 bei geringer werdender Spannung verlässlich Stufe um Stufe herunter. Es bleibt
genügend Zeit und Licht, um den Akku zu wechseln. Das ist sehr gut gelöst. Herunterschaltspannung ~3,2V.


Design

Also ich finde die TK22 beim Betrachten des Mitbewerbs schon fast retro und herrlich wenig "tactical". Der Kopf erinnert
etwas an die Lumapower MRV.

Warum ein tailcap-bezel Einbuchtungen braucht, wenn die Lampe dann aber eh' nicht tailstand kann, verstehe ich
allerdings nicht.

Der Seitenschalter erweckt in mir kein besonderes Vertrauen von wegen Dichtigkeit. Das ist halt ein Alu-Knopf
und irgendwo darunter sitzt dann eine Dichtung. Mir wäre die Dichtung oben drauf lieber. Dann kommen da auch Brösel,
Sand oder Wasser nicht tiefer hinein als unbedingt notwendig.

Der Bezel der Lampe ließ sich übrigens ganz leicht abschrauben. Der war zwar mit irgendeiner blauen Paste
vielleicht einmal "verklebt" oder auch nicht, keine Ahnung.

Jedenfalls fand sich dann eine Feder (leider kein Foto, grinsefalle, bitte hol das nach) die den Lampenkörper gegen den
Reflektor (samt Bezel) verspreizt. Ohne jegliche stromführende Aufgabe.

1. Sowas habe ich noch nicht gesehen 2. Wer kann mir das erklären? Zuschraubhilfe?


Fazit

Ich meine, das ist eine richtig helle und gut gemachte 1x18650er-Lampe. Das UI ist einfach und gibt keine Rätsel auf.
Und der Akkuschutz verdient ein :super:

Ob man das jetzt UI mag, oder lieber etwas mit Drehring oder Kopf-auf-zu will, muss man selber entscheiden.

Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle an Lampentester Creep, der die Fenix zur Verfügung gestellt hat!

Andreas

P.S.: auf Untertauch- und Falltests habe ich logischerweise verzichtet.
 
Last edited:
Der Bezel der Lampe ließ sich übrigens ganz leicht abschrauben. Der war zwar mit irgendeiner blauen Paste
vielleicht einmal "verklebt" oder auch nicht, keine Ahnung.

Jedenfalls fand sich dann eine Feder (leider kein Foto, grinsefalle, bitte hol das nach) die den Lampenkörper gegen den
Reflektor (samt Bezel) verspreizt. Ohne jegliche stromführende Aufgabe.

1. Sowas habe ich noch nicht gesehen 2. Wer kann mir das erklären? Zuschraubhilfe?


Bitte sehr:

Das sind die drei Teile: Reflektor (in Einheit mit Bezelring und Frontscheibe), die ominöse Feder und der Lampenkörper
0016.JPG


Hier sieht man die Einbaureihenfolge. Die Feder stützt sich auf einem breiten Rand um die LED ab und drückt gegen den Reflektor.

00434.JPG

00528.JPG


Sinn und Zweck erschließt sich mir noch nicht. Der Reflektor ist an sich ja stabil und zentriert, da er fest mit dem aufgeschraubten Bezelring verbunden ist...
 
Nachdem die Fenix TK22 bereits detailliert vorgestellt wurde, werde ich meine persönlichen, allgemeinen Eindrücke schildern und etwas ausführlicher auf die Eignung als Einsatzlampe eingehen. Die Eindrücke sind ungeordnet und einfach frei Schnauze aufgeführt :)

Beim Auspacken der TK22 fällt gleich mal das Gewicht auf. Sie liegt satt in der Hand und vermittelt dadurch ein sehr wertiges Gefühl. Die Verarbeitung passt, Fenix bietet hier die gewohnt gute Qualität. Kleine Details erfreuen mich besonders, zB dass beide Kontakte zum Akku gefedert sind. Darauf lege ich Wert, das sichert eine zuverlässige Funktion und verhindert eine Beschädigung des Akkus, wenn‘s mal ruppiger wird.
Der Bezelring sieht durch sein mattes Grau wirklich gut aus und stellt einen farblichen Kontrast zur Lampe dar.
Die Riffelung am Lampenkörper ist sauber geschnitten, für meinen Geschmack jedoch etwas zu fein und glatt. Bei rutschigen/nassen Händen bietet vor allem der 4-flügelige Zigarrengriffring ausreichend Halt.
Die Leistung der TK22 ist ordentlich. Der spezielle Reflektor schafft einen weichen gleichmäßigen Lichtkegel. Dessen Spot ist gut ausgeprägt, so dass selbst die kleinen Stufen einen hohen Nutzwert haben. Das ist gut, so braucht man die hohe Leistung nicht ständig und erhält höhere Laufzeiten. Die Abstufung der einzelnen Stufen ist sinnvoll gewählt. Der Strobo wechselt zwischen einer sehr schnellen und einer langsameren Frequenz und ist aggressiv und äußerst unangenehm und verstörend.



