Nitecore Tiny Monster 15

G

gast

Gast
Einleitung/Vorstellung

Wir haben von Frank Wöhler (KTL-Store) eine nagelneue Nitecore Tiny Monster 15 bekommen. Vielen Dank dafür!!
Die TM15 ist eine Lampe mit 3x Cree XM-L U2. Sie liefert laut Hersteller 2450 Lumen und die 4x18650er lassen sich über den mitgelieferten Netzadapter laden, sodass kein zusätzliches Ladegerät erforderlich ist.

DSC_1577.JPG






Lieferumfang

Die TM15 kommt in einem schlichten, braunen Karton mit Schaumstoffpolsterung. Als Zubehör kommt ein Corduraholster mit, das tut was es soll, es hält die Lampe gut, der Klettdeckel hält sehr gut und die Gürtelschlaufe lässt sich auch mit Klett öffnen und schließen. Außerdem ist hinten noch ein großer D-Ring aus Kunststoff, mit dem man das Holster irgendwo aufhängen/befestigen kann.
Dann ist das Netzteil mit einem etwa 1m langen Kabel dabei, ein Standard Lanyard und ein extra O-Ring.

DSC_1530.JPG


DSC_1531.JPG







Funktionen/technische Spezifikationen

Länge: ca. 15,8 cm
Kopfdurchmesser: ca. 6 cm
Gehäusedurchmesser: ca. 5 cm
Gewicht ohne Batterien: 447 g
Leuchtmittel: 3 x CREE XM-L U2
Leuchtweite: 363 m
Leistung/Dauer: 2450 Lumen (1h), 1300 Lumen (3h10min), 570 Lumen (8h20min), 300 Lumen (16h30min), 95 Lumen (52h)
Batterien: 8 x CR123A, 8 x RCR123/16340 od. 4 x 18650 Li-Ion Akku
Notfunktion mit 1 x 18650 oder 2 x CR123A
Zwei-Wege-Schalter
Batteriestandsanzeige
eingebautes Ladegerät
beschichtete Linse aus Mineralglas
Aluminium-Reflektor (smooth)
Edelstahlring am Lampenkopf schützt vor Beschädigung
Gehäuse aus Luftfahrt-Aluminium HAIII anodisiert
spritzwassergeschützt nach IPX-8

Verbesserungen zur TM11:

Eingebautes Ladegerät
2450 Lumen in Turbo
verbesserter 2-Stufen-Schalter
optimierte Wärmeableitung
thermische Regelung der Leistung (ab 60 Grad wird runter geregelt)

DSC_1534.JPG







Verarbeitung

Zur Verarbeitung lässt sich eigentlich nicht viel sagen, außer dass sie meiner Meinung nach fast perfekt ist. Die Anodisierung ist fehlerfrei, das Knurling und auch die gefrästen Kühlrippen sind absolut makellos, die Gewinde sind super, der Reflektor sieht sehr sauber aus und die LEDs sitzen allesamt perfekt zentriert.

