Geeignete Stielhölzer (Holzsorten und deren Verarbeitung)

Für solche langen Stiele hat sich Hickory uneingeschränkt bewährt, auch deshalb, weil es eines der wenigen Hölzer ist, bei denen die Belastbarkeit nicht so sehr leidet, wenn man die stehenden Fasern durchtrennt.-Ähnlich verhält sich Ulme.
Bei anderen Hölzern ist es wichtig, dem Faserverlauf möglichst exakt zu folgen.

U. Gerfin

U. Gerfin deutet es bereits an: Dem Faserverlauf folgen! Und wie? Indem man das Stielholz längs spaltet und nicht sägt. Damit werden keine Fasern durchtrennt und der gesamte Stielquerschnitt erfüllt die ihm zugedachten Funktionen! Dafür kann man (finde ich) auch auf perfektes Finish, welches eh´nur der schöneren Optik dient, verzichten. Auf ein behutsames Glätten der Oberfläche mit Schleifpapier sollte hingegen nicht verzichtet werden, damit man sich bei der Arbeit keinen Splitter einzieht.

So hat man mit das jedenfalls erzählt und ich habe es so (allerdings nur bei einem Schlosserhammer) auch praktiziert.

Gruß, Yettham

Ach ja: Meine Erfahrung als Landschaftsgärtner ist, daß Cornus mas (Kornelkirsche) bedeutend bessere Eigenschaften hat, als Cornus alba bzw. stolonifera (Roter Hartriegel. Grüner Hartriegel). Der heimische, namensgebende Hartriegel, war sicher der Cornus mas. Blüht zur Zeit gelb und ist in Parks zu finden, selten in der freien Natur.
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Yettham
 
.....Meine Erfahrung als Landschaftsgärtner ist, daß Cornus mas (Kornelkirsche) bedeutend bessere Eigenschaften hat als Cornus alba bzw. stolonifera (Roter Hartriegel. Grüner Hartriegel). Der heimische namengebende Hartriegel war sicher der Cornus mas......
Kornelkirsche zeichnet sich neben der Härte vor allem durch ihre Zähigkeit aus, was dazu führte, dass es das bevorzugte Material für Holzhämmer (die Köpfe) im Bildhauerbereich war. Wegen der Seltenheit kräftiger Stämme gibt es solche Hämmer meist nur noch antiquarisch.

Der häufig vorkommende grüne Hartriegel (mit dem roten habe ich weniger Erfahrung) ist aber als Stielholz ausgezeichnet und völlig ausreichend in seinen Eigenschaften, durchaus vergleichbar mit Schwarz- und Weißdorn. Interessant ist bei dieser Pflanze, dass die Rinde sehr fest - nahezu unlösbar - auftrocknet und je nach Erntezeitpunkt eine hervorragende Griffigkeit bietet. Bei Hammerstielen braucht man das nicht so, aber bei meinen vielfältigen traditionellen Holzbearbeitungs- und Gartenwerkzeugen nutze ich das gern, auch als stilistisches Element.

Gruß

sanjuro
 
Es wird schwerfallen, ein Stück Kornelkirsche zu finden, dessen Kernholz allein einen geeigneten Hammerstiel abgeben würde. Der wäre sicher sehr schön, da Kornelkirsche einen schönen dunklen Farbkern hat. Nötig ist das aber nicht, auch das Splintholz ist allemal fest genug für einen Hammerstiel. Von einem Stamm den Splint herunterzuschälen , um auf das Kernholz zu kommen, wäre also Luxus.
Andererseits- einer meiner Freunde hat sich seinen 4 Kg Handhammer mit Veilchenholz eingestielt- Man gönnt sich ja sonst nichts !

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
In meiner Lehrzeit als Schreiner habe ich noch gelernt Hammerstiele zu hobeln.

Diese waren dann aus Ahorn, Esche und: Weißbuche. Das Wichtigste war, das man "stehende Jahre" (|||) und astfreies Holz aus dem Kern verwendete. Wobei natürlich ein Schreinerhammer natürlich niemals so belastet wird wie ein Schmiedehammer.