Kommen wir zur Frage, ob die Tk22 als Einsatzlampe bestehen kann.

Der erste Punkt, den es zu beachten gibt, ist die Größe der Lampe, bzw. des Kopfes. Dieser hat einen recht großen Durchmesser, was die Suche nach einem Holster schwierig gestaltet. Fenix liefert zwar ein Holster mit, das für eine Dreingabe auch ganz ok ist, ich behaupte aber, dass es den anspruchsvollen Alltag im Einzeldienst oder bei geschlossenen Einheiten nicht sehr lange überstehen wird. Richtig gute Holster sind für diese Kopfgröße dann schwer zu finden. Das LHU-Holster in Größe 3 (bis 43mm Kopfdurchmesser) sollte passen, es ist auch das einzige bezel-down Kunststoffholster, das mir einfällt. Alternativ kann man nach Nylonholstern suchen, welche sich aber nur mit bezel-up sinnvoll verwenden lassen.

Der zweite Punkt ist die Bedienung der TK22.
Der Endkappenschalter ist ein forward Clicky, das ist gut so. Die Charakteristik des Clicky ist aber nicht ganz optimal. Der Widerstand des Schalters ist angenehm, nicht zu leicht und nicht zu schwer. Allerdings ist der Übergang vom Momentlicht zum Dauerlicht, also dem Moment, in dem der Schalter einrastet, sehr weich und fließend und der Weg dahin relativ kurz. In der Praxis heißt das, dass der Anwender sehr schnell im Dauerlicht landet, wenn er nur mit Momentlicht arbeiten will. Zugegeben, das ist kein Beinbruch, aber es sollte erwähnt werden.

Die Wahl der Leuchtstufen geschieht über einen kleinen elektronischen Taster seitlich vor dem Lampenkopf. Der Taster steht nur 1mm aus dem Gehäuse, das um den Taster herum etwas abgeflacht ist. Im ausgeschalteten Zustand ist der Taster ohne Funktion. Wurde die Lampe über den Clicky eingeschaltet, wechselt der Taster sequentiell die Leuchtstufen in der Reihenfolge 7-75-250-650 Lumen, nach der maximalen Stufe dimmt die TK22 wieder auf 7 Lumen. Ein Sprung zwischen den Stufen ist nicht möglich, Schaltreihenfolge umkehren auch nicht. Ein langer Druck auf den Taster aktiviert den Strobo, der dann solange blitzt, bis ein erneuter Druck auf den Taster die Lampe wieder in die zuvor benützte Leuchtstufe bringt. Momentstrobo ist nicht möglich, Direktzugriff darauf bei ausgeschalteter Lampe geht auch nicht. Für Strobo muss man also einschalten und dann den Taster 1 Sekunde lang drücken. Sperren lässt sich der Taster nicht.

Hier kommt der große Kritikpunkt: Memory! Auch die TK22 merkt sich die letzte Leuchtstufe und startet nach dem Einschalten wieder in genau dieser. Das ist praktisch für Haus&Hof, Camping etc., ist aber in einer Einsatzlampe völlig fehl am Platze. Ich wiederhole das ständig, predige es jedem Kollegen und mache es auch hier: eine Einsatzlampe hat keine Memoryfunktion, sie startet immer mit maximaler Helligkeit oder man kann die Stufe vor dem Einschalten auswählen!