DSC_1574.JPG


DSC_1582.JPG





Bedienung/UI

Da ich bisher keine Tiny Monster in den Händen hatte, war ich gespannt auf die Bedienung und ich muss sagen, am Anfang scheint sie kompliziert aber man hat den Dreh schnell raus und nach wenigen Minuten läuft alles intuitiv.
Es gibt grundsätzlich 2 Modi: Daily und Turbo. Mit ausgeschalteter Lampe kommt man, in dem man den Schalter halb gedrückt hält in Momentary Daily (entschuldigt die Englischen Begriffe, aber ich denke, wenn jemand die Englische Anleitung vor sich liegen hat, ist es einfacher wenn wir alle die selben Vokabeln verwenden), also Momentlicht im Daily Modus. Einfach los lassen und die Lampe ist wieder auf Standby. Ganz durch drücken und halten startet Momentary Turbo, los lassen und sie ist wieder aus. Wenn man bei beiden Malen den Schalter nicht hält, sondern innerhalb höchstens einer Sekunde los lässt, hat man den jeweiligen Constant Modus, also Dauerlicht. Im Daily Mode kann man dann durch weitere halb gedrückte Klicks zwischen den Stufen Ultra Low (95 Lumen), Low (300 Lumen), Medium (570 Lumen) und High (1300 Lumen) wechseln (wird beim Ausschalten gespeichert), mit gehaltenem Halbklick kommt man in den Turbo Mode (2450 Lumen). Im Turbo Modus kann man mit Halbklick zwischen High und Turbo wechseln. Bei angeschalteter Lampe bringt einen ein ganz durch gedrückter Klick /mit loslassen) immer in den Standby Modus und ein Doppelklick in den Strobe.
Bei eingeschalteter Lampe kann man durch Klicken und halten einen Lockout erzwingen, so ist die Lampe vor versehentlichem Einschalten gesichert und verbraucht kaum Strom. Entsperrt wird wiederum durch langes gedrückt halten.
Der Schalter ist sehr ordentlich gemacht und obwohl er leicht schwammig wirkt, besteht keine Gefahr, z. B. ganz zu klicken wenn man nur halb klicken will. Der Schalter ist auch so konstruiert, dass man ihn nicht einmal richtig mittig treffen muss, daher sind auch seitliche Klicks kein Problem.

DSC_1579.JPG






Ergonomie/Haptik

Die Ergonomie finde ich für eine Lampe dieser Größe wirklich gut. Natürlich ist sie recht klobig und auch schwer, aber wie soll es auch anders sein bei einer 4x18650er Lampe?
Wenn ich die Lampe in Hüfthöhe (Zeigefinger und Daumen vorne) halte, dann kommt mein Daumen perfekt auf dem Schalter zu liegen und wenn ich sie eher taktisch in Schulterhöhe halte (kleiner Finger vorne), bediene ich ihn mit dem Mittelfinger, was ich sehr bequem finde.
Generell ist das gute Stück aber trotz der Größe ein absoluter Handschmeichler, man will die Lampe kaum mehr aus der Hand legen, selbst meine Freundin mit ihren zarten Händchen fand sie sehr angenehm in der Hand. Nur die Dicke des hinteren Lampenkörpers, die natürlich den 4x18650ern geschuldet ist, könnte etwas geringer sein, das finde ich bei der Sunwayman T60CS mit 3x18650ern angenehmer, wobei mir dort der Schalter zu weit vorne liegt.

DSC_1542.JPG


DSC_1549.JPG







Stromversorgung

Die Stromversorgung ist laut Hersteller mit 4x18650 oder 8xCR123 möglich. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit eines Notbetriebes mit 1x, 2x oder 3x18650 oder 2x, 4x oder 6xCR123. Dies wird jedoch in der Anleitung mit einer deutlichen Warnung nur für den wirklichen Notfall empfohlen.
Die Akkus müssen nicht separat in einem Ladegerät geladen werden sondern können mit einem einfachen Netzteil über das integrierte Ladegerät einfach an jeder Steckdose geladen werden. Dafür gibt es einen Anschluss, der mit einem Gummistöpsel schön dicht verschlossen ist.
Beim Laden und auch danach fungiert die blaue Beleuchtung des Schalters als Statusanzeige. Beim Laden blinkt sie jede Sekunde doppelt, leuchtet konstant, wenn die Akkus voll sind und blinkt mit hoher Frequenz, wenn ein Problem besteht, z.B. falsch eingelegte Akkus oder nicht aufladbare Batterien. Wenn das Netzteil nicht angeschlossen ist, fängt das Licht bei 50% Ladung an, alle 2 Sekunden einmal zu blinken und bei wenig Restladung zu flackern. Beim Einlegen von neuen Akkus und beim Versetzen in den Lockout Modus „verrät“ einem das Lämpchen die verbleibende Spannung, indem es z.B. für 3,6V drei mal kurz blinkt, eine Sekunde Pause macht und noch mal sechs mal kurz blinkt. Finde ich ziemlich cool, auch wenn ich es jetzt nicht mit Messgerät nachprüfen konnte.

