Cold Steel Recon 1 - 4" Spearpoint, TRI-AD Lock

pitter

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Für mein Messerarchiv :D musste noch ein Folder mit Tri-Ad Lock her. Also nach langer Zeit mal wieder ein Cold Steel bestellt. Geworden ist es das Cold Steel Recon 1 mit 4" Spearpointklinge.

  • Klinge AUS 8, 3,5mm dick, 10und a bisserl was mm lang, Hohlschliff
  • Beschichtung Tuff-Ex
  • Griffschalen G10 - keine eingelegten Liner, nur G10
  • Tri-Ad Lock, also der von Andrew Demko modifizierte Backlock-Verschluss
  • Clip Edelstahl
  • Gewicht 146 Gramm
  • Farbe: schwarz

Warum grad die Variante ist einfach erklärt: Clip-Point und Tanto nur im Notfall, also Spearpoint. Serrations mag ich auch nicht, also plain. Bei den 3" Modellen (und den kleinen Micro Recons) schaut beim zugeklappten Messer der Klingenfuß aus dem Rahmen. Das ist - praktisch gesehen - kein Drama; vor allem, wenn wie in diesem Fall, der Fingerschutz bis auf Höhe Klingenrücken geht. Verhakeln wird sich da nichts. Ich kann das aber bei Messern nicht mehr haben, ist für mich ein Designfehler. Also 4". Mei. Größer schad auch nix. Ich seh eh nicht mehr so gut.

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Und Rückseite. Klingenfuß im Rahmen, alles wunderbar. Der Clip ist umsetzbar, aber nur für tip-up. Da der Clip gebogen ist, würde der auf der linken Seite nicht so richtig passen. Macht aber nix, für Linkshänder liefert Cold Steel den passenden Clip für die linke Griffseite mit.

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Und die andere Seite geschlossen. Das Checkering auf den G10 Schalen ist ziemlich griffig, ohne giftig zu sein. In der Hand.
Was die Hose sagt, wenn man das Messer zigmal aus der Tasche gezogen hat, ist eine andere Frage. Der Clip ist recht kräftig, entsprechend reibt der Griff auch am Stoff. Wer feines Tuch schonen will, kann die Schale(n) ja leicht abschleifen

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G10 Struktur. Fühlt sich für mich angenehm an. Und wirkt recht hochwertig, auch wenns ja "nur" zwei Plastikbretterl sind :)

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Mal von oben. Der Daumenpin ist links höher - passend für Rechtshänder. Der Pin besteht aus zwei Teilen, die miteinander verschraubt sind. Lässt sich problemlos andersherum montieren. Oder demontieren ;)

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Konstruktion: Zwei G10 Schalen, Backsapcer aus Alu und ein paar Stahlteile

Ich finds grundsätzlich nicht so toll, wenn Platinen bei Klappmessern nur aus Kunststoff bestehen - egal ob nur auf einer, oder auf beiden Seiten. Ok, spart ein paar Gramm Gewicht. Aber wenn der Rahmen flext oder auch nur der Stoppin oder die Achse leicht nachgeben, funktioniert der Lock nicht mehr sauber.

Sprich, meiner Meinung nach muss ein Rahmen so steif wie möglich sein. Die Meinung haben offenbar auch Hersteller und Messermacher. Oft wird wenigstens eine dünne Stahl oder Titanplatine unterlegt, um Achse und Pin zu stabilisieren (Hinderer, HEST Folder erste Version usw). Oder man baut Stahleinlagen vorne in den Griff (Hogue EX-01, Gerber Covert) oder legt dünne Stahlplatinen unter die Griffschalen, um die Kräfte besser aufzunehmen (Spyderco Paramilitary).

Ok, macht Cold Steel beim Recon 1 eben nicht. Wie stabil die Bauweise auf Dauer ist, kann ich nicht einschätzen. Im Neuzustand tut sich beim Recon 1 jedenfalls nichts. Die Klinge verriegelt absolut spielfrei; egal wie ich rüttel und biege, sitzt wie bei einem fixed. Haptisch macht der Griff auch einen sehr steifen und stabilen Eindruck.

