Passaround Böker Todd Begg Mach 2 und Kiridashi

fria

Mitglied
Messages
591
Eines vorweg: Entschuldigung für die miserablen Bilder! In der Hoffnung auf besseres Wetter / Licht habe ich den "Fototermin" immer weiter bis zum Tag der "Abreise" nach hinten verschoben und deshalb die Bilder nicht mehr am Bildschirm überprüft - das katastrohale Ergebnis könnt Ihr hier sehen :mad:
Ich hoffe die folgenden Tester sind fototechnisch kompetenter und können Detailbilder einstellen auf denen man auch etwas erkennen kann.

Zuerst zum Kiridashi:

Liegt gut in der Hand, die Kanten sind abgerundet die Oberfläche sieht gut aus und greift sich gut an (stonewashed?).
Die Kydexscheide paßt gut, da klappert nichts und sie hält das Messer gut fest. Auf Grund der Größe kann man das Kiridashi einfach in die Hosentasche stecken ohne dass es stört. Um den Hals hab ich das Messer nicht getragen.
Das kleine Arbeitsmesser hab ich auch als solches benutzt, hauptsächlich zum Briefe und Pakete öffnen und zum Karton zerschneiden. Leider hab ich dabei am Tag der Abreise (des Kiridashi) in meiner Euphorie eine unter einem Klebeband versteckte Metallklammer übersehen - das hat dem Kleinen nicht gefallen und entsprechende Spuren an der Klinge hinterlassen - Sorry dafür, ich konnte die Scharte nicht mal ausbügeln sonst wär das Messer zu spät rausgegangen. Die Metallklammer war zwar relativ weich, ich bin aber wirklich mit vollem Schwung am Werk gewesen deshalb klarer Mißbrauch und wohl kaum schlechte Wärmebehandlung.
Zusammenfassend ein nettes Spielzeug mit guter Verarbeitung und außergewöhnlichem Design, auf Grund der Größe und Klingenform nur eingeschränkt verwendbar, für die auf der Böker Homepage angegebene ursprüngliche Verwendung "als Schnitzmesser oder zum Beschneiden kleiner Zweige" sicher gut geeignet, zum Kartonschneiden auch...
Mir gefällt es.

Mach 2:

Auf dieses Messer war ich besonders gespannt, da ich schon seit Jahren die Entwicklungen von Todd Begg verfolge und auch regelmäßig ein Mach 1 (ist der Vorgänger des Mach 2) von Ihm in Verwendung habe.
Die Herkunft kann das Messer nicht verleugnen - auf der Homepage von Todd Begg ist das Originale Mach 2 abgebildet, da sehe ich keinen Unterschied zur Böker Version.
Die Größe des Messers ist für mich ziemlich perfekt, es liegt auch ausgewogen in der Hand. Die Daumenriffelung an der Rampe ist griffig und nicht zu bissig.
Die Kanten am Griff und die "Spitze" am Griffende würde ich mir etwas gebrochen bzw. abgerundet wünschen.
Die Passung der Wüsteneisengriffschalen ist im vorderen Bereich nicht ganz exakt (Bitte um Fotos an die Folgetester) und vorne seitlich etwas seltsam abgeflacht und nicht so harmonisch abgerundet wie beim Messer auf der Böker Homepage oder dem Original - da wird aber wahrscheinlich jedes Messer auf Grund der Fertigung etwas variieren.
Der "Recurve-Schwung" ist ziemlich stark ausgeprägt, das Messer kam rasiermesserscharf bei mir an.
Die Lederscheide mit Gürtelclip hinterläßt bei mir gepaltene Gefühle. Die Scheide hält das Messer zwar sicher und man kann es auch um die Längsachse gedreht einstecken, sie trägt aber relativ stark auf und die Druckknopfsicherung ist mir zu "fummelig". Eine wirklich flache Lederscheide oder eine gefütterte Kydexscheide wären optimal, damit man die Vorteile der flachen Bauweise dieses Messers auch nützen kann.
Fazit: Tolles Messer, mit abgerundeten Kanten und anderer Scheide fände ich es noch besser.

Vielen Dank beagleboy für das Zustandekommen und die Organisation des Passarounds!

