BESTER Kombistein Körnung 1000/6000 oder Naniwa Körnung 800/5000

Stumpfes Messer

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Hallo,

Ich benöte mal etwas Kaufberatung in Sachen Schleifsteine.
ich möchte mir neue große Schleifsteine für meine Küchenmesser aus Aogami bzw. Shirogami zulegen. Ein Kombischleifstein reicht mir, da er auch günstiger ist, als einzelne.
In der Vorauswahl hab ich jetzt den BESTER Kombistein Körnung 1000/6000 oder Naniwa Superstone Körnung 800/5000. Der Bester ist fast doppelt so dick. Sie kosten beide je 59 Euro. Ich finde nur keine Erfahrungsberichte zu diesem Stein bzw. der Marke. Und zum Naniwa lese ich nicht nur gutes, das er zu weich sein soll und zuschmiert. Einen King 1000/6000 besitze ich nur muss ich den zu oft abrichten und die 6000 er Seite schmiert auch ziemlich schnell zu und ist sehr weich. Vieleicht könnt ihr mir weiterhelfen.

Gruss Uwe
 
Hallo, ich kenne die Stahlsorten. Empfehlen kann ich Dir Naniwa Chosera, die schleifen sehr schnell und nutzten doch wenig ab, ich kann aber nicht sagen ob es die auch als Kombi gibt.
 
Abend,

@hbdc, den Chosera gibt es meines Wissens nicht als Kombi.

@Peter1960, den "Bericht" habe ich gelesen, hielt ihn aber nicht für erwähnenswert, weil die einzige Information darin war das man damit ein Messer scharf bekommt. :hmpf:

Gruss Uwe
 
Hallo,

falls Dir das irgendwie weiterhilft: Für höher legierte / rostfreie Stähle habe ich mit den Iwanishi Bester in 700 und 4000 sehr gute Erfahrungen gemacht. Sehr guter Abtrag, schmieren nicht zu, nutzen sich allerdings dafür auch etwas stärker ab.

Viele Grüße,
Gerhard
 
In Japan sagt man (angeblich), daß für jede Klinge nur e i n bestimmter Schleifstein optimal ist, so wie zu jedem Mann e i n e bestimmte Frau am besten passt (auch angeblich- wer dann Klinge und wer Schleifstein ist, darüber sollte man sich keine Illusionen machen).

Generell kann man für die Wahl eines Schleifsteins sagen, daß es auf die Körnung am wenigsten ankommt- Zwischen 800 und 1000 oder 5000 und 6000 wird man -ceteris paribus- keinen Unterschied feststellen.

Einen deutlich größeren Einfluß hat die Bindung. Hier halten sich hartnäckig Vorurteile, die durch die Praxis eigentlich längst widerlegt sein müßten:
Weiche Steine nutzen sich zwar schneller ab als hart gebundene, wirken aber viel schneller und setzen sich n i c h t zu.

Die Legende, daß man nur mit exakt ebenen Steinen wirksam schärfen kann, ist ebenfalls unausrottbar. Sie hat nur dann etwas für sich, wenn man eine Schleifhilfe einsetzt, die für einen exakten Winkel sorgt. Ohne eine solche Schleifhilfe ist das Einhalten eines exakten Winkels auf´s Grad genau unmöglich.Dann ist es ziemlich gleichgültig, ob der Stein, auf dem man herumjuckelt, eben oder leicht hohl ist
Man sollte sich auch einmal klar machen, welche Winkeländerung ein leicht hohlgeschliffener Stein an der Schneide wirklich bewirkt. Zur Verdeutlichung müßte man sich den Bogen des Kreises aufzeichnen, der sich in Fortsetzung der Höhlung des Steines ergibt und diesen mit einer Geraden vergleichen.

Wichtiger als die Körnung ist die Art des Schleifkorns selbst. Schleifkörner, die hart und spitzkantig sind und gegebenenfalls wieder kantig zersplittern, wirken schneller, sozusagen giftiger, als solche mit eher runder Grundform.

Wichtig ist auch, welche Art von Stählen geschliffen werden soll. Hoch legierte Stähle-mit vielen Karbiden und Sonderkarbiden - müssen mit einem Schleifkorn geschliffen werden, das härter als das härteste vorkommende Sonderkarbid (bei Stählen meist VC mit ca 2800 HV) ist.

Wer auf einem CPM V 10 mit einem belgischen Brocken herumreibt, hat zwar für die nächsten 10 Jahre ausreichend Beschäftigung, nennenswerte Erfolge hat er aber nicht zu erwarten.

