Für die Schärfefreaks

Kalter Stahl

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Wissenschaftliche Arbeit zum Thema schärfen:

mse.iastate.edu/fileadmin/www.mse.iastate.edu/static/files/verhoeven/KnifeShExps.pdf

Interessante Ergebnisse z.B. eine zu hohe Anzahl an Zügen über den glatten (!) Wetzstahl führt zu Ausbrüchen an der Schneide!



Marcus
 
Hallo Kalter Stahl,

ich finde den Aufsatz interessant. Vor allen DIngen die Idee mit dem Laserpointer den Flankenwinkel und den Schneidenwinkel zu messen.
Ich habe es selbst mal ausprobiert. Wenn man genau mittig auf die Schneide leuchtet sieht man tatsächlich an beiden Seiten vom Messer zwei Spiegelungen. Die äußeren werden von der Schneide reflektiert und die beiden inneren von der Flanke.
Man brauch sich jetzt nur noch Millimeterpapier unter das Messer zu legen und kann über den Pytagoras die Winkel ausrechnen.
Tolle Idee find ich.

Gruß Klaus
 
Super Lesestoff,
gibts denn aus eurer Erfahrung noch etwas leichter Verständliches oder einen einfachen exakten Test? Der klassische Papiertest ist mir zu ungenau und das Elektronenmikroskop nimmt zuviel Platz weg in der Dachmansarde:D .
 
@christoph
alle Lupen von 1,3 bis 12fach probiert und interessante Detailschäden gesehen an vermeintlich gut geschärften Messern. Die Seite von Leonard Ullrich http://www.messer-machen.de/
fand ich ganz gut und überhaupt kommt man über das Stichwort Mikrotom schärfen zu etlichen anderen Links, die zum selben Ergebnis führen wie der wissenschaftliche Artikel.
Grüße, Lutz
 
Gerade habe ich einen sehr interessanten Forschungsbericht zur Schärfemessung von Mikrotom- und Rasiermessern gelesen.

Guckst Du hier: ---> Abenteuer_Klingen_Schaerfen.pdf

Das Dokument wurde von Rudolf Krönung verfasst.


Viel Spaß beim Lesen! :D

Gruß
Mico
 
Hi,
um bei meiner Eigenbau Schleifhilfe (für gerade Schneiden) den Winkel exakt einzustellen, nutze ich einen Neigungsmesser.


schleifsteinhalter7.jpg



Gruß
Batman
 
Hallo,
so en Neigungsmesser (Unterseite magnetisch) ist für viele Anwendungen genial, jegliche bezugsfläche (Schleifstein) Nullen dann 0,1 Grad genau einstellen/messen.

schleifsteinhalter8.jpg


Schleifhilfe%20H..jpg


Gruß
Batman
 
@Batman:
Wow! Deine Schleifhilfe sieht wirklich sehr edel aus - fast schon labormäßig :) Der magnetische Neigungssensor ist schon eine feine Idee :hehe: Deshalb braucht Dein Steinhalter auch Schraubfüßchen zum horizontieren :super:
Eine Frage hätte ich noch: Die Griffe Deines Eisenhalters erinnern an einen Hobel; führst Du die Schleifbewegungen auch hobelnd aus? Ich würde denken, dass Du vielleicht zuviel Druck beim Schleifen aufbaust, wenn es ums feine Abziehen geht.

Viele schöne Grüße
Mico
 
Gerade habe ich einen sehr interessanten Forschungsbericht zur Schärfemessung von Mikrotom- und Rasiermessern gelesen.

Guckst Du hier: ---> Abenteuer_Klingen_Schaerfen.pdf

Das Dokument wurde von Rudolf Krönung verfasst.


Viel Spaß beim Lesen! :D

Gruß
Mico

Ich halte die Beschreibung im Bezug auf das Schärfen von Rasiermessern für äußerst fragwürdig (das ist noch die höfliches Formulierung). Der Autor hat meiner Meinung nach überhaupt nicht verstanden, welche Funktion der Grat bei einem Rasiermesser hat, sonst müsste er nicht seitenweise darüber referieren, wie er diesen weg zu bekommen gedenkt. Wenn ich Sachen lese, von schnell drehenden Poliermaschienen an Rasiermessern, dann kommt mir die Galle hoch :glgl:
Ich möchte nicht mal ausschließen bzw. halte es für sehr wahrscheinlich, dass durch diese Behandlung die Messer unwiederbringlich zerstört wurden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Buddel:
Abgesehen davon, dass ich das fachmännische Benutzen von Leinen-Pließtscheiben beim Polieren von Rasiermesserschneiden für unbedenklich halte, galt mein Hinweis insbesondere der im Beispiel verwendeten und selbstgebauten Messaparatur für die Schärfemessungen. Dabei wird ein vorgespannter Polyamidfaden durch ein verschiebbares Gewicht mit zunehmender Kraft auf die Messerschneide gedrückt. Die Position des Gewichts zum Zeitpunkt des Fadenrisses wird in eine Andruckkraft umgerechnet und ist die Messgröße.