B1.jpg

Mach 2 (oben) und der Vorgänger Mach 1

B2.jpg

"Heckansicht"

B31.jpg


B41.jpg


B5.jpg


B6.jpg


B7.jpg
 
Last edited:
Review: Todd Begg - Mach 2 u. Kiridashi


tb_mk_003.jpg


Bei dem Mach 2 und Kiridashi handelt es sich um eine Kollaboration von Böker und dem amerikanischen Messermacher Todd Begg.

Todd Begg fertigt seine futuristischen Messer mit Hilfe moderner Maschinen. Das ist auch kaum verwunderlich, denn er ist Mechaniker und arbeitet in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Nach eigenen Aussagen begann sein Interesse für Messer schon in frühester Kindheit - draußen beim Jagen oder Fischen im Nordwesten der USA.

Todd lebt heute in Spanaway im nordwestlich gelegenen Bundesstaat Washington.

Sein Ziel ist es, schöne Messer zu machen, welche innovativ und einzigartig sind. Charakteristisch für seine Entwürfe ist eine gefräste Nut mit Bohrungen, welche sich je nach Modell durch Griff oder Klinge zieht. Er arbeitet sowohl mit modernen Materialien wie Carbon und Titan als auch mit eher traditionelleren Werkstoffen wie Horn, Holz oder Knochen. Neben feststehenden Messer fertigt Todd ebenfalls Folder mit großer Genauigkeit und Detailverliebtheit.

Ein Blick auf seine Homepage und Galerien ist lohnenswert.

Zwei seiner Modelle, dass Mach 2 und das Kiridashi fertigt Böker nun als Serienversion und baut die Zusammenarbeit mit namhaften Messermachern weiter aus. Beide Messer laufen unter dem Labbre Böser - Manufaktur Solingen und wurden in Solingen handgefertigt.



Beginnen wir mit dem Mach 2…

tb_m_004.jpg



Mach 2
Gesamtlänge: 19 cm
Klingenlänge: 8,2 cm
Klingenstärke: 3,8 mm

Griffmaterial: Wüsteneisenholz
Stahl: 440C

Gewicht: 90g
ausgestattet mit einer Lederscheide (mit Clip)

Preis: 149,95 €


Als das Mach 2 das erste Mal im Böker Katalog Anfang des Jahres vorgestellt wurde war ich skeptisch, was ich von dem Design halten sollte. Ein paar Folder von Todd Begg hatte ich schon gesehen, mich aber nicht viel weiter mit beschäftigt. Zugegebener Maßen war es auch nicht das Mach 2, welches mich bewegte an diesem Böker Passaround teilzunehmen, sondern das Kiridashi. Trotzdem war ich recht neugierig auf das Messer. Katalogbild ist eine Sache, das Messer in natura eine ganz andere.

Das Mach 2 wird in einer weiß-grauen Böker Kartonschachtel ausgeliefert. Mit 19 cm Gesamtlänge platziert sich das Mach 2 in einer recht kompakten Klasse, welche das Messer auch als EDC interessant machen könnte.

tb_m_003.jpg


Das Mach 2 wirkt edel und modern.

tb_m_006.jpg



Sofort fällt auf, das hier die Griffschalen gewaltig abgespeckt haben und nur die halbe Griffhöhe einnehmen. Auch der Zeigefinger muss weitestgehend ohne auskommen. Die Fingermulde sorgt für einen sicheren und intuitiven Griff. Man spürt, dass die Griffschalen nicht den kompletten Griff einnehmen, jedoch bilden diese im Bereich der Finger eine angenehme Wölbung und die Fingerspitzen kommen über diesen zum Liegen. Die Griffschalen sind aus Wüsteneisenholz und weisen bei dem Passaround Exemplar eine sehr schöne Maserung auf. Geschliffen und angepasst sind diese von Hand und weisen kleinere Unterschiede in der Symmetrie auf, welches ich nicht als störend empfand. Die Schalen sind leicht eingelassen und Torxverschraubt. Im Abschlussbereich zum Erl ist ein kleiner Spalt zu sehen zudem sind die Einfassungen minimal Unterschiedlich, jedoch imo noch im vertretbaren Rahmen.

tb_m_016.jpg


Die geriffelte Daumenauflage bietet genügend Halt und ist leicht ansteigend. Dies ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Bei arbeiten mit abgesenkter Klingenspitze, wie z. B. Zubereitung von Nahrungsmitteln, aber sehr bequem.