Zur konkreten Fragestellung: Beide angesprochenen Stähle- Shirogami und Aogami (oder mindestens gleichwertig: 1.1545 und 1.2516) sind gut schärfbar. Aogami hat ein paar Wolfram-Sonderkarbide und ist etwas verschleißfester, das Schärfen behindert das aber noch nicht. Jeder hochwertige Stein ist geeignet, bei diesen Stählen eine feine Schneide zu erzielen. Mit einem weicher gebundenen geht es schneller, mit einem hart gebundenen ist der Schneidenwinkel möglicherweise etwas exakter (nachprüfbar ?). Ein besonders hartes Schleifkorn braucht es nicht. Mit den paar Wolframkarbidchen wird auch Aluminiumoxid noch fertig.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Danke für deine für mich verwirrnde Antwort U.Gerfin

Ja was denn nun,

gelobt sei was scharf macht. Was auch immer das sein möge. :highly_amused:
Ich entnehme Deiner Antwort das es bei beidseitigen geschliffenen Küchenmessern egal ist ob der Stein plan ist oder auch nicht. Und auch sonst vieles nicht so wichtig bei gering legierten Stählen ist. Mitlerweile habe ich mir einen Naniwa SS 2000/5000 gekauft und er schmiert halt wie auch von anderen Nutzern beschrieben schnell zu, trägt aber bedeuten besser ab als der King. Tja und ob der Bester besser ist weiss ich immer noch nicht.

Gruss Uwe
 
Verwirren möchte ich eigentlich niemanden. Ziel meiner Beiträge ist, die Fragesteller in die Lage zu versetzen, ihre Frage selbst beantworten zu können.
Manche Fragen lassen sich aber nicht exakt beantworten. Am Beispiel der Stahlwahl wird das am deutlichsten: N i e m a n d kann sagen, Stahl X ist der beste oder auch nur besser als Stahl Y-Es kommt auf den Anwendungszweck an.

So ist es auch mit den Schärfsteinen.
Wer eine möglichst geometrisch exakte Schneide haben will, muß mit hart gebundenem Schleifkorn schleifen und dafür wahrscheinlich längere Schleifzeiten investieren-was wiederum den Nachteil hat, daß man über lange Zeit den gewünschten Winkel nicht exakt einhalten kann, sodaß es wieder nichts mit dem geometisch präzisen Schleifwinkel wird. Dann muß man eben mit Schleifhilfen arbeiten.

Ob der "Bester" besser ist als Naniwa oder King, kann ich also nicht sagen. Ich könnte allenfalls sagen, daß ich mit bestimmten Steinen lieber arbeite als mit anderen. Das wird Dir aber nicht wirklich helfen.

Nochmals: Die beiden von Dir ins Auge gefassten Stähle sind bestens geeignet, extrem scharfe Schneiden zu erzielen und sie brauchen keine exotischen Schärfmaterialien oder-systeme.

Ein gewisser Widerspruch ist mir aufgefallen: Du schreibst, der Naniwa -Stein trägt gut ab, schmiert aber schnell zu- das ist eigentlich ungewöhnlich. Ein schneller Abtrag ist in der Regel mit einer weichen Bindung harter, kantiger Schleifkörper zu erzielen. Zuschmieren setzt voraus, daß sich Reste der Schleifkörper und abgeschliffenes Material in Poren festsetzen. Das wäre bei weicher Bindung aber ungewöhnlich.
Vielleicht wäre eine Abhilfe durch ständiges Wässern und häufiges Reinigen des Steines während des Schärfvorgangs möglich.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Moin
Hier mein reichlich verspäteter Kommentar für Leute ,die später mal die selbe Frage haben .Also ich benutze den Imanishi Bester Kombi-Stein seit ca 2 Jahren und bin immer noch begeistert .Er trägt ordentlich Material (vom Messer) ab ,dies gilt für beide Seiten ,hat eine anständige Grösse (205x75x35 mm),er schleift sich kaum hohl und damit auch wenig ab (in 2 Jahren 2 mm) Ein gutes Schleifgefühl kommt auch noch auf .Aber :die 1000 er Seite will öfter mal noch einen Schluck Wasser (für mich kein Problem) und die 6000 er Seite schmiert auch ganz gerne mal zu ,wie wohl viele Japaner im höheren Körnungsbereich .Die (meine) Lösung :Einen kleinen Nagura-Stein für ca 5 € gleich mitbestellen und dann ist auch das kein Problem mehr .
Grüsse aus dem Norden
 
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