Passaround #12 Erfahrungsberichte Spyderco Street Beat FB15

klingler

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Spyderco FB15 - Street Beat - Fred Perrin-Design


Ein Fixed für den Alltag in Stadt, Büro, Arbeit, Wald, Tour, Küche, Campen, Reisen usw. Endlich mal ein kleines Messer das richtig groß ist. Wenn das jetzt klingt wie aus der Werbebroschüre, dann deshalb, weil ich es mir voll taugt und ich es nur empfehlen kann.

Aber zuerst die Fakten:

Klingenstahl VG10
Klingenlänge 8,1 cm (Spitze bis Ende Schneide)
Klingenstärke 1…4,1 mm (max)
Klingenhöhe 2,6 cm (max)
Gesamtlänge 18,1 cm
Gewicht Messer 90 g
Gewicht Scheide 51 g

Normalerweise würde ich bei einem Griff dieser Größe abwinken und sagen: „Das ist was für die 3-Finger-Knibbelchen-Fraktion“. Aber tatsächlich bringe ich hier meine komplette Hand unter. Revers ist der Griff sogar etwas groß. Das verwendete Micarta wirkt hochwertig, sitzt fugenlos auf dem durchgehenden Erl, ist angenehm konturiert und gefällt.

Die Klingenform finde ich optisch ansprechend und absolut alltagstauglich. Da gibt es nichts zu meckern.

Für mein persönliches Update könnte die Daumenriffelung etwas aggressiver, d.h. rauher, sein. Ich würde eine Schleifkerbe anbringen und der geringfügige „0,1mm Recurve“ würde einer mathematischen Gerade weichen. Aber wie gesagt, ich bin mit dem Ausgangsdesign schon voll zufrieden, alles andere ist meine persönliche Gedankenspielerei…

Das der verwendete VG10-Klingenstahl scharf wird, die Schärfe gut hält und leicht zu schärfen ist, bedarf eigentlich keiner nochmaligen Erwähnung, aber der Vollständigkeit halber sei das hier erwähnt. Das Oberflächenfinish geht etwas über das Satinieren hinaus, wobei es aber noch weit von einer Spiegelpolitur entfernt ist. Halt gerade so, dass sich feine Kratzer beim Benutzen einstellen. Da das Messer aber geradezu nach dem Benutzen schreit, wird man damit leben können bzw. müssen, je nachdem wie man es sieht. Mir gefällt es, wenn man einem Messer ansieht, das es auch im Einsatz ist.

Die Scheide mit dem kleinen Tec-Lok ermöglicht so ziemlich alle Tragemöglichkeiten die man sich vorstellen kann: Griff oben, unten, schräg, Neckie. Das ist mal richtig fein. Das Messer hat sich dabei stets gehalten. Ob das so bleibt, wird sich im Verlauf des weiteren Passarounds sicher noch herausstellen.
 

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So, dann will ich auch mal meine Erfahrungen schildern. Die technischen Daten hat klingler ja bereits in seinem Review genannt.

Als erstes fiel (obwohl aus Bildern bereits bekannt) die große Fingermulde auf, was mir eigentlich nicht so gefällt. Ich wurde jedoch bald eines Besseren belehrt. Die Fingermulde bietet einerseits einen effektiven Schutz, stört auf der anderen Seite jedoch nicht beim Schneiden auf einer Unterlage.

Getragen habe ich das Messer ohne TekLok in der Jeans-oder Jackentasche.

Zum Größenvergleich habe ich es mal neben das Fällkniven WM1, das Brusletto Kniven und das Ontario RAT-3 gelegt.

Verarbeitung
Gut, aber nicht perfekt. Der Klingenanscliff ist nicht ganz symmetrisch, dafür sind die Griffschalen prima konturiert und angepasst.
Bei der Scheide bin ich mir nicht ganz einig. Das Messer hält recht gut darin, aber das satte Klack beim Hineinschieben fehlt mir etwas. Zudem kann das TekLok nicht an den Ösen befestigt werden, sondern nur an den "blanken" Bohrungen (davon gibt es jedoch drei!). Es scheint mir fast, als wäre da eine Bohrung in die Hose gegangen.