Recht gut gelöst ist die Passung der beiden Rahmenhälften. Passiert auch nicht gerade selten, dass sich Griffschalen zueinander verschieben, wenn man die Klinge mal heftiger aufschlägt oder belastet. Liegt oft daran, dass ein paar kleine Schräubchen die Passung der Griffteile zueinander übernehmen sollen. Das Recon 1 hat schonmal einen recht massiven Backspacer aus 6061 Alu, der den Rahmen stabilisiert. Fixiert wird der Backspacer durch fünf Schrauben auf jeder Seite. Vorne hält die Achse den Rahmen zusammen. Der Tri-Ad Bolzen, die Achse des Verschlusstücks und der Stop-Pin verhindern zusätzlich, dass sich die Schalen zueinander verschieben. Sieht massiv aus.

Noch ein Detail, was mir gefällt, ist die Verdrehsicherung in der Klingenachse. Man sollte es beim Zuschrauben nur nicht übertreiben, die Mutter sitzt ja nur im G10. Da ist nach fest schnell rund.

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Tri-Ad Lock: Ist im Prinzip am Backlock mit zwei grundlegenden Veränderungen/Verbesserungen:

1. Zwischen Klingenfuß und Hammer ist ein Pin eingesetzt. Kommt Druck von unten auf die Klinge (Schneiden) schlägt die Klinge am Pin an. Bei Druck von oben (Batoning, Spinewhack, oder was auch immer man mit einem Folder nicht machen sollte) wird der Hammer an den Pin gepresst. Auch hier nimmt der Pin die Kräfte auf und leitet sie an den Rahmen weiter. Dass der Hammer beim Rumklopfen mit dem Messer aus der Tasche springt, wird so ziemlich sicher ausgeschlossen. Ob man mit einem Messer Rumklopfen muss, ist wieder ne andere Frage.

2. Um die Achse herum hat die Bohrung im Verschlussstück etwas Luft, der Hammer hat in der Kerbe Platz nach kann nach unten nachrutschen, falls sich beim Verschluss im Lauf der Zeit Verschleiß einstellen sollte. Der Tri-Ad stellt sich also von selbst nach.

Hier mal ein Bild von der Cold Steel Webseite:

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Klingt schlüssig. Ich glaub das alles mal so. Auch wenn ich bisher noch kein Messer hatte, dessen Verschluss verschlissen war :) Jedenfalls ists ne pfiffige Sache, wie Andrew Demko den Backlock weiterentwickelt hat. Muss ja weitergehen.

Sie sieht das dann geöffnet aus.

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Der Lock bedient sich wunderbar. Zum Öffnen brauchts a bisserl Kraft, was einerseits an der recht starken Feder liegt, die Cold Steel verwendet. Außerdem ist der Hebel prinzipbedingt sehr kurz, wenn der Verschluss nicht hinten, sondern mittig im Griff bedient werden soll. Da muss man dann auch recht tief drücken, bis die Klinge entriegelt. Kein Fehler, ist eben so.

Leichtes Kratzen im Neuzustand war mit zwei Tropfen Tuf-Glide beseitigt. Ich halt ja wirklich nix von messerspezifischen Pflegehightechdingsbums, aber Tuf-Glide hat sich bei mir als Standardschmiermittel für Messer bewährt. Egal was sich bewegen soll, mit Tuf-Glide bewegt sichs besser ;)

Soweit muss man den Lockbar anheben. Man gewöhnt sich dran.

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Zur Handlage - tja, liegt ;) Der Griffrücken passt mir wie angegossen in die Hand. Mit den recht tiefen Fingerrillen ist das so ne Sache. Passt, oder passt nicht. Ich komm mit Mittel- und Zeigefinger bequem in die Mulden. Wer größere Hände hat, muss schauen, wo er seine Finger unterbringt.

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Wie gesagt, mir passts. In der Mulde für den Daumen haben die G10 Schalen kleine Kerben; fallen kaum auf, geben dem Daumen aber spürbar mehr Grip.

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Die Verarbeitung entspricht dem Eindruck den man hat, wenn man das Messer zum ersten mal in die Hand nimmt: Grundsolide. Dafür, dass das Recon "nur" zwei G10 Platinen als Griff hat, fühlt sich das Messer erstaunlich hochwertig an. Da wackelt nix und tut sich nix,

Auch die "Äktschn" des Locks ist wunderbar. Der Hammer schnappt mit einem satten Klack in die Tasche. Beim Schließen wird die Klinge satt federnd in den Rahmen gezogen und fest gehalten.

Die Klinge ist ab Werk rattenscharf geschliffen, auch nichts zu meckern. Was die schwarze Beschichtung aushält, weiß ich nicht. Ist mir auch relativ egal, runter geht sie eh früher oder später. Dass das Tuff-Ex Finish durch die besonders glatte Oberfläche die Schneideigenschaften spürbar verbessert, wie Cold Steel schreibt, kann sein, kann nicht sein; Eindringtiefen in Schweinehälften sind überbewertet. AUS8 ist eh ausreichend rostträge, also muss man sich auch über etwaigen Korrosionsschutz keinen Kopf machen. Schwarz sieht bei dem Messer halt sexy aus, so what.