DSC_1593.JPG


DSC_1565.JPG





Lichtleistung/Beam

Zur Lichtausbeute kann ich nur sagen: Wow! Echt beeindruckend! Meine hellste Lampe ist die Surefire Fury und die TM15 übertrifft diese in Medium schon sichtbar, von High und Turbo ganz zu schweigen. Als Vergleichslampe habe ich hier eine Sunwayman T60CS. Diese hat laut Herstellerangabe max. 2100 Lumen was sich durch meine subjektive Betrachtung auch bestätigt. Der Spot ist bei der Nitecore merklich heller als der Spot der Sunwayman, der Spill ähnlich hell aber bei der Nitecore mit deutlich kleinerem Radius. Die Abgrenzung von Spot zu Spill ist recht deutlich aber doch mit fließendem Übergang. Farblich wirkt der Spot leicht grünlich und der Spill leicht lila. Was mir aufgefallen ist, aber das liegt halt an der Konstruktion mit den drei Reflektoren, die Nitecore wirft keinen Lichtkreis an die Wand, sondern eine „Lichtblume“.:D Stört aber draußen überhaupt nicht.

DSC_1556.JPG


DSC_1562.JPG







Preis/Leistung und Fazit, persönliche (!) Beurteilung

Ja, ich muss sagen, mir gefällt die TM15 sehr gut. Der Preis ist zwar nicht ohne, wobei Frank Wöhler ja auch ein tolles Angebot für Messerforum Mitglieder parat hat (ich kann natürlich nicht garantieren, dass das noch gilt). Insgesamt ist die Lampe schon etwas klobig und schwer, aber wenn man richtig Licht will, dann ist sie ideal und ich denke ich werde nicht drum rum kommen, mir auch so ein Teil zuzulegen.

Liebe Grüße,
Stephan
 
Last edited:
Hallo
Hier möchte ich ein paar animierte Beamshots der Nitecore TM15 im Vergleich mit der Nitecore TM11
und der Niteye-40 zeigen.

Zuerst der Größenvergleich der Lampen
1kca5f.jpg


Hier Beamshots im Kellerflur
11-20dty2p.gif


hier noch mit weniger Belichtung
31-100mjx80.gif


Jetzt Outdoor
Zuerst im Turbomodus
Kameraeinstellung Canon Powershot S100
Blende 2,0 iso 80 4sek Belichtung
5tm11tm15eye-40turbo9kbg3.gif


Jetzt die Lampen im Highmodus
gleiche Kameraeinstellung

6tm11tm15eye-40high6el2f.gif


Mein Fazit zur Lampe
Der Nachfolger der TM11 hat sich stark verändert. Die TM15 ist deutlich größer und schwerer geworden.
Dafür hat die TM15 aber mehr Power bekommen. Die 450 mehr Lumen machen sich gegenüber der TM11 deutlich bemerkbar. Das Lichtbild ist aber nicht mehr das gleiche.
Während die TM11 einen riesigen Sidespill hat, wird bei der TM15 das Licht durch die tieferen Reflektoren stark gebündelt.
Dadurch hat sie auch eine gute Reichweite bekommen. Bei meiner Luxmessung auf einem Meter habe ich im Turbomodus 36300 Lux gemessen.
Die TM11 kommt da gerade mal auf 24000 Lux. Noch zum Vergleich, meine Niteye-40 kommt auf 38600 Lux.
Auf der zweihöchsten Stufe kommt die TM15 auf 20700 Lux. Die TM11 kommt da auf 13200 Lux und die Eye-40 auf 15000Lux.

Als Verbesserung sehe ich bei der TM15 den Taster an. Dieser steht jetzt höher vom Gehäuse ab. Dadurch lässt er sich im dunkeln besser
erfühlen. Auch ist die Bedienbarkeit des Tasters besser geworden.