Schärfe
Als es bei mir ankam dachte ich, ich hätte bis dahin noch kein scharfes Messer in der Hand gehabt. Hält die Schärfe auch recht lange. Ich habe es nur einmal auf dem Sharpmaker nachgeschärft, leider ist es nicht so scharf geworden, wie es bei mir ankam. Sorry.

Einsatz in der Küche
Zwiebeln, Tomaten und Fleisch sind freiwillig in Scheiben/Stücke gesprungen. Durch die relativ dünne Klinge und den hohen Anschliff schneidet es wie der Teufel.

Einsatz Outdoor
Musste sich in direktem Vergleich beim Feuerspäne schnitzen gegen mein Brusletto und das WM1 geschlagen geben. Hier war die Klingengeometrie eher von Nachteil und der Griff zu flach. Hacken geht aufgrund der Größe und des geringen Gewichtes nicht besonders gut.

Handlage
In meinen recht großen Händen perfekt. Besser als das abgebildete RAT-3.

Fazit
Ein prima Messer um es als EDC zu nutzen und für (Outdoor-) Küchenarbeiten. Aufgrund der kleinen Mängel in der Verarbeitung finde ich den Preis für ein Serien-Fixed jedoch recht happig.

Geht diese Woche noch auf die Reise. Wieterhin viel Spass damit und besten Dank für diesen Passaround.
 

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...Zudem kann das TekLok nicht an den Ösen befestigt werden, sondern nur an den "blanken" Bohrungen (davon gibt es jedoch drei!). Es scheint mir fast, als wäre da eine Bohrung in die Hose gegangen. ...

Mit Hilfe der dritten Bohrung lässt sich der TekLok um 45° gedreht befestigen. Naja, so'n bißchen handgemacht sahen die Bohrungen schon aus...
 
Last edited:
Mit Hilfe der dritten Bohrung lässt sich der TekLok um 45° gedreht befestigen.
Aaah, das erklärt es etwas. Da ich allerdings auch das TekLok nicht verwendet habe bin ich da gar nicht drauf gekommen. Wie Du aber meintest, hübscher werden die Bohrungen deshalb nicht :hehe:
 
sorry, den thread hab ich leider übersehen, bzw. mein newsreader hat ihn wohl verschluckt.
wollte grad nen eigenen thread zu diesem messer aufmachen.

aber nun zum messer (ich war ja wieder als österreicher der erste im passaround und hab mich wiedermal erfolgreich um den eröffnungspost gedrückt):

das messer gefiel mir ausgesprochen gut.
sehr gute handlage
perfekte schneideigenschaften
wirkt in der hand relativ sheeplefreundlich - könnte man auch im steakhouse mal rausholen
sehr guter tragekomfort: ich habe das messer um 45° gedreht hinten am gürtel getragen. man merkt nicht, dass es da ist. auch nicht beim autofahren. desöfteren hatte ich sogar gedacht, dass ichs verloren hab, weil ichs nicht gespürt habe.

das negative:
die griffschalen sind nicht 100%ig symetrisch geschliffen (fällt aber nur auf, wenn man ganz genau hinsieht.
das finish am griff ist zum erl hin nicht so perfekt, wie an den seiten.
hier könnte noch etwas besser poliert werden.
die scheide ist nicht ganz passgenau. wenn man das messer in die scheide steckt, kann man die klingenspitze noch 1-2 mm nach oben bewegen.
es macht dann ein zweites mal "klack".
das messer sitzt aber trotzdem sicher in der scheide. man muss nicht befürchten, dass es verlorengeht. der zugwiderstand ist ebenfall tadellos. ist halt ein kleiner schönheitsfehler.