Groß ists; wer groß will. Dabei leicht. Mit einem massiven Verschluss. Der auch für Mechanikfreaks was bietet.

Das Recon 1 kostet hier, wenn man sucht, um oder knapp über 100 Euro. Find ich angemessen.

Cold Steel ist eh - zusammen mit Kershaw - eine der Firmen die ich hier in D für total unterbewertet halte. Das ganze Schweinehälftegedöns mal außen vor. Beide Firmen bieten auch im unteren bis mittleren Preisbereich sehr interessante Messer an. Aber aus irgendwelchen Gründen sind die zumindest hier in Deutschland nicht mehr so im Fokus.

Pitter
 

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Hört sich so weit doch recht gut an.

Frage: Ist das Messer für gröbere Arbeiten oder für Outdoor-Einsätze geeignet?

Ich meine etwas Bedenken aufgrund des Kunststoff-Gehäuses in der Hinsicht raus gelesen zu haben, oder irre ich mich da?
 
Was konkret ist bei Dir "Outdoor" und was sind "gröbere Arbeiten"?

Zum Kunststoffgriff. Dass ein Verschluss nicht sauber sitzt, weil im Griff irgendwas nachgibt, erlebe ich regelmäßig, seitdem ich Klappmesser in der Hand habe. Quer durch alle Preisklassen. Bisher allerdings nur bei Linerlocks/Framelocks. Kann gut sein, dass das Problem beim symmetrisch bauenden Backlock nicht auftritt, weiss ich nicht.

Nächstes Problem: Wenn die Achsschraube nur im Kunststoff sitzt und - so wie beim CS - ne Kerbe als Verdrehsicherung hat, nudelt mal das Loch beim Auf- und Zuschrauben schnell aus. Ganz besonders dann, wenn die Schrauben mit viel Schraubensicherungslack verpappt wurden. Hatte ich gerade erst, das Messer ist quasi fürn Müll, weil die Mutter durchdreht und man nicht gegenhalten kann. Da ists sinnvoller, das Messer gleich zu vernieten, damit die Leute nicht auf dumme Gedanken kommen.

Beim CS ist das nicht so kritisch, weil Achse/Schalen recht dick sind, entsprechend viel Auflagefläche hat die Kerbe in der Mutter auch. Wenn man das Ding zerlegt, sollte man trotzdem mit Gefühl schrauben und gleich den Lack von den Schrauben runtermachen. Brauchts eh nicht.

Pitter
 
Danke für das tolle Review!

Ich selbst habe das Recon 1 mit Clippoint-Klinge und das American Lawman, welches im Grunde genommen gleich aufgebaut ist, wie die Recons.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Messer, auch bei schweren Arbeiten (keine Zweckentfremdungen!) vernudeln. Die G10 Schalen sind sehr dick und stabil.

lG Oli
 
Last edited:
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Messer, auch bei schweren Arbeiten (keine Zweckentfremdungen!) nicht vernudeln.

Oli, sei vorsichtig mit solchen Aussagen, die Dummheit von Anwendern ist quasi unbegrenzt. Hin bekommt man alles.

Für schwere Arbeiten nimmt man ein Fixed oder einen Hammer. Schwere (tm) Arbeiten mit einem Klappmesser sind per se eine Zweckentfremdung. Das ganze "ich will nen Baum fällen, welcher Klapper hält das aus" oder "Welches Klappmesser nehm ich für den dritten Weltkrieg" Gequatsche war schon immer und bleibt Gequatsche.

Und das hat auch nix mit Plastikschalen zu tun. Ein Klappmesser ist grundsätzlich mal ein mechanische Konstruktion mit nem Haufen Kleinteilen, die für die Funktion wichtig sind - Betonung auf "klein". Spätestens dann, wenn Leute meinen, mit Holzscheiten auf Klappmesserklingen prügeln zu müssen, fängt die Zweckentfremdung an. Das kann ein Messer aushalten - je nach Messer und Geschicklichkeit des Anwenders. Oder halt nicht. Ich hab zumindest noch nie das Bedürfnis gehabt, auszuprobieren, ab wann meine Klapper auseinander fallen.