Gruß
Andreas
 
Nachtrag
Aufgrund des gemessenen hohen Luxwert der TM15 auf einem Meter habe ich nochmals eine Messung vorgenommen. Der Hersteller gibt ja einen Wert
von 33000 Candela an.
Diesmal habe ich auf fünf Metern gemessen. Die Messung folgte direkt nach dem einschalten und dann noch nach einer Minute.
Der angegebene Wert wurde auf einem Meter umgerechnet.

Akku vollgeladen
direkt nach dem einschalten - 36500 Candela/Lux
nach einer Minute - 35500 Candela/Lux

Akku bei 3,6 Volt - 33000 Candela/Lux
nach einer Minute - 31500 Candela/Lux


Dann habe ich mich noch mit der Akkuwarnung und dem integrierten Ladegerät beschäftigt.
Getestet wurde dies mit den mitgelieferten Nitecore 18650er Akkus.
http://www.ktl-store.com/nitecore-li-ion-akku-typ-18650-mit-2300mah.html

Bei vollen Akkus wird am Taster blaues Dauerlicht angezeigt.
Bei 3,90 Volt fing die der Taster alle zwei Sekunden an zu blinken.
Bei 3,50 Volt wird die Akkuwarnung durch schnelles Dauerblinken angezeigt.

Beim runterschalten auf eine niedigere Stufe ging die Akkuwarnung aus.

Bei 3,38 Volt wurde die Akkuwarnung auch in der niedrigeren (Mid) wieder angezeigt.
Da habe ich dann abgebrochen.
Übrigens wurden alle Akkus gleichmäßig entladen. Sie hatten exact den gleichen Wert.

Zum integriertem Ladegerät.
Der Hersteller gibt eine Ladezeit von 7 Stunden an.
Ich habe dann über Nacht die Akkus geladen. Nachdem volle Akkus angezeigt wurden, habe ich eine Spannung von 4,12 Volt gemessen.

Nach einem erneuten Entladen der Akkus habe ich sie eine weitere Nacht geladen.
Nach 8 Stunden Ladevorgang kam ich wieder auf 4,12 Volt.

Gruß
Andreas
 
Im Folgenden nun meine ergänzenden Kommentare:


Hier einmal der Link zur Bedienungsanleitung,

der Link zur Herstellerseite

und der Link zum Forumsangebot.


Hier ein nicht ganz ernst gemeinter Größenvergleich:

zweimal "extra forte":

Vergleich23.jpg


Also, da hat man was in der Hand!


Technisches:


PWM

Ich konnte in keiner Leuchtstufe mit dem Ventilator Flimmern erkennen.
Wer das nachmachen will, soll sich aber wenigstens eine Sonnenbrille, besser: eine Sonnenfinsternisbrille
oder eine Schweißbrille aufsetzen. Gut 2000 Lumen sind nicht zu unterschätzen!


Wasserdichtigkeit

Für 30min 30cm untergetaucht im Turbo Mode.
Keine Feuchtigkeit in der Lampe, kein Kondenswasser auf Reflektor und Frontscheibe.
Spannung der Akkus übrigens nach 1/2 Std. Vollgas mit Wasserkühlung: 3,62V

Stromversorgung

Für die Stromversorgung gelten selbstverständlich immer noch die Hinweise von hiltihome
zum Test der TM11 (dritter Absatz). Geschützte Akkus sind Pflicht!

Herr Wöhler hat uns die Lampe komplett einsatzfähig mit 4 nagelneuen Nitecore-Akkus überlassen. Deren Schrumpfschlauch
ist jetzt nicht gleichmässig abgelängt, aber bitte. Egal. Ist ja nicht Kosmetikerinnenkränzchen hier.


Akkus im "Magazin"

Akkus.jpg


In der Bedienungsanleitung steht übrigens, man soll geschützte 18650er verwenden. Aber nicht weil ungeschützte
gefährlich wären, nein, weil sie zu kurz sind:

This product does not support 18650 rechargeable Li-ion batteries
without a protection circuit board as these batteries are too short for
the TM15’s battery compartment.

Die in der Lampe integrierte Ladeelektronik stoppt bei 4,12 Volt wie schon beschrieben, dadurch wird die Kapazität
der Akkus nicht völlig ausgereizt.