was mich allerdings etwas schreckt ist der recht hohe preis.
ich weiss nicht so recht, wie die hohen preise bei den fixed von spyderco zustandekommen.
die "grossen" folder (manix, military etc.) von spyderco sind billiger.
der materialpreis kanns ned sein. der arbeitsaufwand ist bei foldern ebenfalls um einiges höher und die toleranzen müssen wesentlich geringer sein.
vielleicht weiss hier jemand nen grund, würd mich wirklich interessieren.

fazit:
ein klasse messer für jeden tag im urbanen umfeld.

wenn der preis nicht so hoch wäre, hätte ich mir bereits eines bestellt.
ich grüble... :glgl::glgl::glgl:

gruss

Bonemachine
 
Ich kann mir die Preise, bei Fixknives, nur durch die Abgaben, der Firma Spyderco, an Perrin und Co erklären.
 
Last edited:
Ich frage mal nach, wegen den Preise.

IIRC, bei den Hossom Fixed ist es wohl so, dass die mit sehr engen Toleranzen gearbeitet werden müssen - Jerry Hossom möchte seinen Namen nicht auf schlecht gemachten Messern stehen haben. Hörensagen, ich schau mal, ob man das verifizieren kann.

Bei dem Perrin weiß ich es nicht. Das Fred Perrin soooo hohe Abgaben bekommt, kann ich mir nicht vorstellen. Ich denke auch hier, dass es mit der Verarbeitung zu tun hat (ich zumindest hatte nichts daran auszusetzen, ich habe schon genug teurere Custom gesehen, die wesentlich schlechter verarbeitet waren (von denen von Perrin mal ganz zu schweigen :steirer:)).

Ich würd's mir halt bei New Graham kaufen, da dürfte man dann so bei ~€150 liegen.

Keno
 
klar bekommt mans aus den staaten billiger - die folder aber auch.
aber darum gehts ja garnicht.

es geht vielmehr um das verhältnis der preise von fixed zu foldern.

es betrifft ja auch ned nur die hossoms, sondern es ist generell zu beobachten, dass die fixed von spyderco im verhältnis immer sehr teuer sind.

zu den toleranzen:
bei einem folder macht 1/10mm schon nen riesenunterschied.
zb ob der lock zusammenpasst oder nicht - oder ob platine, griffschale und spacer plan zusammenpassen.

bei nem fixed ist es hingegen vollkommen egal, ob die klinge oder der griff 1/10 breiter sind (solange der schliff symetrisch bleibt)

ausserdem werden die serienmesser sowieso auf automaten hergestellt. riesige abweichungen kommen hier sowieso nicht vor.

wär cool, wenn du da mal nachfragen könntest.

vielleicht wär das auch ein thema für nen eigenen thread.
 
Joyce Laituri said:
[...]Several factors can make our FBs more costly. The Hossoms not only use a great deal more steel (N690) than say the Volpe (same maker in Italy) but we add a Hamaguri grind which adds the cost, then the sheath, then a way to package and ship the mosters. Import costs work against us somewhat too with importing them from Italy, QCing here and then exporting them back to Europe. In the case of the Street Beat there was much hand fit and finishing and 3-D Micarta.[...]

Gruss, Keno
 
thanks für die info cheez

als beweiss, dass passarounds auch tatsächlich umsatz generieren: ich hab mir das street beat mittlerweile bestellt. :D
 
So, das Street Beat hab' ich heute mit 'nem lachendem und einem weinenden Auge weitergeschickt :lach:

Die verwendetet Materialien sind voll nach meinem Geschmack.
Der hochgezogene Flachschliff macht die Klinge "trotz 4mm Dicke" zu 'nem klasse Schneidteufel.
Das Klingenloch ist nicht ganz sauber gebohrt, aber das ist eigentlich PillePalle:D hab's auch erst auf dem Bild gesehen (dann bin ich ja nicht der einzige, der eckige Löcher bohrt:D)
Die Handlage ist gut, im Reverse-Grip ist mir allerdings die Fingermulde zu tief.
Der Griff ist für meinen Geschmack etwas zu "klobig" (bei der schlanken Fingermulde), ein bischen dünner wär' mir lieber.