Kann mir jemand etwas zur Eignung von Hain- oder Weißbuche als Stilholz für Schmiedehämmer sagen?
 
Hi!

Verstehe ich das mit den "stehenden Jahren" richtig? sollen die jahresringe im Holzstiel möglichst in oder parallel zur Schlagrichtung angeordnet sein?

mfg
 
Uns wurde beigebracht, das das Holz aus der Kernbohle möglichst nahe am Kern das geeignetste Holz für Werkzeug ist.
Es sollte darüber hinaus möglichst gut abgelagert, feinjährig, trocken, astfrei und geradewüchsig sein. Ob die Fasern dann längs oder quer zur Schlagrichtung stehen ist dann wohl egal...

http://www.hobby-schnitzen.de/Holz.shtml
 
gut abgelagert, feinjährig, trocken, astfrei und geradewüchsig sein. Ob die Fasern dann längs oder quer zur Schlagrichtung stehen ist dann wohl egal...
http://www.hobby-schnitzen.de/Holz.shtml



gut abgelagert, feinjährig, trocken, astfrei und geradewüchsig ja, "Fasern" quer zur Schlagrichtung ausdrücklich nein. Auch nicht diagonal ... Aufrechte Jahrringe sind einfach stabiler.

Gruß,
Haebbie
 
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Nochmal wie oben schon geschrieben: Bei Holz das hohe Belastungen aushalten soll, sollte man bei den Laubhölzern immer auf breite Jahresringe achten. Bei Nadelhölzern kann das andersherum sein.
 
's ist zwar kein Hammer, aber anschalich. Schade dass ich kein Bild von dem fertigen Stiel habe.

Gruß,
Haebbie


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hm, nu sollen die jahresringe auch noch breit und aufrecht sein, eventuell bei nadelhölzern genau andersrum....aber ob sie parallel zur schlagrichtung verlaufen sollen weiß ich leider immernoch nicht. (auf den fotos kann ichs auch nicht erkennen)

mag sich jemand die mühe geben einem schwerversteher zu helfen, bitte?
 
Moin

....aber ob sie parallel zur schlagrichtung verlaufen sollen weiß ich leider immernoch nicht.

Häää:confused:


mag sich jemand die mühe geben einem schwerversteher zu helfen, bitte?

Mach es dir doch nicht schwerer als nötig;)

Das Auge im Hammer- oder Axtkopf ist idR nicht Rund sondern länglich (oval, tropfenförmig, was auch immer)

Die Fasern sollen in Längsrichtung des Auges verlaufen, also darin "stehen" und eben auf keinen Fall darin liegen.

so schaut das Auge aus: 0

so stehen die Fasern: IIII

so würden sie liegen: =

Gruß
chamenos
 
Ahorn: Ich las, dass Ahorn kurzfaserig wäre und für (Axt)-Stiele nicht geeignet? Weiters lese ich hier erfreut, dass Astholz auch geeignet sein soll für Werkzeugstiele, entgegen den alten Regeln der englischen Langbogenbauer, welche Astholz als minderwertig bezeichneten?
Ich hätte dieses Thema allerdings gerne im Axt-Forum gelesen, wobei es auch hier gut reinpasst, von mir aber bisher überlesen wurde.

Grüße
Matthias
 
danke chamenos!

die worte "parallel zur schlagrichtung" fand ich deutlich einfacher als einen fünfzeiler mit asci-codes, deswegen hatte ich danach gefragt :)
 
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die worte "parallel zur schlagrichtung" fand ich deutlich einfacher als einen fünfzeiler mit asci-codes, deswegen hatte ich danach gefragt :)

Weil Du die Worte ... einfacher fandest, als ... deswegen hast Du danach gefragt???
Das musst Du mal näher erklären.