Die Gummiabdeckung der Ladebuchse; ja ok, eine Zeit lang wird der Gummimöppel schon überleben, es gibt aber
elegantere Lösungen, mit Schraubdeckelchen zB.


Bedienung, Ergänzungen

Die Stativhalterung ist sehr praktisch, so wird die Lampe zum stationären Such- oder Beobachtungsscheinwerfer.
Glücklicherweise haben die Entwickler den Schalter der Lampe an der gegenüberliegenden Seite der Stativhalterung
angebracht.

Zum Auffinden des Schalters mit dem Daumen zitiere ich mich einmal selber aus dem PA der TM11:

Zum leichteren Wiederfinden des Schalters wenn die Lampe mal in der Hand ist wünsche ich mir, dass die
Kühlrippenphalanx am Head genau ober dem Schalter NICHT ERHABEN sondern vertieft ist. Dazu braucht man
nur die Kühlrippen um 1 versetzt fräsen. Ist nicht mehr Arbeit und der Daumen hätte einen schönen Platz
zum ruhen. Hinunterrutschen und der Knopf ist da. Von der erhabenen Kühlrippe gelingt das nicht gut.


Das haben die Entwickler von Nitecore leider nicht gelesen.

Die Schalterbedienung per se ist aber deutlich verbessert, wie schon beschrieben.


Zubehör

Die Nitecore Webseite listet allgemeines Zubehör wie Silikonfett, Akkus, Batterien oder ein Ladegerät auf (siehe den
link weiter oben). TM-spezifisches Zubehör ist nicht bekannt. Einen Diffusoraufsatz fände ich angemessen.


persönliches Fazit

Ich vermisse nach wie vor die Größenangabe der bei einer Lampe verwendeten O-Ringe. Es ist wirklich gut, wenn welche
beiliegen. Aber wenn die aufgebraucht sind? Das ist doch nur eine Zeile in der Bedienungsanleitung.

Ich habe keine Ahnung, wofür das kleine dünne Schnürl das dem Zubehör beiliegt, gut ist. (Siehe Bild 3 in physeters
Bericht ganz oben).

Ich finde das ist eine gelungene Weiterentwicklung der TM11, speziell in Bezug auf das Verhältnis throw/spill aber
auch die integrierte Ladefunktion rekommandiert Beifall. Einfach ans Ladegerät und man hat ständig eine - für viele Stunden -
einsatzfähige Lampe.

Bravo!


Andreas


Zur Diskussion gehts hier lang!
 
Einleitung

Den meisten dürfte ich eher von den Akkutests bekannt sein, weniger als
Tester für Taschenlampen. Ich habe auch nicht von Akkus zu Taschenlampen
gewechselt. Dass es in letzter Zeit etwas ruhiger bei den Akkus ist und dass
ich nun etwas zu einer Taschenlampe schreibe, hat andere Gründe.
Zu der Nitecore TM15 komme ich, weil ich eigentlich nur kurz die 4
beiliegenden Akkus testen wollte, ob es da große Streuung gibt, der Test
wird noch veröffentlicht, es bleibt also spannend.
Aber freundlicherweise waren in dem Paket nicht nur die 4 Akkus, sondern
auch noch eine helle Taschenlampe und zugegebenermaßen möchte ich zu der
Lampe auch mal ein paar Worte los werden.

Die Nitecore TM15 ist die erste Lampe die ich in der Hand halte, die mehr
als 1000 ANSI Lumen hat, mit mehr als 2 18650 Akkus versorgt wird und mehr
als eine XM-L Led hat, also für mich durchaus etwas Neues. Leider fehlt mir
eine ähnliche Lampe zum Vergleich.



Verarbeitung

Auf den Fotos von der TM15 kann man durchaus meinen, dass die Verarbeitung
etwas zu wünschen übrig lässt (zum Beispiel die Frässpuren am Schalter),
aber hat man die Lampe in Natura vor sich wird einem schnell klar, dass man
nicht alles mit der Lupe betrachten sollte und die Makro-Ansicht von
Taschenlampenfotos kann in die Irre führen.
So kann ich sagen, dass ich die Verarbeitung von dem kleinen Monster sehr
gut finde und auch nichts zu beanstanden habe.