Deswegen meine Frage, was genau "Outdoor" und "gröbere Einsätze" sind. Outdoor mit groben Einsatz ist bei mir Grillen bei Kanji im Wald mit nem 3 Pfund Fleischstück. Hält das Messer sicher aus.

Pit"Schwenken, jaja Schwenken. Ich werd in Zukunft Schwenken sagen"ter
 
für das "Messerarchiv" - so so ..
Toller Bericht über ein ziemlich vernünftiges Nicht-Vitrinenmesser. Spearpoint ist sowieso meine Lieblingsform und schwarz steht der Klinge auch gut. Bei AUS8 kann es nicht schaden, da der nicht ultimativ rostfrei ist.

Was die Stabilitätsdebatte angeht würde es mich schon interessieren wie ein Messer mit G10,FRN, Micarta, Alu gegen das gleiche Material mit Stahllinern abschneidet. ( es gibt schon einen Thread im Forum ; aber ohne konkretes Ergebniss http://www.messerforum.net/showthread.php?103175-Stahlliner-oder-G10-F%FCr-und-Wider&highlight=stahlliner)
Ein Freund von mir macht zwar in seinem Studium Belastungstests an Knochen, aber ich habe gerade kein passendes Material das ich ihm zu Testzwecken unterschieben könnte.

Gruß Froghunter
 
Pitter,

mit Deiner Aussage hast Du vollkommen recht :)

Unter schweren Arbeiten von Klappmessern verstehe ich kräftige Schnitte durch Holz usw. Dafür sind Messer gemacht, zum Schneiden.

Ein HAUmesser ist zum Hauen/Hacken da, und mit einem Beil rasiert man sich nicht.

Klar, es gibt unzählige Deppen, die glauben, ein Folder sei zum Battonen da. Völlig zweckentfremdend. Ich streiche mir mit meinem Zippo auch keine Butter aufs Brot lol... :teuflisch:teuflisch

@Froghunter:

ich halte die CS Recon Serie, das American Lawman und dergleichen dennoch für enorm robust. Ein bekannter Youtuber im Bereich Messer hat mit seinem Recon 1 in einen Ast gestochen und dann durch hebeln getestet, wie stark das Messer sei. Die Klinge brach, die dicken G10 Schalen haben alles locker weggesteckt. G10 ist ein enorm robustes und widerstandsfähiges Material. VIDEO dazu.

lG Olli :D
 
Cold Steel ist eh - zusammen mit Kershaw - eine der Firmen die ich hier in D für total unterbewertet halte. Das ganze Schweinehälftegedöns mal außen vor. Beide Firmen bieten auch im unteren bis mittleren Preisbereich sehr interessante Messer an. Aber aus irgendwelchen Gründen sind die zumindest hier in Deutschland nicht mehr so im Fokus.
Stimmt, Cold Steel scheint hier keine so große Rolle zu spielen.

Also zumindest für mich standen sie bis vor ein paar Jahren nicht zur Debatte: Fast immer vernietet, keine innovativen Verschlüsse, keine High-End-Materialien

Das hat sich mittlerweile doch geändert: Tri-Ad-, Ram-Safe-Lock gefallen mir sehr gut, dann sind heute die meisten Folder verschraubt und es gibt auch einige mit Flachschlifff (da möchte ich auch heute noch nicht drauf verzichten :steirer:)
Bei den Materialien gibt es zwar immer noch keine Glanzpunkte, aber da hat sich zumindest meine Sichtweise geändert, so dass mich "nur" Alu, Stahl, AUS8, ... nicht stören.
Darum musste ich mein Messerarchiv um ein Voyager ergänzen

-> Ich finde, dass sich Cold Steel in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, oder - um Politikersprech zu verwenden - auf einem sehr guten Weg ist.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Messer, auch bei schweren Arbeiten (keine Zweckentfremdungen!) nicht vernudeln.
Ein Hoch auf die doppelte Verneinung ;)
 
Bei AUS8 kann es nicht schaden, da der nicht ultimativ rostfrei ist.

Für ultimativ rostfrei muss es dann aber bittschön schon Stellite, Talonite, Dendritic Cobalt, Titan usw. sein. Alles, was Eisen enthält, rostet irgendwann. Und wenn man das Messer 18 Stunden ins Chlordampf hängen muss.

http://www.messerforum.net/showthre...arbon-Stahl-generell-nicht-rostfrei-H-1/page2

Bei AUS-8 mach ich mir keinen Kopf über Rost. Beschichtung hin oder her. Ewig hält die eh nicht.

