basti
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Jaaa..... die Post ist da.... (wie es so schön in der Werbung heisst)....
Noch schöner, wenn auf dem Paket der Absender Pohl Force GmbH steht, auf das man schon lange gewartet hat.
"Die Hornissen sind eingeflogen".... Hier hat Dietmar auch in Sachen Versand richtig Gas gegeben.
Das Hornet ist ein sehr interessantes Design des amerikanischen Knifemakers Spencer A. Reiter (SAR Custom Knives). Beim Griffdesign ist Spencer einen ganz anderen Weg gegangen und hat so ein einzigartiges Messer geschaffen. Da Spencer A. Reiter auch nur zwei Hände hat und seine Messer sehr gefragt sind kommen lange Wartezeiten zustande.
Das Hornet ist das erste Messer von Pohl Force, dem noch jungen Unternehmen des ehemaligen Chefdesigners von Böker Solingen, Dietmar Pohl. Das Hornet XL ist in zwei varianten erhältlich: einmal mit einer schwarzen Micarta-Beschalung und einmal mit Walnuss Griffschalen.
Die technischen Daten im Überblick:
Gesamtlänge: 18,5 cm
Klingenlänge: 9 cm
Klingenstärke: 6mm
Stahl: D2
Gewicht 170 Gramm.
Preis:
- Walnuss 109 €
- Micarta 99 €
Die Hornets werden in einem kleinen Pohl Force Karton mit von Hand unterschriebenen Zertifikat und Pflegehinweis geliefert. Die Lederscheide liegt getrennt bei. Das Messer ist mit 6mm sehr massiv geraten jedoch ohne dass dies auf den ersten Blick gleich auffällt. Der Klingenrücken ist schön abgerundet und mit einer Riffelung für den Daumen versehen. Alle andere Kanten wurden von Hand gebrochen/ geschliffen. Dies ist aufgrund minimaler Unregelmäßigkeiten sichtbar. Hier kommt Custom Feeling auf. Einzig im Bereich der Auflage für den kleinen Finger, sowie im unteren Bereich der Griffschale gab es noch die ein oder andere Scharfe Kante. Dies läst sich jedoch mit einem Keramikstab beheben.
Das Finish ist sehr fein geworden. Die feine Quer-Satinierung und die polierte Klinge sehen auch in natura sehr gut aus und bilden einen schönen, wenn auch dezenten, Kontrast. Zudem ist dies auch nicht so anfällig wie gestrahlte Oberflächen (danke nochmal, dass es nicht gestrahlt ist). Der leichte Hohlschliff der Klinge ist angenehm und fast bis zum Klingenrücken hochgezogen.
Trotz 6mm Klingenstärke schneidet die Hornisse richtig gut. Die Klinge war out of the Box rasierscharf und sehr sauber abgezogen. Der Anschliff ist auf beiden Seiten symmetrisch. Klasse, selten bei einem Serienmesser so erlebt! Mit die schärfste und sauberste geschliffene Schneide an einem Messer, out of the box, welches ich in den Händen hatte. Da fliegen die Haare nur so vom Arm... .
Die Griffschalen sind mit zwei 6er Torxschrauben befestigt. In den Flacherl sind zwei Gewindebuchsen eingelassen, in welche die Schrauben greifen. Das Messer ist im Gesamten sehr sehr solide gebaut. Auch bei den beiden kreisrunden Ausbrüche brauch man sich keinerlei Gedanken um die Stabilität machen.
Das schwarze Micarta ist poliert und hat eine glatte Oberfläche. Das Gewebemuster ist dezent zu erkennen. Die Walnussschalen geben dem Messer ein noch elganteres Aussehen. An einer Griffschale (an einer Spitze) hat man bei meinem Exemplar etwas zuviel Holz weggenommen (ca. 1/2mm), so dass an dieser Spitze ein leichter Spalt ist. Nicht problematisch, aber wenn man es gegen das Licht hält zu sehen.
Das Griffgefühl ist anders jedoch aber nicht schlechter. Gemäß Spencer Aussagen war das Messer ursprünglich als 3-Fingermesser gedacht. Um jedoch dem kleinen Finger eine komfortablere Auflage zu bieten dient dient der kleine Verlängerung am Griffende. Wer große Hände hat, wird sich über über die Auflage für den kleinen Finger freuen. Auch nur dafür ist der kleine "Stachel" am Ende gedacht und ermöglicht auch größeren Händen Platz. Je nach Griffhaltung könnte ein Fingergelenk des Mittelfingers etwas mit einem Haken am Griff in konflikt kommen. Die beiden großen kreisrunden Durchbrüche im Griff lockern das Design auf. Zudem kann man dort prima Daumen und Zeigefinger reinlegen, je nachdem wie man das Messer hält. Praktisch und bequem.
Das Messer kommt mal nicht mit einer Kydex oder Zytelscheide, sondern mit einer Lederscheide. Ebenfalls eine gute Entscheidung wie ich finde! Diese ist sehr kompakt ausgefallen und das Messer trägt so nicht übermäßig auf. Auch wird das Finish dadurch geschützt. Auf beiden Seiten sind Gürtelschlaufen angebracht, welche Links- und Rechtshänder, ein leicht schräges tragen (45°) ermöglichen. Sowohl über als auch unter dem Gürtel. Der Druckknof ist mit Leder unterfüttert um das Finish beim Schließen und öffnen nicht unnötig zu verkratzen. Die Scheide macht einen soliden Eindruck, wobei eine Naht am Ende recht offensichtlich vernäht wurde.
Insgesamt sieht das Messer schon wie eine im Flug stilisierte Hornisse aus. Die Fingerauflagen wirken wie im Wind nach hinten hängende Beinchen. Ein sehr interessantes Design. Das Hornet ist sehr kompakt (18,5cm) und die Klinge ist völlig ausreichend dimensioniert und wirkt stimmig zum Gesamtbild. Die Klingenform ist sehr alltagstauglich. Aufgrund des Anschliffs wird die Hornisse nicht zum spaltenden Keil sondern ist recht schneidfreudig.
Für schlappe 100 Euro bekommt man ein sehr schönes Custom Design in (fast) Custom Qualität. Das Messer und die Scheide sind schön verarbeitet. Die 2 oder 3 schärferen Kanten konnte man auch schnell selbst beheben sofern sie stören.
Hier hat Dietmar Pohl mit seinem ersten Modell einen sehr schönen Einstand gegeben. Man darf auf weitere Messer von Pohl Force gespannt sein.
"Eine sehr schöne Umsetzung des Custom-Hornet von Spence..."
Viele Grüße
Sebastian
wenn überraschts... noch ein paar Bilder
Im Größenvergleich: Böker Turbine, Strider MFS, Strider SLCC
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