Bedienung

Kommen wir zur Bedienung der Lampe. Nachdem ich die Lampe ausgepackt hatte
und die 4 Akkus eingelegt waren, musste ich natürlich sofort testen, was die
TM15 an Lichtleistung her gibt.
Den Turbomodus (ganz durchgedrückt) habe ich auch auf Anhieb gefunden und
den Highmode auch (im Turbomodus halb durchdrücken). Für den Rest habe ich
mir dann den Punkt "Bedienung/UI" von "physeter" durchgelesen und dann war
mir das auch klar.
Wenn man das Prinzip des Zweistufen-Schalters verstanden hat, ist die
Bedienung intuitiv und sehr leicht. Das UI finde ich ebenfalls sehr
gelungen, aber dazu noch mehr im persönlichen Fazit weiter unten.



Ergonomie/Haptik

Da die Tiny Monster meine erste Lampe mit 3 XM-L ist und ich kein
Vergleichsprodukt habe, war ich von der Größe positiv überrascht wie klein
sie doch ist daher wohl auch "Tiny" im Produktnamen ;), auf den Bildern kam
sie mir größer vor.
Die TM15 greift sich gut an, da sich der Schwerpunkt der Lampe mit Akkus ca.
in der Mitte befindet, liegt das kleine Monster gut in der Hand, ohne
Kopflastig zu sein.
Dennoch ist die Lampe kein Leichtgewicht. Trägt man sie in der Jackentasche
tut sich ein leichtes Ungleichgewicht auf, -so wollte ich die Lampe nicht
länger mir mir herum tragen müssen, dann doch lieber bei einem Spaziergang
in der Hand, dann sieht man wenigstens, was vor einem ist, sofern die
Nitecore eingeschaltet ist ;)
Wie mein Vorredner schon schrieb, wäre es super, wenn man den Taster der
TM15 besser erfühlen könnte, ich habe mehrmals im Dunkeln das kleine Monster
drehen müssen, bis ich den Schalter gefunden habe.



Stromversorgung

Das Wesentliche hat physeter bereits erwähnt, ich möchte noch hinzufügen,
dass die TM15 keinen Tiefentladungsschutz hat, einen einzelnen 18650 hat sie
im Lowmode bis zum Greifen der Schutzschaltung leer gesaugt, die blaue LED
um den Taster hat zwar wie wild geblinkt und dadurch deutlich signalisiert,
dass ein Akkuwechsel nötig ist, aber das war es auch mit den Hinweisen.



Lichtleistung/Beam

Die Lichtleistung der TM15 ist beeindruckend und nicht zu verachten. 2450
Lumen nach ANSI sind eine Ansage. Gepaart mit dem Beam kommen die Lumen gut
zur Geltung.
Sicher ist der Beam nicht perfekt (Stichwort Blumenmuster), aber dennoch ist
er meiner Meinung nach sehr praxistauglich, woran der tief sitzende
Reflektor wesentlich zu beiträgt. Auf den Beamshots gefällt mir der Beam der
TM15 viel besser als jener vom Schwerstermodell TM11, hier hat Nitecore gute
Arbeit geleistet.



Preis/Leistung und Fazit, persönliche (!) Beurteilung

Für den Preis bekommt man ein gut verarbeitete Lampe die ordentlich Licht
macht und mit der man viel Spaß haben kann, ein Autoscheinwerfer erscheint
im Vergleich zur TM15 dunkel. Da Cree bis jetzt keine LED hat (zumindest mir
nicht bekannt), die an die Leistung der XM-L LED heran kommt, ist es nicht
zu erwarten, dass es in 6 Monaten eine Lampe gibt, die aus ca. 30 Watt Strom
viel mehr als 2500 ANSI Lumen herausholt.
Somit ist nicht zu erwarten, dass die TM15 in ein paar Monaten eine "dunkle"
Lampe ist, was ich damit sagen will, das kleine Monster kann eine Anschaffung
sein, an der man mehrere Jahre lang Spaß hat, ohne dass der Nachbar auf die
schnelle eine wertige Lampe hat die 10000 Lumen hat und die TM15 dunkel
aussehen lässt.

