Original geschrieben von herbert
Ist schon richtig, tierlieb. Aber eines stimmt auch: ich hab eine Reihe von Untersuchungen in Metallkundlichen Zeitschriften gesehen, aus denen ganz klar zu erkennen ist, dass es früher eine Menge weicher Schwerter gab.
Cool. Sowas ist immer schön zu wissen, das wäre noch was für meine Sammlung. Gibt es die Artikel noch irgendwo? Texte vom Damastzersäger (wirklich Zschogge?) habe als Kopien irgendwo irgendwann mal gekriegt, meine ich, aber auch da würde ich mich über Requirierungstipps freuen.
Natürlich hier die wissenschaftliche Anmerkung: Wer
früher sagt, muß geschlagen werden und wird mit den Worten Zeit/Ort tätowiert, wie ein Siegener Geschichtsprofessor, bei dem ich gerne gelauscht habe, zu sagen pflegte... ;-)
Man könnte mal einen Vergleich zwischen Kelten und Wikingern anstreben und festhalten, daß das Schwert in der ganzen Wikingerwelt (gezielt grober Begriff) eine Luxuswaffe war, was man auch an dem Fokus auf Axt und Speer als Hauptwaffen sehen kann. Hier dürften die Qualitätsschwankungen dieser Waffe relativ gering sein, weil es eben ein Luxusobjekt war, während bei Äxten und Speeren die Qualität eher variieren wird.
Wenn man jetzt die Kelten anschaut, stellt man fest, das scharfe Hiebwaffen dort eine etwas höhere Verbeitung hatten (dazu kann man dann mal Polybius heranziehen, schließlich könnte man folgern, daß die Waffe, die er beschreibt auch die am meisten eingesetzte Waffe gewesen sein könnte). Dort dürften die Qualitätsschwankungen dann dank dem Status als Gebrauchsobjekt größer sein. Ein wenig verdeutlichen könnte man dann, daß es mit den schon erwähnten Knollenschwertern, deren Qualitätslevel durchweg hoch ist, auch bei den Kelten eine "Klasse" von Schwertern, die Luxusobjekte waren, gab, deren Qualitätsschwankung nicht so hoch waren.
Nun, ohne ein wenig mehr Quellenmaterial ist das hier als vernünftiger Text kaum brauchbar, aber dennoch erfüllt es den Zweck, allen Interessierten mal darzulegen, warum regionale Unterschiede auch zu gleicher Zeit andere Dinge hervorbringen könnten und vielleicht auch, um mal zu verdeutlichen, warum im konkreten Fall der Schluss von keltisch auf wikingisch nicht so leicht gemacht werden sollte.
MfG, Tierlieb
*hat wissenschaftlich keinen Ruf zu verlieren, also her mit der Kritik!*