Bei der Kydex fehlt mir etwas Spannung, und die Lochung sieht eher wie zufällig (auch wenn die TekLok-Maße haben) aus. Entweder alle Löcher mit Ösen oder keins.

Das Messer ansich find ich klasse:super:.
Jedoch bei dem Preis noch selbst Hand anzulegen, um die kleine Makel zu beheben:confused: nö, dann doch eher nicht, da bleib' ich bei meinem RAT3;)

Danke Cheez
 

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mir wars ein bissl zu klein, aber sonst alltagstauglich.
scheiden habe ich schon bessere gesehen, aber es ist wohl gaengige praxis, die loecher fuer chicago screws nicht mit oesen zu versehen.

ansonsten kann ich nicht vel dazu sagen, mich hat der griff etwas vom nutzen abgehalten.
 
ansonsten kann ich nicht vel dazu sagen, mich hat der griff etwas vom nutzen abgehalten.

Wieso?

Ich besitze ein Street Beat und kann sagen, daß mir der Griff gut liegt, obwohl er relativ kurz ist, was natürlich sehr individuell ist.
 
Eine Frage bzw. Bitte an die Teilnehmer des Passarounds: Könnte jemand Vergleichsbilder vom Street Beat und dem Subcom Fixed Blade machen? Optimal wäre, wenn derjenige auch noch ein RAT-3 dazu legen könnte (Das Bild in Post #2 habe ich gesehen.). :super:

Vielen Dank

BlackBlade
 
Mit meinem Review zum Street Beat bin ich leider auch spät dran – mal sehen, was meine Erinnerung noch hergibt.

spyderco_streetbeat_08.jpg


Das Street Beat hat für mich genau die Größe von einem feststehenden Messer, die ich noch täglich bei mir haben möchte. Ich habe das Messer über den gesamten Testzeitraum IWB mir Paracord-Schlaufe dabei gehabt. Stört nicht, fällt nicht auf, ist schnell zur Hand. Auch hinsichtlich der Klingenlänge finde ich das Street Beat als EDC ideal (mehr Klinge brauche ich nur am Brotmesser ;) ). Schneiden tut’s super. Sonst gebe ich im Alltag doch meist Foldern den Vorrang, aber das Street Beat konnte diese erfolgreich verdrängen.

Die Gesamtform des Messers zusammen mit den verwendeten Materialien finde ich sehr edel. Insbesondere die Klingenform mit der dezenten Fehlschärfe hat es mir angetan. Auf das Loch in der Klinge kann man getrost verzichten – auch wenn es ein Spyderco ist. Alle Erklärungsversuche zur Existenzberechtigung finde ich etwas weit hergeholt. Für die Größe liegt das Messer sehr gut in der Hand. Die Daumenauflage finde ich zweckmäßig.

Alle Designs von Fred Perrin ist gemein, dass er großen Wert auf einen sicheren Sitz des Zeigefingers zu legen scheint – bei der grundsätzlichen Ausrichtung seiner Arbeit aus nachvollziehbaren Gründen. In der „normalen“ Griffposition fühlt sich das auch gut und sicher an, in allen anderen Griffpositionen dafür etwas gewöhnungsbedürftig. Für mich dürfte die Zeigefingermulde daher etwas weniger ausgeprägt sein.

Die Verarbeitung des Messers fand ich insgesamt ziemlich hochwertig. Wenn man angestrengt nach Fehlern sucht, findet man natürlich auch was. Als Beispiel hier mal eine Foto von einem nicht ganz symmetrischen Ricasso ;)

spyderco_streetbeat_03.jpg



An der Scheide haben mich auch die vielen Löcher gestört, denen ich nicht allen einen Zweck zuordnen konnte. Für meinen Geschmack ließ sich das Messer fast etwas zu leicht ziehen.