Beim Zugreifen spürt man im Bereich des Handballens schon, dass die Griffschalen nur im unteren Bereich vertreten sind. Hier fällt etwas Griffkomfort zugunsten eines recht flachen Erscheinungsbildes und natürlich aussergewöhnlichen Designs zum Opfer. Die Kanten des flachen Erl`s könnten mehr gerundet sein. Diese fühlen sich etwas scharfkantig an und sorgen für Druck bei festeren Zugreifen.

tb_m_002.jpg

Auch Outdoor dabei....

Aufgrund der Fehlschneide und eines stark ausgeprägten Recurves wirkt die flachgeschliffene Droppoint-Klinge sehr dynamisch. Mit gut 3,8mm ist diese auch nicht zu filigran ausgefallen. Eine leichte Schleifkerbe erleichtert das Schleifen, der Recurve hingegen nicht. Die Schneide ist symmetrisch und war, als das Messer bei mir eintraf, auch noch rasierscharf abgezogen. 440C ist sicher keine schlechte Wahl. Zudem habe ich mit dem 440C von Böker bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Recurve…. der eine mag ihn, der andere überhaupt nicht. Zum Mach 2 gehört dieser einfach dazu und ist auch beim Todd Begg Custom wiederzufinden.

Beim Schnitzen oder ähnlichen Aufgaben sorgt dieser für etwas mehr Effizienz und leichteres Arbeiten. Mit dem Mach 2 ließen anfallende Tätigkeiten gut ausführen. Sowohl feine als auch gröbere Arbeiten. Aufgrund des Flachschliffs und der Klingestärke ist das Messer recht schnittfreudig und kein Spaltkeil.

tb_m_012.jpg

Schnitzen und feine Schneidarbeiten ließen sich gut umsetzen.


Der Griff und Teile der klinge sind sehr fein Quersatiniert während der flachgeschliffene Bereich Längssatiniert ist - das passt zum modernen Erscheinungsbild des Mach 2. Die Färbung im Griff sowie die Bohrungen sind sauber ausgeführt. Dieses Detail ist bei den meisten Modellen von Todd Begg zu sehen, sorgt für hohen Wiedererkennungswert und verleiht eine technische Anmutung.

Die größeren Bohrungen lassen eine Nutzung von Paracord zu. Somit lässt sich auch eine Lanyard anbringen.

tb_m_010.jpg


Das Mach 2 wird mit einer braunen Lederscheide ausgeliefert. Diese ist mit einem recht strammen Clip ausgestattet. Das Messer lässt sich so an Gürtel oder Rucksack einfach anclippen. Das Leder ist 3mm stark und sauber vernäht. Zuverlässig gegen Verlust sichert ein Riemen mit Druckknopf. Um das Messer IWB tragen zu können kann dieser auch auf die andere Seite getauscht werden. Zudem kann das Mach 2, entsprechend der Trageweise, für Links- und Rechtshänder eingesteckt werden. Eine Sicherung durch einen Lederriemen ist beim Zurückstecken immer eine etwas friemelige Angelegenheit, was die beiden längeren Laschen auf vordre und Rückseite nicht gerade vereinfachen. Die Scheide ist sehr kompakt in der Länge geworden. Ein paar Millimeter der Schneide bzw. Fehlschärfe sind sichtbar, stellen aber keinerlei Gefahr zur Verletzung dar.

Wer es moderner mag: eine einfache Kydex wird sich recht einfach anpassen lassen. Während der Testzeit ließ sich das Mach 2 auf der linken Seite (leicht Crossdraw) bequem tragen. Der Clip bietet zudem den Vorteil des schnellen und einfachen An- und Ablegens.

Größenvergleich mit Strider MFS und Pohl Force Hornet.


tb_m_015.jpg




Fazit

Wer den absoluten Allrounder für den nächsten Outdoor-Trip in die Wildnis sucht, wird mit dem Mach 2 sicher nicht die richtige Wahl treffen. Jedoch muss ein Messer nicht immer nur Vernünftig sein. Das Mach 2 bietet ein sehr interessantes und avantgardistisches Design. Arbeiten lassen sich gut und kontrolliert ausführen. Aufgrund der minimalistischen Gestaltung des Griffs bzw. der Griffschalen muss man Abstriche im Komfort machen. Hier meine Kritik bzw. Anregung an Böker: bitte rundet die Kanten mehr ab! Diese waren mir bei dem Testmodell etwas zu scharfkantig. In der Ausführung wie bei dem Kiridashi würden das Mach 2 noch gefälliger im Handling machen.