Nun wie oben versprochen noch ein paar persönliche Worte zum UI:

Ich selber bin ein Fan von Zebralight und deren UI, und wenn man nun von der
Zebralight direkt auf die Nitecore umsteigt, hat man manchmal das Problem,
nur das Momentlicht der Lampe zu erwischen, ist aber eine Gewöhnungssache.
Das zweite, wenn die Lampe kein Memory besitzen würde, fände ich dies
besser, so weiß man wo man landet, wenn man die Lampe im Dailymodus
anschaltet.
Zum dritten, OK die Lampe ist ein Lumenmonster mit 2450 Lumen, dennoch
schadet ein Modus mit 10 Lumen nicht.

Eine Sache ist mir noch aufgefallen, die LEDs der Lampe leuchten nach, egal
ob im Lockout oder nich!

Tagsüber kann ich dieses Nachleuchten nicht wahrnehmen, nur im Dunkeln sieht
man, dass die LEDs noch ganz leicht leuchten. Das Interessante dabei ist,
dass sie in verschiedenen Farben nachleuchten, hier mal ein Foto:


TM15.jpg


Belichtungszeit: 30 Sekunden, Blende 8, Iso 200

Das Foto stellt das Nachleuchten extrem übertrieben da, selbst in dunklen
Räumen habe ich keine Leuchtkraft feststellen können, lediglich wenn der
Raum komplett dunkel ist, es kein Störlicht gibt und man ein paar Minuten
wartet, kann man einen wirklich ganz leichten Lichtschein wahr nehmen, als
Sehhilfe nutzt dieser Lichtschein rein gar nichts, mich hat er aber auch
nicht gestört. Auch tritt der Farbstich im Betrieb nicht auf, da leuchten die
LEDs alle sehr ähnlich.



Grüße,

Megalodon
 
Ich hab das Monster nun auch ein paar Tage zum Testen hier gehabt und hab mal ein paar Ströme gemessen.

zuerst eine Messreihe im Turbomodus:

2,5V - 0,01A
3,0V - 2,7A
3,3V - 6,5A
3,6V - 9,5A hier höchste Stromstärke und ab da auch konstante Helligkeit, unter 3,6V dunkler werdend
4,0V - 8,5A
4,2V - 8,15A
6,0V - 5,7A
8,0V - 4,3A
8,4V - 4,1A

dann hab ich mal die Ströme der einzelnen Helligkeitsstufen bei 4,0V gemessen

0,27A
0,68A
1,3A
3,6A
8,5A


der Standby Strom schwankte zwischen 0,9 und 3,6mA, der höhere Wert jeweils, wenn die blaue LED (Schalter) leuchtete, ergibt also einen durchschnittlichen Standby Strom von etwas über 2mA.
Bei der Bestückung mit durchschnittlichen Akkus ergäbe sich damit ein Zeitraum von ca. 185 Tagen bis zur kompletten Entladung durch diesen Standby Strom, oder anders gesagt ein Kapazitätsverlust von ca. 0,6% pro Tag.
Also würde ich bei längerer Lagerung dazu raten, den Batteriekorpus ein wenig aufzudrehen, so dass die Stromversorgung komplett unterbrochen wird.