Alles in allem eigentlich fast das perfekte EDC. Bleibt nur der Preis. Hier stellt sich die Frage, warum man zu einem Serienmesser greifen soll, wenn man für den gleichen Preis auch schon Customs bekommen kann. Selbst die „Originale“ von Fred Perrin liegen meines Wissens nach nicht unbedingt viel darüber. Es gibt schon noch Argumente, die für das Serienmesser sprechen, aber die Luft ist auf jeden Fall dünn da oben ;)
 

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Hallo,

nach gut einer Woche "rumtragen", begutachten und schneiden mit dem Street Beat sind hier meine Eindrücke.

Das Street Beat kommt in einem gut 25 cm großen Spyderco üblichen Pappkarton mit Schaumstoffeinlage.


Das Messer:
Mit 18cm Gesamtlänge (mit Scheide 19,5cm) ist das Messer recht kompakt ausgefallen, welches ein Tragen in urbanen Gefilden noch bequem möglich macht. Wer schon einmal die Bekanntschaft mit Messerentwürfen des franz. Designers und Messermachers Fred Perrin machten durfte, erkennt ziemlich schnell, das es sich um ein Messer aus seiner Feder handelt.

Vom Design her wirkt das Street Beat, betrachtet man den ganzen "Tactical" Hype, mit seiner Bowieklinge und fließenden Linien schon etwas klassisch. Das schwarze Micarta mit seiner Holzähnlichen Struktur passt hervorragend zum Messer.

Typisch für Perrin ist wohl die sehr tiefe Fingermulde für den Zeigefinger, welche bei vielen seiner größeren Fixed zu finden ist. Meine anfängliche Befürchtungen waren, das diese Fingermulde viel zu tief ist und das Messer dadurch im vorderen Bereich zu viel "absinkt". Durch eine leicht schräge Handhaltung, welche man beim fassen eines Messer einnimmt versinkt der Zeigefinger im Muldenbereich und das Messer liegt sehr angenehm und sicher in der Hand. Ein abrutschen in den Klingenbereich ist nur schwerlich möglich.

Im Reverse Grip bekommt der kleine Finger etwas zu wenig Halt in der Fingermulde und schwebt etwas unbeholfen und ohne sicheren Halt in der Luft. In dieser Haltung etwas gewöhnungsbedürftig.

Der Griff liegt in meinen, nicht gerade sehr großen Händen, sehr bequem und alle Finger finden noch Platz.

Rundum ist das Messer sehr sauber verarbeitet. Die Micarta-Griffschalen wurden schön angepasst. Keine Spalten oder überstehende Kanten. Bei sehr genauen Betrachten sind am Griffende an einer Stelle eine leichte Unsymmetrie zu erkennen. Da die Griffe jedoch wohl von Hand bearbeitet werden ist dies nachzuvollziehen und fällt kaum auf. Insgesamt ist der Griff sehr angenehm, leicht Bauchig geformt, was ihn zu einem echten Handschmeichler machen lässt. Einzig im Bereich der Fingermulde/ Ricasso hätte man die Kanten des VG-10 noch etwas
stärker abrunden können.

Die Klinge ist ebenfalls sauber gearbeitet. Im Bereich des Ricasso ist der Anschliff leicht unsymetrisch, was nicht unbedingt stört.

Das Loch in der Klinge lass ich mal als Designelement stehen. Ein Nutzen, um irgendetwas daran zu befestigen sehe ich nicht. Die Riffelung auf dem Klingenrücken ist optimal angebracht und meiner Meinung völlig aureichen griffig. Durch den hochgezogenen Flachschliff ist das Messer sehr schneidfreudig und konnte sich auch in der Küche gut bewähren. Insgesamt macht die Klinge einen guten und alltagstauglichen Eindruck.