Schöne Umsetzung des Custom Mach 2.


__________________________________



Nun zu dem Kiridashi…

tb_k_026.jpg

Elegant und zeitlos...



Kiridashi
Gesamtlänge: 13 cm
Klingenlänge: 4,4 cm (Schneidenlänge)
Klingenstärke: 3,7 mm

Stahl: 440C
Gewicht: 55g

ausgestattet mit einer Kydexscheide

Preis: 99,95 €



Das Kiridashi Kogatana ist ein traditionelles japanisches Messer und besitzt eine interessante Form. Ursprünglich gedacht für feine Aufgaben wie Schnitzen, Anspitzen von Stiften oder Bastelarbeiten - und war wohl oft auch im Federkasten japanischer Schulkinder für den Kunstunterricht etc. zu finden.

Man sieht immer wieder das ein oder andere Modell eines Messermachers, welcher sich von dieser traditionellen Form inspirieren ließ. Ganz im Stil von Todd Begg ist seine Interpretation des Kiridashi sehr modern ausgefallen jedoch ohne an Reiz zu verlieren.

tb_k_024.jpg


tb_k_004.jpg


Ausgeliefert wird das nur 13cm lange Messer in einem modern gestalteten Karton. Auch bei diesem Messer fällt sofort die Fräsung mit den vielen Bohrungen im Rückenbereich auf, die einen interessanten Kontrast zur sonst klaren und glatten Oberfläche bietet. Der 8cm lange Griff bietet drei Fingern komfortabel Platz. Dafür sorgen besonders auch die beiden Fingermulden. Der Daumen findet sofort im geriffelten Rückenbereich halt. Die ergonomisch geformte Rückenlinie sorgt für eine sehr angenehme Auflage und Griffgefühl. Mit knapp 4mm stärke hat man auch genügend in der Hand. Griffschalen habe ich nicht vermisst.

tb_k_005.jpg


Der Daumen liegt direkt auf der leicht abgewinkelten Klinge, welche gradlinig und schnörkellos zuläuft, auf. Dies sorgt, beispielsweise beim Schnitzen, um ausreichend Kraft ausüben zu können. Hält man das Messer locker in der Hand und legt den Zeigefinger auf die Daumenauflage, so lässt sich sehr fein und kontrolliert mit der Klingenspitze arbeiten. Diese ist mit 1mm auch recht solide. Der Flachschliff ist nur einseitig, auf der rechten Seite (chisel Grind) ausgeführt. Für Linkshänder wird dies deshalb in der Nutzung etwas problematisch sein.

Es lässt sich mit einem einseitigen Anschliff eigentlich gut arbeiten. Ich konnte bisher bei der Nutzung eines Fred Perrin Stark keine großartigen Nachteile bei einem solchen kleinen Messer mit chisel grind erkennen.

Zudem lässt sich dies so sehr schnell und einfach nachschärfen. So sollte das Kiridashi wieder schnell einsatzbereit sein. Die Schneide war sauber geschliffen. Rasieren unter leichtem Druck war noch möglich.

tb_k_021.jpg


tb_k_023.jpg


Das Finish ist im Gesamten sehr gelungen und gefällt mir sehr gut. Es handelt sich um ein Stonewashed Finish, welches sehr schön und fein ausgeführt ist. Dieses Finish bietet darüber hinaus auch den Vorteil, dass es sehr unempfindlich ist. Alle Kanten sind sehr schön gerundet und fühlen sich angenehm an - ein Handschmeichler. Dies würde ich mir bei dem Mach 2 ebenso wünschen. Der Flachschliff der Klinge ist quer satiniert - das bietet einen schönen Kontrast.

Eine Befestigungsmöglichkeit für eine Lanyard ist ebenfalls gegeben.

Auch das Kiridashi ist aus 440C- Stahl hergestellt. Dieser ist sehr rosträge und man brauch sich keine Gedanken zu machen, wenn man dies nach dem Reinigen nicht sofort trocknet.