Haebbie
 
auch das ist ganz einfach :)

ich habe nach der ausrichtung im bezug zur schlagrichtung gefragt, weils mir deutlich einfacher vorkam als mit nullen, Os, Is und |s und augen und jahren und "liegen" und "stehen" ohne zu erwähnen ob der hammerkopf "liegt" oder "steht".

es gibt ja nur 2 dinge die da nicht zu verstehen sind: entweder das wort "parallel" oder das wort "schlagrichtung"....wenn du magst kann ich gern nochmal genauer drauf eingehen :) aber bis dahin möcht ichs nicht schwerer machen als es ist :)
 
Hallo Matthias,

dass Astholz auch geeignet sein soll für Werkzeugstiele, entgegen den alten Regeln der englischen Langbogenbauer, welche Astholz als minderwertig bezeichneten?

Die speziellen Anforderungen an den Bogenbau kann man nicht so einfach auf Werkzeugstiele übertragen.
Auch ist der Begriff Werkzeugstiel hier sehr mehrdeutig. Es gibt schließlich auch Setzhämmer, Schroter oder Warmdorne die ebenfalls mit einem Stiel versehen sind. Der große Unterschied zu den normalen Hammerstielen ist jedoch das hier der Stiel nicht fest und verkeilt im Auge/Haus sitzt, sondern um das Prellen beim Schlag zu entkoppeln, der Stiel recht locker sitzt. Hierzu, da durch das Hin- und Herbewegen der Stiel schnell verschleißt und auch kein hochwertiges Holz (Festigkeit) verwendet werden muß, wird gerne Astholz wie gewachsen mit Rinde verwendet, bevorzugt Haselnuß.
Viele Grüße aus München
Stefan
 
die worte "parallel zur schlagrichtung" fand ich deutlich einfacher

Mein fünfjähriger Sohn findet "das Ding mit dem Knubbel" auch deutlich einfacher als "Anhängerkupplung".

Oder um es deutlich zu sagen: entweder man ist in einem Fachforum, wenn es um Fragen zum Handwerk geht, bereit die bestehenden Fachbegriffe zu lernen oder man hält die Füße still.

Gruß
chamenos
 
genauso hatte ich es mir vorgestellt..."in oder parallel zur schlagrichtung" war für mich eine frage zum mir fehlenden fachbegriff und als entscheidungsfrage gestellt...dein sohn hätte vielleicht einfach mit "ja", "nein" oder "weiß ich nicht" geantwortet und das wäre rethorisch auch fachmännischer und forentauglicher gewesen als verständnisschwierigkeiten mit asci-code-malereien und stänkerphrasen zu übermalen. trotzdem vielen dank für die ausführliche beantwortung meiner so verwerflichen frage und entschuldigt bitte dass ich keinen gesellenbrief als stellmacher vorzuweisen habe, was ja offenbar nötig ist um an diesem gespräch teilzunehmen auch wenns dann unnötig wäre.

im übrigen habe ich einen satz hämmer mit stielen aus erlenholz bekommen, die bisher einen sehr guten eindruck machen, jedoch wurden hier wohl Äste verwendet die wohl kaum stärker waren als der jetzige stiel und so das mark bzw kernholz fast zentrisch im auge zu finden sind. (sorry für fehlendes vokabular)
 
"in oder parallel zur schlagrichtung" war für mich eine frage

Au Mann. Denk' doch mal über das nach was Du schreibst. In Schlagrichtung und parallel zur Schlagrichtung ist die gleiche Richtung. Nach Deiner Lesart müsste einer der beiden Begriffe vor und nach Deinem Oder beispielsweise rechtwinklig, quer, oder in einem bestimmten Winkel zur Schlagrichtung lauten.

So lange Du solche Fragwürdigkeiten postest, wird wohl kaum jemand verstehen was Du eigentlich willst. Sei doch dann bitte ein wenig zugänglicher für die Hilfestellung anderer, insbesondere derer die versuchen Dich zu verstehen und so zu interpretieren dass was gscheit's dabei raus kommt.

Haebbie
 
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