... und ganz ehrlich - ich glaube auch, dass ein Grat bei einem Rasiermesser nichts zu suchen hat und nehme an, dass der Begriff 'Grat' bei den Rasiermesserfreunden mit der 'Wate' vermischt wird. Demzufolge wird die Wate aus einem (durch immer feinere Schleifmittel) minimierten Grat gebildet. Das mag zwar tatsächlich so sein, aber mit 'Grat' meint der Schärfefreak das dünne und instabile Stahlfähnchen, dass durch Materialverformung an der Wate beim Schleifvorgang entsteht. Dieser Grat biegt sich beim Auftreffen auf das Schnittgut um und behindert den Schneidvorgang. Die Schärfe des Messers ist dann nur von sehr kurzer Dauer. Das wollen auch Messerrasierer nicht.

Viele scharfe Grüße
Mico
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte mich hier nicht darum streiten, wie man das Kind nennt, ob nun Wate oder Grat. Nach ein paar geschärften Rasiermessern weiß ich aber, dass sich ein umlegender Grat nur nach dem 1000er Stein bilden kann und danach keine Rolle mehr spielt. Jedenfalls wenn man alles richtig macht. Der lässt sich durch das einfach ziehen der Klinge durch ein Korken aber leicht entfernen.
Natürlich kann ich durch exessives Ledern auf einen Chromoxid- oder Pastenriemen den "Grat" so instabil machen, dass genau das von dir beschriebene Phänomen auftritt aber dann hab ich das Messer eben überschärft und darf wieder auf dem 1000er anfangen. Allein auf den feineren Steinen ist mir ein labiler Grat aber bisher noch nie untergekommen.

Bezeichnend finde ich in dem Zusammenhang auch, dass ich wirklich niemanden kenne, der die Schneide (wohlgemerkt nicht dass Messer als solches) eines Rasiermessers auf einer Pließtscheibe polieren würde. Die Gefahr des Überhitzens des Stahls und der damit einhergehende Härteverlust ist einfach zu naheliegend. Selbst bei Dovo, die sicher Zeit als Kostenfaktor berücksichtigen, wird ganz traditionell der Endabzug von Hand auf dem Lederriemen gemacht. Wenn die eine bessere und schnellere Methode sehen würden, wäre das sicher schon in die Produktion eingeflossen.

Aber von mir aus soll das jeder halten wie er denkt. Ich wollte den Link nur nicht vollkommen unkommentiert stehen lassen.

Scharfe Grüße
Buddel
 
Hi,
im Gegensatz zu Rasiermessern, ist der Grat bei Hobeleisen unerwünscht ;-). Deshalb schleife mit ein paar zügen eine mikrofase (ca 2-3˚ zur Fase).


@mico: ja die Griffe sind von einem restaurierten Bailey Hobel, und ja… bei der Bauweise meiner Schleifhilfe war es unabdingbar bezüglich Parallelität Schleifstein-Referenzfläche, Nivellierbare (Maschinenfüsse) Steinhalter zu bauen.



schleifsteinhalter3.jpg


Grüße
Batman
 
Das Hauptproblem das ich mit dem Artikel habe, ist die Tatsache das der gute Mann selbst zu gibt die Messer ziehend über die Steine zu bewegen. Das dabei ein Bart (das feine flatterige Metallfähnchen) entsteht, wundert mich nicht. Ich kenne keinen Rasiermesserschärfer der auf die Idee käme das Messer ziehend über den Stein zu bewegen eben weil dadurch unkontrolliert Material nach hinten "ausgezogen" wird und einen Bart bildet.
 
Ich kenne keinen Rasiermesserschärfer der auf die Idee käme das Messer ziehend über den Stein zu bewegen eben weil dadurch unkontrolliert Material nach hinten "ausgezogen" wird und einen Bart bildet.

Denn genau dagegen will man mit dem Rasiermesser ja ankämpfen - den Bart! :)

Gruß und SCNR
Jonas
 
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