Aufgrund der 4,4cm langen Schneide ist das Einsatzspektrum natürlich begrenzter als bei einem Messer mit ausgewachsener Klinge. Schnitzen und feine Holzarbeiten lassen sich mit dem Kiridashi sehr gut bewerkstelligen. Karton, Verpackungen und feine Zuschnitte stellten kein Problem dar. Es lässt sich aber auch mal eine Pizza zerlegen. Greift man das Messer weiter hinten, lässt sich auch größeres Schnittgut (z.b. belegtes Baguette) zerteilen ohne das die Soße an den Fingern landet. Gemüse zubereiten funktioniert im Notfall aber eine Gurke oder Apfel lassen sich nur schwieriger schälen und zerlegen. Da spaltet die Klinge härteres Schnittgut eher - hier wäre eine dünnere Klinge geeigneter.

tb_k_013.jpg


tb_k_014.jpg


Das Kiridashi wird mit einer Kydexscheide ausgeliefert. Diese ist eckig und mit 3 Ösen versehen. So lässt sich das Messer sowohl als Neckknife (mit der mitgelieferten Kugelkette) als auch am Gürtel mit einem kleinen TekLok (optional erhältlich) tragen. Das Messer wird von der Kydex sicher gehalten lässt sich jedoch etwas bewegen. Man muss schon stark und oft schütteln damit dieses rausfallen würde. Beim Tragen am Gürtel könnte jedoch die Gefahr bestehen, da die obere Öse sehr tief gesetzt ist, das man das Messer nach vorne rausdrücken könnte.

Ich würde mir wünschen, dass das Messer noch etwas strammer/ knackiger in die Kydex einschnappt. Etwas dünneres Kydex (1,5mm) würde an den Messerkonturen noch etwas sauberer Anliegen, als das verwendete Kydex mit 2mm Stärke. Bei einem kleinen Messer auch ausreichend.

Aufgrund der flachen Form und der auch sonst kompakten Maße lässt sich das Kiridashi auch sehr gut in Hosen - oder Jackentasche verstauen ohne zu stören.

tb_k_020.jpg




Fazit
Ein traditionelles Messerkonzept modern umgesetzt. Auch wenn sich, aufgrund der Form, nicht alle anfallenden Arbeiten mit dem Zwerg erledigen lassen, so kann man das Messer doch vielseitig nutzen. Das Finish ist sehr sauber ausgeführt. Alle Kanten und Ecken sind schön gerundet und das Griffgefühl ist sehr gut.
Die Kydex macht das Messer etwas klobiger und könnte noch etwas differenzierter passen

Das Todd Begg Kiridashi gefällt mir ausgesprochen gut. Eines der schönsten Kiridashi`s das ich kenne!

tb_k_027.jpg




Beide Messer sind interessante Designs, welche sehr nah an den Custom-Modellen gefertigt wurden. Beide Messer tragen sowohl das Böker Manufaktur Solingen als auch das Todd Begg Logo und sind fortlaufend nummeriert.

Vielen Dank an Böker für den Passaround. Ich wünsche den weiteren Testern viel Spass mit den beiden Modellen.

Gruß
Basti
 
Last edited:
Übrigens: wer etwas mehr Geld ausgeben möchte bekommt das Mach 2 auch als Böker 140 Jahre Anniversary Modell mit Stienen-Damast als Luxusvariante.



Zwei hab`ich noch.... ;)


tb_k_012.jpg


tb_k_025.jpg



Vielen Dank fürs reinschauen. Ich hoffe ihr hattet Spass!
 
Last edited:
Danke für das ausfürliche Review und vor allem die schönen Bilder, die sind wirklich super geworden. :super:

Wir haben uns bei beiden Messern extrem nah an die Customs von Todd Begg gehalten und standen auch während des Projektes in engem Kontakt, und wir freuen uns sehr, daß die Messer so gut ankommen. :)
 
Vielen Dank für solch eine wunderbare, ausführliche Rezension dieser zwei Messer! Wir sind sehr zufrieden und damit glücklich, wie gut Boker die Kollaborationen tat, ist Boker eine wunderbare Mannschaft, um damit zu arbeiten, und wir sind ziemlich glücklich!!!

Entschuldigen Sie bitte mein Deutsch, machen Sie es auf dem Übersetzer verantwortlich!
 
Oh, und Basti, Ihre Bilder sind das fantastische, ziemlich berufliche Aussehen und ausgezeichnete Qualität!
 
Mach 2:

Mach2.jpg


Schön anzuschauen!

Aufgefallen

- Flotte Form
- schöne Details
- Gewicht ist passabel (Ich habs gerne leicht)
- Schönes "Tech-Teil" :)
- Anschlif der falschen Schneide finde ich zu ballig, da wäre ein scharfe Kante sehr viel schöner.
- Recuvue Schliff finde ich auch zu stark und damit unpraktisch für das relativ kleine Messer.