Pitter
 
Deswegen meine Frage, was genau "Outdoor" und "gröbere Einsätze" sind. Outdoor mit groben Einsatz ist bei mir Grillen bei Kanji im Wald mit nem 3 Pfund Fleischstück. Hält das Messer sicher aus.


Als Wandersmann habe ich gerne ein Folder dabei, was neben dem Frühstücken auch mal eines kleines Bäumchen oder Ästchen durchschneiden kann, wenn mal ein Stock her muss... und das so bequem wie möglich.
Klar beim heimischen Grillen muss es auch mal herhalten, Kleinholz zerkleinern, etc.

Und zum Thema "gröbere Einsätze": Ich bin in der Freizeit viel als Handwerker im Kiga meiner Frau unterwegs. Dort brauche ich immer mal ein Messer als Werkzeug, um mal Plastikröhrchen für einen Kalender passend zu schneiden ( bitte nicht weiter hinter fragen ), um Styrophor oder auch mal Holzstücke passend zu schneiden/sägen, Klebeband für diverse Einsatzfälle zu teilen, um Spitzen von Weihnachtsbäumen anzuspitzen, Stoffe oder Pappe zu zerteilen, etc, was eben da so anliegt.

Demnächst steht ein Umzug in eine alte Schule an, wo diverse Renovierungsarbeiten zu erledigen sind.
Dafür suche ich noch ein "Allzweckmesser", um beispielsweise Elektrokabel passend zu schneiden und abzuisolieren.
Zementsäcke oder andere Verpackungen zu öffnen, ggf. Tapete passend zu schneiden.
Halt Arbeiten, wo ein Messer mal beansprucht oder schmutzig, aber nicht zweckentfremdet wird.

Und man will auf einer Baustelle ja nicht immer dem passenden Werkzeug hinterher laufen... für mich ist ein Messer ein Werkzeug, was universell einsetzbar ist und das will ich auch so nutzen.
Ich meine, diverse Handwerker hier in der Gegend haben für so Tätigkeiten ein Cutter-Messer am Mann, aber es muss doch was besseres geben, als mit so dämlichen Billig-Teilen durch die Baustelle zu hotten...

Mit einem Fixed in einem Kiga rum zu laufen, halte ich zudem für etwas unpassend...

Bislang bin ich da immer gut mit einem Vic gefahren, zumal die Messer darüber hinaus noch vielsietiger einsetzbar sind ( Schrauben anziehen, etc.).
Aber auch die Messer stoßen teilweise an ihre Grenzen, suche da etwas, mit dem diese Arbeiten noch leichter von der Hand gehen...

Zudem arbeite ich in einer Maschinenbau-Firma, unsere Elektro-Monteure nutzen entweder Opinels oder Vics, gerade wie es jeder bevorzugt, um Kabel ( für Schaltsignale, keine 10 mm Kupferkabel !!) passend zu schneiden.

Das Vic hat jedoch den Vorteil, dass man auch mal Klemmen fest schrauben kann ( sei es am Hydr.-Ventil oder im Schaltschrank ) ohne noch weitere Schraubendreher dabei zu haben.
Wir bauen Gießstraßen, die ca. 100 m lang und ca. 50 m breit sind, da ist ein Monteur für Verdrahtung und Programmierung zuständig, die wissen schon, warum es wichtig ist, immer nur ein Werkzeug am Mann zu haben, was vielseitig einsetzbar ist.
Denn wenn man mal das passende Werkzeug braucht, liegt es immer dann da, wo man es gerade nicht braucht, was durch den Faktor Zeitnot noch erschwert wird...

Und von daher suche ich ein robustes, vielseitig verwendbares Folder.
Das Cold Steel gefällt mir vom Aussehen her sehr gut, wird aber wohl meinen Bedürfnissen wohl nicht gerecht.
Also weiter suchen und die nächtsen PA´s mal abwarten...
 
... um beispielsweise Elektrokabel passend zu schneiden und abzuisolieren.

....unsere Elektro-Monteure nutzen entweder Opinels oder Vics, gerade wie es jeder bevorzugt, um Kabel ( für Schaltsignale, keine 10 mm Kupferkabel !!) passend zu schneiden.

Hi, also das tut mir beim Lesen schon in der Seele weh! :grief:
Ich arbeite auch mit diversen Kabelarten (für Daten, Stromversorgung, Antennensignale...) Abisolieren, Mantel entfernen ja sicher aber abschneiden sicher nicht. Kupfer ist zwar ein weiches Metall, aber eben Metall.
Dafür gibts geeignetes Werkzeug.