Trotz der kompakten Größe hat man ausreichend Klinge für fast alle Aufgaben, welche im Alltag anfallen. Auch längere Arbeiten mit dem Street Beat machten Spass und das Messer lag gut in der Hand.


Das Messer wurde als es bei mir ankam schon einige Zeit von verschiedenen Personen getestet. Jedoch sah es so gut wie neu aus. Auf Griff und Klinge keine größeren Kratzer und keinerleich Macken etc.

Mit dem Micarta als Griffbeschalung hat man ein sehr robustes Material gewählt, welches aufgrund Farbe und Struktur hervorragend zu Gesamtbild des Messers passt. Die Alltagstauglichkeit finde ich deshalb auch aufgrund der gwählten Materialen sehr gut.


Die Scheide:
Die Scheide aus Baltoron wirkt auf den ersten Bilck aufgrund der Form ganz passend zum Messer gestaltet. Die Außenkanten sind sauber gerundet. Wie bereits angesprochen wirken die Bohrungen für die Anbringung des Tekloks etwas willkürlich angebracht. Schade ist auch, das man nur einen kleinen Teklok verwenden kann. Es ist fraglich, ob es nicht doch möglich gewesen wäre, Bohrungen und Nieten so anzubringen um mehr Variantionsmöglichkeiten zuzulassen.

Mit Teklok sowie IWB-Schlaube lässt sich das Messer angenehm und komfortabel tragen. Durch die hohe Trageweise drückt jedoch ab und zu der Griff. Mit gut 2mm Materialstärke ist die Scheide sehr robust, worunter jedoch die Passgenauigkeit etwas drunter zu leiden scheint. Dies ist eigentlich auch mein größter Kritikpunkt am ganzen Messer/ Scheide. Der Zugwiederstand war, als das Messer bei mir ankam, bereits
viel zu klein. Zieht man das Messer ein paar Milimeter raus so wackelt es sehr stark.
Es gibt kein vernünftigen Druckpunkt nach welchem das Messer fest und sicher in der Scheide sitzt. Beim normalen tragen am Gürtel ist die Verlustgefahr gering, jedoch würde ich das Messer so nicht an einem MCHarness etc. tragen.


Fazit:


Insgesamt ist das Streetbeat ein solides und sauber verarbeitets Messer mit hoher Alltagstauglichkeit. Die Größe ist optimal. Man hat genügend Griff und Klinge um komfortabel arbeiten zu können.


Der Preis mit zum Teil über 200 Euro ist für ein Serienmesser schon nicht wenig. Schaut man sich jedoch bei einigen Händlern um so kann man auch noch einige Euros sparen.

Sicherlich bekommt man in diesem Preisbereich fasst schon ein Custom aus Fred Perrins Fertigung. Wer jedoch Fred`s Messer schonmal gesehen hat, weiss das die Ausführung zum Teil sehr rustikal
ist. Auch ist der verarbeitete Stahl nicht bei allen Messer bekannt, zumal die meisten nicht sehr rosträge sind.

Wer ein echtes Fred Perrin Design möchte, jedoch aus guten rostträgen Stahl und in sehr sauberer und schöner Fertigung ist mit dem Street Beat von Spyderco sehr gut beraten. Meiner Meinung nach haben die Fred Perrin Messer eine ganz eigene Ausstrahlung. Sie sind sehr schön ausgeführt und zeitlos elegant.

Das Streetbeat stand schon längere Zeit auf meiner Liste von möglichen Kaufkandidaten. Aufgrund des hohen Preises war es sehr schön, dieses Messer vor einem Kauf hier im Passaround testen zu können. Meine Kaufabsicht in nährer Zeit steht also fest.

Vielen Dank nochmal für die Möglichkeit der Teilnahme.