Zur Bedienung, auch mit Handschuhen: Ein/Aus ist natürlich kein Problem. Jeder finden den Clicky und kann ihn bedienen, auch mit relativ dicken Schnittschutzhandschuhen. Der Seitentaster allerdings ist kaum zu spüren oder zu finden. Will man bei der Einhandbedienung bleiben, kann man den Clip als Index an der Lampe verwenden und den Clip genau gegenüber des Tasters positionieren. Greift man die TK22 so, dass der Clip in der Handfläche liegt, ruht der kleine Finger genau auf dem Taster (bei mir klappt es). So kann der Anwender einhändig alle Funktionen steuern. Zur Verdeutlichung gibts Bilder:

001_2_.JPG

006_2_.JPG


Alternativ positioniert man den Clip in den Fingerbeugen und aktiviert den Taster dann mit dem Handballen.

010_2_.JPG

011_2_.JPG


Schade ist, dass in dieser Position dann die großen Aussparungen der Endkappe nicht mit dem Daumen übereinstimmen.

013_2_1.JPG


Das ganze klappt im Friedensfall, wenn man Zeit hat und keinen Stress, und dort auch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit. Wenn die Zeit drängt, es hektisch wird oder die Nerven gespannt sind wie Drahtseile, dann klappt diese Index-Lösung nicht mehr. Es gibt zu viele Fehlerquellen:

  • Hat sich der Clip verschoben und den Index verändert?
  • Spüre ich den Taster mit Handschuhen?
  • Liegt die Lampe richtig in der Hand?
  • Halte ich die Lampe im Stress fest und angespannt in der Faust? Betätige ich damit versehentlich den Taster und schalte die TK22 von 650 Lumen zurück auf 7 Lumen, obwohl ich es gerade am wenigsten brauchen kann?


Fazit:
Rein mechanisch ist die TK22 als Einsatzlampe gut geeignet. Der relativ große Kopf macht die Auswahl des Holsters aber schwierig. Die Leistung und die Leuchtstufen sind ebenfalls als gut und einsatztauglich einzustufen. Die Bedienung über den Taster und das UI mit Memory sind jedoch– wenn man es kompromisslos und eng sieht – Kriterien, die eine Verwendung der TK22 im polizeilichen Einsatz ausschließen.
Nicht falsch verstehen: die Fenix TK22 ist wirklich eine tolle Lampe, die mir echt gut gefällt. Sie deckt annähernd alle Bereiche ab, man kann sie für fast alles praktisch einsetzen. Aber eben nur fast.



PS: Die in den Bildern verwendeten Handschuhe sind ein Hatch Operator CQB in sandfarben (dünnes Känguruhleder, kein Liner) und ein Damascus MX5000 Halo mit hohem Schnittschutz. Beide Handschuhe sind Größe M.
Weitere Bilder, auch ohne Handschuhe, finden sich in der Gallerie.
 
Michael, vielen vielen Dank für die Fotos mit der Feder. Und für Deinen Bericht natürlich.

Der Clip dreht sich zwar schwer, aber Du hast Recht, er dreht. Man kann sich also nicht zweifelsfrei darauf verlassen, dass er die Position hält.
Wenn man nun anhand der Clip-Position die Bedienung übt, hat man im Einsatzfall unbrauchbares Risikopotenzial.

Das wenig sinnvolle Design des Schalters habe ich ja schon angesprochen. Aus Deiner taktischen Sicht sind die Einbuchtungen dann wohl noch an falscher Stelle. Weg mit denen, kann ich nur sagen, auch wenns hübsch aussieht. Oder halt länger, dass sie tailstand kann.

Andreas
 
Last edited:
Kann jemand etwas dazu sagen, ob diese Lampe auf der höchsten Stufe dauerhaft die angegebenen 680 Lumen bringt oder etwa - wie einige Mitbewerber - nach ein paar Minuten automatisch runterregelt?
 
Kann jemand etwas dazu sagen, ob diese Lampe auf der höchsten Stufe dauerhaft die angegebenen 680 Lumen bringt oder etwa - wie einige Mitbewerber - nach ein paar Minuten automatisch runterregelt?

Lampe ist bei mir seit vorletztem Winter fast nächtlich im Gebrauch.

Bei frisch geladenem 3400 mAh-Akku wird subjektiv nach ca 3/4 bis 1 Stunde runtergeregelt, schaute nicht auf die Uhr.

Wenn die Lampe zwingend in der höchsten Stufe statt in der letzten gewählten Stufe starten würde, käme sie meiner Vorstellung der idealen Lampe sehr nah.
 
Back