Vielleicht bist Du mit einem Multitool besser drann, mit der Zange eines Leatherman oder Swisstool kann man auch Kupferkabel abzwicken.:super:
 
Leider habe ich den Link nicht mehr,

aber es gibt ein Video (auf youtube zu finden), in welchem ein Recon 1 missbraucht (mit Hilfe eines Schlagholzes in einen Baum geprügelt) wird.
Und zwar so lange, bis die Klinge bricht.
Man denkt vorher, dass der Griff versagt, da die Klinge schon total schräg steht, aber der Griff hat in diesem Fall gehalten...
Vielleicht findet es ja wer, ich mag jetzt nicht noch länger suchen :)

Habe selbst die Clippoint Version (spearpoint kam 1 Monat zu spät auf den Markt :( ) und denke, dass man sich sehr, sehr blöd anstellen muss, um das Ding hin zu machen
und dass es bei sachgemäßer Nutzung viele Jahre Freude machen wird.


Und jetzt habe ich auch den Link zum Video gefunden - hier im Thread :irre:
 
Last edited:
Danke für das kleine Review- ich selbst habe ein Lawman und bin damit seit 2 Jahren sehr zufrieden.Da wackelt nix, wobei ich das Messer ordentlich benutze es aber nicht missbrauche.
Das Recon sieht super aus und ist eine volle Nr. größer -da könnte ich doch schon wieder...
 
Cold Steel ist eh (...) eine der Firmen die ich hier in D für total unterbewertet halte. Das ganze Schweinehälftegedöns mal außen vor. Beide Firmen bieten auch im unteren bis mittleren Preisbereich sehr interessante Messer an. Aber aus irgendwelchen Gründen sind die zumindest hier in Deutschland nicht mehr so im Fokus.

Pitter

Stimmt, Cold Steel scheint hier keine so große Rolle zu spielen.



Dem versuchen wir je gerade entgegenzuwirken. :hehe:
Ich hatte in der Vergangenheit auch nie viel Berührungspunkte mit der Marke, aber seit wir Cold Steel im Katalog haben, hat auch das eine oder andere Stück seinen Weg in meine Erprobung bzw. Sammlung gefunden.
Da sind auf jeden Fall ein paar sehr interssante Konzepte dabei.

Und ich konnte mittlerweile feststellen, daß sich sogar ein Rajah 2 alltagskompatibel in der Hosentasche tragen läßt. :haemisch:

Schönes Review, Pitter! :super:
 
Wie von dir gewohnt ein absolut schlüssiger, extrem kompetenter, Beitrag, der mit spitzenmäßigen Fotos glänzt
und der absolut keinen Vergleich zu anderen Beiträgen, in diversen internationalen Fachzeitschriften, scheuen muss. :super:

Bei dem CS Recon 1, welcher in seiner Preisklasse fast unschlagbar scheint, fasziniert und interessiert mich primär der
ausgeklügelte TRI-AD Lock.
Wer hat noch nicht die berühmten DVDs, vom Selbstdarsteller Nr. 1, aus der Knifemaker Szene, gesehen, in der Meister Lynn T. seine Folder auf das gröbste misshandelt und gerade dadurch Vertrauen in den TRI-AD Lock schafft?
Schade nur, dass diese tolle Back Lock Errungenschaft, meines Wissens nach, noch nicht in den Custom Knive Bereich Verwendung gefunden hat.
 
[...] Schade nur, dass diese tolle Back Lock Errungenschaft, meines Wissens nach, noch nicht in den Custom Knive Bereich Verwendung gefunden hat.

Andrew Demko baut Folder mit dem TRI-AD Lock. Wenig überraschend, er hat den Verschluss ja auch entwickelt.

Gruss, Keno
 
Schade nur, dass diese tolle Back Lock Errungenschaft, meines Wissens nach, noch nicht in den Custom Knive Bereich Verwendung gefunden hat.

Andre Demko verdient aus der Nutzung duch CS, andersherum darf er AFAIK erstens nur er selbst und zweitens auch er selbst nur eine bestimmte Anzahl Messer bauen. Also wird das Ding keiner einfach so mal in sein Messer reinbasteln, wenn er in den USA weiterhin Messer verkaufen will. Schad hin oder her, Gschäft ist Gschäft. Immerhin *gibts* Messer mit Tri-Ad Lock. Die meisten Verschlusssysteme, die ich aus Patentschriften kenne, haben nie ein Serienmesser gesehen.

Pitter
 
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