Fazit:

Ich hätte es mir am Griff 1/3 größer gewünscht mit einer Klinge die mindestens die Hälfte länger wäre und da wir gerade dabei sind, mit Karbon statt Holz :super:) Schön wäre, wie es schon angesprochen wurde, scharfe Kanten an der Klinge und etwas gerundete Kanten im Griffbereich.







Kiridashi

Kiridashi.jpg



Das Ding gefällt! Obwohl die Einsatzgebiete , wie schon geschrieben , eingeschränkt.

Aufgefallen:

- Mitnehmen in der Hosentasche: geht, für mich trotzdem ungewohnt durch das größere Volumen mit der Kydexscheide
- Buntstift anspitzen: geht ganz gut
- Brötchen schmieren: geht zur Not auch
- Rumliegen auf dem Schreibtisch: Macht ne Superfigur! Sexy ;-)
- Skalpell-Funktion: gut! Durch gerade Schneide präzizes ausschneiden mit der Spitze möglich. Aktuelles Beispiel: Martinsfackel basteln!




Alles in allem:

2 sehr schöne, schicke Messer!
Es hat Spaß gemacht damit rumzuschnibbeln und sie augiebig zu befummeln. Fest steht aber für mich, jetzt umso mehr, ich bin Folderfan und weiß ehrlich gar nicht was ich mit ner feststehenden Klinge, außerhalb der Küche, machen soll. :glgl:

Aber das soll die Messer als solches nicht herabsetzen. Beides sind klasse Messer mit detailreicher und schöner Verarbeitung, die nur minimalen Platz für Verbesserungen lassen.
 
Ich hatte das Glück die beiden Messerchen die vergangenen 2 Wochen zu testen. Es sind 2 wirklich schöne Stücke die rein optisch auf jeden Fall was her machen und durch ihr außergewöhnliches Design ins Auge fallen (aua :lechz: ). Die Verarbeitung ist bei beiden Messern, wie von Böker erwartet, gut.


Mein Fazit:
Mit dem Kiridashi bin ich leider nie wirklich warm geworden und das obwohl ich wirklich gespannt auf das Messer war. Präzises schneiden wie mit einem Cutter funktioniert ausgezeichnet. Wenn es allerdings um die meisten Alltagsaufgaben geht bleibt das Kiridashi hinter vielen anderen Messern zurück.


Das Mach 2 ist hier schon ein andere Kalliber. Für mich ist es ein idealer Kompromiss der flache Bauweise, die ein verdecktes tragen zulässt, mit dem Komfort beim benutzen. Es liegt trotz seiner futuristisch anmutenden Griffbelägen gut in der Hand und schein durchdacht.
Alle alltäglichen Aufgaben hat das Mach 2 wunderbar gemeistert und es hat Spaß gemacht mit dem Messer zu arbeiten. Die leicht geschwungene Klinge gleitet durch so ziemlich alles wie durch Butter.

Nur zu oft ist die Scheide eines Fixed eine wahre Beleidigung an den Kunden. Ganz anderst beim Mach 2. Die beiliegende Lederscheide wirkt wertig und hält das Messer sicher. Der Clip erlaubt ein schnelles anstecken und abnehmen des Messers.

Würde ich ein Fixed dieser Größe suchen um es verdeckt zu tragen wär das Mach 2 meine erste Wahl.
 
Hi,

schon lange habe ich mir die Messer von Todd Begg angesehen, weshalb mich die Serienmodelle von Böker sehr gefreut haben. Auch die Customnahe Umsetzung verdient ein Lob.

Was mich nie erreicht hat war der Hype um die Kiridashis der in manchen US Foren herrscht. Mit dem Begg Kiridashi hat sich das geändert.

Dieses kleine Ding das mehr an einen Flachschaber als an ein Messer erinnert hat mir in der Testzeit wirklich viel spass gemacht.
Ganz egal ob Karton schneiden, oder einen Schlauch abschneiden das ging alles problemlos. Ein Irrtümlich angebrachter Aufkleber lies sich damit perfekt entfernen ohne die darunter liegende Oberfläche zu schädigen.

Die Verbreitung ist sehr gut die Kanten am Griff sind gut gerundet, und dank des Stonewash Finish passt neben der Optik auch die Haptik.