Nun noch ein paar Messwerte zur Helligkeit:

TM11: 36.000 Lux/1m
TM15: 68.000 Lux/1m
(bitte diese Werte nur zum relativen Vergleich nutzen und nicht mit den Werten anderer Tester vergleichen, da verschiedene Messgeräte hier oft große Abweichungen besitzen)

Bei meinem "White Room-Ceiling Bounce" Test, bei dem ich meistens im +/- 10% Bereich professionell gemessener Lumen Werte liege, konnte ich bei der TM11 etwa 2100 Lumen ermitteln. Der Wert wurde nach etwa einer Minute Leuchtdauer gemessen, mit vollen Akkus. Der Wert viel nach 3 Minuten auf ca. 1950 Lumen.
Die TM15 hat meinen Messungen zufolge ca. 1/3 mehr Leistung. Das bedeutet etwa 2750 Lumen nach einer Minute, nach 3 Minuten noch ca. 2600 Lumen. Das wäre also sogar noch mehr, als der Hersteller angibt, falls meine Messung nicht zu stark fehlerbehaftet ist.


Nun noch ganz kurz mein persönliches Fazit, auch im Bezug auf einen Vergleich mit der TM11:
der Schalter gefällt mir hier wesentlich besser, auch die Möglichkeit, die Akkus in der Lampe zu laden, finde ich sehr gut (Akkus werden immer gleichmäßig geladen, auch ist der mechanische Verschleiß durch ständiges Auf- und Zudrehen, Akkus raus und einlegen, wesentlich geringer, und damit auch die Warscheinlichkeit, einen oder mehrere Akkus verpolt einzusetzen.)
Die Reichweite und auch die Gesamthelligkeit ist im Vergleich zum Vorgänger höher, dafür ist die Lampe aber auch größer und schwerer und verbraucht im Turbomodus mehr Energie.

Der Beam hat sich verändert, ist jetzt mehr fokusiert und auf Throw ausgerichtet und leuchtet, wie schon erwähnt wesentlich weiter. Dafür hatte die TM11 mehr Sidespill, was diese trotz der geringeren Gesamtleistung, für den ein oder anderen Geocacher, der damit nachts durch den Wald laufen oder dunkle Räume/Bunker/Höhlen etc. erkunden will, durchaus interessanter machen könnte.

Nachträglich noch eine Ergänzung zur automatischen Übertemperatur-Regelung der TM15:
Diese setzte bei meinem Exemplar erst bei knapp 70° Celsius ein, die Lampe schaltete eine Stufe herunter. Soweit funktioniert dieser Sicherungsmechanismus.
Trotzdem ist diese Temperatur sehr hoch und sollte eher als "Notabschaltung" angesehen werden. Die Lampe lässt sich bei dieser Temperatur kaum noch anfassen, und weder für die LED noch für die Akkus, die sich natürlich auch mit erwärmen, dürfte dies gut bzw. lebensverlängernd sein. Eigenverantwortung des Kunden bzw. Nutzers der Lampe sollte hier also, wie auch bei anderen Dingen im Umgang mit Dieser, zB. Auswahl, Ladezustand und Einlegen der Akkus, eine wichtige Rolle spielen!!



viele Grüße,
Jens
 
Laufzeittest:

Hier noch der Laufzeittest. Getestet habe ich die Lampe mit den dazu bereitgestellten NiteCore 2300mAh Akkus.
Die Akkus sind nicht bester Qualität (Kapazität, Innenwiderstand, Spannungslage). Mit aktuelleren Akkus von Sanyo
oder Panasonic wären sicher deutlich längere Laufzeiten drin. Getestet habe ich aufgrund der Hitzeentwicklung mit
einer aktiven Kühlung (92 mm PC Kühler). So war auch ein Dauerbetrieb der Turbo Stufe möglich, was in der Praxis
sicher so nicht möglich ist. Die Lampe habe ich nach Blinken der Akku Warnung abgeschaltet, um eine Tiefenen-
entladung der Zellen zu verhindern. Sonst wäre sicher noch etwas Laufzeit möglich gewesen...

tm15_turbo.png

TM11_high.png


Die TM15 präsentiert sich gut geregelt. Ein gewisser Helligkeitsabfall ist aufgrund der enormen Leistung nicht vermeidbar.
Verglichen mit der Sunwayman T60CS (3x18650, 3xXM-L) zeigt sich, dass der Einsatz von 4x18650 durchaus sinnvoll ist.

Thomas
 
Back