Viele Grüße
Sebastian



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Es ist schwer so weit am Ende des Passarounds noch etwas hinzuzufügen, was nicht schon geschrieben wurde. Auch auf die Gefahr hin, dass ich etwas wiederhole, was meine Vorläufer bereits gesagt haben, werde ich hier meine Eindrücke zum besten geben.

Bilder kann ich auch keine besseren liefern als meine Vorgänger, aber einen kleinen Vergleich zum grossen Bruder und einem nahen Verwandten (irgendwie) hab ich dann auch noch drauf.

Zuerst einmal der abschliessende Eindruck zu dem Messer. Als ich damals die ersten Bilder sah, war ich Feuer und Flamme für das Modell. Nun, nachdem ich es endlich in der Hand hatte bin ich froh, dass ichs mir nicht gekauft hab.

Als ich das Messer auspackte war ich eigentlich positiv überrascht. die Grösse stimmte einfach. Nicht zu klein, nicht zu gross.

Das Messer kam mir quasi beim Auspacken quasi aus der Scheide entgegen. Die ist so "ausgelutscht" mittlerweile, dass sie das Messer nicht mehr richtig hält. Das darf trotz Passaround und wechselnder Benutzer nicht sein. Die Scheide des grossen Bruders ist nicht halb so schön gemacht und aus gegossenem Kunststoff, aber sie hält mein Exemplar immer noch fest. Auch kopfüber - so würde ich dieses Street Beat niemals in der gelieferten Scheide tragen wollen.

Beide Perrin Messer haben die gleiche Rückenstärke soweit ich das sehe (Bilder im Anhang). Beide Messer haben einen scharfkantigen "Choil" für den Zeigefinger. Bei meinem Perrin Bowie hab ich diesen zuallererst entgratet. In diesem Fall hab ich drauf verzichtet :D

Beide Perrin Messer haben einen schönen konturierten Griff. Und das ist das Nächste: der des Street Beat ist mir einfach zu klein. Dass ich so etwas mal mit meinen kleinen Händen sagen würde wundert mich allerdings.

Die Klinge des Street Beat ist weniger Küchentauglich als der grosse Bruder; beide haben dieselbe Klingendicke, allerdings ist die Klinge des Street Bowie breiter und daher ein wenig flacher an der Schneide.

Ihr seht schon, ich bin mit dem kleinen Racker nicht Grün geworden.

Verarbeitungstechnisch muss ich sagen, der Micarta Griff ist ein Sahnestückchen und super verarbeitet (und angepasst). Man hätte auf jeden Fall die Fingekuhle entgraten sollen und die Scheide ist leider nicht ganz ideal. Mal abgesehen davon, dass sie für die Grösse des Messers sehr gross ist. Ich bevorzuge eh umgefaltete Kydexscheiden, die nehmen in der regel nicht so viel Platz weg.


Alles in allem ein sehr schönes Messer, aber leider einfach zu teuer.


Hier noch ein paar Bilder.

Street Beat und Street Bowie im Vergleich.

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Street Beat und WM1

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Die Klinge des WM1 ein einen hauch dünner.
 
So, ich habe mir diesmal viel Zeit gelassen, aber das liegt daran, daß ich beim Wegschickes des Messers noch nicht recht wußte, was ich davon halten soll, ich mußte meine Eindrücke noch ein wenig nachhallen lassen.

Es ist wirklich schön verarbeitet, das Micarta ist klasse.
Den Griff empfand ich als angenehm.
Das Messer ist so klein und flach, daß es mich nicht einmal - 45° am Gürtel auf 5 Uhr- beim Autofahren gestört hat.
Die Anpassung der Scheide ist leider so, daß Griff nach unten nicht in Frage kommt.

Überraschenderweise war es mir irgendwie zu klein.
Wenn ich schon auf den Tragekomfort eines Folders verzichte und ein Fixed mitnehme, greife ich lieber zur 10-Zentimeter-Klasse ...

Aber sehr schön ist es schon ..., hat was.
 
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