Der halt in der Kydex hätte etwas fester sein können, was sich aber wäre es meines gewesen leicht hätte beheben lassen.
Ideal fände ich für das Kiridashi eine Waggrechte Trageweise, da mir der Griff doch recht hoch saß.

Insgesamt hat mir das Kiridashi sehr gut gefallen. :super:



Das Mach 2 kann leider mit der Verarbeitung des Kiridashi nicht mithalten, die Kanten am Griffrücken waren mir doch zu scharfkantig wenn ich mal fester zugreifen musste.
Hier bräuchte Böker sich nur das Finish des Kiridashis zum Vorbild nehmen, das würde das Mach 2 deutlich aufwerten wie ich finde.

Was vollständig überzeugt hat war die Scheide mit dem Clip, damit war es kein problem das Messer beim Autofahren oder anderweitigen sitzenden Tätigkeiten aus der Tasche oder vom Gürtel zu nehmen.


Obwohl ich sonst nicht unbedingt ein Freund von Recurve Klingen bin hat es mich beim Mach 2 nicht gestört. Ob das Design ohne diesen noch so gut wäre wage ich zu bezweifeln. Im Alltag stört der Recurve eh nicht, nur wenn es ums schärfen geht muss man hat auf Sharpmaker und Co zurückgreifen.

Der hochgezogene Flachschliff und die gemässigte Klingenstärke sorgen für ein schneidfreudiges Messer das immer noch genügend Stabilität besitzt um auch mal
etwas abseits von reinen Schneidaufgaben eingesetzt werden zu können.

Bis auf die Kanten am Griffrücken hat auch das Mach 2 überzeugt. :super:


Was beide gemeinsam haben ist das fliesende Design von Todd Begg, das von den eingefrästen und mit Löchern versehenen Nuten noch verstärkt wird.
Hier hat Böker eine wirklich gute Wahl getroffen.

Danke an Böker und Beagleboy für den Passaround. :super:


Alex
 
Ich habe es leider nicht vorher geschafft, aber jetzt auch mal mein Statement.

Kiridashi:

Mir hat das Messer sehr gut gefallen.
Ich habe es nur mit der Kydex Scheide in der Tasche getragen und dann mit dem Teklok am Gürtel. Dort war es am Besten aufgehoben!
Ich habe mir erlaubt ein kurzes Lanyard (die Farbe tut mir leid, hatte nur türkis :D) anzubauen und das hat das Griffgefühl noch mal deutlich verbessert. Damit war es ein Vier-Fingermesser und konnte gut benutzt werden.
Zum Öffnen von Briefen, Paketen oder für ähnliche Aufgaben war es wunderbar und hat mich voll zufrieden gestellt. Für feinere Sachen (Apfel oder so) ist es allerdings nicht zu gebrauchen.
Dies war aber auch vorher klar, bei der kurzen Klinge und der Dicke.
Die Kydex Scheide war entweder schon etwas ausgeleiert oder einfach zu locker gefertigt. Da sehe ich noch Verbesserungspotential.

Mach 2

Beim Mach 2 bin ich geteilter Meinung. Die Handlage war deutlich besser als ich es mir vorgestellt habe, nur beim kräftigen Zupacken wurde es etwas ungemütlich. Die oberen Kanten sollten auf jeden Fall stärker gerundet oder angefast werden.
Die Schneideigenschaften waren gut nur mit der Klingenform (Ist halt Recurve) bin ich nicht so richtig warm geworden.
Die Scheide hielt das Messer sicher am Platz und mit der Klammer konnte es gut in der Tasche befestigt werden.
Was mich an der Scheide störte war die Kantenversiegelung, dies sah einfach nicht gut aus und minderte den sonst hochwertigen Eindruck.

Ich möchte mich für die Möglichkeit bedanken am PA teilnehmen zu können und hab das Kiridashi mal auf meine Wunschliste gesetzt.
 
Last edited:
Spät, aber doch, meine Eindrücke:

Kiridashi
Auf dieses Messer war ich am meisten gespannt. Wie so oft haben die Bilder das Interesse geweckt und nun sollte die Neugier in der Praxis gestillt werden.

Der Griff hat gut für 3 Finger gepasst, es hat sich gut angefühlt, war alles schön gerundet und die Daumenauflage kam ihrer Funktion nach ohne den Daumen zu quälen.

Briefe, Pakete und Verpackungen waren kein Hindernis, aber für den einseitigen Anschliff habe ich keine speziellen Verwendungsmöglichkeiten gefunden, das Schneiden von Leder ist mir eingefallen, aber zum Test ist es leider nicht gekommen.

Mit der Scheide hatte ich ein Problem: Messer um den Hals geht gar nicht, mit Teklocks komme ich nicht zurecht (zu lappelig oder zu monströs). Also habe ich das Messer mit Scheide (ohne weitere Anbauten) so in die Tasche gesteckt. Das geht, aber hat mir nicht wirklich gefallen. Es müsste doch möglich sein, hier was hübsches aus Leder anzubieten.

Fazit: Tolles Design, griffig, aber ohne spezielles Anwendungsgebiet ist mir ein Messer, das ich universeller einsetzen kann lieber.




Mach 2
Das Messer war halt in der gleichen Schachtel also habe ich es auch angeguckt...

Nein, nein. Das Mach 2 weiß durchaus zu gefallen.

Es hat eine sehr schöne Klingengestaltung mit Fehlschärfe und Recurve (der ist nicht so meins, aber ein sehr prägendes Gestaltungselement) und einen futuristisch anmutenden Griff.

Dieser war griffiger als ich mir vorgestellt hatte, ich hätte mir aber etwas mehr Volumen gewünscht. Das wenige Holz war nicht ausreichend für (m)ein richtig gutes Griffgefühl.

Das Messer war sehr scharf und gut verarbeitet. Die Scheide mit Clip hat mir gut gefallen, das zurückstecken war allerdings etwas fummelig.

Fazit: Für mich würde die außergewöhnliche Optik, die nicht optimalen Griffeigenschaften nicht aufwiegen. Wer seine Schwerpunkte etwas anders legt kann durchaus damit glücklich werden.




Auf jeden Fall ein sehr interessanter PA. Danke dafür.

Gruß Th.
 
Ein paar Tage sind jetzt vergangen seit die beiden Messer mich verlassen haben. Ich könnte jetzt natürlich von hoher Arbeitsbelastung schwafeln und es wäre sicher nicht ganz gelogen. Aber eins ist auch klar, ich habe mich vor diesen Zeilen etwas gedrückt.

Der Grund: Ich bin mit beiden nicht wirklich klar gekommen. Aber der Reihe nach.

Das Kiridashi:
Ein Messer, dass ich erst als sehr angenehm empfand. Sowohl die tolle Materialanmutung als auch die gut gemachte Scheide gefielen mir auf Anhieb. So wurde es eine Woche mein Begleiter.

Ich habe die Angewohnheit, das mitgeführte Messer dann auch für alle anfallenden Schneidarbeiten zu nutzen. Hier erwies sich die Größe als echter Nachteil. Ich fand keinen guten Griff und konnte speziell bei der Essensbereitung nicht gut damit arbeiten.

Wo mich das kleine Messer überzeugte war beim spielerischen (Herum-) Schnitzen. Dabei fand ich instinktiv eine gute Handlage mit dem Daumen direkt gegenüber der Schneide. Für derartige Arbeiten schien das Kiridashi prädestiniert zu sein.

Wie gesagt, meine Nutzungsgewohnheiten sind andere.

Das Mach 2:
Das Mach 2 nötigt mir ein schwieriges Geständnis ab. Es hat mich nicht den ganzen von mir geplanten Testzeitraum begleitet.

Obwohl ich vom Aussehen des Messers sehr fasziniert war (und bin), und die Klinge eine für meinen Alltag absolut passende Länge aufweist kam ich mit dem Griff überhaupt nicht zurecht.

Egal was ich anstellte, meine Hand fand keine zufriedenstellende Lage. Kurz gegriffen lagen meine Finger irgendwie nie richtig. Die Griffform und die -schalen verhinderten den bei mir notwendigen Wohlfühleffekt. Normal greifen konnte ich das Messer auch nicht, dazu war der Griff einfach zu kurz. Nach einigen Mahlzeiten und etlichem Gefummel bei harter Salami unterwegs habe ich das Messer in den Schrank verbannt.

Positiv aufgefallen ist mir die gut verarbeitete und sehr stramme Lederscheide.

Ich bedanke mich für die Möglichkeit, 2 optisch sehr schöne Messer zu testen.

LG
effi02
 
Back